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geben wird und will deshalb sogleich jemand zu Hru. M*** schicken.

"

Er rief den jungen Rougier, den er im Hofe bemerkte und beauftragte ihn, sich zu erkundigen, wie es mit Fräulein M*** stehe? Eine halbe Stunde nachher erhielt er die Antwort: Sie befinde sich viel besser, die Zuckungen hätten aufgehört und sie sei auf dem Punkte, ihr Bett zu verlassen."

"Nach der Mahlzeit beschlossen wir, ihr einen Besuch abzustatten. Man ließ anspannen und wir fuhren nach dem Rathhausplaße, auf dem Hr. M*** wohnt. Man bestätigt uns den Vorfall. Wir begaben uns ins Zimmer der jungen Person, die sich deshalb wieder zu Bett gelegt, weil sie im rechten Bein heftige Muskel-Zuckungen verspürte, die in jeder Sekunde sich erneuerten.“

„Am andern Morgen befand sich Fräulein M*** vollkommen wohl und kam am Abend zu uns. Man unterhielt sich vom Magnetismus, als höchst zufälligerweise Dr. Boucher hereintrat. Dieser Arzt, der Freigeist des Oris, unternahm es sogleich, uns zu beweisen, daß wir von allem was wir gesehen, nichts gesehen, daß wir folglich ein Verein von Marktschreiern und Hintergangenen seien, was er um so mehr glaube, seit er den von Bailly abgestatteten Bericht gelesen.

Ich beglückwünschte ihn über die Art und Weise, wie er den Fortschritten der Wissenschaft zu folgen sich bemühe; Hr. Houget hatte jedoch die Gewogenheit, ihn auf der Stelle eines bessern. überführen zu wollen, indem er seinen Sohn Adrian magnetisirte. Fräulein M*** war ebenfalls begierig,

einen Somnambulen zu sehen. Der Jüngling ent schlummerte; er litt jedoch augenscheinlich und sagte zu seinem Vater: „daß er ihm weh thue, weil er zu aufgeregt, zu angegriffen sei", weshalb er wünschte, daß die Magnetifirung von mir fortgefeßt werde.

"Nicht auf die entfernteste Weise ahnend, was aus meinem Verfahren entstehen könne, entsprach ich seinem Verlangen und fuhr zwei oder dreimal mit den Händen vor ihm auf und nieder. In demselben Augenblick stürzte Fräulein M*** von ihrem Stuhl plößlich zu Boden. Dr. Lamberti und Hr. Houget hoben sie auf und trugen sie auf ein Bett, in einem benachbarten Zimmer. Sie wurde von ausser. ordentlich heftigen Nervenzuckungen befallen. Unsere beiden Doktoren wußten nicht wo ein noch aus. Ich beeilte mich, Adrian halb zu entmagnetisiren, um mich schnell zu der Kranken zu begeben.

"Ihr Körper war ganz verdreht; Kopf und Füße allein befanden sich auf dem Bette, während des Leibes Ueberrest einen darüber hinwegragenden Halbzir. kel bildete. Die Aerzte schrieben Rezepte; die Damen hielten Essig, Salze ze. vor. Ich bieß alle Anwesende zurücktreten und legte der Leidenden gemäch lich die flache Hand auf den Oberbauch. Sie gewann nun stufenweis ihre natürliche Haltung wieder und wurde allmählig rubiger.

» Schlafen Sie?" fragte ich.

Ja, entgegnete sie, Ihre Hand macht einen sehr wohlthätigen Eindruck auf mich. Sie sind so ruhig in Ihrem Innern, daß ich selbst dadurch voll, kommen beruhigt werde.

„Ich winkte Hrn. Houget, seine Hand da hin, zulegen, wo ich die meinige hatte, um zu sehen, ob sie etwas bemerken werde.

Das ist Hrn. Hougets Hand, fagte sie sogleich. Er ist nicht ruhig, sondern zu aufgeregt. Obgleich er es gut mit mir meint, weil er mich heilen will, ist mir Hrn. Jobards Hand doch lieber.

„Ich legte meine rechte Hand wieder auf densel ben Fleck und hielt die andere auf den Rücken, um fie schütteln zu lassen.

, rief fie, ihre Hand zurückziehend, wie wenn sie darauf einen Schlag erhalten; Sie thun mir weh. Dabei deutete sie auf ihrer Hand die Stelle an, wo man auf der meinigen mir einen Stoß verseßt.

„Ich kizelte ihr mit einer Feder in der Nase und auf den Lippen; sie fühlte nichts. Wenn ich dagegen meine eigene Nase kißelte, so rieb sie sich heftig die ihrige. Ich nahm eine Prise. Sie schnaufte mit mir in demselben Augenblick, niesete und beschwerte sich, daß man ihr Schnupftaback in die Nase gestopft. Ich gab dem Dr. Boucher eine Prise, indem ich ihn an der Hand hielt. Sie niesete abermals. Man bil. dete nun aus allen Anwesenden eine Kette, deren Ende im Nebenzimmer war, wo sie von der Kranken bestimmt nicht gesehen werden fonnte, eben so wenig als von mir. Dr. Boucher, der lezte der Kette, begab sich in einen Winkel, wo er einen Schluck Likör nahm. Fräulein M*** schrie laut, man zwinge fie Branntewein zu trinken und quäle sie entseßlich. Damit.

Nach mehrmaliger Wiederholung derselben Verfuche bat sie mich endlich, sie zu wecken. Auf die Frage, wie ich dabei mich benehmen solle? bewegte sie die Hände und deutete mir dadurch an, daß es hinlänglich sei, ihr die Fingerspißen zu drücken.

"Ich ließ jezt die Aerzte näher treten und Licht bringen. Sie besichtigten ihre Augen und fanden, nach Erhebung der Augenwimper, diese fest angeschlofen und den Augapfel weit in die Höhe gezogen, weshalb das Auge gebrochen schien. Man berührte dies lezte; sie verspürte nichts davon. Denn sie war bis zu dem Zustande vollkommener Fühllosigkeit ge langt, während dem man, ohne dem Kranken den geringsten Schmerz zu verursachen, Abnehmungen (Amputationen) jeder Art mit Leichtigkeit bewerk. stelligen kann. In einem solchen Zustande befand sich die Dame, welcher Julius Cloquet die Bruft abschnitt.

„Ist es mit den Somnambulen so weit gediehen, so tritt der Automatismus ein; d. h. das Subjekt wiederholt genau alle Bewegungen des Magnetisirers, wie überhaupt alles, was er thut. Eine Kranke diefer Art sagte eines Tages zu mir: „es sei ihr, wie wenn mein Blut in ihren Adern fließe." Sie aß, trank, lachte, fang und pfiff mit mir, und folgte mir. überall bin wie mein Schatten."

Die eben beschriebene Willensmacht ist eine mensch lischerweise unzuberechnende Kraft. Colquhoun er. zählt die Geschichte eines britischen Oberst, der will kürlich in seiner Person jede Lebensspur mit so vielem Talent verwischen konnte, daß man stundenlang in seiner anscheinenden Leiche weder Athem uoch Buls

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bemerkte. Der Leib wurde so falt, er schien so vollkommen tod, daß mehre Personen die man eingela. den, Zeugen des Versuches zu sein, sich einbildeten, der Oberst habe den Spaß zu weit getrieben und sei wirklich verschieden, weshalb fie mit Entseßen sich entfernten. Der falsche Todte machte sich über sie lustig und belebte, sich wieder mit derselben Leichtig keit, wie er abgestorben zu sein schien.

Kapitän Franklin erwähnt eines Wunders, das er mit eigenen Augen bei den Eskimos gesehen, wo ein Eingeborner, der seine Frau durch plößlichen Lod verloren, mit so vieler Inbrunst zum Himmel Alehete, ihm die Gnade angedeihen zu lassen, sein Kind selbst säugen zu können, daß seine Brust wirkItch mit Milch sich füllte und er seinen Wunsch erfüllt fah (?)...

An solchen und ähnlichen Thatsachen ist wahrhaft Ueberfluß in den Archiven des Magnetismus und Somnambulismus. Man begreift also wenn Deleuze, so ausserordentlichen Abweichungen von allen bekannten Naturgefeßen gegenüber, die Fänomene, welche die von uns in der Kürze beschriebenen Lebensstörungen betreffen, verschiedenartig klassifizirt hat. Die oben auseinandergefeßte Kategorie ist eine, Uebersicht der angenommenen, von den Fysiologen bestätigten Wunder. Deleuze geht darin noch weiter.

"Die vom Somnambulismus dargebotenen Fäno. mene," fagt er, „beurkunden in uns eine-intellek tuelle Macht, die empfindet, begreift und urtheilt, und die sich gewisser Werkzeuge zum Handeln bedient, die aber nichts weniger ein von diesen Werkzeugen

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