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werden kann; e) die Leute von Sepharwajim opferten ihre Söhne a) dem Adrammelekh, d. h. dem Adar-malik (Berater, Entscheider), und 6) dem Anammelekh, d. h. Anu (das Obere) ist Entscheider, Fürst.

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3. Namen. Wahrscheinlich weil unter den Benennungen ihrer fremdländischen Herkunft hinter dem allgemeinen Ausdruck Babel" der Stadtname Kutha der erste war, so wurde die Mischbevölkerung Mittelpalästinas bei den Juden später einfach als Kuthijjîm, Kuthäer bezeichnet. Richtiger heißen sie nach dem Mittelpunkt ihrer neuen Heimat, der Stadt Σαμάρεια (Samaria) griechisch: Σαμαρείτης (Samariter; Matth 105 usw.), lateinisch: Samarites bei Curtius IV, 89 und Tacitus (Annales 12 54) oder Samaritanus in der Vulgata und bei den Kirchenvätern.

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4. Schicksale. Achtzig Männer von Sichem, Silo und Samaria brachten kurz nach der Verbrennung des Tempels in Trauergewändern usw. Opfer zum Hause des Ewigen. Sie wollten also wohl auf den Trümmern des verbrannten Tempels eine Trauerfeierlichkeit veranstalten. Also auch unter den Bewohnern der ehemals ephraimitischen Territorien betrachteten viele den Tempel zu Jerusalem als ihre geistige Heimat, wie Cornill im Kom. zu Jeremia (1905), 416 richtig bemerkt. Giesebrecht im KHK zu Jeremia (1907), 214 meint, es sei ein Tempel Jahves zu Mispa gemeint, der der Zentralisation des Kultus nicht gewichen war. Aber dieses Urteil hat keine positive Unterlage und hat dies gegen sich, daß von einem solchen Tempel zu Mispa sonst nichts bekannt ist. Die Jahveheiligtümer außerhalb Jerusalems heißen sonst nur bâmá Höhe (Hes 44 10 usw. usw.). Jene Festpilger scheinlich zur Zeit des bisher gefeierten Laubhüttenfestes (Jer 40 12 411) - wurden von Ismael ben Nethanja niedergemacht. Nach 2 Chron 349 gaben auch Manassiten, Ephraimiten usw. zur Tempelrenovation unter Josia. Aus den Schicksalen der Exulanten des Zehnstämmereichs wird eine ansprechende Episode im Buche von Tobit erzählt, bei dem eine geschichtliche Grundlage nicht sicher geleugnet werden kann (vgl. m. Einleitung 476-478).

wahr

Die meisten von diesen Exulanten des Zehnstämmereichs sind, da ja schon in der Heimat viele in bezug auf Bilderdienst und andere Kultusmomente der Absonderung widerstrebten, gewiß in der Fremde um so leichter mit den

Völkerschaften zusammengewachsen, unter die sie zerstreut waren. Über ihre späteren Sitze und Schicksale sind viele Vermutungen aufgestellt worden:

Im Martyrium des Propheten Jesaja 32 steht nur einfach, daß, als Salmanassar, der König von Assyrien, Samaria eroberte und neun Stämme in die Gefangenschaft schleppte und in die Provinzen der Meder und an die Ströme von Gozan führte, da entkam dieser Jüngling, nämlich Balkira, der Lügenprophet. Die jerusalemische Gemara (Jer. Sanhedrin, fol. 29, col. c, Z. 13 v. u.) sagt, daß es drei Exulantenschaften von Israel gebe: eine innerhalb (liphenîm min) des Flusses Sanbatjon, eine andere in der Stadt Daphne bei Antiochia und eine, über die sich die Wolke herabsenkt und sie verbirgt. Um 890 erzählte in der Judengemeinde zu Kairwân im nordwestlichen Afrika ein Fremdling Eldad von einem Reiche der vier Stämme Dan und Naphtali, Gad und Asser im Süden Ägyptens. An dessen fernster Grenze ströme der Fluß Sanbation (über die Falaschas in Abessynien vgl. J. M. Flad, Zwölf Jahre in Abess. 1, 42 ff.).

Oftmals und auch neuerdings hat man die zerstreuten zehn Stämme in Indien finden wollen, wie allerdings bei Bombay in einer bedeutenden Anzahl von Dörfern etwa 10-12000 Leute leben, die sich Bené Jisrael nennen und denen bis vor kurzem die Bezeichnung Jehudi ein Schimpfwort war. ,An die Stelle des AT, von dem sie bis vor wenigen Jahren keine Abschrift besaßen, trat bei ihnen die mündliche Überlieferung" (Wochenschrift „Daheim" 1889, 415). Innerhalb der alten Welt meinen noch manche Engländer, daß sie von den zerstreuten Bürgern Israels stammen: das ist die Anglo-Israel-Theorie. In der neuen Welt aber wollen die Mormonen jene Platten gefunden haben, die ein Nachkomme der zehn Stämme ca. 400 n. Chr, als Denkmal ihrer Existenz und als Offenbarung für die Zukunft vergraben haben soll. Vgl. noch Hengstenberg III, 305; Lechler, Nachapostolisches Zeitalter, 1885, 546 ff.; Saat auf Hoffnung 1888, Rundschau 53-62; haupts. A. Neubauer, The Lewish Quarterly Review 1889 14 ff. Über die Juden in der Krim vgl. bes. Chwolson im Corpus Inscriptionum Hebraicarum 453.

II. Die von Babylonien beherrschten Bürger des Reiches Juda in Palästina und im Exil.

1. Über den geringen Rest meist ärmlicher Bewohner,

die vom Chaldäer in Kanaan zurückgelassen worden waren, wurde als Statthalter Gedalja eingesetzt, der Enkel des Saphan, des ehemaligen Kanzlers des frommen König Josia, und der Sohn jenes Ahikam, durch dessen Fürsprache der Prophet Jeremia einmal dem Zorne des Königs Jojaqîm entgangen war (Jer 26 24). Er nahm seinen Sitz zu Mişpa im Gebiete von Benjamin, wo sich Israel vor der Reichsspaltung oft versammelt hatte (Ri 201, 1 Sam 71 10 17ff., vgl. 1 Makk 3 46), wollte also einen Mittelpunkt für das ungetrennte Israel schaffen, natürlich aber unter babylonischer Oberhoheit (Jer 40 10). Schon kehrten Flüchtlinge aus Edom, Moab, Ammon und anderen Gegenden zurück, als der Statthalter ermordet wurde.

Der Sturz Gedaljas wurde aber durch den König von Ammon betrieben. Denn die umwohnenden Völker hatten über die Niederlage Jerusalems gejubelt und nun sahen sie zu ihrem Ärger um Gedalja schon wieder eine ansehnliche Macht versammelt. Daher wollten sie das wieder aufstrebende judäische Staatswesen bis auf den Grund ausrotten. Aber unter

den Juden fand sich auch jemand, der zur Ermordung des Statthalters die Hand bot. Denn einer von den sechs um Gedalja zu Mispa versammelten Obersten, ein Davidide, namens Ismael, wollte das Aufwachsen einer neuen Dynastie im Keime ersticken und erstach Gedalja meuchlings bei einem Gastmahl nach zweimonatlicher Regierung (am dritten des siebenten Monats [Tischri ungefähr = Okt.]). Mit Gedaljas Tod war auch seinem Werke, nämlich die Trümmer Judäas zu einem Neubau zu verwenden, der Todesstoß versetzt. Denn aus Furcht vor den Babyloniern löste sich die Ansiedelung zu Mispa nun wieder auf, und alles, was fliehen konnte, floh. Zwar riet Jeremia, ruhig im Lande zu bleiben, aber die Angst vor der Rache Nebukadnezars war zu groß, als daß man auf ihn gehört hätte. Die Flüchtlinge wandten sich nach Ägypten, wohin auch schon während des letzten Krieges viele geeilt waren, und Jeremia selbst mußte mit ihnen ziehen und ist dort gestorben (Jer 39-45).

2. Die eigentliche Galûth oder Exulantenschaft lebte

a) was die Örtlichkeit betrifft in der Nähe vom Mittellauf des Euphrat, wie Hesekiel am Flusse Kebár im Chaldäerlande (Hes 11 usw.), von dem erstens nur das Negative sicher ist, daß er nicht mit dem Chabôr in Mesopotamien identisch ist, der aber zweitens wahrscheinlich derselbe Wasserlauf war, wie

der nâru Kab(?b)aru (Canale Grande) etwas östlich von Nippur (H. V. Hilprecht, Bab. Expedition, Vol. IX, Plate 50). Andere Scharen wohnten an anderen Flüssen von Babylonien (Esr 8 15, Ps 137 1, Bar 14), oder in der Stadt Babel selbst (Jer 29 7, Dan 12 usw.).

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b) Ihrer politischen oder sozialen Verfassung nach bildeten sie wahrscheinlich einzelne kleine Gemeinden, sodaß sie gemeinsame Zusammenkünfte halten konnten (Hes 81 141 201). Nach eben diesen Stellen und Jer 291 hatten die zeqënîm, лρεsẞúτego, Ältesten die Vorsteherschaft, wie auch die Häupter über die Vaterhäuser (ἄρχοντες τῶν πατριῶν Esr 15 25f. 43 81ff.) eine gewisse amtliche Autorität besessen haben mögen. Eine solche kam aber nicht den Prinzen aus dem davidischen Hause zu, die unter den Verbannten lebten (Hag 11 usw., Esr 32 52, 1 Chron 3 17-19, Matth 1 12, Luk 3 27. 31, vgl. 1 Chron 35). Unverbürgt ist die apokryphische Notiz über die eigene selbständige Gerichtsverwaltung der Juden (Susanna, V. 5), und die talmudische Annahme, daß im Exil ein einheitliches Haupt für das ganze Volk bestellt worden sei, trifft jedenfalls nicht für die ersten Zeiten zu. Ein Haupt" in einer einzelnen Ortschaft wird erwähnt Esr 8 17.

c) Die materielle Lage war jedenfalls verschieden nach örtlicher Umgebung und Zeit. Manche Nachrichten lassen, wie Riehm im BHW 417 bemerkt, auf Entbehrung, Einkerkerung und faktische Mißhandlung durch die Babylonier schließen (2 Kön 25 27, Jes 41 14 42 22 43 28 476 525). Aber nach andern Nachrichten durften manche Häuser bauen und den Ackerbau pflegen (Jer 295), konnten Sklaven halten (Esr 2 65) und gelangten einzelne schon unter Nebukadnezar zu einer bevorzugten Stellung (Dan 13 ff. 19 248, denn eine Grundlage von Traditionen entbehrt unser Buch Daniel nicht, vgl. meine Einleitung 391f.). Unter Nebukadnezars Nachfolger Ewilmerodach (s. o. § 35, 1) ward sogar der gefangene König Jojakhin nach 37 jähriger Gefangenschaft (561) aus der Haft befreit und an die königliche Tafel gezogen (2 Kön 25 27-30 || Jer 52 31-34), und wenigstens später unter den Persern haben einzelne Juden durch Tatkraft, Klugheit und Vermögen große Bedeutung erlangt (Neh 12, Est 2 21 usw.).

d) Religiöse Zustände. Gott seinerseits hat auch in dieser Strafzeit sein Volk nicht vergessen, wie zum Überfluß ausdrücklich in den ergreifenden und erhebenden Sätzen

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Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen usw.?" und Es sollen wohl Berge weichen usw." (Jes 49 15 54 10) gesagt ist. Gott hat seinem Volke auch im Exil Propheten erweckt, wie Hesekiel und den babylonischen Nachfolger Jesajas (Jes 40 ff.; meine Einleitung 312. 324f.). Von seiten der Menschen haben

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a) manche Persönlichkeiten, die als Herolde der wahren Religion hätten auftreten können und sollen, sich als blinde Wächter und stumme Hunde erwiesen (Jes 56 10), oder sind gar als Propheten aus eigener Initiative aufgetreten (Jer 29 8f., wenn auch Hes 131ff. sich noch auf die vorexilische Zeit bezieht). Andere wurden wenigstens passiv von der legitimen Religion abtrünnig, indem sie entweder die schon früher von ihnen bevorzugten heidnischen Gebräuche weiter übten (Hes 20 30 ff., Jes 575 66 17), oder den in der Fremde vorgefundenen Kulten sich anschlossen (Jer 10 1ff., Hes 143ff., Jes 65 11). Auch auf dem moralischen Gebiete akkomodierten sich manche den heidnischen Sitten (Jes 56 12 571 654) und setzten der sittlichen Ermahnung der Propheten nur Spott entgegen (Hes 33 30 ff., Jes 574 665). Bei anderen rief der Hohn der Fremden wenigstens Verbitterung und Vergeltungsgedanken hervor (Jes 525, Ps 123 4 137 8f., vgl. aber über die Rachepsalmen mein Büchlein „Die Poesie des AT“ 1907, 71f.). 6) Aber es gab auch Persönlichkeiten, in deren Herzen durch die Isolierung der Fremde eine um so heißere Liebe zum Gesetze des Ewigen, also zu den Forderungen der wahren Religion angefacht wurde. Von ihnen begannen manche sogar die Schriftgelehrsamkeit zu pflegen (Esr 7 6). Sie wollten auch nicht in Äußerlichkeiten, wie im Abscheu vor Unreinem, vom Gesetz abweichen (Hes 4 13). Sie haben an den schweren Gedenktagen der Gottesreichsgeschichte gefastet, wenn es auch zum Teil nur eine äußerliche Praxis war (Jes 58 3 ff., Sach 7 3 ff.), und haben um den Verlust der heimatlichen Kultusstätte geklagt (vgl. Jes 40 27, auch Ps. 42. 77. 88), indem sie, wie Ps 137 1-6 zeigt, , an den Wassern zu Babel saßen und weinten usw." Aber sie mußten über die Unreinheit der Fremde (Hos 93-5, Dan 18ff.) schließlich hinwegblicken, und wenn sie auch nicht die Zionslieder auf fremdem Boden sangen (Ps 1374), so beteten sie doch, und zwar sehnsuchtsvoll mit den Augen nach der Tempelstadt hin (vgl. 1 Kön 8 48, Dan 6 11), und sammelten sich um den Propheten (Hes 81 usw.) ein Anfang

des Synagogengottesdienstes.

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