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die Rückkehr nach Jerusalem. Diesen internen Kampf jüdischer Parteien deutete Ant. Epiph. als Abfall von ihm und belagerte deshalb auf dem Heimmarsch aus Ägypten Jerusalem, plünderte und entweihte den Tempel und bestätigte Menelaos im Hohepriestertum (170; 1 Mak 1 11-28 [Luther: 29]; 2 Mak 41-5 20). Als Antiochus zwei Jahre später (168) beim Streben, Ägypten zu erobern, durch den römischen Gesandten Popilius Leaenas eine Meile vor Alexandria zum Abzuge genötigt worden war (vgl. die anschauliche Schilderung bei Seinecke II, 106), ließ er im Unmut Jerusalem durch ein Heer unter Apollonius besetzen, der ein großes Blutvergießen anrichtete und den Tempeldienst einstellen ließ.

So steht es richtig in 1 Mak 129-42, aber weil es V. 43 heißt, daß Antiochus die Herrschaft des Zeuskultus, wie für sein ganzes Reich, so auch für Judäa geboten habe, was doch in Judäa durch Vermittelung des Apollonius geschah, so ist in 2 Mak 5 24 bis Kap. 7 sowie bei Jos., Antt. XII, 5, 4 gesagt, daß Antiochus selbst damals (168) in Judäa anwesend gewesen sei.

Auf Befehl von Antiochus wurde auch das Heiligtum entweiht (1 Mak 1 48ff.), und insbesondere wurde ein schiqqús meschomém, d. h. ein verwüstender oder profanierender Greuel, auf den Altar des ewigen Gottes gesetzt. Dieser Greuel war nach 1 Mak 154 und besonders 59 ein kleiner Zeusaltar, der auf den Brandopferaltar Jahves im Vorhof gestellt wurde, wie auch es bei Josephus (Antt. XII, 5, 4) ausdrücklich heißt: „Nachdem der König auf den (großen) Altar einen (kleinen) Altar aufgebaut hatte, schlachtete er auf demselben Schweine." Dieser Zeusaltar heißt griechisch βδέλυγμα ἐρημώσεως (infolge Dittographie des hebr. Auslauts auch in Pluralform auftretend), also Verwüstungsgreuel, d. h. greuelhaftes Ding, das Profanierung bewirkt (Dan 9 27b usw.), und dies geschah am 15. des Monats Kislew (griech. Xaoɛɛu, daher bei Luther: Casleu) im 145. Jahre, wie es auch bei Josephus (Antt. XII, 5, 4) ausdrücklich heißt, nämlich der Aera Seleucidarum. Diese hat vom Herbste 312 nach der Schlacht bei Gaza als dem das neusyrische Reich begründenden Faktum ihren Anfang ge

nommen.

Demnach geschah jene Tempelverwüstung ungefähr im Dezember 168 v. Chr., und am 25. dieses Monats Kislew ließ Antiochus auf diesem Zeusaltar im Tempel des Ewigen opfern

(1 Mak 162). Freilich haben nicht wenige Juden aus Scheu vor der Absonderung ihres Volkes und angelockt durch die Annehmlichkeiten der hellenischen Weltanschauung und Lebensgestaltung das von den Vätern ererbte Kleinod der religionsgeschichtlichen Ausnahmestellung ihrer Nation angesichts grausamer Bedrohungen preisgegeben. Aber wie zu Ahabs Zeit, so hat doch auch damals der lebendige Gott „sieben Tausend" in Israel besessen, die ihre Kniee nicht gebeugt vor der Gottesvorstellung der Griechen.

5. Der große Glaubenskampf unter Anführung der Makkabäer seit dem Jahre 168 v. Chr.

Unter den Getreuen des HErrn schritten schließlich einige vom passiven Widerstand gegen die Ethnisierung des Volkes zur offenen Bekämpfung derselben fort. Als ihr Anführer

steht Mattathias da.

Dies war ein Priester, der infolge jener Profanierung des Tempels seinen Wohnsitz aus Jerusalem nach Modeïn verlegt hatte. Dies ist nach dem griech. ἐκάθισεν ἐν Μωδεΐν (1 Mak 21) gemeint, und das consedit in monte Modin der Vulgata stimmt damit zusammen. Die Existenz einer Familiengruft an jenem Orte (2 69 13 25) beweist nicht das Gegenteil. Wahrscheinlich lag der Ort an der Stätte des heutigen Dorfes el-Medîjeh, östlich von Lydda, auf der Höhe eines Hügels. Seine Familie wird die der Hasmonäer nach einem fraglichen Vorfahren des Mattathias (Jos., De Bello Jud. I, 1, 3: Ματθίας γοῦν υἱὸς Ασαμωναίου, Chaschmonaj nur in Mischna, Middôth 1, 6), oder die der Makkabäer genannt. Diese Bezeichnung kommt daher, daß Judas, der dritte Sohn von Mattathias, als „der Makkabäer" (ó Maxxaßaios 1 Mak 24 usw.) benannt wurde. Damit sollte dieser hervorragende Held doch wahrscheinlich wegen seiner zermalmenden Tapferkeit als der Hämmerer (makkabi, vgl. Charles Martel) charakterisiert werden, denn die griechische Form der Bezeichnung weist auf einen hebräischen Ausdruck mit emphatischem k (=q). Schon deshalb rührt der Beiname nicht daher, daß Judas als der mekabbè (Auslöscher, nämlich der Feinde; engl. exstinguisher) bezeichnet worden wäre, wie S. Iv. Curtiss es für das Richtige hielt (The name of Machabee 1876, p. 26). Auch der Begriff ,,Auslöscher" ist nicht ebenso natürlich. Nicht rührt der Beiname von den Konsonanten Mk bj her, welche die Anfangslaute der Worte im hebr. Satze für „Wer ist dir gleich unter den

Göttern, o Jahve?" (Exod 15 11) wären, wie Grotius zu 1 Mak 24 und Prideaux II, 186 meinten.

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Nachdem Mattathias den Zeusaltar in Modin umgestoßen und das Opfer von Schweinen, wie auch den Genuß von Schweinefleisch, verweigert hatte, weil ja in entscheidenden Momenten auch die Beobachtung der Speisegebote wichtig war: so sammelte sich auf seinen Aufruf bald eine Schar von Verteidigern der väterlichen Religion, der Religionsfreiheit, nicht einfach der Freiheit", wie de Wette (Archäologie § 59) sich ausdrückte. Als bei einem Angriff am Sabbath viele niedergemacht worden waren, beschlossen die Helden, daß sie künftig auch am Sabbath die Verteidigung als ein Werk der Not ausüben wollten (241). Nach einem begeisterten Appell an die Religionstreue seiner Umgebung und die Standhaftigkeit seiner fünf Söhne starb Mattathias 167 (1 Mak 2 70; Antt. XII, 6, 4; Bellum Judaicum I, 1, 3).

Nach seinem Rat wurde Judas Befehlshaber im Kriege (1 Mak 31). Er verjagte die in Palästina stationierten syrischen Befehlshaber Apollonios und Seron (31-26), besiegte sogar die von Syrien her anrückenden Feldherren Gorgias und Lysias, eroberte Jerusalem wieder (mit Ausnahme der sogenannten Syrerburg westlich vom Tempel), ließ den Tempel reinigen und am 25. Kislēw 165 einweihen (3 38—4 61; 2 Mak 81-9 28).

Währenddessen hatte Antiochus Ep. einen Plünderungszug gegen einen Tempel der Artemis oder nach Appian einen Tempel der Aphrodite in Elymaïs, also im Gebiete der Elamiter östlich vom Tigris, unternommen. Aber als dieses Unternehmen mißglückt war, starb er in der persischen Stadt Tabae, oder nach 2 Mak 928 in den Bergen eines fremden Landes, was aber mit jener Angabe stimmt, denn Tabae lag in der Landschaft Paraetacene, die nach Strabo sehr gebirgig

war.

Überdies endete Antiochus nach 2 Mak 99 an einer ekelhaften Krankheit, der Wirkung seiner Ausschweifungen.

Gestärkt durch die Freude jenes ersten Festes der Chanukka oder der synaívia d. h. der neuen Tempelweihe (1 Mak 4 52 ff., 2 Mak 105, Jos., Antt. XII, 6, 7; Joh 10 22), wagte Judas auch die Belagerung der von den Syrern noch in Jerusalem besetzten Burg (1 Mak 6 18 ff.), konnte aber gegen ein von der griechisch gesinnten Partei herbeigerufenes syrisches Heer das Feld nicht behaupten und wurde umgedreht nun selbst

in Jerusalem umzingelt (6 31 ff.). Aber um dem Sohne des Antiochus Epiph., Namens Philippus, das Reich zu entreißen, schlossen der Thronprätendent Demetrius und sein Feldherr Lysias Frieden mit Judas, wenn auch nur zum Schein, und eilten aus Jerusalem nach Antiochia am Orontes (655-63). Der König Demetrius sandte, vom philhellenischen Hohepriester Alkimos angeregt, erst den Feldherrn Bacchides und dann Nikanor mit starken Heeren. Aber auch dieser wurde von Judas zweimal besiegt (1 Mak 7 32. 43). Auch gewann er den Schutz der Römer (Kap. 8), indem diese, wie Justinus XXXVI, 3 sich ausdrückt, leicht von Fremdem [d. h. syrischem Besitze] schenken konnten."

Bei diesem Jahre 162 kann man nicht mit Guthe § 84 ,den eigentlichen Religionskrieg" sein Ende erreichen und nun ,den Kampf der Hasmonäer um weltliche Herrschaft" beginnen lassen. Denn wer hat den Jahvegetreuen damals den Religionsfrieden gewährt und garantiert? Nein, religiöse und politische Freiheit hing damals so untrennbar zusammen, daß sie nur gemeinsam verteidigt werden konnten. Daß in diesem Kampfe den Makkabäern als Frucht ihrer Heldenleistungen auch schließlich die Fürstenstellung angeboten wurde, war nur selbstverständlich.

Als Judas dann wieder von Bacchides angegriffen wurde, verlor er bei der Kleinheit seines Heeres Schlacht und Leben im Jahre 161 (1 Mak 91-22; etwas anders in 2 Mak 8—15). Sein Bruder Jonathan wurde sodann Feldherr der jahvetreuen, konservativen Partei (161), aber da diese sehr schwach geworden war, so mußte er zunächst auf die Verteidigung sich beschränken (9 23 ff.) und dann durch Verhandlungen mehr Boden zu gewinnen suchen.

Erst als gegen Demetrius 152 v. Chr. ein Sohn von Antiochus Epiph., Namens Alexander Balas, nach dem Westen marschierte und Jonathan als Freund des Legitimitätsprinzips sich auf des letzteren Seite stellte, da übertrug ihm Alexander Balas das Hohepriesteramt und die Würde eines Merid-archen d. h. eines Fürsten über eine Merís, einen „Teil" des Gesamtreiches Neusyrien (10 21; Jos., Antt. XIII, 2, 2). Treu dem Alex. B. zog Jonathan gegen des Demetrius Sohn, der wieder Demetrius hieß und den Ehrennamen Nikator bekam, und der seines Vaters Reich dem Alex. Balas wieder abnahm. Glücklicherweise bestätigte er trotzdem Jonathan zunächst als den

hohepriesterlichen Fürsten seines Volkes (10 67-11 37). Als aber gegen Demetrius Nikator wieder ein Sohn von Alex. Balas, Namens Antiochus, um den Thron kämpfte, trat Jonathan, weil Demetrius Nikator seine Versprechungen nicht gehalten und hauptsächlich die Syrerburg noch nicht hatte räumen lassen, auf des Antiochus Seite, wurde aber durch Verrat gefangen genommen (143; 1 Mak 12 54; Jos., Antt. XIII, 6, 3). Für Jonathan wurde nun endlich Simon zum Verteidiger der legitimen Religion gewählt, und dieser betätigte seine bereits von Mattathias gerühmte Weisheit (265) schon dadurch, daß er mit dem syrischen König Demetrius Frieden schloß. Von ihm wurde er als Hohepriester und selbständiger Fürst der Juden anerkannt (142). Er verjagte auch endlich die syrische Besatzung aus Jerusalem, und nun anerkannte ihn auch die jahvetreue Majorität der Juden als „Fürsten und Hohepriester (14 41), bis ein glaubwürdiger Prophet auftrete" und eine göttlich-prophetische Entscheidung über die Beherrschung des Gottesreiches ausspreche, wobei das „bis" inklusive gemeint und ausgedrückt sein kann, daß die vor der Hand erbliche Fürstenstellung der Makkabäer auch über das Auftreten eines solchen Propheten hinaus dauern könne.

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Simon schloß sich später an den in Syrien sich des Thrones bemächtigenden Antiochus Sidétes (d. h. aus Sida, einer Stadt Pamphyliens, in der er erzogen worden war) an, legte zu Joppe einen Hafen an, erbaute zu Jerusalem eine Residenzburg, welche bîrâ (ẞágis) genannt wurde, und schlug Münzen z. B. im vierten Jahre der Freiheit" usw., wurde aber von seinem nach der Herrschaft trachtenden Schwiegersohn Ptolemaeus (aus Jericho) 135 ums Leben gebracht (1 Mak 16 17).

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Simons Sohn Johannes mit dem Beinamen Hyrkanus (Jos., Antt. XIII, 7, 3) unterwarf, als nach dem Tode des Antiochus Sidetes das neusyrische Reich in sich selbst zerfiel, sowohl die Samaritaner im Norden und zerstörte den Garizimtempel als auch die Idumäer im Süden und nötigte sie zur Annahme der Beschneidung (Antt. XIII, 7,3 usw.)

Im Laufe seiner Regierung (135-105) entzog er sich immermehr dem Einflusse der von der Welt Sichabsondernden (d. h. der Pharisäer) und schloß sich enger an die Partei des alten priesterlichen Adels (der Sadducäer) an. - Noch entschiedener wurde diese Richtung von Aristobul I. (105-104)

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