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Luther: Bürgern) von Gilead (dem Ostjordanland) gehörte, wie im hebr. Texte von 1 Kön 171 gesagt ist. Weder sachlich noch lautlich läßt sich diese Herleitung billigen. Jenes Attribut besitzt ja die Ableitungssilbe und muß von einem Namen herstammen, der mit Tischb. anfing. Eine Familie mit einem solchen Namen, an die man zunächst denken könnte, ist aber weder im AT genannt noch kann sie als bekannt vorausgesetzt sein. Der Ausdruck tischbi muß also vom Heimatsorte Elias abgeleitet sein. Dieser Ort kann nicht das Thisbe im Stamme Naphtali (Tob 12) sein, sondern muß im Ostjordanland gelegen haben, und das griech. AT hat auch x Θεσβῶν gesetzt. Dieser Ortsname ist im hebr. AT wahrscheinlich deshalb verkannt worden, weil er noch die altertümliche Endung ai besaß. Dies ist in meinem Heftchen „Der ältere Prophetismus" (1905 bei Edw. Runge) im einzelnen dargelegt worden.

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In den Quellen über Elia zeigen sich Spuren des mittel- oder nordpalästinischen Dialekts, die in meiner Einleitung ins AT 263f. zusammengestellt sind, und sie enthalten auch darin ein Merkmal relativen Alters, daß die ursprüngliche Selbstbedrohung beim Schwur,So soll mir tun Jahve usw.!“ die nur elfmal und zwar hauptsächlich in älteren Partien der Samuelisbücher begegnet (1 Sam 3 17 14 46 usw.), auch in den Erzählungen über Elia steht: in 1 Kön 192 ebenso, wie in 20 10 und 2 Kön 6 31. Auch die Redaktion der Theol. Stud. u. Krit.“ (1892), 551 bemerkt: „Die herrschende Meinung über das Alter und den geschichtlichen Wert eines großen Teiles der Elia-Erzählungen scheint uns durch den Nachweis einer verhältnismäßig späten Entstehung ihrer jetzigen äußeren Gestalt noch keineswegs hinfällig zu werden.“ Dies erklärte sie gegenüber der Darstellung von G. Rösch, Elias (Theol. St. u. Kr. 1892, 551 ff.). Es hatten doch auch die Prophetenvereine, die sich um Elia in mittelpalästinischen Orten scharten, ein Interesse an der Bewahrung der Nachrichten über Elia. Wenn ferner Stade, Alttestl. Theol. I (1905), 75 die Berichte über Elia einfach als kritisch unhaltbar hinstellt, so hat er die sprachliche Eigenart dieser Berichte nicht beachtet und also nicht historische, sondern philosophische Kritik getrieben. Über Gunkels Buch „Elia usw." vgl. Volz, Th. L. Ztg. 1907, 28./9.

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W. Erbt (Elia, Elisa, Jona 1907) betreibt die Literarkritik der Prophetengeschichte z. B. in folgender Weise: Er

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sagt (S. 4) über die Erzählung von Elisas Berufung (1 Kön 19 19-21) dies: Bereits Winckler hat die Vermutung ausgesprochen (KAT3 256), daß diese Geschichte ursprünglich von Jehu gegolten haben muß. In der Tat, sie ist nicht einheitlich. Der Berufene befindet sich mit Leuten zusammen, die er speist. Aber im Anfang ist davon nichts zu merken. Dort tritt nur ein Pflüger auf. Nur der zweite Satz: Zwölf Joch befanden sich vor ihm, er selbst war beim zwölften" zeigt, daß ihm die Bemerkung vorausgegangen sein muß, daß an jener Stelle eine Mehrzahl von Leuten pflügte. [Dies braucht nicht vorangegangen zu sein, sondern konnte ganz natürlich so, wie es im Texte steht, aneinander gefügt werden; denn erst konnte von Elisa als der Hauptperson gesprochen werden.] Elia geht hinüber zu ihm und wirft den Mantel auf ihn. Im Gegensatz dazu erzählt 1920, daß der Pflüger zu Elia

[Dieser Gegensatz ist erst vom Kritiker konstruiert. Im Texte ist alles in Ordnung.] Wenn erst ein Abschiedsmahl gehalten wird, wo bleibt während dieser Zeit Elia? Schaut er zu, bis die Speisung vollendet ist? [Das sind willkürlich gesuchte Schwierigkeiten. Der Text bemerkt in 20b und 21b hinreichend deutlich, daß Elia mittlerweile zu seinem Aufenthaltsorte weitergegangen war.] Wir werden eine Geschichte haben, die die Speisung berichtete, und eine andere, in der die sofortige Nachfolge erzählt war. Die Speisungsgeschichte behandelte die Berufung zu einem bestimmten, jetzt nicht mehr erkennbaren Zwecke. [Die reine Willkür.] ist die Geschichte der Berufung Jehus durch Elia [!] und gehörte also der Eliaschrift an, während die andere Erzählung sekundär ist, dem Elisawerke zukommt." Nein, das ist willkürliche Zerschlagung und Verwirrung der Quellenberichte.

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H. Winckler, Gesch. Isr. II (1900), 273 meint: „Die Elia- und Elisa-Legenden sind ihrem Charakter nach ohne weiteres zu erkennen. Ihren mythologischen Gehalt nachzuweisen, kann kaum als eine Aufgabe der Geschichtsschreibung in Anspruch genommen werden." Jedenfalls sind die Versuche eines solchen Nachweises, wie sie in meinem zitierten Schriftchen kritisiert sind, den Quellen gegenüber willkürlich.

Elia kündigte als Reaktion gegen jene religionsgeschichtliche Brüskierung (1 Kön 16 31-33) des himmlischen Beherrschers speziell von Israels Volk und Land (Hos 81a 93) eine große Dürre an (1 Kön 171) und verbarg sich vor den Nach

stellungen der Partei Izèbels erst am Bache Kerîth, der nicht der Wadi Qelt bei Jericho ist. Das von mir in meinem Schriftchen Der ältere Prophetismus" abgegebene Urteil ist von G. Dalman im Palästina-Jahrbuch des deutschen evang. Instituts in Jerusalem I (1905), 28 bestätigt worden. Er floß vom Osten her in den Jordan (175). Dann versteckte er sich bei einer phönizischen Witwe zu Sa-rephath (zwischen Sidon und Tyrus) Sarepta. Dann besiegte er die Freunde des kanaanitischen Kultus im Geisteskampfe auf dem Karmel mit Hilfe des lebendigen Gottes, bekämpfte sie dann freilich auch mit äußerlicher Gewalt im Geiste der vorchristlichen

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Gottesreichsstufe (Luk 954).

Möglicherweise ist ja allerdings damals ein Vorsehungswunder geschehen, sodaß in jenem kritischen Moment Gottesreichsgeschichte gemäß der Lenkung des Weltenherrn ein Blitzstrahl das durch zwölf Steine (18 31) als Gabe des zwölfstämmigen Jahvevolkes gekennzeichnete Opfer Elias entzündete. Auf diese Herkunft jenes Feuers weist doch im Texte die freilich keineswegs direkte Nähe eines Gewitters hin (41-44). Die Meinung von Hitzig in seiner Geschichte Israels, daß Elia sein Opfer mit Hilfe von Naphtaquellen entzündet habe, enthält aber eine gar zu starke Zumutung für die selbstverständlich mit offenen Augen kontrolierenden Volksmassen und Gegner, und die alttestamentlichen Propheten sind auch selbst zu gut, als daß sie auf die Stufe von Charlatanen herabgedrückt werden dürfen.

Vor dem weitreichenden Arme seiner Hauptgegnerin flüchtete er nunmehr auch über das Königreich Juda hinaus nach dem Berge der grundlegenden Gottesoffenbarung Horeb (s. o. § 20, 5; bes. S. 104). Dort wurde er durch eine Theophanie, wobei die Gottheit nicht im knickenden Sturm und nicht im erschütternden Erdbeben und nicht im verzehrenden Feuer, sondern im Tönen eines leisen Gesäusels auftrat, daran gemahnt, daß Katastrophen, wie ein verheerender Sturm usw., bloß die Vorboten der Gottheit (vgl. Joel 31f.), aber nicht die wirklichen Erscheinungsformen der Gottheit sind, und daß nicht bloß in der vernichtenden oder auch nur energischen Aktivität, sondern auch im geduldigen Ausharren und Warten die Mission eines Gottesheroldes liege (19 11-13).

Nicht ist Elia daran erinnert worden, daß die Gottheit mit der Energie seines Kampfes unzufrieden sei. So ist aus

drei Gründen zu urteilen. a) Erstens steht davon nichts da. Durch die Frage,Was hast du hier zu schaffen?" (19 13) ist nur Verwunderung darüber ausgedrückt, daß Elia verzweifelnd vom Schauplatz seiner Mission abgetreten war. ) Elia hat auch hinterher wieder Bekämpfung der Gottesfeinde durch äußere Mittel (Krieg von Seiten Hasaels) angekündigt (19 15–17, vgl. auch 2 Kön 1 10 usw.). 7) Die Art der Bekämpfung der Gottesreichsfeinde ist erst im Zusammenhang mit der allgemeinen Entfaltung der Erziehung Israels vergeistigt worden (Matth 5 21 ff. 44, Luk 954).

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Daß ferner in der Stelle nicht eine Verfeinerung der Vorstellung von Gottes Wesen" (Benzinger im KHK 1900 z. St.) vorgetragen werden soll, wird schon dadurch bewiesen, daß es nicht heißt der Herr war nicht der Sturmwind usw.“, sondern stets nicht im Sturmwind usw." (ausführlich erörtert in meinem zitierten Heftchen).

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Daß man auch bei scheinbarem Mißerfolg seinen Posten nicht verlassen, sondern auf neue Aufgaben warten müsse, wurde ihm zum Bewußtsein gebracht, indem ihm am Horeb drei neue Ziele aufleuchteten, nämlich a) in Damaskus Hasael zur auswärtigen Zuchtrute für die treulose Masse in Israel als König einzusetzen, b) einen innerisraelitischen Bekämpfer des Hauses Ahab zu beauftragen, und c) die Fortsetzung seines ganzen Werkes dem Elischa zu übertragen, der von den Rindern weg und nicht aus den Gliedern der Prophetenvereine gewählt wurde (1919), die sich, wie einst in einer ähnlichen Notlage der prophetischen Religion um Samuel, so auch jetzt wieder zahlreich um Elia scharten.

Zur Ausführung der beiden ersten Missionen ist Elia gar nicht gekommen und so kann man von einer politischen Seite seines Auftretens, wegen deren A. Jeremias 1906, 537 auf Winckler verweist, doch gar nicht sprechen. Statt dessen ist vielmehr dies hervorzuheben, daß er als Wächter über die religiös-moralischen Prinzipien des Jahvevolkes auch den weltlichen Gewalthabern gegenüber die Rechtsvergewaltigung strafte, die an Naboth begangen worden war (1 Kön 21 17 ff.).

Als auf Ahab sein Sohn Ahasja gefolgt war und dieser während seiner zweijährigen Regierung keinen göttlichen Helfer in Israel wußte, sondern nach Eqron in Philistäa zum Ba'al Zebûb (d. h. B. über die Fliegen, den man um Abwehrung der Insektenplage anrief) Boten schickte, wurden diese durch

König, Gesch. d. Reiches Gottes.

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Elia aufgehalten (2 Kön 12-17). Im Anfange der Regierung seines Bruders (!) Joram (2 Kön 117) wurde der alte Held Elia inmitten von Feuererscheinungen in die für gewöhnlich verhüllte Jenseitssphäre entrafft (211), und die Weltanschauung, die oben in § 2, 6 begründet worden ist, erhebt gegen diese Erzählung keinen Einwand, sondern ruft mit Elisa, auf den seine göttliche Begeisterung überging, dem Streiter für Gottes Sache dankbar nach: Wagen Israels und seine Reiter! Weil Joram wenigstens wieder die Säulen" Baals, diese obeliskenartigen Symbole des Sonnengottes (32), und somit den Baalskult beseitigte, wenn er auch die Stierversinnlichung des ewigen Gottesgeistes beibehielt (3), hat er den Moabiterkönig Mêscha (s. o. § 2, 1) besiegt, obgleich die Aufopferung des moabitischen Thronfolgers gleichsam wie ein herausgefordertes, mit verschuldetes Extrem des Widerstandes schließlich eine Gewissensbedrückung und daraus folgende Entmutigung in den Reihen der Israeliten hervorrief (3 27f.). Joram hat ferner, weil er die schlimmsten Verirrungen seiner Eltern (32) rückgängig machte, auch im Kampfe gegen die Syrer mehrfach Gottes Hilfe durch Elisas Vermittelung erfahren (68-7 20). Aber Joram hat doch im Glücke die wahren Propheten Jahves nicht gebraucht, wie man aus Elisas unwilliger Anrede an ihn: Was hast du mit mir zu schaffen? Gehe hin zu den Propheten deines Vaters und deiner Mutter!" (3 13, vgl. 1 Kön 226 und 18 4. 22 19 1!) ersieht. Auch sah Joram das ihm zur Strafe gesendete Unglück als eine willkürliche Ungerechtigkeit Elisas an und wollte diesen daher töten (631). Er ließ sich auch nur vorübergehend

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unter dem Eindruck des Berichts von der Wiederbelebung des Sohnes der Witwe zur Anerkennung Elisas zwingen (86), tat aber im übrigen, was den Grundsätzen des Gottesreiches widersprach und den Zorn des Reichsbeherrschers herausfordern mußte (8 18). Duldete er doch sogar auch einen Baalstempel in der Residenz Samaria (10 19-21). Deshalb ging die Zeit der Geduld Gottes mit dem Hause Ahabs schließlich zu Ende, und Elisa wirkte in Damaskus indirekt zum Auftreten Hasaels als eines schlimmsten Bekämpfers Israels und seines damaligen Herrscherhauses mit (87-15) und ließ durch ein Mitglied der auch um ihn gescharten Prophetenvereine (91) zur Bestrafung des Hauses Ahab (7-10) Jehu zum Könige über Israel salben, der damals die Armee befehligte, die

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