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unter Fouquiers Leitung, im S. Ludwigsspital 2c. Ueberall erzielte man mehr oder weniger beachtungswerthe Ergebnisse, bis auf einmal die Polizei, deren Einmischung in eine rein wissenschaftliche Angelegen. heir sich nicht leicht erklären läßt, alle fernerweitigen Experimente dieser Art gradezu verbot, wodurch die Anhänger des neuen Verfahrens sich in die Alternative versett fanden, entweder die Früchte ihrer neuesten Nachforschungen verloren zu geben, oder unverweilt um die Gutheißung der höhern Behörde, welche über diesen Punkt zu entscheiden hatte, fich zu bewerben.

Dr. Foissac richtete zu solchem Zwecke ein offizielles Schreiben an die königliche Akademie der Arzneiwissenschaften. Bald nachher begannen die Erörterungen. Eine Kommission bildete sich, und die wichtige Untersuchung von 1784, mithin 40 Jahre nach dem ersten Ausspruch der Akademie, wurde durch Dr. Hüsson wieder aufgenommen.

Die Akademie rechtfertigte ihre Nachgiebigkeit in den Augen der Gegner des Magnetismus, durch die in dem 1784 abgestatteten Bericht, über die in Rede stehende Angelegenheity unabstreitbaren Vorurtheile und durch das Aufsehen, welches die im Hôtel-Dieu vorgenommenen Experimente erregt. In der Arzneikunde kann ein Ausspruch, worüber und von welcher Beschaffenheit er auch sei, nie unbedingt oder unwiderruflich angenommen werden, weil diese Wissenschaft nur unter der Bedingung einer unaufhörlichen "Erneuerung" besteht.

Die Beauftragten erklärten jedenfalls: „der heutige Magnetismus sei zu sehr verschieden von dem

von Mesmer gelehrten, als daß es recht und billig wäre, ihn mit der gegen den lezten ausgesprochenen Aechtung zu schlagen; die französische Praxis sei es sich deshalb selbst schuldig, in diesem Punkte hinter den deutschen Aerzten nicht zurückzubleiben, und das Beste der Menschheit selbst erfordere es, den neuen Magnetismus genauer zu untersuchen, wäre es auch nur als geheimes Heilverfahren, " damit das Monopol der Wunderdoktoren nicht nachtheilige Folgen auf den öffentlichen Gesundheitszustand ausüben fönne."

Allein in dem Fall selbst, wo die vorgedachte Untersuchung keinen andern Zweck gehabt hätte, als die Bestätigung der Fänomene des Somnambulismus, beruhete darin doch eine Verantwortlichkeit, die zu übernehmen der gelehrte Acropag nicht länger anstehen konnte. In seinem trefflichen Werke, über ,, die Fysiologie des Nervensystems", hatte Georget die öffentliche Meinung hinsichts der Wunder jener aussergewöhnlichen Eigenschaft vorbereitet und die Aufmerksamkeit gespannt. Darum auch sprach Hüsson eine feierliche Dankbezeugung gegen ihn aus, und stellte einen lebendigen Ueberblick seiner Geschichte auf, von den Szenen unter der Ulme zu Büfancy, bis zu den neuerdings in den pariser Krankenhäusern gehal tenen merkwürdigen Sizungen.

Dem Ausspruche der Beauftragten, wie der mei ften unparteiischen Aerzte in Frankreichs Hauptstadt gemäß, offenbart im gegenwärtigen Augenblicke der Somnambulismus in den gewöhnlichen Empfindungsmitteln, welche die Natur dem Menschen verliehen, nachstehende Fänomene:

Wenn der Magnetismus den Somnambulismus

erzeugt, erlangt das in einem solchen Zustande sich befindende Wesen eine ausserordentliche Vermehrung seiner Empfindungskraft. Mehre seiner äussern Or. gane, besonders die des Gefichts und des Gehörs, werden betäubt und alle davon abhängenden Verrich tungen geschehen nach innen.

„Des Hellsehenden Augen sind geschlossen; er sieht mit denselben nicht mehr. Eben so wenig hört er mit seinen Ohren. Dennoch sieht und hört er besser, als jedes andere Individuum in wachendem Zustande.

"Er sieht und hört indeß nur die, mit denen er sich in „Rapport" befindet. Er sieht nur, was er betrachtet, und gewöhnlich betrachtet er nur die Gegenstände, worauf seine Aufmerksamkeit hingeleitet wird.

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Er ist dem Willen feines Magnetißirers unterworfen, für alles was ihm nicht schaden kann, wie für alles, was mit seinen Begriffen von Recht und Wahrheit nicht in Widerspruch steht.

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Er fühlt sich vom Willen seines Magnetisirers beherrscht und gewahrt die magnetische Flüssigkeit.

„Er sieht, oder vielmehr fühlt das Innere setnes Körpers und dessen anderer; doch gewahrt er darin gewöhnlich nur die Theile, die nicht in ihrem natürlichen Zustande sind und wodurch die Ueberein. stimmung des Ganzen gestört wird.

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Er. finder in seinem Gedächtnisse die Erinnerung der Dinge wieder, die er seit seiner leßten Extase vergessen hatte.

„Er hat „Voraussicht“ und „Vorgefühl," wovon das eine wie die andere unter mehrfachen Umständen irrig und in ihrer Ausdehnung beschränkt sein können.

"Er äussert sich mit überraschender Leichtigkeit und ist nicht von Eitelkeit frei.

„Er vervollkommt sich durch sich selbst während einer gewissen Zeit, wenn er sich mit Umsicht be. nimmt, und geräth auf Abwege, wenn er übel ge. leitet wird.

"Zu seinem natürlichen Zustande zurückgekehrt, verliert er vollkommen die Erinnerung an alle die Anregungen und Ideen, welche er im Zustande des Somnambulismus gehabt; woraus sich ergibt, daß dieser lette dem ersten so ganz fremd ist, als wenn der hellfehende und der wachende Mensch zwei verschiedene Individuen wären.“

Das waren die, angesichts des medizinischen Eu ropa, im Schoße einer Gesellschaft, deren der Menschheit geleisteten Dienste ihrem tiefen Wissen gleichkommen, ausgesprochenen Meinungen über den thierischen Magnetismus. Sie wurden öffentlich proklamirt durch einen Arzt, der seit langem zu den berühmtesten und aufgeklärtesten in Frankreich gehört.

In Folge des von Hüsson abgestatteten Berichts, ernannte die Akademie der Arzneiwissenschaften zu Paris eine permanente Kommission, die beauftragt wurde, Experimente über den Magnetismus anzustel len, und die zur Lösung des Problems erforderlichen Thatsachen oder Aftenstücke zu sammeln. Die bel dieser Gelegenheit in der Gesellschaft vorgenommenen Erörterungen waren eben so lebhaft als beachtungswerth. Das eigentliche Urtheil, das ihren Schluß überlebte und das, unsers Erachtens, in dieser Epoche des Kampfes die Fysionomie der versöhnlichsten und vorurtheilsfreiesten Meinungen zeigt, ist vollkommen

befriedigend ausgedrückt in den von Hüsson zu Ende der Erläuterung ausgesprochenen Worten, welche die günstige - Entscheidung der Versammlung nach sich jogen.

"In der Lage worin wir uns befinden," sagte er, "getheilt in unsern Meinungen, wie wir es zu fein scheinen, ist es augenscheinlich daß die, welche Prüfung verlangen, denen welche sie ablehnen, lächerlich scheinen werden, wie hinwieder sie denen, welche sie wünschen, sonderbar vorkommen müssen. Es ist unmöglich, einer solchen Nothwendigkeit sich zu entnehmen, die auf die eine wie auf die andere Seite einen Theil dieser Versammlung der Verspottung überantwortet.

„Sie müssen dieser Nothwendigkeit sich unterziehen, und in der Alternative worin sie sich befinden, ohne Die Meinung der gelehrten Welt über die Ihnen vorgelegte Frage leiten zu können, bleibt nur noch zu beurtheilen, ob Lächerlichkeit auf die zurückfallen muß, die sich für die Prüfung einer Sache aussprechen, welche ein Gegenstand reiflicher Studien für mehre von uns gewesen, oder ob sie diejenigen treffen soll, welche den Gegenstand zurückstoßen, ohne ihn näher erwogen zu haben.

»Darin, meine Herren, bernhet die ganze Frage der Lächerlichkeit. Man wird sie da suchen, wo sie wirklich ist. Denn sie ligt nicht mehr, wie Hr. Guersent so treffend erwiesen hat, im Magnetismus selbst. Durch erleuchtete und unparteiische Beobachtungen, die niemand bier bestreitet, hat sie eine andere Richtung genommen."

Vorstehende Worte wurden vor zwölf Jahren ge

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