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Aber das ist natürlich keine ernst zu nehmende Meinung. Er baute Sichem zu einer Festung aus (1 Kön 12 25a) und residierte dort, verlegte seine Residenz dann auch einmal nach Penuel im Ostjordanlande (V. 25b), jedenfalls um dort seine Autorität zu befestigen, machte aber endlich Tirṣa (Thirza), eine altkanaanitische Stadt (Jos 12 24), zur Residenz (1 Kön 14 17). Sie ist noch in 15 21. 33 166 (Begräbnisplatz der Könige Israels) 8f. 15. 17. 23, 2 Kön 15 14. 16 genannt, als Bild der Schönheit in Hohel 64 erwähnt und lag jedenfalls im Westjordanland, am wahrscheinlichsten an der Stelle des jetzigen Dorfes Tejasir, ca. vier Stunden nördlich von Sichem. Er regierte 22 Jahre.

b) Rehabeam herrschte 17 Jahre (1 Kön 14 21-31 || 2 Chron 11 5-12 16). Er befestigte viele Städte: Bethlehem usw. (2 Chron 115). Im vierten Jahre seiner Regierung (vgl. 2 Chron 11 17) fing er an, Masseba's (,Säulen", Nachahmungen der Sonnenstrahlen, kleine Obelisken) als Sinnbilder der Sonnenpersonifikation Ba'al und Aschera's als Symbole der Astarte aufzurichten. Letztere waren Bäume (s. o. § 30, 2, e), die bei den Altären der Astarte eingegraben wurden, damit sie die vorausgesetzte Beziehung des Venussternes oder auch (vgl. Asteroth-Qarnájim und Lucian, de dea syria, cap. 4: Seléne, Mondgöttin) des Mondes zur Naturfruchtbarkeit versinnbildlichten. Im Anschluß an das griech. und lat. AT (luci) hat auch Luther Haine“ übersetzt, was unrichtig ist, weil Haine nicht unter jedem grünen Baum" (1 Kön 14 23 usw.) hätten gepflanzt werden können. Dieser Bruch der Ehe, die gleichsam zwischen Jahve und der Nation Israel bestand (s. o. § 13, 2), verknüpfte sich auch mit körperlicher Unzucht, indem sogar männliche Hierodulen (qe dëschim, die sich im Dienste der Gottheit preisgaben) in Juda geduldet wurden (1 Kön 14 22-24). Im fünften Jahre fiel der erste Pharao aus der 22. Dynastie, die aus dem Gebiete von Bubastis im östlichen Delta stammte, Schaschanq oder Schoschenq (W. Max Müller in der Enc. Bibl., col. 4485) oder Scheschonq (Ed. Meyer, Gesch. Äg. 331) in Juda ein.

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Sein Name lautet 1 Kön 14 25 im Kethîb Schûschaq, im Qerê mit einer häufigen Erleichterung (m. Lehrgeb. II, 482f.) Schischaq, bei Manethon aber Sesonchis. Nach aller Wahrscheinlichkeit war es dieser Herrscher, der dem vor Salomo fliehenden Jerobeam einst eine Zuflucht gewährt hatte und der nun als Freund desselben einen Einfall in Juda unternahm. Dieser war eine gerechte und

zeitgemäße Züchtigung Rehabeams. An einem Tempel zu Karnak bei Theben hat Schoschenq die lange Liste der von ihm besiegten Städte Asiens eingraben lassen, wie am 23. Nov. 1828 Champollion entdeckte. Die Städte müssen nicht als eroberte gemeint sein. Die Aufzählung kann auch nur bedeuten, daß das nordisrael. Königreich ein Vasallenreich Ägyptens war (so W. Max Müller in der Enc. Bibl., col. 4486). Aber W. Spiegelberg, Ägyptologische Randglossen zum AT (1904), 27 ff. urteilt, daß die israelitischen Stadtnamen sinnlos nach älteren ähnlichen Listen in den Text der Karnak-Darstellung eingefügt worden seien (so auch J. Lammeyer, das Siegesdenkmal Scheschonks I. 1907, S. 8), und daß der Zug des Scheschonq nur gegen Rehabeam und zur Unterstützung Jerobeams unternommen worden sei. Übrigens die im Heere Schischaqs erwähnten Sukkijjîm (2 Chron 12 3) deutet Spiegelberg a. a. O. 30f. aus dem äg. Th+ten und bemerkt: „Demnach gab es in der XIX. Dynastie eine Truppe Tk", die als Polizei truppe und auch als Bestandteil der Armee verwendet wurde.

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Rehabeam hat die Vielweiberei seines Vaters fortgesetzt.

Ihm folgte Abiam (1 Kön 15 1-8), oder verkürzt: Abia (2 Chron 13 1-23), drei Jahre lang, entriß Jerobeam mehrere Städte, hatte ebenfalls einen starken Harem und wandelte auch in religiöser Hinsicht in den Bahnen seines Vaters.

Aber Asa, bei Luther mit Selbstverdoppelung des Sibilanten (mein Lehrgeb. II, 461f.) Assa (1 Kön 15 9-24 || 2 Chron 141-16 24) nahm sich in seiner 41jährigen Regierung wieder David zum Muster, beseitigte daher die Hierodûlen, ferner die Götzen und insbesondere das Scheusal (Miphlèṣeth), womit nach der Vulgata wahrscheinlich ein großer Priapus gemeint ist, den seine Mutter Ma'akha im Dienste der Astarte hatte aufstellen lassen. Er besiegte einen Feind, der den Spuren von Schoschenq folgte und O-serek-on hieß, wonach er von den Hebräern Serach genannt worden sein kann (2 Chron 14 8-14), wie Champollion, Lepsius, Ebers u. a. annehmen, bei Marescha (ungefähr auf der Grenze zwischen der vom Mittelmeer aufsteigenden Ebene und dem Gebirge Juda). Alle Umstände, die dafür sprechen, daß mit dem Kuschiten Serach ein Heerführer aus dem bald sich immer einflußreicher zeigenden

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Lande südlich von Ägypten und nicht, wie Winckler, Hommel u. a. wollen, ein arabischer Fürst gewesen sei, sind in Fünf neue arab. Landschaftsnamen im AT" (1901) 53 bis 56 entwickelt worden. Auch der Ägyptolog Flinders Petrie bezieht in seiner History of Egypt, Vol. III (1905) 2 Chron 149 168 auf Uasarkon I. von der 22. Dynastie. Aber gegen die Angriffe des nordisraelitischen Königs Baësa rief er notgedrungenerweise, aber auch verhängnisvoller Weise

die Hilfe des Königs Benhadad von Damaskus an (1 Kön 15 18-22; 2 Chron 162-6). Diese Verbindung mit den Nichtisraeliten ist vom Propheten Chanani als eine Verletzung der Liebe und Treue zum Gesamtreiche Israel dargestellt worden. Da ließ ihn Asa gefangen nehmen (2 Chron 167–10).

c) Jerobeams Dynastie bewahrte sich die Königsherrschaft bloß noch unter seinem Sohne Nadab, der nach zweijähriger Regierung mit seiner ganzen Familie durch den Usurpator Bascha (Baësa) getötet wurde (1 Kön 15 25–31).

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Die zweite Dynastie regierte in Baësa vierundzwanzig Jahre (1 Kön 15 32-167). Auch er belohnte die Erhebung ,aus dem Staub auf den Thron nicht damit, daß er die Bahn Jerobeams I. verlassen hätte, und wurde deswegen und auch wegen der blutigen Ausrottung der Familie seines Vorgängers durch zwei Propheten, Hanani und Jehu, zur Rechenschaft gezogen. Sein Sohn Ela konnte sich nur zwei Jahre halten (1 Kön 168). Als er einmal sich in seiner Residenz Tirṣa trunken gezecht hatte, brach die von Simri angezettelte Verschwörung gegen ihn los, und wieder wurde die Dynastie Baësa gänzlich ausgerottet. Aber Simri regierte nur sieben Tage (1 Kön 16 15). Da Armee und Volk sich gegen ihn erklärten, steckte er verzweifelnd den Königspalast von Tirsa über sich in Brand. Darauf bekämpften die Bürger des Reiches Israel sich als Parteigänger teils von Tibni und teils von 'Omri drei Jahre lang (1 Kön 16 21f.). 'Omri, dessen Name übrigens in den Keilinschriften mit Humri wiedergegeben, aber nach einseitiger Vokalentwicklung bei ägyptischen Juden mit 'Außoi transkribiert wird und darnach in der Vulgata und bei Luther als Amri erscheint, gründete eine neue Dynastie, erbaute Schomron = Samaria als neue Residenz (V. 23f.) und hinterließ nach zwölfjähriger Herrschaft das Königreich seinem Sohne Ach'a b.

§ 33. Die prophetisch-königliche Weiterleitung des Gottesreiches in der Zeit der syrischen Bedrängnis (ca. 860-740).

1. Hauptlinien der Wechselbeziehung des damaszenischen Syrien und Israel. Von den drei aramäischen Reichen Aram Soba (1 Sam 14 47, 2 Sam 83 usw.) südwestlich vom Euphrat, Aram Dammèseq (2 Sam 8 5f. usw.) und Chamath am Orontes trat das mittlere, das damuszenische Syrien, über hundert Jahre lang in den Vordergrund der politischen Geschichte Israels. Denn unter Reson schüttelte es das von

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David ihm auferlegte Joch ab und befeindete Salomo (1 Kön 11 23 ff.). Ihm folgte Chezjon, dann dessen mit Abia(m) von Juda verbündeter Sohn Tâbrimmon (1 Kön 15 18). Dessen Sohn war der zuerst mit Baësa von Israel, dann aber mit Asa von Juda verbündete Benhadad (15 19 f.; 2 Chron 16 2). So wurde das aus eigener Erstarkung geborene Eroberungsgelüst des damaszenischen Syrien durch den Hilferuf des mit dem Bruderreiche im Streite liegenden Königs Asa angeregt, sich in die Verhältnisse des Jahvevolkes zu mischen. Der erste dann später aus eigener Eroberungssucht hervorgehende Angriff der syrischen Könige gegen Israel (1 Kön 201ff.) ist in V. 13 als Bedrängnis und Gelegenheit zu deren Überwältigung, aber nicht als Strafexekutive hingestellt. Auch ist den Königen Nordisraels in diesen Kämpfen mehrmals göttlich-prophetische Weisung und Unterstützung geworden (1 Kön 20 33-42: der syrische König war dem Banne Jahves verfallen; 2 Kön 6 8ff.). Auch ließ Jahve um des Bundes mit Abraham willen das Reich Israel in den Syrerkriegen noch nicht untergehen (13 23 14 27).

Überdies ist anzunehmen, daß Benhadad die wirkliche Form des Namens dieses Königs gewesen ist, weil der Gottesname Hadad unbezweifelbar ist. Wenn nun statt dessen die LXX stets viós "Adeg darbieten, wie auch statt Hadad-ezer (2 Sam 8 3 usw.) im Hebräischen (1 Chron 183 usw.) Hadar-ezer auftritt: so mag teils ein Dissimilationsstreben der beiden d, teils Einwirkung des häufigen Wortes hadar (Schmuck, Hoheit) und teils der Gedanke an den assyrischen Gott Adar (vgl. Adr-ammelech 2 Kön 17 31) tätig gewesen sein.

Daß der zweite Bestandteil jenes Königsnamens ursprünglich adar gelautet habe, ist nicht mit Schrader bei Riehm 163b anzunehmen. In den Keilschriften erzählt Salmanassar II., daß er in seinem 6., 11. und 14. Regierungsjahre Kriegszüge gegen einen damaszenischen König Dadda-idri unternommen habe, wie man jetzt statt der früheren Lesung Bir-idri darbietet. Da erscheint idri wie in Adad-idri, was Hadad-ezer (vom benachbarten Reiche Aram-Soba) bezeichnet (KAT 446). Das idri muß also auf einer Vermischung der Gottesnamen Hadad und Adar und des Wortes ezer aram. eder),,Hilfe" beruhen.

Beim ersten Feldzuge erwähnt Salmanassar II. als Bundesgenossen des damaszenischen Königs den Achabbu von Mât Humri, d. h. Land des 'Omri, wie die Assyrer das Königreich Israel nach seiner neuen und mächtigen Dynastie nannten. Dies ist in Übereinstimmung mit der Nachricht (1 Kön 20 34), daß Ahab nach der Schlacht bei Apheq einen Bund mit dem Syrerkönig geschlossen hat. Als aber Benhadad gegen die Assyrer bei Karkar (in der Nähe von Hamãth) 854 unglücklich kämpfte, verband Ahab sich gegen die Syrer mit Josaphat von Juda, verlor aber Schlacht und Leben gegen die

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Syrer (1 Kön 22 37). Ebenderselbe Benhadad bedrängte heftig Ahabs zweiten Nachfolger Joram (2 Kön 6 8-87), und ein noch schlimmeres Denkmal in der Erinnerung Israels schuf sich Chaza'el (8 8ff. 10 32: ,Hasael schlug Israel an allen seinen Grenzen" zur Zeit Jehus; Am 13f.). Aber Joas von Israel entriß die eroberten Städte wieder Benhadad II., dem Sohne Hasaels (2 Kön 13 25), und Jerobeam II. unterwarf sogar Damaskus wieder auf kurze Zeit (14 28). Reşin von Damaskus war dann der Bundesgenosse Peqachs von Israel gegen Ahas von Juda (2 Kön 15 37 165, Jes 71ff.).

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2. Innere Geschichte Israels in der syrischen Periode. - Der zweite und wichtigste König aus der Dynastie 'Omri war Ach'ab (1 Kön 16 29) in seiner 22jährigen Regierung, weshalb das AT diese Dynastie auch das Haus Ahabs" nennt (2 Kön 8 18. 27 97-9 10 10 21 13, 2 Chron 21 6ff. 22 3. 7f.), wenn die seit Ahabs Zeit datierende religionsgeschichtliche Richtung der Omriden charakterisiert werden soll. Zur Kräftigung Israels hat er gute Beziehungen zu Juda hergestellt (1 Kön 224) und sogar seine Tochter Athalja nach Jerusalem verheiratet (2 Kön 8 18), aber auch als unternehmender und persönlich tapferer Mann gegen die Syrer gekämpft, indem er lieber auf dem Kriegswagen stehend langsam verblutete, als daß er seinen Posten verlassen hätte (1 Kön 22 35). Sein Unglück war, daß er zur Erwerbung weiterer Bundesgenossenschaft eine Tochter des Königs von Tyrus Ethbaal heiratete. Denn die Königin Îzèbel hat ihren Mann über die Bahn Jerobeams I., d. h. über den Bilderdienst, hinaus zum Götzendienst geleitet (16 31), indem sie den offiziellen Kult des phönizischen Sonnengottes Ba al und seiner weiblichen Ergänzung Astarte in der Residenz Samaria zuwege brachte (32f.), wie sie auch auf dem sittlichen Gebiete die Begehrlichkeit ihres Mannes durch Mißbrauch des königlichen Siegels und Verwendung falscher Zeugen gegenüber Naboth in der Sommerresidenz Jizre'el beförderte. So kam es zu einem Tiefpunkt in der religionsgeschichtlichen Entwickelung Israels. Es entstand die größte Gefahr, daß die legitime Religion ganz in Israel ausgerottet werde. Aber da ließ Gott einen ähnlichen Reformator auftreten, wie an einem früheren Tiefpunkt der Entwickelung Samuel gewesen war, nämlich den zweiten unter den großen Propheten der Tat", Elijjah (,mein Gott ist Jahve"), den Tischbiter.

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Die Bezeichnung der Tischbî" (1 Kön 171 usw.) kann nicht daher stammen, daß Elia zu den Beisassen (toschabê, bei

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