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gefattelt und die Ochsen vor die Wagen gespannt, als ich durch den Dolmetscher meine Unterhandlung mit Namarkeh anknüpfte. Ich ließ ihr sagen, daß ich sie hübsch finde und fragte sie, ob ich ihr auch gefalle? Sie betrachtete mich und entgegnete freundlich: „O ja.“

Nie konnte also ein Liebesverständniß unter glücklichern Auspizien beginnen. Auf mein Erbieten: sie mit mir zu nehmen, sagte ihr Vater, der sich immer in ihrer Nähe hielt: daß ich ihr große.Haufen Perlen (wahrscheinlich Glas- und Metallkorallen) geben müsse; worauf ich ihm als ächter Verliebter entgeg nete: seine Tochter sei mehr werth, als alle Perlen der Welt. "

Was gebt Ihr mir für mich? fragte er nun. „Euch will ich nicht," war meine Antwort, „fondern Eure Tochter."

Diese Worte reizten die schöne Namarkeh zu einem schallenden Gelächter. Der Kafer schlug mir nun, mit der Vertraulichkeit eines Schwiegervaters, auf den Rücken und sagte zu mir:

- Das ist alles recht gut und schön; aber ich will 50 Kühe für meine Tochter haben. Ihr seid auf der Reise und könnt sie mir nicht geben. Wenn Ihr wieder kommt, wollen wir die Sache ernsthaft mit einander besprechen.

Ich reichte meiner Schönen die Hand. Sie füßte diese und ließ darauf die Spur ihrer mit rothem Ocker bedeckten Lippen. So endete unser Liebesverständniß. Demungeachtet gab ich nicht alle Hoffnung auf. Ich sagte zu dem Vorsteher, ich wolle wohl eine seiner Töchter heirathen, doch müsse sie reine Sitten und einen kleinen Mund haben. Er warf den.

Kopf gegen die Schulter, lächelte spöttisch und schien nicht im Stande, meinem Verlangen Genüge leisten zu können.

Als Barrow im Kafernlande reisete, überstieg der Preis eines jungen Frauenzimmers noch nicht ein Stück Rindvich; jezt muß man deren wenigstens acht dafür geben, wenn die Person zu den untern Ständen gehört und 20, wenn sie einen höhern Rang be kleidet. Ein Häuptling versicherte mich, er habe für eine seiner Frauen 40 Kühe gegeben; und wurden nicht mir selbst für Namarkeh deren 50 abgefordert ? Man entnimmt daraus mit Vergnügen, daß das schöne Geschlecht in diesem Lande nach seinem wirklichen Werthe geschäßt wird, und daß es bei den Kafern endlich den in der Gesellschaft ihm von rechtswegen zustehenden Rang eingenommen.

Der Freiherr von Sandau oder die gemischte Ehe.

Eine Geschichte unserer Tage*).

Nicht leicht konnte ein treffenderes, zeitgemäßeres, eindringlicheres Wort gesprochen werden, als das in dem eben so richtig räsonnirten, wie anziehend geschriebenen Buche, von dem gelehrten und geistreichen Dr. Bretschneider, betitelt: „Der Freiherr von Sandau oder die gemischte Ehe," welches so eben die Presse verlassen.

Es karakterisirt höchst einfach und klar die in neuester Zeit vom römischen Stuhl gegen die evangelischen Regierungen Deutschlands ergriffenen Maßregeln, hinsichts der gemischten Ehen. Es bietet ein lebendiges, wahres, sehr interessantes Bild, von der dadurch gewaltsam und absichtlich aufgeregten Erbitterung zwischen Katholiken und Protestanten, wie die vernunft- und religionsgemäßesten Mittel, solchem böswilligen Unfuge zu steuern, beide Theile, durch richtige Darstellung des eigentlichen Sachverhaltes, zu christlicher Verträglichkeit zu stimmen, dem lieblosen Kezerhasse zu begegnen, endlich denen, welche

*) Von Dr. K. G. Bretschneider, geh. Oberkonsistorialrath und Generalsuperintendent zu Gotha 2c. VI u. 210 Seiten in 8.; mit Umschlag. Halle, 1839. Bei C. A. Schwetschke und Sohn.

in „gemischter Ehe“ leben, oder eine solche schließen wollen, auf die Schwierigkeiten der daraus sich ergebenden Verhältnisse aufmerksam zu machen, und auf die Gesinnungen oder Ueberzeugungen sie hinzuweisen, unter deren Aegide allein man in solchen Ehen auf Frieden und häusliches Glück sich Rechnung machen darf. Wir wollen uns bemühen, unsern Lesern einen gedrängten Auszug aus dieser in jeder Beziehung überaus wichtigen und lesenswerthen Schrift vorzulegen.

Major von Sandau, ein guter, biederer Katholik und denkender Kopf, der unter Napoleon mehre Feldzüge mitgemacht, ist Besizer des Rittergutes Eichfeld, in der preußischen Provinz Niederrhein. Vermählt mit einer evangelischen Gattin von gutem Hause, die eben so fest an ihrem Glauben hängt, wie er an dem seinigen, hat er zwei erwachsene Kinder, einen Sohn, Oberlieutenant in preußischen Diensten und die 18 jährige Auguste, seine Tochter, beide, dem Grundsaße des Vaters und der bei seiner Verheirathung getroffenen Uebereinkunft gemäß, in den Lehrfäßen seiner Kirche erzogen. Im freiherrlichen Hause befinden sich noch ein alter Kriegskamerad des Majors, Thomas, jeßt sein Kammerdiener oder Haushofmeister und Sofia der Baronin Zofe. Auf dringende Empfehlung eines belgischen Bischofs, ́hat Hr. von Sandau einen gewissen Pater Cyriax, einen verkappten Jesuiten, in Eichfeld als Pfarrer und Beichtiger seiner Familie angestellt.

Es ist um das 1600jährige Jubelfest der heiligen Ursula und ihrer eilftausend jungfräulichen Begleiterinnen in Köln zu thun, das den 22. Oktober 1837

beginnen soll und das der Inhaber des erzbischöflichen Stuhls in dieser alten Stadt, so feierlich und glän zend als möglich zu begehen beabsichtigt. Wie viele andere Gläubige oder Neugierige, beschloß auch der Major bei dieser Gelegenheit nach dem deutschen Rom sich zu begeben.

Bisher war der Freiherr immer sehr duldsam gegen anders denkende gewesen, am meisten gegen seine Frau, die er ungestört ihre Konfession üben ließ und an die ihre beiden Kinder mit der zärtlichsten Liebe und Ehrfurcht hingen. Doch seit den Juli-Ereignissen in Frankreich, vorzüglich aber seit Cyriax Ankunft in Eichfeld, äusserte ihr Gemahl einen auffallenden Eifer für seine Glaubensmeinung und eine immer größere Abneigung gegen die der Protestanten. Auch die junge Auguste ward mit Erfolg von dem Pater bearbeitet, um, wie er sich ausdrückte, „gegen den Einfluß des kezerischen Giftes ihrer Mutter sie zu verwahren. Der Vater hatte ihr den Grundsaß, daß man in Sachen der Religion dem Papste und dem Priesterthum unbedingt gehorchen müsse, so oft eingeprägt, daß er endlich in Augustens Gemüthe zur unumstößlichen Wahrheit geworden. Mit solchen Gesinnungen darf es gar nicht befremdend sein, daß das Fräulein den frommen Umzug zu Ehren der heiligen Ursula mitzumachen wünschte. Ihrer Aeusserung nach hoffte sie dadurch sich „ein schönes Glück bei der Heiligen zu verdienen."

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Der Major wollte ihr dazu die Erlaubniß nicht zugestehen, weil sie keine Kölnerin war und man ihr Begehen zudringlich finden könnte. Sie gestand nun, daß sie mit viel größerem Vertrauen zur heil. Ursula

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