ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Zum Dritten, daß wir diesen festen Grund haben, daß er unser Gebet, unangesehn daß wir's unwürdig sind, doch um des Herrn Christi willen gewißlich wolle erhören, wie er uns in seinem Wort verheißen hat. 118te Frage.

Was hat uns Gott befohlen von ihm zu bitten?

Antwort.

Alle geistliche und leibliche Nothdurft, welche der Herr Christus begriffen hat in dem Gebet, das er uns selbst gelehret.

Wie lautet dasselbe ?

119 te Frage.

Antwort.

Unser Vater, der Du bist in den Himmeln. Geheiliget werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Unser täglich Brod gieb uns heut; Und vergieb uns unsre Schuld, als auch wir vergeben unsren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen.

120ste Frage.

Warum hat uns Christus befohlen Gott also anzureden: Unser Vater?

Antwort.

Daß er gleich im Anfang unsers Gebets in uns erwecke die kindliche Furcht und Zuversicht gegen Gott, welche der Grund unsers Gebets soll sein: nemlich, daß Gott unser Vater durch Christum worden sei, und wolle uns viel weniger versagen, warum wir ihn im Glauben bitten, denn unsre Väter uns irdische Dinge abschlagen.

121ste Frage.

Warum wird hinzugethan: der Du bist in den Himmeln?

Antwort.

Auf daß wir von der himmlischen Majestät Gottes nicht irdisch denken und von seiner Allmächtigkeit alle Nothdurft Leibes und der Seelen, gewarten.

Was ist die erste Bitte?

122 ste Frage.

Antwort.

Geheiliget werde dein Name, das ist, gieb uns erstlich, daß wir dich recht erkennen, und dich in allen deinen Werken, in welchen leuch= tet deine Allmächtigkeit, Weisheit, Güte, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit, heiilgen, rühmen und preisen. Danach auch, daß wir unser ganzes Leben, Gedanken, Worte und Werke dahin richten, daß dein Name um unsert willen nicht gelästert, sondern geehrt und gepriesen werde.

123ste Frage:

Was ist die andere Bitte?

Antwort.

Zu komme dein Reich; das ist, regiere uns also durch dein Wort und Geist, daß wir uns dir je länger je mehr unterwerfen; erhalte und mehre deine Kirchen, und zerstöre die Werke des Teufels und allen Gewalt, der sich wider dich erhebet, und alle böse Rathschläge, die wider dein heiliges Wort erdacht werden, bis die Vollkommenheit deines Reiches herzu komme, darin du wirst Alles in Allem sein.

[blocks in formation]

Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel; das ist, verleihe, daß wir und alle Menschen unserm eigenen Willen absagen, und deinem allein guten Willen ohne alles Widersprechen gehorchen, daß also Jedermann sein Amt und Beruf so willig und treulich ausrichte, wie die Engel im Himmel.

Was ist die vierte Bitte?

125ste Frage.

Antwort.

Gieb uns heut unser täglich Brod; das ist, wolleft uns mit aller leiblichen Nothdurft versorgen, auf daß wir dadurch erkennen, daß bu der einige Ursprung alles Guten bist, und daß ohne deinen Segen weder unsre Sorgen und Arbeit, noch deine Gaben uns gedeihen, und wir derhalben unser Vertrauen von allen Creaturen abziehen und allein auf dich sezen.

126 ste Frage.

Was ist die fünfte Bitte?

Antwort.

Vergieb uns unsre Schuld, als auch wir vergeben unsern Schuldigern; das ist, wollest uns armen Sündern alle unsre Missethat, auch das Böse, so uns noch immerdar anhänget, um des Bluts Christi willen nicht zurechnen, wie auch wir dies Zeugniß deiner Gnade in uns befinden, daß unser ganzer Vorsag ist, unserm Nächsten von Herzen zu verzeihen.

127 ste Frage.

Was ist die sechste Bitte?

Antwort.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen; das ist, dieweil wir aus uns selbst so schwach sein, daß wir nicht einen Augenblick bestehen können, und dazu unsre abgesagten Feinde, der Teufel, die Welt, und unser eigen Fleisch, nicht aufhören uns anzufechten: so wolleft uns erhalten und stärken durch die Kraft deines heiligen Geistes, auf daß wir ihnen mögen festen Widerstand thun, und in diesem geistlichen Streit nicht unterliegen, bis daß wir endlich den Sieg voll= fommlich behalten.

128 fte Frage.

Wie beschließt du dies Gebet?

Antwort.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit; das ist: Solches Alles bitten wir darum von dir, daß du als unser König, und aller Dinge mächtig, uns alles Gutes geben willst und kannst, und daß dadurch nicht wir, sondern dein heiliger Name ewig soll gepriesen werden.

129 ste Frage. Was bedeutet das Wörtlein Amen?

Antwort.

Amen heißt: Das soll wahr und gewiß sein. Denn mein Gebet viel gewiffer von Gott erhöret ist, denn ich in meinem Herzen fühle, daß ich solches von ihm begehre.

Anhang 6.

Confessio fidei Iohannis Sigismundi, Electoris

Brandenburgici.

(Nach einem besondern Abdruck für Ordinanden.)

Nachdem der Durchleuchtigste Hochgebohrne Fürst und Herr, Herr Johann Sigismund, Marggraf zu Brandenburg, des Heiligen Römischen Reichs Erz-Cämmerer und Churfürst, in Preussen, zu Jülich, Cleve und Berg, zu Stettin, in Pommern, der Cassuben und Wenden, auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff Herzog, Burggraf zu Nürnberg, Fürst zu Rügen, Graf von der Marck, Ravensberg und Mörs, Herr zu Ravenstein, Seine Churfürstliche Gnaden sich gnädigst und Chriftlich erinnert, was der Heilige Geist beym Propheten Efaia am 32. Cap. v. 8. aufzeichnen lassen: Fürsten werden Fürstliche Gedancken haben, und drüber halten; und bey sich gnädigst erwogen, daß unter allen Fürstlichen Considerationen und Gedancken freylich die allererste und nothwendigste seven, weil doch Gott der Allmächtige die Könige zu Pflegern und die Fürsten zu Seugammen seiner lieben Kirchen verordnet, mit allem Ernst darob zu seyn, und dahin zu trachten, damit das reine klare Wort Gottes allein aus dem Brünnlein Israelis ohne alle Menschliche Sagung, ohn allen Sauerteig falscher irriger Lehre, ohn allen Zusaß und Abbruch, in Kirchen und Schulen möge gelehret und geprediget, die heiligen Sacramenta auch nach der Einsehung des Herrn Christi ohne alle Papistische Superstition, und abgöttische, oder von menschlicher Andacht erdichtete Ceremonien, ausgespändet, und also der wahre Gottesdienst recht und wohl allein nach Form und Norm der göttlichen heiligen Schrift möge bestellet, und auf die liebe Posteritaet gebracht werden; Ünd über das Se. Churfürstliche Gnaden bey sich gnädigst betrachtet, wie der mildreiche barmherzige Gott, welcher allein Gewalt hat über der Menschen Königreiche, und giebt sie wem er will, Seiner Churfürstl. Gnaden so viel Fürstenthümer, Land und Leute untergeben, und in stolzer Ruhe, wie die Schrift redet, bis anhers väterlich erhalten, damit dieselbe vor allen Dingen, nebens dem zeitlichen Schuß, auch die Geistlichen Güter und Schäge durch das gepredigte reine Wort Gottes und rechten seeligen Brauch der heili= gen Sacramenten zu ihrer Seeligkeit erlangen und behalten mögen: Als haben demnach Se. Churfürstl. Gnaden durch Anregung des Heiligen Geistes Ihr nichts liebers noch mehrers angelegen seyn lassen, denn, daß

Sie in Deroselben Lande, und sonderlich im geliebten Vaterlande Churund Marck-Brandenburg, was noch etwan von Papistischer Superstition oder anderer menschlichen ungebottenen Devotion in Kirchen und Schulen übrig verblieben, folgends gemählich abgethan, und alles nach der Richtschnur Göttlichen Worts und der Apostolischen ersten Kirchen, so viel immer müglich und vonnöthen, angestellet werde, und damit ja niemand zu Gedancken ziehe, oder von Widerwärtigen und Friedhäßigen sich einbilden laffe, als wenn Se. Churfürstl. Gnaden etwas neues, oder was in Gottes Wort nicht ausdrücklich gegründet, anzuordnen, und Deroselben Unterthanen beyzubringen entschlossen, haben Se. Churfürstl. Gnaden zu= gleich ihre Churfürstliche Confession oder Glaubens-Bekäntniß hiemit publiciren wollen, auf daß in der ganzen Christenheit kund und offenbahr werde, daß Se. Churfürstl. Gnaden dem Könige der Ehren die Thore in ihrem Lande weit und breit eröffnen, dem Herrn die Ehre allein geben, die erkannte Göttliche Warheit ohne Scheu und Furcht aller Widersacher und Feinde Christi, wie dieselben, immer Nahmen haben, freh und standhaftig zu bekennen, zu vertheidigen, und durch Kraft und Behstand Göttlicher Gnaden weit fortzupflanzen, gnädigst gemeinet, aus keiner andern Ursach, denn wegen ernsten Befehls Gottes, und nach löblichen Erempeln frommer Königen und Fürsten Josaphats, Ezechiä, Josiä, Constantini, Theodofii und vieler andern mehr, denn auch aus schuldiger Danckbarkeit gegen Gott, der die Warheit selber ist, und zur Ehre seines allerhei= ligsten Nahmens, auch zu Dero Unterthanen ewigem Heil und Seeligkeit.

Anfänglich und fürs erste, bekennen sich Se. Churfürstl. Gnaden von Herzen zu dem wahren unfehlbaren und allein seligmachendem Wort Gottes, wie dasselbige in den Schriften der heiligen Propheten und Aposteln, in der heiligen Bibel verfasset, welches aller Frommen einige Richtschnur ist, und seyn soll, Psalm 119, 104. welches vollkommen und gnugfam ist zur Seeligkeit, auch allen Religion - Streit zu unterscheiden, und bleibet ewiglich. Hernacher und zu den Christlichen und allgemeinen HauptSymbolis, als dem Apostolischen, Athanasianischen, Nicenischen, Ephesinischen und Chalcedonischen, darinnen die Articul Chriftliches Glaubens, kurz und rund begriffen, uud wider alte und neue Kezereyen aus der Schrift gnugsam bewähret und behauptet sind. Denn zu der Augspurgi= schen Confession, so Anno 1530. Käyser Carolo V. von den Protestirenden Fürsten und Ständen übergeben, und nachmahls in etlichen Puncten noht= wendig übersehen und verbessert worden.

Zu den andern Schriften, weil sie nicht allein von Menschen so vielfältig irren können, concipiret, sondern auch viel Streitiges oft Widriges und Göttlichem Wort nicht überall gemäß sich darinnen enthaltet, wollen Se. Churfürstl. Gnaden weder sich selbst, noch ihre liebe Unterthanen mit Bedrängniß der Gewissen verbinden lassen, weil doch alle GlaubensSachen einzig und allein auf das Wort Gottes müssen gegründet seyn, und Menschen-Schriften nicht weiter, als sie mit dem Wort Gottes übereinstimmen, sollen und können angenommen werden, wie Herr Lutherus selbst bekennet: Die Schrift allein ist der rechte Lehrer und Meister über alle Schrift und Lehr auf Erden. Item diese Kayserin, die heilige Schrift, soll herrschen und regieren, und alle andere, sie heissen auch, wie sie wollen, ihr unterthan und gehorsam seyn, sollen nicht ihre Meister und Richter, sondern nur allein schlechte Zeugen, Schüler und Bekenner seyn, es feh gleich der Pabst, Luther, Augustinus, Paulus, oder ein Engel vom Himmel herab, es soll auch in der Christenheit keine andere Lehre ge=

prediget noch gehöret werden, denn das reine lautere Wort Gottes, oder sollen beyde Lehrer und Zuhörer verflucht und verdammt seyn.

Belangend etliche Artickel Christliches Glaubens, darüber so viel Streits und Disputation eine geraume Zeit hero durch Anregung des Störenfrieds, des höllischen Geistes, in allen Landen erwecket worden, als, von der Person des Herrn Chrifti, von der Tauffe, vom heiligen Nachtmahl, von der Praedestination, Versehung oder Erwehlung zum ewigen Leben, bekennen Se. Churfürstl. Gnaden hiemit öffentlich, daß Sie im Artickel von der Person Christi von Herzen gläuben, wie in Christo zwo unterschiedliche Naturen, die Göttliche und Menschliche, alfo persönlich vereiniget und verbunden, daß sie nun und nimmermehr mögen oder können von einander getrennet werden, und daß jede Natur ihre gewisse natürliche Eigenschaften habe und behalte, auch in der Persönlichen Vereini= gung, und dennoch eine wahre Communion und Gemeinschaft seh, also, daß man recht und wohl von Christo alles, was von Gott, und alles, was von einem wahren Menschen mag gesaget werden, reden könne, als, daß der Mensch Christus seh von Ewigkeit, nemlich, nach seiner Göttli= chen Natur, daß der Sohn Gottes gebohren sey aus dem Saamen Da= vids nach dem Fleisch, Rom. 1, 3. daß der Herr der Herrlichkeit gekreuzi= get, daß Gott gestorben seh nach dem Fleisch, daß Christus beh uns seh und bleibe bis ans Ende der Welt, nach seiner unendlichen Natur, nach feiner Göttlichen Majestät und kräftigen Beystand, nicht aber, nach der Natur, nach welcher Er gen Himmel gefahren, und von dannen wieder kommen wird, welche ohne Vertilgung ihrer Eigenschaft, auch in der höchsten Glory wesentlich nicht kan überall seyn. Augustinus tract. 109. in Joh sintemahl überall seyn, nur der Göttlichen Natur zugeschrieben wird Psalm 139, 6. 7. 8. 9. Jerem. 23, 24. Actor. 17, 27. Item, daß Er unser Mittler, unser Hoherpriester, und unser König sey und bleibe nach beyden Naturen. Item, daß der Herr Christus zwar nach seiner angenommenen Menschheit mit hohen uud übernatürlichen Gaben gezieret und gekrönet worden, laut des 8. Psalm v. 6. dennoch die Menschliche Natur nicht in die Gottheit verwandelt, noch deroselben verglichen worden sey, welches der Eutychianische Irrthum ist.

Die Locutiones abstractivas, das ist, solche Art zu reden, die Gott= heit Christi hat gelitten, die Menschheit Christi ist allmächtig, überall ge= genwärtig und dergleichen, weil sie in der heiligen Schrift nicht zu finden, und den Haupt-Symbolis entgegen, auch extensionem, aequationem et abolitionem naturarum et naturalium proprietatum, das ist, eine Ausdehnung, Vergleichung und Abtilgung der Naturen und natürlichen Eigenschaften auf dem Rücken tragen, wollen Se. Churfürstl. Gnaden ausgesezet, und niemand zu derselben ganz gefährlichen und hochärgerlichen Gebrauch gezwungen wissen, in sonderer Erwegung, daß weder die orthodoxi patres, noch Lutherus also gelehret, und daß durch solche und dergleichen Locutiones die Articul Chriftlichen Glaubens, wo nicht ganz und gar verleugnet, doch meistentheils verdunckelt und zweiffelhaftg ge= macht, und viele mercklichen bishero sehn damit geärgert worden.

Von der heiligen Lauffe, als dem ersten Sacrament des Neuen Testaments, gläuben und bekennen Se. Churfürstl. Gnaden, daß dieselbe sey wahrhaftig ein Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, und, daß niemand in das Himmelreich kommen kan, es sey dann, daß er wiedergebohren werde durchs Wasser und Geist, nicht, daß das äußerliche Wasserbad von Sünden waschen und wiedergebähren könne, so Bischon Vorträge.

29

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »