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Da sagte Thomas: „Ich habe auch einen mündlichen Auftrag vom Fräulein. Ich soll Ihnen einen freundlichen guten Abend sagen, und Sie möchten ja gleich kommen, die Frau Majorin erwarte Sie mit Verlangen."

Was? rief der Hauptmann entzückt, fiel dem alten Krieger um den Hals, und erdrückte ihn fast. — Die hundert Thaler sind dein. Weißt du noch? Du sollst zweihundert haben, Alter! Und wenn du deinen Herrn überlebst, sollst du bei mir bleiben.

Der politische, moralische und gesellschaftliche Zustand Nordamerikas, nach authentischen Angaben.

Siebente Mittheilung.

Daß in einem Lande wie die vereinigten Staaten, wo so zahllose Individuen von den verschiedensten Völkern, Glaubensmeinungen, Sitten und Bedürfnissen zusammentreffen, wo so viele und dringende Interessen sich an einander reiben, an Vergehen und Uebelthaten jeder Art kein Mangel sein könne, begreift sich leicht. Indeß ist die Menge derselben, wenigstens der Hauptverbrechen, lange nicht so groß und ihre Eigenthümlichkeit ist keinesweges so schrecklich, als man der Zusammensehung der Bevölkerung, den örtlichen Umständen, der geringen polizeilichen Aufsicht und selbst

der mangelhaften Gefeßgebung nach, wohl voraussehen möchte. Auf keinen Fall steht sie in irgend einem annähernden Verhältniß mit der Unzahl von Abscheulichkeiten jeder Art, die nicht allein täglich, sondern sogar stündlich, in Frankreich und England in Ausführung gebracht werden, und die in London und Paris, den beiden Hauptherden der europäischen Gefittung, alles übertreffen, was Kalabrien, der Kirchenstaat, oder andere recht eigentliche Banditenländer an gräßlichen, schaudererregenden Blutereignissen je dargeboten. Stellen wir, zur Karakterisirung des Verbrechens in Nordamerika, nur einige Thatsachen auf, wie sie zufällig sich uns darbieten.

In der Grafschaft Hamburg, 14 englische oder viertehalb deutsche Meilen von Buffalo, wurde unlängst ein junger Mann, Namens Laugel aus Kunstädt, im Elsaß, aus Verdacht daß er einen gewissen Daniel Rapp aus Bofßheim, bei Straßburg, ermordet habe, verhaftet. Er leugnete anfangs," ge= stand aber bald, daß er den Mord verübt habe und dazu durch Rapps Gattin gereizt worden sei. Diese reichte ihrem Manne mehre Mal im Kaffe Gift, welches aber, weil zu schwach, die Wirkung verfehlt hat, wo sich dann Laugel durch weiteres Zureden entschloß, den Mord zu vollziehen. Den 10. Juli, als Napp nach Buffalo zu fahren im Begriffe war, überfiel ihn Laugel in der Scheuer, versezte ihm mit einem Prügel mehre Schläge und zog ihn, in der Meinung er fei todt, vor die Stallthür, damit man glaube, das Pferd habe ihn erschlagen. Nach Verlauf einiger Lage ging er wieder in das Haus des Daniel Rapp, und blieb da bis zur Stunde seiner Verhaftung,

unaufhörlich durch das böse Weib zum Morde angespornt.

In der Nacht vom 14. zum 15. Juli machte die Gattin selbst einen Versuch, ihren Mann zu erschlagen, wurde aber aus Furcht, die Kinder zu wecken, davon abgehalten. Endlich den 15. schickte sie die Kinder aufs Feld, führte Laugel in das Zimmer des Kranken und sagte: hier sei der Kerl, von dem sie glaube, daß sie mit ihm zu thun habe; stieß Laugel auf das Bett hin, warf Kissen auf das Gesicht des Kranken, um das Schreien zu verhindern, sprang in das Bett und stampfte den unglücklichen Gatten so lange mit den Füßen, bis er todt war. Dann ließ sie den Kindern sagen, daß ihr Vater gestorben sei. Laugel besorgte beim Schreiner den Sarg und ging zum Todtengräber, um für den Ermordeten das Grab zu bestellen.

Die Vorsehung läßt selten schlechte Thaten unenthüllt. Der kälteste Bösewicht wird früher oder später durch die Stimme des Gewissens gefoltert, der klügste ist selten klug genug, die böse That zu verhüllen. So war es auch bei Laugel. Der Ermordete lag schon Im Sarge, als zufälligerweise ein Nachbar herbei kam und den Todten rasirte; bei welcher Gelegenheit er Spuren von Gewaltsamkeit bemerkte. Er zeigte die Sache dem Gerichte an, und 24 Geschworne thaten den Ausspruch, daß der Todte umgebracht worden wäre. Laugel und das böse Weib find in Haft und zu strengem Verhör gezogen, und man glaubt, daß beide Missethäter ihre gräßliche That am Galgen büßen werden. Rapp war ein rechtlicher Mann und wird allgemein bedauert. Er hinterließ sechs Kinder, be

klagenswerthe Waisen, welche die Erinnerung durch das Leben tragen, eine solche Mutter gehabt zu haben.

Vor mehren Jahren figurirte auf dem CoventGardentheater in London eine sehr beliebte Schauspielerin, Miß Foote, die gegenwärtig mit dem Grafen von Harrington, Pair von England, verheirathet, und eine der reichsten und angesehensten Damen in den drei vereinigten Königreichen ist. Man erinnert sich noch des Aufsehens, das die Abenteuer dieser hübschen Nymfe mit dem Oberst Berkley, jezt Lord Segrave, und mehren andern ausgezeichneten Männern machten, vorzüglich des Skandals, den der plößliche Bruch der projectirten Vermählung zwischen ihr und Berkley veranlaßten. Die amerikanischen Zeitungen liefern noch einen Beitrag zu dem wenig erbaulichen Leben der Gräfin von Harrington, die sich in neuester Zeit an die Spiße eines weib. lichen Methodistenklubbs gestellt.

Wegen Mißhandlung eines 16jährigen Mädchens, das seine Schwiegermutter als Waise erzogen, vor den Friedensrichter Lowndreß, in Neuyork, beschieden, rechtfertigte der Zimmermann Kelly sich for gendermaßen:

Mein Schwiegervater Mac- Dermott.war Kleidermacher in Dublin und meine Schwiegermutter war Näherin in derselben Stadt. Die berühmte Mik Maria Foote spielte im November 1823 mehrmals auf dem königlichen Theater in Dublin. Es gelang ihr, die Frau Mac Dermott zu überreden, ihre beiden Kinder zur Entwöhnung zu sich zu nehmen. Das eine war ein kaum fünf Wochen altes Bübchen, das meine Schwiegermutter mit dem Saughorn nährte; das an

dere war ein Mädchen von 14 Monaten, Emie Maria Theresia Segrave genannt. Miß Foote erklärte, der Vater dieser beiden Kinder sei ein Offizier, der " für ihren eigenen Vater gelten könne," der aber unbekannt bleiben wolle, obgleich er die Verpflichtung übernommen, für die armen Kleinen zu sorgen. Sic besuchte ihre Kinder nur ein einziges Mal und sagte bei dieser Gelegenheit, daß man das Mädchen nicht mehr Segrave, sondern Emelia Tyrrel nennen solle.

"Einige Monate verstrichen, ohne daß man die geringste Nachricht von Miß Foote oder von dem Offizier erhielt. Frau Mac-Dermott schrieb nun mehre Briefe nach London an die Mutter der Kinder, die auch regelmäßig antwortete, doch immer vergaß, das so oft und so heilig versprochene Geld mitzuschicken. Dabei durfte man nicht unter ihrem Namen an sie schreiben, sondern mußte die Briefe an Mistriß Maria Tyrrell, poste-restante i London, adreffiren. Einmal antwortete Miß Foote, daß einer der Briefe unterschlagen worden und ihr erst nach einem Monat zugekommen sei, weshalb man künftig Mistriß Wilkins auf die Adresse sezen solle. Man that zwar was sie wünschte, demungeachtet erhielt man seitdem nicht mehr die geringste Nachricht von ihr.

» Um diese Zeit war es wo Miß Foote, die sich mit dem Oberst Berkley verheirathen sollte, von ihm zweimal, im Augenblicke der Vermählung selbst, verLassen wurde. Sie machte nun eine Reise auf dem Festlande und gab eine Reihe von Vorstellungen in Paris, bei denen sie, wie überall, großen Beifall ärndtete. Obgleich der arme Schneider Mac-Dermott und seine Frau längst die Ueberzeugung gewonnen,

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