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pfend und musste auf Kaiser Karls Antrieb abgesezt werden. Nach kürzerem Aufenthalt in Bremen bei seinem Freund Hardenberg wurde er zum zweitenmal nach England berufen.

Hier wurde er Superintendent einer aus ausgewanderten Niederländern und Deutschen und aus vertriebenen Franzosen gebildeten reformirten Gemeine, musste dies Land jedoch schon 1553, als von der Königinn Maria das Papstthum wieder hergestellt wurde, abermals verlassen, indem er mit seiner zahlreichen Gemeinde vertrieben wurde. Mit dieser zog er in zwei dänischen Schiffen von einem Lande zum andern; sie konnten jedoch keinen Zufluchtsort finden, weil ihnen als Reformirten überall die eifrigen Anhänger der Lehre Luthers entgegen waren. So gingen sie vergeblich nach Dänemark und kamen auch nach Hamburg, von wo sie aber durch den schon genannten Westphal, den eifrigen Gegner der Reformirten, vertrieben wurden. Endlich ließ sich ein Theil der Ausgewanderten in Ostfriesland nieder; ein anderer ging nach Frankfurt a. M., wo sie eine reformirte Gemeinde gründeten, welcher Laski lange vorgestanden hat.

Auch nach Frankfurt verfolgte sie der blinde Eifer Westphals, ste mussten auch hier weichen, und als Laski den Rest der Gemeine nach Stuttgardt führte, konnte er auch dort durch ein Religionsgespräch mit Brenz am 2 Mai 1556 nichts erlangen als einstimmig mit der Augsburgschen Confession erkannt zu werden. Nun folgte Laski einer Einladung Königs Sigmunds von Polen, war hier unter fortdauernden Kämpfen gegen die katholischen Bischöfe und Sectirer für das Evangelium thätig und wurde nur durch den Tod in dem fortdauernden Kampfe für die Wahrheit unterbrochen am 15 Januar 1560, wenige Monate vor dem Hinscheiden seines Freundes Melanchthon.

Das vielfach bewegte Leben dieses äußerst gemäßigten und friedfertigen Theologen, der sich so große Verdienste um die Verbreitung der Reformation erworben hat, verdiente wohl, daß es ausführlicher beschrieben würde. Er war nun auch Verfasser eines Catechismus, welcher sehr selten geworden ist und wohl nur in wenigen Eremplaren in Alt-Holländischer Sprache sich erhalten hat.

Er leitet mit der Frage von der Bestimmung des Menschen

ein, bildet sich durch die Lust Gott zu dienen den Übergang zum ersten Haupttheil vom Gesez, worin die zehn Gebote erklärt werden. Die Unvermögenheit das Gefeß zu erfüllen, führt zur Nothwendigkeit des Glaubens, worauf die Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses folgt. Der dritte Artikel enthält die Lehre von der Kirche und behandelt Wort Gottes, Sacramente und Kirchenzucht als die Stücke, welche zur wahren Kirche gehören und weil das Gebet als Merkmal eines wahren Christen gilt, schließt die Erklärung des Gebetes des Herrn das Ganze. Als eine Probe der Darstellung dieses Catechismus mögen hier zwei Fragen und Antworten stehn*):

Was glaubst du in dem dritten Hauptartikel vom Heiligen Geist?

Daß der heil. Geist mit Gott dem Vater und dem Sohn ein einiger und ewiger Gott ist und mich mit Allen, die Christo angehören, heiligt, den Glauben in unsern Herzen wirkt und uns also zu einem neuen Leben und einer innerlichen Hoffnung unserer Seligkeit wiedergebiert und in allen drückenden Nöthen tröstet, stärkt, lehrt, ermahnt und in alle Wahrheit leitet.

Was glaubst du in dem Artikel: Eine allgemeine christliche Kirche?

Ich glaube, daß mein Herr Jesus Christus aus dieser verderbten bösen Welt durch den heil. Geist und die Stimme des heil. Evangelii für sich seit Anbeginn der Welt eine heil. ewig bleibende Kirche oder Gemeinschaft der Auserkohrnen versammelt und unterhält, von welcher Gemeinde ich bekenne, daß ich ein Glied bin.

Auf den Grund dieses Catechismus und des von Calvin war nun das Hauptglaubensbuch der deutschen Reformirten, der Heidelberger Catechismus **), verfasst, welcher auch noch jezt in vielen Gemeinden zum Unterricht gebraucht wird. Wenn man sein Verhältniss zum kleinen Catechismus Luthers erwägt, so kann man sagen, daß dieser sich mehr zum Unterricht in den Schu

*) Cf. das angeführte Buch von Seifen, S. 187.

**) S. den Catechismus Anhang 5.

len, jener mehr zu dem der Confirmanden eigne; da der lutherische kürzer und einfacher, der Heidelberger ausführlicher und gründlicher die evangelischen Lehren darstellt. Der Heidelberger Katechismus besteht aus drei Haupttheilen, und enthält überhaupt 129 Fragen und Antworten. Zwei Fragen bilden die Einleitung.

Die Anfangsfrage lautet:

„Was ist dein einiger Troft im Leben und im Sterben?“ Antwort:

,,Daß ich mit Leib und Seele, beide im Leben und im Sterben, nicht mein, sondern meines getreuen Heilandes Jesu Christi eigen bin, der mit seinem theuren Blute für alle meine Sünden vollkömmlich bezahlet und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöset hat, und also bewahret, daß ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupte kann fallen, ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum er mich auch durch seinen heiligen Geist des ewigen Lebens versichert und ihm forthin zu leben von Herzen willig und bereit macht." Die zweite Frage ist:

„Wie viel Stücke sind dir nöthig zu wissen, daß du in diesem Troste selig leben und sterben mögest?"

Antwort:

,,Drei Stücke: erstlich, wie groß meine Sünde und Elend sei; zum andern, wie ich von allen meinen Sünden und Elend erlöset werde; und zum dritten, wie ich Gott für solche Erlösung soll dankbar sein."

"

So zerfällt nach dieser Antwort das Ganze in drei große Haupttheile. In dem ersten Theile wird dann auf die Frage: „Woher erkennest du dein Elend?" geantwortet: „Aus dem Geseze Gottes"; und auf die Frage: Was fordert denn das göttliche Gesez von uns?" lautet die Antwort: „Du sollst lieben Gott, deis nen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüth und aus allen Kräften. Dies ist das vornehmste und größfte Gebot. Das andere aber Nächsten lieben als dich selbst." du dies alles vollkommen halten?

ist dem gleich: Du sollst deinen Ferner heißt es dann: „Kannst Nein, denn ich bin von Natur

geneigt, Gott und meinen Nächsten zu haffen.“ Nachdem so in dem

ersten Theile gezeigt worden ist, wie groß unsre Sünde und unser Elend sei; wird in dem zweiten Theile (von des Menschen Erlösung) die Frage: Wie wir der nach dem gerechten Urtheil Gottes verdienten zeitlichen und ewigen Strafe entgehen möchten und wiederum zu Gnaden kommen? dahin beantwortet, daß wir durch uns selbst oder durch einen andern vollkommene Bezahlung thun müssen und dann gezeigt, daß wir uns einen Mittler und Erlöser suchen müssen, der ein wahrer und gerechter Mensch, und doch stärker denn alle Creaturen, das ist, zugleich wahrer Gott sei; und daß dieser Mittler unser Herr Jesus Christus ist, der uns zur vollkommnen Erlösung und Gerechtigkeit von Gott geschenkt ist (wobei vielleicht der Begriff der Bezahlung nach der Ansicht des scholastischen Mittelalters zu starr hervorgehoben und festgehalten sein möchte): daß aber nur diejenigen Menschen durch ihn selig werden, die durch wahren Glauben ihm einverleibt sind. Dann wird gelehrt, was der wahre Glaube sei, und was einem Christen zu glauben nöthig ist?

Wir sehen hieraus, wie der Heidelberger Katechismus einen ganz anderen Weg geht als der lutherische, welcher mit den Geboten anfängt und dann zu dem Glauben übergeht; während jener im Anfange nur sagt, daß wir die Gebote nicht halten können und erst, nachdem er uns so dahin geführt hat, daß wir eines höheren Wesens als Mittler und Erlöser bedürfen, lehrt, was der fromme Chrift zu glauben hat, um dieser Erlösung theilhaftig zu werden.

Nun werden die drei Glaubensartikel einzeln in Fragen und Antworten durchgegangen. An den dritten Artikel aber schließt sich durch die überleitende Frage: Was hilft es dich aber nun, wenn du dies alles glaubest? die Lehre von der Gerechtigkeit durch den Glauben und der Unzulänglichkeit unserer guten Werke; worauf die Frage: woher solcher Glaube kommt? zur Predigt des Evangeliums und zu der Lehre von den Sacramenten überführt. In dieser ist vorzüglich die 76fte Frage wichtig: Was heißt den gekreuzigten Leib Christi essen und sein vergossenes Blut trinken? Es heißt nicht allein mit gläubigem Herzen das ganze Leiden und Sterben Christi annehmen

und dadurch Vergebung der Sünden und ewiges Leben bekommen, sondern auch daneben durch den heiligen Geist, der zugleich in Christo und in uns wohnt, also mit seinem gebenedeieten Leib je mehr und mehr vereinigt werden, daß wir, obgleich er im Himmel und wir auf Erden sind, dennoch Fleisch von seinem Fleisch und Bein von seinen Beinen sind und von einem Geist, wie die Glieder unsers Leibes von einer Seele ewig leben und regieret werden. In der strengen 80ften Frage und Antwort: Vom Unterschiede zwischen dem Abendmahle des Herrn und der päpstlichen Messe? wird gesagt: es sei die Messe im Grund nichts anders, denn eine Verleugnung des einigen Opfers Jesu Christi und eine vermaledeiete Abgötterei. An der Frage: ob auch Ungläubige und Gottlose zum Tisch des Herrn kommen können? schließt sich dann die Lehre vom Amt der Schlüffel, der Predigt und chriftlichen Bußzucht und beendet den zweiten Theil.

Endlich wird im dritten Theile (von der Dankbarkeit) auf die Frage: Warum wir sollen gute Werke thun? geantwortet: Darum, daß Christus, nachdem er uns mit seinem Blut erkauft hat, uns auch durch seinen heil. Geist erneuert zu seinem Ebenbild, daß wir mit unserm ganzen Leben uns dankbar gegen Gott für seine Wohlthaten erzeigen und er durch uns gepriesen werde. Darnach auch, daß wir bei uns selbst unsers Glaubens aus seinen Früchten gewiss sein und mit unserm gottseligen Wandel unfern Nächsten auch Chrifto gewinnen.-Und nun kommt der Catechismus, nachdem er noch die wahrhaftige Buße in Absterbung des alten und Auferstehung des neuen Menschen dargelegt hat, auf die guten Werke und auf die Gebote zurück.

Hierauf werden die Gebote selbst durchgegangen; ihre Erklärung ist aber tiefer und inniger gefafst, als bei Luther. Als Beispiel wollen wir das sechste Gebot: „Du sollst nicht tödten" anführen. Luther antwortet auf die Frage: Was ist das? nur: „Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid thun, sondern ihm helfen und fördern in allen Leibesnöthen.“ Der Heidelberger Catechismus aber antwortet auf die Frage: Was will Gott im sechsten (fünften) Gebot?“—; „Daß ich meinen Nächsten weder mit Gedanken,

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