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sprochen. Trägt man die Gesinnungen, deren Dolmetscher in der französischen Akademie sie waren, in die Debatten des gelehrten Europa über, so bezeich nen sie sehr genau den moralischen Karakter der durch den magnetischen Somnambulismus hervorgerufenen Zwistigkeiten, sowohl beim großen Haufen als bei den Sachverständigen.

Die neue aus Bourdois de la Motte, Fou. quier, Guéneau de Müssy, Guersent, Itard, Lerou, Marc, Thillaye und Hüsson gebildete Kommission, ernannte den leßten zu ihrem Bericht. abstatter. Das ihre Prüfungen und Nachforschungen betreffende Aktenstück, das 1831 veröffentlicht wurde, und dessen Folgerungen dreißig Definitiv- Vorschläge des medizinischen Körpers von Frankreich, über den Somnambulismus, enthalten, bildet jeßt die Basis der Praxis, wie den Abgangspunkt der Beobachtungen im thierischen Magnetismus.

Wir verweisen unsere Leser auf dies wichtige Werk, das immer neben einer den neuern Theorien entnom menen Beweisführung, sowohl zum Angriff als zur Vertheidigung, ein populäres, authentisches und schlagendes Beispiel aufstellt, dergestalt daß die Thatsachen beständig der Erörterung gegenüber stehen. Mehr als je zuvor, scheint im gegenwärtigen Augenblicke der magnetische Somnambulismus medizinischoffiziell zusammengedrängt, nachstehende Fänomene Darzubieten:

1) Vergessenheit des Vorgegangenen nach dem Erwachen.

2) Zeitermessung und Würdigung.
3) Aeussere Unempfindlichkeit.

4) Auffergewöhnliche Ueberspannung der Einbildungskraft.

5) Auffallende Entwicklung der Intelligenz.

6) Instinktartige Errathung zweckmäßiger Heil mittel.

7) Voraussicht.

8) Moralische Unthätigkeit.

9) Mittheilung der Krankheits-Anzeichen. 10) Mittheilung der Gedanken.

11) Schkraft ohne Vermittelung des Aug:s. 12) Besonderer Einfluß der Hellsehenden auf ihre Körperbeschaffenheit.

Eine unglaubliche Menge Thatsachen, authentisch bestätigt in der Wissenschaft, ftellt zur Unterstüßung der in Rede stehenden Fänomene, in unserm Jahrhundert die Eigenschaft des magnetischen Somnambulismus in die Reihe der kostbarsten und selten. sten Geschenke, welche die Natur dem Menschen ver. liehen hat. Wir wollen einige davon anführen, die ausserordentlichsten und neuesten. Für die übrigen fehlt es an Büchern nicht, wodurch Neugier fich Befriedigung verschaffen kann.

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Die Voraussicht", diese Eigenschaft, die so viele Wunder erzeugt und so angestrengte Nachfor= schungen im griechischen und römischen Alterthum, in den ältesten Zeiten der Weltgeschichte, veranlaßt hat, ist vorzugsweise, mit Bezug auf den Somnam. bulismus, Gegenstand der Erwägungen Georgets, in seiner „Fysiologie des Nervensystems,“ Petetins, Cabanis und Moreaus de la Sarthe gewesen.

Sie besteht, für die neuern Magnetisirer, in der den Hellsehenden eigenthümlichen Fähigkeit, im vgrays

die organischen Veränderungen anzudeaten, die in ihrer Körperbeschaffenheit sich ereignen sollen, und in der sehr genauen Andeutung des Augenblickes, wo dergleichen Krisen oder Umgestaltungen eintreten, wie lange sie dauern und welche Hauptsymptome sie dar bieten werden. In seinen Abhandlungen über den Somnambulismus" und die „Extase" hat Ber. trand, wie Deleuze in seinem Buche über die Voraussicht, alle die Beweise und die rechtfertigenden Umstände über diesen ernsten und wichtigen Gegenstand, mit einer solchen Umsicht und Klarheit zusammenge tragen, daß dies Fänomen in der Wissenschaft jezt unwiderruflich festgestellt ist.

Man versteht unter der Bezeichnung „moralische Unthätigkeit“ oder Trägheit, eine Verminderung der moralischen Thätigkeit, woraus sich für den Hell-fehenden ein mehr oder weniger vollständiger Mangel an Aufmerksamkeits-Vermögen und Nachdenkungskraft. ergibt, mithin die Unmöglichkeit, sich in sich felbft zu vertiefen, um den Zustand zu erkennen, worin man sich befindet. Es ist ein ähnliches psychologisches Fänomen, wie das in unsern Träumen sich offen. barende.

Bei den magnetisch Hellsehenden ist die „äusser. liche Unempfindlichkeit“ manchmal so entschte. den, daß die damit angestellten Proben keine Zweifel übrig lassen. Dr. J. Cloquet, Wundarzt von großem Ruf zu Paris, schnitt im April 1829, beige. flanden von dem magnetisirenden Arzt Chapelain, einer Dame, welche sein Kollege bis zu dem Zustande vollkommener Fühllosigkeit gebracht, eine kranke Brust ́ab, ohne daß sie das geringste davon verspürté. Die

ser merkwürdige Umstand, einer der beachtungswer thesten in der Praxis des neuen Magnetismus, er regte bei allen Sachverständigen ungemeines Aufsehen. Cloquet endete seinen der medizinischen Akademie über diese Operation abgestatteten Bericht mit den Worten: "Solches ist die genaue Schilderung der Fänomene, deren Zeuge ich gewesen. Ich bitte die Abtheilung (der Akademie) zu glauben, daß ich hierin nichts als bloßer Erzähler bin; daß ich mich bes schränke zu sagen, was ich gesehen; daß ich dem Vorgange keinerlei Folgerung entnehme und mich aller Kontroverse hinsichts des Magnetismus enthalte; daß ich einzig und allein meipen Kollegen eine Thatfache mittheile, die mir interessant geschienen; daß diese Mittheilung nichts anders bezweckt, als eine Wahrheit richtig darzustellen, damit in der Folge Ueberspannung oder Lüge mich nicht sagen lassen, was ich weder gesagt noch gethan, 2c.“

Eine große Zurückhaltung ist freilich unverkenn bar in vorstehenden Worten; aber grade dadurch be. urfundet Cloquet am besten das Erstaunen, wovon er, feinen allgemeinen Vorurtheilen gegen den Magnetismus zum Trog, betroffen worden.

Von allen Eigenschaften des Somnambulismus ift vielleicht nicht eine einzige, die mehr als der „Heilmittel-Instinkt" Veranlassung gegeben, zu den sonderbaren Behauptungen der Magnetisirer, hinsichts der beinah übernatürlichen Inspirationen, womit ihnen zufolge gewisse Kranke im Krisis-Zustande begabt sein follen. So sagt unter andern Cabanis:

"Ich habe Kranke gesehen, deren Geschmack zu einer ausserordentlichen Feinheit gediehen war; die

mit einer Scharfsicht (einem Instinkt), den man ge wöhnlich nur bei Thieren zu beobachten Gelegenheit hat, Speisen und sogar Heilmittel wählten, welche ihnen wahrhaft nüßlich zu sein schienen.... Es gibt deren, die in ihren Paroxismen im Stande sind, gewisse sich vorbereitende Krisen zu bemerken, deren Eintritt bald die Richtigkeit ihrer Anregungen, oder andere Veränderungen, bescheinigt durch die des Pulsschlages, oder durch noch gewissere Zeichen, beurkunder."

Es ist unmöglich, besser einige speziale Fänomene des Somnambulismus, namentlich den „HeilmittelInstinkt" zu karakterisiren. Und grade über diesen Punkt fehlt es an Zwißtigkeiten und Gegeneinwürfen bei den europäischen Aerzten nicht. Theilen wir, in Bezug auf den in Rede stehenden Heilmittel-Instinkt, einen Umstand mit, der bisher nicht bekannt gewor den, obschon er ganz geeignet ist, in einem hohen Grade die Aufmerksamkeit der gelehrten Welt zu er regen, und für dessen vollkommene Richtigkeit wir uns verbürgen können.

Ein französischer Arzt zu Draguignan, in Provence, Dr. Garcin, hat durch oft wiederbolte Ex. perimente die Eigenschaft des natürlich veranlaßten magnetischen Schlafs, mit Umständen begleitet welche keinen Verdacht zulassen und alle Zweifel beseitigen, die nur zu oft von den Gegnern des Sensus intimus. geltend gemacht werden, bei einem 22jährigen Jüngling beobachtet.

Dies Individuum, Namens Michel, gebürtig von Figanières, kann positiv willkürlich zu jeder Stunde, bei Tage wie bei Nacht, einschlafen. Er

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