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Spuren bemerkbar. Auch Rachel hat ja die Teraphîm, d. h. wahrscheinlich Spender des Wohlstandes, daher Penaten, ihrem Vater Laban nur weggenommen, um ihn der Kundgebung und Hilfe seiner Hausgötter zu berauben (Gen 31 19. 32). Unsicher

ist auch, ob Joseph die Becherwahrsagerei oder Hydromantie wirklich deshalb getrieben hat, weil sein Bote zu den Brüdern sagte: „Ist es (nämlich der Becher) nicht das Gerät, woraus mein Herr trinkt und womit er wahrsagt?" (445). Aber von den Israeliten in Ägypten beteiligte sich doch eine unbestimmt große Zahl am ägyptischen Kultus (Jos 24 14, Hes 203-8 vgl. 23 4).

Wenn freilich G. Jahn in „Das Buch Ezechiel auf Grund der LXX wiederhergestellt, übersetzt und erklärt" (1905), S. XX u. 133 behauptet, daß der Götzendienst Israels in Ägypten noch ein ganz allgemeiner gewesen sei, so hat er z. B. 20 30f. übersehen, wo die späteren Israeliten einfach als Götzendiener angeredet sind, während es doch stets in Israel sieben Tausend gegeben hat, die ihre Knie nicht dem Baal oder Moloch usw. gebeugt haben (1 Kön 19 18). Folglich sind auch die in V. 7. 13 u. 28 vom Bußprediger gebrauchten Ausdrucksweisen nur von der Majorität Israels zu verstehen.

2. Sittliche Mängel zeigen sich in mehreren Handlungen. Allerdings dem, was in Gen 12 10 ff. erzählt ist, wird man nicht dadurch gerecht, daß man dem Erzähler die Kenntnis der Heiligkeit der Ehe abspricht und Abraham einen ,,selbstsüchtigen Betrüger" nennt. Denn die Heiligkeit der Ehe war dem Erzähler bekannt (s. den Beweis oben § 16, 1 Schluß!), und zur Taxierung von Abrahams dort erzähltem Verhalten ist dies zu beachten: Erstens ist er in ebenderselben Pentateuchschicht (J) als höchst uneigennützig charakterisiert (139), nicht bloß in 14 22f. Zweitens steht die Deutung des Satzes,,damit es mir gut gehe um deinetwillen" (12 13) sofort im nächsten explizierenden Satze,,und meine Seele am Leben bleibe um deinetwillen", d. h. also damit ich nicht deinetwegen getötet werde. Auch darin liegt freilich noch eine Schwäche, aber es ist doch etwas anderes, als wenn man Abraham einen,,selbstsüchtigen Betrüger" nennt. Drittens hat Abraham nicht beabsichtigt, daß Sara von einem andern zum Weibe genommen werde, sodaß also von Preisgebung des Weibes wie Ri 19 25 unrichtig von Gunkel z. St. gesprochen wird. Darin daß Sara in Pharaos Haus gebracht wurde, lag also der Anfang der Vergeltung für Abraham, und seine Zurechtweisung durch Pharao und Fortweisung aus Agypten waren deren Fortsetzungen. Daß ,,in Gen 12 und 20 die Schuld dem Könige beigelegt wird", wie Wellhausen in „Die Kultur der Gegenwart" I, 4 (1906), 11 behauptet, ist falsch. Denn das über den Pharao hereinbrechende Schlimme soll nach dem Zusammenhange von 12 17-19 nicht zur Strafe, sondern zur Warnung dienen, damit Sara wieder zurückgegeben werde.

Ferner Rebekkas Liebling Jakob bat für das von der Mutter bereitete Linsengericht um das Erstgeburtsrecht (25 27-31) und er

listete, wieder unter Anleitung der Mutter, sich den Erstgeburtssegen (27 5-29), vergalt auch Laban dessen Täuschereien (29 23-26 3141) wieder durch Täuschung (30 37 ff.). Gerechter Unwille über Verletzung der Familienehre artete bei Simeon und Levi in heimtückische Rachsucht aus, und Brüder von ihnen verschmähten nicht die Plünderung der Erschlagenen (34 25-29). Ruben ließ sich mit seines Vaters Nebenweib Bilha in unerlaubten Verkehr ein (35 22 vgl. 49 4). Der alternde Jakob bevorzugte den Rahelsohn Joseph (37 3). Ferner die Träume Josephs über seine künftige Herrscherstellung waren von seinem Ehrgeiz nicht unabhängig (37 10). Neid gegen Joseph führte seine Brüder außer dem Erstgeborenen Ruben zur Verkaufung des Bruders und zur Täuschung des Vaters. Juda hat seiner Schwiegertochter gegenüber, die zur Erzwingung ihres Rechts das Äußerste gewagt hatte, sich selbst als weniger gerecht bezeichnet (38 26 s. o. § 16, 1 Schluß).

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Ein positives Unrecht der Israeliten war aber nicht in dem enthalten, was in Ex 3 21f. 11 2 12 36 erzählt ist:,,Und Jahye stellte die Gunst des Volkes in den Augen der Ägypter her, und sie diese) veranlaßten sie zum Erbitten (hiš'il), nl. von Geräten und Kleidern, und so plünderten sie die Ägypter." Denn wenn die Ägypter in ihrer schließlichen Angst vor dem übermächtigen Gotte der Israeliten endlich selbst diese beim Auszuge zum Bitten anregten, so konnten sie auch kaum auf Rückgabe der gegebenen Gegenstände rechnen. Das Verb hiš'il bedeutet aber wirklich,,das Bitten begünstigen". Wesentlich richtig, aber unklar ist die Übersetzung ,,auf eine Bitte hin geben" (Jaspis in TSK 1905, 453).,,Willfahren" (Kautzsch, AT; Ges.-Buhl 1905 u. a.) könnte nur gesagt werden, wenn vorher vom Bitten die Rede wäre. Auf jeden Fall wird der Sinn des Textes nicht getroffen, wenn aus ihm mit Stade, Alttestl. Theol. I (1905), 199 der Satz,,Jahve veranlaßt Israel, den Ägyptern goldene und silberne Geräte und Kleider zu entwenden" herausgelesen wird.

Obgleich diesen Schattenlinien in der Charakteristik der frühesten Gottesreichsbürger viele lichte Züge zur Seite stehen, wie sie im nächsten Paragraphen mit aufgezeigt werden sollen, so beweisen jene doch, daß die Reichsbürger in ihren subjektiven Leistungen vielfach hinter den religiös-sittlichen Maßstäben auch der ersten Gottesreichsperiode zurückblieben.

Die im obigen angeführten Handlungen lassen sich nämlich nicht so beurteilen, daß die religiös-sittliche Stufe des Gottesreiches in seiner ersten Periode als eine sehr tiefe angesetzt oder wenigstens als eine beduinisch rauhe dargestellt wird. Dies ist freilich neuerdings öfter geschehen, wie z. B. bei Stade, Alttestl. Theol. I (1905), 199 ausdrücklich vom älteren Israel ohne jede Einschränkung gesagt ist: „Die Forderungen der Sitte gelten wie beim Beduinen nur gegenüber den Volksgenossen", und doch erwarb sich Abraham bei

Fremden hohes Lob und legte Fürbitte für Sodom usw. ein (14 13ff. 18 23 ff. J 236 EP). Aber wie man auch auf dieser Kulturstufe die Unverletzlichkeit des Lebens (außer im Kriegsfalle oder bei Blutrache), des Eheweibes und des Eigentums kennt, so ist diese Erkenntnis auch in den Erzählungen Israels über die erste Periode seiner Geschichte vorausgesetzt und als die selbstverständliche unterste Basis betrachtet (vgl. auch die sogenannten Noachischen Gebote Gen 91-7), über die sich die Anfangsprinzipien des Gottesreiches sogar erhoben (§ 16, 1).

Obgleich aber demnach auch die ersten Bürger des Gottesreiches es nicht bis zur fleckenlosen Anwendung des ihnen auf ihrer Geschichtstufe vorschwebenden Ideals gebracht haben, so bewahrten sie doch die entsprechenden religiösen und sittlichen Grundtendenzen, daher auch Anknüpfungspunkte für die weitere Einwirkung einer gnädigen Geschichtslenkung der Gottheit. Deshalb konnte auch ihr Schicksalsgang aus Strafe und Verzeihung und neuen Gotteswohltaten zusammengesetzt sein.

$ 19. Der Schicksalsverlauf der Gottesreichsbürger bis zum Aufenthalt in Ägypten.

1. Auch in den Erzählungen über den ersten Gottesreichsbürger fehlt nicht der Hinweis darauf, daß er den klugen Plan, die ihm wegen Sara drohende Lebensgefahr vermeiden zu wollen (s. das Genauere oben § 18, 2), mit Zurechtweisung und Ausweisung gebüßt hat (Gen 12 18-20 20 9f.).

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Stade sagt in bezug auf diese Stellen, daß Jahve den durch sein unsittliches Verhalten in Ungelegenheiten geratenen Abraham schützt" (Alttestl. Theol. 1905, 199). Deshalb stellt er die Gottesvorstellung und das sittliche Niveau des älteren Israel als inferior hin, während es doch auch sonst als die Prärogative der göttlichen Weltgeschichtslenkung gilt, schlimme Konsequenzen zu verhüten (50 20). Aber von den in jenen Erzählungen enthaltenen Hinweisen auf die Vergeltung, die Abraham erleiden mußte, hat Stade nichts bemerkt. Ebensowenig tut dies Wellhausen, der,,den Erzvater aus Feigheit seine Frau verleugnen und preisgeben" läßt (Die Kultur usw. 1906, 11), also über dessen Vergehen sich sehr sicher und voll ausspricht. Aber nur eine allseitige Quellenbenutzung kann ein richtiges Bild des Geschichtsverlaufes liefern.

2. Sodann Rebekka hat die Begünstigung des ihr vielleicht durch seinen häuslichen Sinn (25 27) lieber gewordenen Jakob (27 6ff.) durch die anscheinend für ihr Leben andauernde Wegsendung des geliebten Kindes büßen müssen (27 46–285). Ferner Jakob hat bei der freilich ungerechten Erstrebung

der Erstgeburtsvorrechte (s. o. § 16, 2, b) doch auch Sinn für ideale Güter gezeigt und dem im Gottesreichsplan oder überhaupt im Kulturinteresse begründeten Widerwillen der Eltern gegen Verheiratung ihrer Söhne mit Kanaaniterinnen pietätsvoll Rechnung getragen. Deshalb wurde Jakob zwar mit vieljährigem Exil (E-lend) bestraft, aber den einsam in die weite Fremde wandernden Jüngling erinnerte doch Gott im Traume daran, daß er nicht ganz ohne teilnehmende Begleiter sei und von ihnen auch wieder zurückgeleitet werden solle (28 10-19). In der Aufrichtung einer Denksäule (28 18, oder eines primitiven Altars, wie 35 14) hat Jakob vom neuem seine Empfänglichkeit für religiöse Einwirkung gezeigt. Das Gelübde (28 20-22), daß er jene Denksäule nach glücklicher Heimkehr zu einem Gotteshause ausbauen und allen Besitz verzehnten wolle, beweist freilich, daß Jakob damals noch keine selbstsuchtsfreie Frömmigkeit besaß. Die mit listiger Überbietung von Labans List bewirkte Steigerung des Reichtums Jakob wurde von Gott wie auch viele andere böse Bestrebungen des zur Freiheit geschaffenen Menschen nicht verhindert (315-13 E), aber doch an Jakob durch angstvolle Flucht vergolten (31 21). Als er dann von der Furcht vor dem nachsetzenden Laban kaum befreit war (31 44–55), wurde ihm die Freude darüber, sich dem Lande der Verheißung (32 1f.) wieder nähern zu dürfen, durch die Angst vor Esau verbittert (323-23 JE), und erst nachdem er am Jabboq im Ringkampfe mit einer überirdischen Erscheinung (32 24-32 EJ) seine Gotteszuversicht im Weinen und Bitten (Hos 125) bewährt hatte, wurde er von demütigender Angst vor Esau befreit (33 1–16 JE) und durfte über den Jordan westwärts ziehen (3317-20).

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Wenigstens an diesem Punkte muß ein Wort über die astralmythologischen Vorstellungen gesagt werden, die neuerdings von einigen in der Geschichte der Patriarchen gefunden worden sind. Nämlich H. Winckler hat in ,,Himmel- und Weltenbild der alten Babylonier usw." (1901) in dem von Jakob in 32 11 erwähnten Stabe ,die drei Gürtelsterne" gefunden. Aber der Erzähler erwähnt in den Worten denn (nur) mit meinem Stabe überschritt ich den Jordan" den Besitz des Stabes als einen konkreten Beweis der einstigen Armut des in die Fremde wandernden Jakob. Trotzdem hat A. Jeremias diese Wincklersche Deutung von 32 11 adoptiert und vertritt sie auch in ,,Das AT im Lichte d. a. O." (1906), 376 auf folgende Weise. Zuerst bemerkt er, dieser Stab sei im Zusammenhang der Geschichte ganz bedeutungslos". Nun der Leser urteile selbst! Die Bemerkung über den Stab in 32 11 bedeutet doch zweifellos das, was soeben von mir gesagt wurde. Sie drückt

auf konkrete und natürliche Weise aus, wie mittellos Jakob bei seiner Auswanderung ins Exil gewesen ist, um den Gegensatz zu veranschaulichen, in welchem sich dazu sein nunmehr gewonnener Reichtum befand. Aber während Jeremias den Text seines bestimmten Sinnes entleert, legt er zugleich einen neuen Sinn hinein. Nämlich er behauptet:,,Jakob ist als Stammvater gleich Abraham. [Er meint, mit Jakob gehe die Gottesreichsgeschichte noch einmal an]. Seine Geschichte wird deshalb mit gleichen Motiven ausgestattet [!]. Die Betonung des Stabes entspricht einem Motiv des Mondes [von ihm selbst gesperrt], der einerseits Wanderer und Zauberer [vgl. Zauberstab], andererseits summus deus [höchster Gott] ist, der Hirt, der die Schafe weidet. Der Stab des Janus hat die gleiche Bedeutung. Andererseits gehört der Stab zum Orion." Allein dies wird nimmermehr der Sinn jener Worte von Gen 32 11 werden. Niemals kann zugegeben werden, daß der Erzähler bei den Worten,,denn ich hatte nichts als diesen Stab, da ich über den Jordan ging" an etwas anderes als an den Wanderstab des in die Fremde wandernden Jakob gedacht habe. Wenn der Erzähler aber nach seinen Worten und deren Gegensatz nur an Jakobs Wanderstab gedacht haben kann, so darf ihm auch keine Beziehung auf den Mond oder den Orion zugeschrieben werden. Denn sonst hätte ja kein Israelit den Ausdruck,,Stab" gebrauchen können, ohne von manchen Auslegern in den Verdacht gebracht zu werden, daß er vom Monde oder Orion habe sprechen wollen. Betreffs der anderen neuesten Behauptungen, daß in der Patriarchengeschichte mythologische Vorstellungen enthalten seien, kann ich auf mein Schriftchen,,Die babylonische Gefangenschaft der Bibel" (auch des Neuen Test.) verweisen (1905 bei Kielmann in Stuttgart).

Ferner in bezug auf den Ringkampf des dritten Patriarchen am Jabboq (32 23 ff.) sei nicht sowohl der Ort als vielmehr das zugrunde liegende Ereignis und eine Konsequenz desselben besprochen. Der geheimnisvolle Gegner, den Jakob nicht losließ, außer daß er ihn gesegnet hatte (32 27 b), verschwieg den Namen (31a), wie in Ri 13 17. Daher konnte Jakob nach ihm den Ort nur,,Erscheinungsform Gottes" (Penî'el) nennen (31 b). Dieses Ringen Jakobs ist als eine äußerliche Tatsache gemeint, wie der Hinweis auf das Hinken Jakobs zeigt und wie es schon von Hos 12 4f. aufgefaßt ist, indem der Gegner Jakobs ein Engel Gottes genannt ist. Nun hat W. H. Roscher in den Abhandlungen der kgl. Sächs. Gesellschaft d. Wiss. zu Leipzig, Philos.-hist. Klasse, Bd. XX, Nr. 2 (1900) eine Studie über Ephialtes veröffentlicht und hat da auf S. 38-45 den Alptraum so beschrieben: Das nächtliche Ringen mit einem höheren Wesen, das aber mit Anbruch der Morgenröte aufhört, das Fragen nach dem Namen, das Hinterlassen einer leiblichen Schwäche, wie Lähmung der Hüfte, endlich auch die Verleihung eines Segens (Geschenkes) das alles seien Merkmale, welche bei Alpträumen vorkommen, und er hat die Meinung ausgesprochen, daß so sich Jakobs Erlebnis erkläre. Aber von einem Traum ist in Gen 32 25 ff. nichts erwähnt, während dies in 28 12 ausdrücklich bemerkt ist.

Von jenem Ringkampf des dritten Patriarchen ist dessen Be

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