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gezeigt hat. Was aber sonst über die kulturgeschichtliche Bedeutung der Sumerer von Delitzsch in Babel und Bibel, Schlußvortrag, S. 5-7 geäußert worden ist, findet sich in ,,Die bab. Gefangenschaft der Bibel" 23-26. 72ff. zitiert und kritisiert.

2. In diese alten Kulturgebiete rückten dann nicht von Afrika her (C. Bezold, Nin. usw. 22) oder von Arabien her (so jetzt die meisten und auch A. Jeremias 1906, 265), sondern vom Nordosten her am Tigris und Euphrat abwärts die Semiten ein. Die Begründung dafür ist am Schlusse meiner Schrift Semitisch und Hebräisch" (1901) gegeben, wozu noch dies gefügt sei, daß z. B. der Vogel Strauß, der doch in Arabien heimisch ist, bei den Semiten keine gemeinsame Bezeichnung besitzt, und daß umgedreht der Bär, der in Arabien nicht zu Hause ist, in den semitischen Sprachen gleichmäßig benannt wird. Aus der Reihe ältester Stadtkönige und Priesterfürsten Altbabyloniens ragen z. B. diese hervor: der von Ur (Gen 11 28, jetzt Mughair, etwas südlich vom unteren Euphrat), der von Larsa, in transponierter Gestalt Ellasar (Gen 141, jetzt Senkereh gerade nördlich von Ur), der von Agade (Sargon I) usw. Dann hat im 23. Jahrhundert Kudurnanchundi, König von 'Elam im Osten des mittleren Tigris, Babylonien unterdrückt (vgl. Kudurlagamar Gen 141). Aber Hammurabi von Babylon hat die Herrschaft über Nordbabylonien (Akkad Gen 10 10) und Südbabylonien (Sumer) in seiner starken Hand vereinigt.

Seine Zeit steht nicht ganz fest. Nach der 1884 gefundenen Königsliste wurde sie von Pinches auf 2120 ff. berechnet, und Tiele in seiner Bab.-ass. Gesch. 112 widersprach nicht, aber H. Winckler, Untersuchungen (1889) 37 setzte Hammurabis Regierung auf 2264 bis 2210, wiederum C. Bezold in ,,Die bab.-ass. Rel." (1906) 41 schreibt doch auch „,zu Chammurabis Zeit (bis ca. 2000)", und nach den neueren Entdeckungen zu Susa setzt Scheil die Herrschaft Hammurabis um 2050 an (H. Vincent, Canaan usw. 1907, 436). A. Jeremias (1906) 345. 355 bezeichnet nur einfach Abraham als Hammurabis Zeitgenossen. Übrigens von ca. 1800-1300 wurde die babylonische Macht durch das Bergvolk der Kassi oder Kossäer aus den medisch-elamitischen Grenzgebieten beeinträchtigt (Winckler, Altorientalische Forschungen II, 1894). Ein Schlaglicht auf die zuletzt genannten Jahrhunderte ist durch die 1889 zu Tell el-Amarna in Mittelägypten gefundenen 296 Keilschriftbriefe geworfen worden. Denn als einer der Briefautoren erscheint der Kassiterkönig Burraburiaš (Brief 7—12).

§ 8. Älteste nationale Verhältnisse des westlichen Vorder

asien und der Nilländer.

1. Mit jener chamitischen Völkerschicht, zu der die quellenmäßig bekannte älteste Bevölkerung Babyloniens gehört hat, waren auch die Kanaaniter verwandt (Gen 10 15-20), und die zu ihnen gehörenden Phönizier waren nach ihren eigenen Aussagen vom Südosten her, vom erythräischen Meere (d. h. indischen Ozean) gekommen. Sie haben von dort weg nach einer anderen Meeresküste hingestrebt und beim Eindringen in das mittelsemitische Gebiet einen Sprachenwechsel durchgemacht, wie z. B. die Langobarden in Oberitalien und die Westgoten in Spanien.

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Die Φοίνικες waren ἀπὸ τῆς Ἐρυθρής καλεομένης θαλάσσης (= Ερυθραῖον Πέλαγος indischer Ozean samt dem persischen [!] Meerbusen nach H. Kiepert, Atlas der alten Welt, § 14) gekommen (Herodot I, 1), und zwar wie sie selbst sagen" (VII, 89). Genauer erzählt Justinus in seinen Historiae XVIII, 3, 2: „Tyriorum gens condita a Phoenicibus fuit, qui terrae motu [ein Erdbeben kann auch beim Zurücktreten des Euphrat-Tigris-Mündungsgebietes mitgewirkt haben] vexati, relicto patriae solo, Assyrium stagnum primo, mox mari proximum litus incoluerunt." Dieser südöstliche Ausgangspunkt und der chamitische Zusammenhang der kanaanitischen Bevölkerungsschicht Palästinas ist auch neuerdings mehrfach vertreten worden: Rich. Lepsius in der Einl. zu seiner Nuba-Grammatik (1881), Georg Ebers in ZDMG 1881, 214f.; F. Hommel, die sem. Völker usw. (1883), 84f. 87f. 125 usw.; C. P. Tiele, Bab.-ass. Gesch. (1888), 490, auch Kautzsch im Art. „Phönizien“ in Riehms HWB., und auch A. v. Gutschmid urteilt in seiner Monographie „Phönizier“ (in s. Kleinen Schriften II, 1890, 36 ff.), 41, daß der Name Poivizes mit Hilfe einer altertümlichen, für Volksnamen verwendeten Bildungssilbe -ɩxɛç von goivos, blutrot, abzuleiten sei und das Volk vielleicht so wegen seiner dunkleren Hautfarbe bezeichnete". Die gegenteilige Meinung, daß die Kanaaniter zu den Semiten gehörten, wie A. Jeremias (1906, S. 1, Anm.) behauptet, indem er die Phönizier und Kanaaniter überhaupt mit der Hammurabi-Dynastie zur gleichen Völkerschicht rechnet, müßte positiv und zwingend begründet werden können, ehe das geschichtliche Bewußtsein der Hebräer und alle mit ihm zusammenstimmenden Momente alter Überlieferung für falsch erklärt werden dürften.

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2. Die Ägypter, die gleichfalls zur chamitischen Abart der Kaukasier gehörten (Gen 10 13 f.; G. Ebers, Äg. und die Bücher Moses 46–53) und selbst ihr Land, Cham" (koptisch: Chemi u. ä. bei Ebers 55) nannten, wanderten wahrscheinlich aus Asien zunächst Südarabien nach Afrika hinüber.

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Die Hautfarbe der männlichen Agypter, die in älterer Zeit bis auf den Lendenschurz völlig nackt gingen, ist auf den Monumenten rotbraun. Die Frauen dagegen, welche mit einem langen Gewande bekleidet waren und den Wirkungen der Luft und der Sonne nicht in gleichem Maße ausgesetzt waren, werden mit einem

helleren Braun oder gelb gemalt.",,Den echt ägyptischen Typus müssen wir als dem Kontinent Afrika fremd betrachten. Er weist uns darauf hin. daß die älteste Heimat der Ägypter in Asien zu suchen ist“ (Ed. Meyer, Gesch. des alten Ägyptens in Onckens ,,Allgemeine Gesch. in Einzeldarstellungen" I, Bd. 1, S. 20). Der Zusammenhang Ägyptens und der vorsemitischen Civilisation Babyloniens ist neuerdings besonders durch F. Hommel in,,Der babylonische Ursprung der ägyptischen Kultur" (1892) in helleres Licht gestellt worden. Einige Hilfsmomente sind durch Victor v. Strauß und Torney in NKZ 1893, 128 ff. hinzugebracht worden. G. Ebers zwar sah die Frage als noch nicht durch Hommel gelöst an (Lit. Centralblatt 1893, 5. März). Jener Zusammenhang und die Zuwanderung „auf der Straße von Kosêr nach Koptos" ist aber gut beleuchtet worden von A. Wiedemann in ,,Die Urzeit Ägyptens usw." (,,Die Umschau" 1899, 764 ff. 788f.). Auch H. J. Heyes, Bibel und Ägypten (1905), 13f. erwähnt wenigstens,,asiatische Elemente" in Wissenschaft, Sprache und Religion der Ägypter, und A. Wiedemann betont im „Archiv für Religionswissenschaft" (1906), 481f. wenigstens wieder die regelmäßigen Verbindungen Agyptens mit Asien seit der Pyramidenzeit. Zwei Beiträge „zum babylonischen Ursprung der äg. Kultur" gibt auch F. Hommel in der Zeitschr.,,Memnon" (1907), 81ff.

Hier interessiert uns nur noch zunächst die Tatsache, daß in das 6. Jahr des Pharao Usertesen II. von der 12. Dynastie, womit, das mittlere Reich" beginnt, jene Darstellung einwandernder 'Amu (Rinderhirten" nach Ebers, Ägypten usw. 102) fällt, die ganz unverkennbar den semitischen Typus an sich tragen (mit den prachtvoll erhaltenen Farben in Riehms HWB, Art. „Egypten“ nachgebildet). Das ist also eine Analogie zur Erzählung über Abrahams Wanderung nach Ägypten (Gen 12 10 ff.). Dann haben vom Osten des Delta her Ḥak (Plural: Ḥaku) schasu oder noch genauer ḥk (-w) sw (nach W. Spiegelberg, die Schrift und Sprache der alten Ägypter 1907, 27), d. h. Fürsten von Hirten (also Nomaden) eine Fremdherrschaft aufgerichtet. Sie sind vom ägyptischen Geschichtsschreiber Manethon gemäß den aus seinem Werke bei Josephus (c. Ap. I, 14f.) erhaltenen Fragmenten Hyksos genannt worden.

Sie werden als 15. und 16. Dynastie gezählt. Ihre Hauptfestung war Hatu'art, in erleichterter Aussprache Hau ar, bei Manethon-Josephus (c. Ap. I, 14: Avαois) Avaris, am Ostrande des Delta in der Nähe von So'an, griechisch Tavis (oder Tavív), wie schon die LXX bei Num 13 22 übersetzte, und von Tanis sagt auch Ed. Meyer (S. 215), daß da „die Hyksoskönige Hof gehalten haben". In Num 13 22 steht nun die merkwürdige Notiz,,Hebron ist sieben Jahre vor So'an in Ägypten erbaut worden", wie ein einziges ägyptisches Denkmal eine Ära zeigt (Ed. Meyer, Gesch. des a. Ä., S. 9),

indem ein in Tanis gefundener Stein aus der Regierungszeit von Ramses II. nach dem Jahre 400 des Hyksoskönigs Nubti datiert ist. Nun war Hebron der Mittelpunkt eines weit südwärts gedrungenen Trupps der Chittiter (äg. Cheta), und dies kann, wie A. H. Sayce in The Expository Times 1904/5, 280 f. gezeigt hat, nicht als eine Verirrung der Tradition beiseite geschoben werden, etwa weil man in den Hethiter-Inschriften gelesen haben will (Prašek ebenda, p. 377), daß da der Nahr el-Kelb als Südgrenze erwähnt sei. Das schließt einen früheren südlichen Vorstoß nicht aus. Das kann für die Meinung sprechen, daß die Hyksos ein Teil der Cheta gewesen sind (Sayce, Alte Denkmäler im Lichte neuer Forschung, 117 und in The Exp. T. 1906/7, 419; E. v. Bunsen, Die Überlieferung, 353; F. Lenormant, Histoire ancienne, 9. éd., 6, p. 121ff.; W. Max Müller, Encyclopaedia Biblica [1899-1903], col. 1238). Dafür, daß es keine Semiten waren, darf man sich nach dem letztgenannten freilich nicht mehr auf die Physiognomien von Hyksos berufen, wie sie z. B. in Riehms HWB., Art.,,Egypten" abgebildet sind, denn nach Müller,,gehören alle Skulpturen mit angeblichen HyksosPortraits früheren Perioden an." Da die Hyksos in einer Inschrift der Königin Ha'tschepsut, die zu Anfang der achtzehnten Dynastie regierte, einfach als Amu (s. o.), bezeichnet sind, so erscheint es auch Ed. Meyer (Gesch. des a. Ä., S. 206), „zweifellos, daß wir in den Hyksos kanaanäische Wanderstämme zu sehen haben", denen die Ohnmacht der ägyptischen Regierung den Anreiz und die Möglichkeit bot, in das reiche Nilland einzufallen. Damit stimmt sehr gut,,,daß uns neuerdings Namen von Hyksos-Königen bekannt geworden sind, welche sich auch in der biblischen Patriarchenfamilie finden. Es ist zunächst der Name, welcher hebräisch umschrieben so aussieht by Jakob-el, und ferner der Name Smķn, der wahrscheinlich mit [Simon] identisch ist" (W. Spiegelberg, ägyptologische Randglossen zum AT. 1904, 12). Semitische Stämme aus dem Dreieck zwischen Syrien, Arabien und Mesopotamien waren die Hyksos nach Flinders Petrie in dem Werke ,,Hyksos and Israelite Cities" (Exp. Times 1907, 242f.). Is. Lévy meint, die Hyksos auf, eine einfache Nomadenhorde reduzieren zu können (Revue des Ét. Juives 1906, p. 32 ss.), aber H. Vincent (Canaan etc. 1907, 436) verweist dem gegenüber auf die Darstellung von Khyân als eines Königs, usw.

Wie sehr die Chronologie der ägyptischen Geschichte, trotz der astronomischen Berechnungen von Mahler, Krall u. a., immer noch unsicher ist, ersieht man z. B. aus den Bemerkungen von W. Spiegelberg in der Orientalistischen Lit.-Ztg. (1904), 45 f. und Heyes, Bibel und Ägypten (1905), XV.

§ 9. Die persönliche, nationale und lokale Anknüpfung der Gottesreichsbegründung.

1. Die geschichtliche Existenz Abrahams. Da die historische Wirklichkeit der Person des ersten Patriarchen die Grundlage der folgenden Geschichte bildet, so ist hier zunächst diese Basis zu untersuchen. Eine erste Reihe von Momenten

zu ihrer Sicherung liegt nun schon in alle dem, was oben in § 2 (S. 13 ff.) als positives Material für die Begründung der wesentlichen Zuverlässigkeit der althebräischen Erinnerungen beigebracht worden ist. Eine zweite Reihe von solchen Momenten sind diese: a) Die Daseinsart zunächst des ersten Patriarchen als eines bloß geduldeten Bewohners von Kanaan, der mit seinen Nachbarn um die Brunnen streiten (21 25 ff. vgl. 26 18 ff.) und um ein Erbbegräbnis bei ihnen betteln muß (23 4ff.). Ein erdichtetes Patriarchenleben wäre anders ausgeschmückt worden, und die Späteren haben es ausgeschmückt (Justinus, Hist. XXXVI, 2: Abraham war König von Damaskus; usw.). Von der israelitischen Überlieferung sind den Patriarchen auch keine Wunder zugeschrieben worden (J. H. Kurtz 1, 255)! b) Die von außen her bestätigte Tatsächlichkeit der Grundzüge des Berichts über jenen Kriegszug aus den Tagen Amraphels, d. h. doch Ham(u)rabis (so z. B. auch P. Haupt in John's Hopkins Univ. Circulars 1903, 48a und A. Jeremias 1906, 345), mag das aus althebräischem j verderbt sein, oder aus el „Gott" stammen; denn welcher andere ähnliche Name könnte als ein bekannter vorausgesetzt sein? (Vgl. weiter in m. Einl. 182f. und Sellin in NKZ 1905, 929 ff.). Auch findet sich ja in der Liste, auf der Scheschonk seine beim Zuge gegen Rehabeam gemachten Eroberungen aufzählt, der Ortsname „Feld Abrams" (W. Spiegelberg, Ägyptologische Randglossen zum AT 1904, 14). c) Die Erinnerung an das Erbbegräbnis (in J: 47 29f., wie in EP: 23 17 25 9f. 49 29), die doch eine Grundlage besessen haben muß. d) Die natürliche Möglichkeit des Personennamens Abrâm. Denn α) er ist nach Analogie von Abiner-Abner usw. (1 Sam 14 50f. usw.) aus Abiram (Num 161) verkürzt, wie es bei bekannteren Personen leicht geschah; ) der Sohn eines angesehenen Mannes konnte ebenso gut Mein Vater ist hoch(stehend)" genannt werden, wie z. B. Abinadab Mein Vater ist freigeboren, edel"; 7) auch kommt in den Keilschriften Abi-ramu als Name gewöhnlicher Menschen vor, wie des Eponymus vom Jahre 677/6 (KAT 1903, 482); d) in dem Namen „Mein Vater ist hoch" braucht Vater" also durchaus keine Bezeichnung von ,Gott" zu sein, und den Namen Abram mit abû ilâni „Vater der Götter" als Bezeichnung des Mondgottes gleichzusetzen (A. Jeremias 1906, 332. 339), dies hat im Geschichtsbewußtsein Israels keinen Anhalt, aber viele Hindernisse.

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