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leys Beschimpfungen nicht schweigend auf sich rühen, sondern vergalt ihm gleiches mit gleichem.

Bald darauf erreichte jener den Zenith seines Ehrgeizes. Er brachte den Frieden zu Stande, entfernte seinen Feind aus den Geschäften, seßte alle feine Pläne durch und befestigte seinen Einfluß bei der Königin, die sich, erschrocken über die Heftigkeit des Verfahrens ihrer Minister, mit den Worten entfernte: "Das werde ich nicht überleben." Und wirklich starb sie bald nachher.

Der mürrische Kurfürst von Hannover trat nun auf und Harley, der schon lange in geheimer Beziehung mit ihm gestanden, bemächtigte sich wieder der Zügel der Regierung, während Bolingbroke, in Lebensgefahr schwebend, mit der Aussicht auf Verbannung im günstigsten Falle, mit einer KriminalAnklage und dem Blutgerüst über seinem Haupte, auf einmal alle seine Entwürfe vereitelt sah.

Man kann weder seine Beistimmung noch seine politische Achtung der Partei des gemäßigten Absolutismus, des gemischten Torysmus, zugestehen, die Bolingbroke mit seiner hinreissenden Beredsamkeit und Swift mit der Tiefe seines Geistes unterstüßten. Dennoch kann man sich des Mitleids nicht erwehren, wenn man diese vor kurzem noch so mächtige und blühende Partei auf einmal gänzlich gestürzt und vernichtet ficht. Die Kirche, die ihr Schwert und der Hof, der ihr Schild war, wendeten sich ab von ihr. Sie, die Walpole vertrieben, lag nun selbst unmächtig im Staube und ihr erster Vertreter war des Hochverraths beschuldigt.

Es ruht bei alledem in der anscheinenden Leicht

fertigkeit der Zeit, der wir die vorstehenden Seiten gewidmet haben, ein lebendiges Interesse, und den darin sich bewegenden Personen gebricht es weder an Thatkraft noch an Geschmeidigkeit. Neben Swift erblicken wir den glänzenden Steele, den Sheridan seines Jahrhunderts, wie dieser offen, übereilt, wankelmüthig, und Addison, dessen bedächtliche Höflichkeit ihn so angenehm machte, wenn er sich deshalb Mühe geben wollte, Schöpfer der, Honeycombs und der Coverleys," deren Dasein historisch geworden ist und die man beinah als wirkliche Lebendige zu betrachten in Versuchung gerieth. Man darf auch Pope nicht vergessen, den Halbfilosofen und Halbdichter, der in seiner „geraubten Locke" die sonderbare Ehe zwischen dem Frivolen und dem Idealen zu Stande gebracht, eben so wenig als den Priester mit dem Eisenherzen und der Stahlfeder, Swift, dessen gescheiterter Ehrgeiz ihn damals noch nicht zum Wahnsinn geführt.

Um jene unter dem Zepter der Königin Anna lebende Gesellschaft ganz kennen zu lernen, muß man auch einen Blick werfen auf die Theater, die Bälle, vorzüglich auf die Klubbs, wo oft so geräuschvolle und ausschweifende Szenen sich ereignen und wo wir alle großen Schauspiele der Epoche versammelt finden. Karakter wie Bolingbroke und Harley gibt es jezt in England nicht mehr. Die von diesen beiden, wie von Marlborough, der Masham und Gandolphin gereiteten Umtriebe würden gegenwärtig, wo nicht gradezu unmöglich, doch sehr schwierig sein. Das Volk in Masse ist vorwärtsgeschritten und hat den Hofeinfluß auf einen sehr engen Kreis beschränkt.

Man ist heut zu Tage Staatsmann, ohne im Vorzimmer zu manövriren, ohne geheime Treppen zu belagern. Alles hat sich geschwächt, Laster wie Tugenden. Man vergleiche die geschmeidigste aller jeßigen \ politischen Intelligenzen, Robert Peel (Pihl) mit dem spißfindigen Harley. Die zwischen beiden ob waltende Verschiedenheit ist ungeheuer. Dem Herzog von Wellington gebricht es nicht an einer gewissen Neigung zur Intrige, die er geschickt unter soldatischem Aeussern zu verbergen weißt. Aber wie wenig Aehnlichkeit zwischen ihm und Marlborough....

Die Macht der Krone hat sich vermindert, die Sprungfedern der Regierung lassen sich jezt viel leichter bewegen und ihre Zusammenseßung ist viel einfacher. Die populäre Kontrole, die Wachsamkeit der Presse, wie die bei jeder politischen Handlung unumgängliche Oeffentlichkeit, die Nothwendigkeit endlich, alle sich bietenden Schwierigkeiten in der Arena des Unterhauses zu erörtern, in Gegenwart des ganzen Volks; das alles erlaubt selbst den verdorbensten Menschen nicht mehr die Verwendung jener Mittel, deren tiefeindringende Kombinationen unter Elisabeth wie unter Anna auf eine so auffallende und so ver hängnißvolle Weise sich geltend machten,

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Neueste Reise im Kafernlande.

Es sind so eben „ Skizzen aus dem Leben in Afrika (Sketches of Afrika life)“ erschienen, die über das wenig bekannte Land, nördlich vom Vorgebirg der guten Hoffnung, manches beachtungswerthe enthalten, das wir in gedrängtem Auszuge mittheilen wollen.

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Meine Familie war seit mehren Jahren von England nach dem Vorgebirg der guten Hoffnung gezogen," sagt der Verfasser, „um die Vermögens-Unfälle, welche sie im ersten erlitten, wo möglich auf dem leßten wieder auszugleichen, weshalb ich mich 1832 ebenfalls dahin begab. Ich verweilte viertehalb Jahre in unsern afrikanischen Befizungen und machte mit den Kolonisten häufige Ausflüge in das Innere des Landes.

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Eine Beschreibung der Kapstadt ist überflüssig *). Man weiß, wie imposant und herrlich ihre Lage ist. Sie erhebt sich auf einem sanften Abhange und ist gegen das Meer gewendet. Der majestätische Tafelberg, dessen absolute Höhe 3400 Fuß beträgt, zieht die Blicke aller Reisenden an. Auf seinen Abdachungen gewahrt man bedeutende Weinpflanzungen, in denen sich hübsche Lusthäuschen zeichnen, die aus den zahlreichen Silberbaum - Pflanzungen lockend hervorblicken.

*) Sie hatte zu Anfang 1837 ungefähr 24,000 Einwohner, wovon 2000 Briten, 3000 Holländer, 13,000 Muselmänner und 6000 Sklaven.

Die Straßen der Stadt find regelmäßig angelegt und durchschneiden sich im Rechtwinkel. Die Häuser, deren Dächer in Terrassenform sich über einander erheben, verleihen ihr einen wirklich reizenden Anblick. Dringt man aber in das Innere, so wird man unangenehm betroffen von der häßlichen Aussenseite der Häuser, wie von den unförmlichen Verzierungen, womit sie überladen sind. Die Wichtigkeit der Kapstadt vermehrt sich von Jahr zu Jahr, und in kurzem wird ihre Bevölkerung sich auf 30,000 Seelen belaufen. Ich sage nichts über Stellenbosch und Zwellendam, den bedeutendsten Orten der Kolonie, nach der Kapstadt, weil ich lieber eine Skizze von den Hottentotten entwerfen will, unter denen ich ziemlich lange gelebt habe.

Man irrt sich sehr, wenn man allgemein annimmt, daß die Hottentotten flegmatisch und untheilnehmend seien. Ganz im Gegentheil bemerkt man bei ihnen äusserst lebhafte, aber auch eben so schnell vorübergehende Neigungen, und in ihrem Karakter ist eine ausserordentliche Schwäche herrschend. Dabei sind sie listig und ränkevoll, sobald sie vorausschen, daß jemand sie brauche, oder irgend einen Vortheil durch sie gewinnen wolle. Ausserdem ist ihr Benehmen menschlich, ehrlich und zutraulich.

Am auffallendsten ist ihre Unbeständigkeit. Sie verlassen oft einen Dienst worin sie gut behandelt werden, für einen andern, von dem sie im Voraus wissen, daß es ihnen darin übler gehen wird, als indem ersten. Befragt man sie um die Ursach eines. solchen Verfahrens, so wissen sie nichts anders zu antworten als: „Es langweilt mich, immer an einem

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