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brechend, mit wechselndem Ungestüm eine halbe Stunde ebenfalls fort. Endlich kam es gar zu Thätlichkeiten. Der Redner wurde von der Kanzel gerissen und mishandelt. Eine starke Abtheilung Konstables mußte die beiden streitenden Parteien trennen.

In Texas gefangen genommen, begab sich Santana nach Washington, dem Siße der Zentral-Regierung. Wie er auf seiner Reise durch die vereinigten Staaten behandelt worden, darüber legt die „alte und neue Welt," in ihrer Nr. 3, vom 14. Januar 1837, folgendermaßen Rechnung ab :

„Santa Anna befindet sich noch immer auf seiner Reise nach Washington. Es leuchtet ihm kein besonderer Glücksstern auf dem Gebiet der vereinigten Staaten. Aus einem Briefe, den wir heute unsern Lesern mittheilen, ersieht man, daß er während seiner Reise, großen Mißhandlungen“ ausgesezt ist. Freilich ist das Werk nur von Buben und dem Pöbel ausgeführt und an Erinnerungen geknüpft, deren Wirfungen oft nicht vermieden werden können. Betrachten wir uns aber als Glieder einer zivilisirten Nation, deren Geseze jedem Individuum, wenn sie nicht muthwillig von ihm mit Füßen getreten werden, völlige persönliche Freiheit sichern, so muß man es bedauern, wenn Auftritte dieser Art stattfinden und keine richterliche Autorität sie zu verhindern sucht. Santa Anna hat zwar keinen Anspruch auf die Großmuth des amerikanischen Volkes, aber dieses ist es sich selbst schuldig, die Majestät seiner eigenen Gefeße aufrecht zu erhalten und in dem Geiste ihrer freien, unabhängigen Verfassung zu handeln.

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Ein Freund theilt uns folgende Notiz über Santa Anna mit, welche manchem unsrer Leser nicht uninteressant sein möchte:

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Georgetown, Kentucky, den 30. Dez. 1836. „„Die größte Neuigkeit hier ist die Ankunft Santa Anna's aus Texas. Er ist gegenwärtig in Lexington, 10 Meilen von hier, auf seiner Reise nach Washington begriffen. In Louisville wurde er verhindert, seine Reise auf dem Ohio, der mit Eis ging, weiter fortzuseßen. Die jungen Burschen behandelten ihn auf eine Weise, die nur Barbaren ähnlich ist. Sie warfen mit Steinen nach ihm und einer der Gesellschaft, verwundete ihn so hart am Kopfe," daß man die Wunde für gefährlich hielt. In Shelbyville ging es ihm nicht beffer, und in Frankford fürchtete er sich über Nacht zu bleiben. Er logirte in einem einzelnen Wirthshause an der Eisenbahn, 3 Meilen von der Stadt. In Lexington, als er den Dampfwagen verließ, hatte die Neugierde Tausende herbeigetrieben ihn zu sehen. Vier oder fünf von ihnen hatten für diese Gelegenheit einige spanische Schimpfwörter auswendig gelernt, um ihn als Despot und Mörder zu begrüßen. Der größte Theil betrachtete jedoch diese Gemeinheiten mit Verachtung. In dem Wirthshause gelang es mir und einem Polen ihm so nahe zu kommen, daß wir mit ihm sprechen konnten. Ich redete ihn, da er kein Englisch spricht, in spanischer Sprache au, ihm unser Bedauern über seine Kränklichkeit und das gemeine Benchmen Einzelner zu erkennen gebend. Seine Muttersprache zu hören, so wie der tüchtige Schnurbart meines Begleiters,

nahm seine Aufmerksamkeit in Anspruch. Sein Gesicht wurde heiter und er antwortete uns in so höflichen Ausdrücken, die nur der spanischen Sprache eigen sind. Er sagte, daß er das Klima nicht vertragen könne, nie wollene Unterkleider am Leibe gehabt habe und ihm deßhalb dieselben sehr beschwerlich fielen. Er wollte, wenn ihn der Zudrang nicht zu viel belästige, drei bis vier Tage seiner Gesundheit halber in Lexington verweilen. Als der Pole ihm auf seine Anfrage sagte, daß wir Polen und Deutsche feien, lud er uns ein, ihn auf seinem Zimmer zu besuchen; allein der Andrang wurde so ungestüm, die Menschen so unverschämt, daß wir für gerathener hielten zurück zu reisen.

»» Santa Anna gleicht einer Eiche, die vom Sturme zerschmettert ist, und von welcher noch einige Ueberreste, die ehemalige Stärke verkündend, sich hin zur Erde neigen, um bald in sie gebettet zu werden. In den sanften jedoch feurigen Augen, in der Ruhe seiner Physiognomie sollte man nicht das Ungeheuer vermuthen, als welches er sich in der lezten Zeitgeschichte gezeigt hat. Sein Gesicht war geschwollen, den Kopf hatte er, der Wunde wegen, verbunden und sein Körper war in einen langen schwarzen Mantel gehüllt. Was die Ursache seiner Freilassung ist, wird noch als Geheimniß gehalten. Drei oder vier texanische Offiziere, so wie fein Adjutant, sind mit ihm. Sie haben Texas heimlich verlassen und beabsichtigten auch inkognito nach Washington zu reisen. Aber ein Prediger bei Vicksburg erkannte Santa Anna. Von den mexikanischen Offizieren, erzählte mir Oberst

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Br, sei Santa Anna allgemein geliebt und geach tet. Als man ihn gefangen in Fesseln gelegt, habe er geweint und gebeten, ihn lieber zu erschießen, und kurz darauf habe er Laudanum genommen, um sich zu vergiften, ««

Magnetischer Einfluß der Musik auf Menschen und Thiere.

Eine psychologische Skizze.

Dem Tageslichte ähnlich, verbreitet sich die Wissenschaft stufenweis über alle Theile der fysischen Welt, und entschleiert vor uns Wunder, welche der ersten Zeiten Unwissenheit in Dunkel versenkt gelassen. Nicht etwa, daß die Macht der magnetischen Anziehungskraft ein Ergebniß neuer Forschungen ist; sie war vielmehr schon in frühern Jahrhunderten bekannt und eines jener Hilfsmittel, wodurch die Priester ihre Macht zu erhalten und zu vergrößern wußten. Der im blindesten Fanatismus schmachtende große Haufe, betrachtete die Wirkungen des „Magnetismus“ als die einer übernatürlichen Eigenschaft, die den Prieftern als ausschließendes Geschenk der Gottheit, und mit dieser selbst in nähcre oder entferntere Beziehung stehend, zu theil geworden.

Die ererbte Kenntniß der geheimen Wissenschaft seßte ihrerseit die Priester in stand, Wunder zu ver

richten, worauf sie sodann, zum Beweise des göttlichen Ursprungs ihrer Autorität, sich beriefen, wäh rend das Volk, befangen von der Furcht welche die Mysterien des Tempels ihm einflößten, die Macht des Aberglaubens und falscher Vorspiegelungen durch seine Leichtgläubigkeit befestigte.

Das Zeitalter der Vorurtheile und der Finsterniß ist jest seit langem vorüber. Die Geseze welche die Organisation des Weltalls, die Bewegungen der Körver und die geheimßten Verrichtungen der Natur bestimmen, werden ohne Hehl zu Rath gezogen und öffentlich gelehrt. Es ist dasselbe namentlich mit dem „ thierischen Magnetismus *),“ der reich an Forschungen und Ergebnissen jeder Art, vor jedermanns Augen erörtert und in Anwendung gebracht wird.

Sein Karakter ist in neuester Zeit durchaus positiv geworden. Gegen die schwierigsten und schmerz lichsten Krankheiten sind seine Wirkungen so schnell und so wunderbar gewesen, daß dadurch die Aufmerk samkeit der ausgezeichnetsten Aerzte in allen Theilen Europas gefesselt worden. In seiner vortrefflichen Abhandlung: "On the intellectual power (über die geistige Macht)," theilt der berühmte Doktor Abercrombie nachstehende interessante Anekdote mit:

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Ein siebenjähriges Mädchen, eine Waise von niedriger Herkunft, Namens Nancy, stand zum Hüten der Kühe in Dienst bei einem Landwirth. Des Kindes Schlafstätte war gewöhnlich in einer Kammer, die nur durch eine Bretterwand von einer andern ge

*) Vergl. mit dem Auffah: „Entstehen, Ausbreitung und gegen. wärtiger Zustand des thierischen Magnetismus, " im 7., 8., 9., 10. u. 11. Theil für 1838 der Bibl. d. neuesten Weltk.

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