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eigentlich für uns, so haben wir die große Gnade, die Anwendung desselben auch auf uns zu machen. Wir sehen daraus, wie gern sich der Heiland zu den Seinen bekennt, wie Er gleichsam jeder Gelegenheit wahrnimmt, um sie davon zu überzeugen, daß Er an sie denkt und sie segnet. So bewies Er sich, als Er auf Erden war: wie Er geliebt hatte die Seinen, so liebte Er sie bis an's Ende. Sehr gern war Er unter ihnen, duldete ihre Unvollkommenheiten, trug sie mit göttlicher Geduld; und sie sie hatten einmal doch ein Herz für Ihn, waren einmal doch hingenommen für Ihn, konnten sagen: Wie sollten wir Dich verlassen? Wo sollten wir hingehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubet und erkannt, daß Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Das war Ihm genug; Seine Anhänglichkeit an sie würde dadurch immer mehr befestigt; Er überfah gern alle Mangelhaftigkeit, die Er an ihnen fand, denn Er schaute in ihre Herzen, die an Ihm hingen. Wir finden auch, daß Er jede Veranlassung benußte, sich als Freund ohne seines gleichen an ihnen zu beweisen und zu verherrlichen; es war Ihm gewiß lieb, wenn Er Seine Jünger allein hatte und mit ihnen sprechen konnte auf eine vertrauliche, herzhinnehs mende Weise. Darum nahm Er sie so gern beson ders, erklärte ihnen die Geheimnisse des Reiches Gottes auf eine ganz vorzügliche Weise; darum redete Er in einem ganz andern Ton mit ihnen, als mit denen, die sich sonst noch zu Ihm hinfanden, aber cigent=

eigentlich fern von Ihm waren. In unserm heutigen Lehrtert nun giebt Er ihnen die große Verheifung, daß wo zwey oder drey versammelt wåren in Seinem Namen, da werde Er mitten unter ihnen seyn. Das hat Er auch in der That bewiesen, m. 1. Br. u. Schwn., ganz besonders nach Seiner Auferstehung. Kaum fanden sich zwey oder drey oder mehrere von ihnen beysammen, so erschien Er, und theilte ihnen Seinen Gottesfrieden mit. Lasset uns nur an die Jünger denken, die nach Emaus gingen, und die wegen Seines traurigen Endes fast irre an Ihm wurden. Wie freundlich sprach Er ihnen zu! wie liebreich tröstete Er sie! Lasset uns an die übrigen Jünger denken, die zerstreut waren wie Schafe; denn der Hirte war geschlagen. Sie konnten sich nicht freuen, denn sie sehnten sich nach Ihm, dem Unentbehrlichen. Da konnte Er sich nicht enthalten, in ihre Mitte zu treten, sich ihnen lebendig zu zeigen, sie zu trösten auf eine kräftige Beise, sie zu versichern, wie Er lebe, so würden auch sie leben in Ewigkeit. Da wurden sie inne, was der Sinn und die Bedeutung Seiner früheren Berheißung sey: Wo zwey oder drey versammelt find in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen."

Aber, m. 1. Brr. u. Schwn., nicht allein Seine damaligen Jünger, die das Vorrecht hatten, Ihn leibhaftig zu sehen, ihre Finger in Seine Någelmaale, ihre Hand in Seine Seite zu legen, sondern Alle, für die Er gebetet hat in Seinem großen ho= henpriesterlichen Gebet, die durch das Wort Seiner

ersten

ersten Jünger an Ihn glauben würden, sollen erfah= ren, daß Er in ihrer Mitte ist, wenn sie sich in Seinem Namen versammeln, daß Er sich alsdann zu ihnen bekennet. Es kommt alles darauf an, m. 1. Brr. u. Schw., daß wir ein wahres Bedürfniß nach dem Heiland haben, daß wir sagen können: Wir möchten, ja wir könnten ohne Ihn nicht leben; nichts vergnügt uns außer Ihm, alle Dinge sind uns zu geringe!" Ist dieser Sinn bey uns zu Stande gekommen, so können wir gewiß darauf rechnen, daß Er sich nicht unbezeugt an uns lassen, sondern vielmehr jeder Gelegenheit wahrnehmen wird, um uns darzuthun, daß Er ein zärtlich gesinnter Freund ist, der Seines gleichen nirgends hat. Und wem offenbaret Er sich besonders gern? wem gibt Er sich zu erkennen in Seiner Liebenswürdigkeit und Augenugsamkeit? wem sonst, als denen, die sich nach der Offenbarung Seiner Liebe und Gnade sehnen? Ich hoffe, mich bey dieser Behauptung auf die Erfahrung Vieler unter uns berufen zu können. Was geht uns über einen Herzensfreund, mit dem wir nicht allein von solchen Dingen reden können, die dieses Leben betreffen, sondern mit dem wir unser Herz theilen können über unvergängliche, ewige Dinge, dem wir unbedenklich sagen dürfen, wie es in unserm Herzen aussieht, der uns zu trösten und aufzurichten im Stande ist? Wer erfahren hat, was für eine große und wichtige Sache es ist, einen solchen Jonathan zu haben, der wird bezeu= gen müssen, daß ein solcher Umgang förderlich ist

im Fortschreiten auf der Gnadenbahn. Und wir Me, m. 1. Brr. u. Schw., sollten billig aus Erfahrung wissen und sagen können, wie wohlthuend es ist, wenn wir einen wahren Freund haben, mit dem wir uns unterhalten können von Dem, in welchem alleine das ganze Herz ruhen kann. Wenn wir, m. 1. Geschwister, Gleichgesinnte finden und in wahren, innigen Zusammenhang mit ihnen kommen, so daß wir uns auf eine herzvertrauliche Weise mit ihnen verbunden fühlen; so werden wir bezeu= gen können: in traulichen Stunden geht der Mund bald über von dem, wovon das Herz voll ist, von unserm Heiland, der uns über Alles groß und wichtig und mehr, als alle Welt ist, gegen dessen Erkenntniß uns alles Andere Schaden heißt. Ja, ich wiederhole es: welch ein Segen liegt darin, wenn wir uns mit Gleichgesinnten so unterhalten können! Da werden wir Seiner befeligenden, lieben Nähe tröstlich inne.

Aber nicht allein, wo zwey oder drey versam= melt find in Seinem Namen, ist Er mitten unter ihnen, sondern auch da, wo mehrere beysammen find, um zu sizen zu Seinen Füßen und zu lernen von Seinen Worten, so wie wir jeht hier. Wir find doch wol eigentlich nur darum zusammenge= kommen, um uns mit einander zu erbauen auf unfern allerheiligsten Glauben, um von dem Einen Nothwendigen mit einander zu reden, um von unserm theuersten Herrn und Heiland zu sprechen, der es werth ist, daß wir uns oft auch gemein= schaftlich

schaftlich Seiner erinnern, daß wir Ihm Loblieder anstimmen und zu Ihm flehen von ganzem Herzen. Darauf freilich kommt es an, m. 1. Brr. u. Schwn., daß wir versammelt sind in Seinem Na= men, das heißt: nach Seinem Herzen, so daß Er der alleinige Zweck unserer Zusammenkunft ist. Denn leider können wir auch zusammenkommen auf andere Weise! wir, können vielleicht neben einander sizen: der eine kann gesegnet werden und fühlen, daß der Heiland in der Mitte ist; der andere weiß nichts davon, und geht heraus, wie er herein gekommen ist! Wir haben daher wohl Ursache, darauf zu sehen, wie wir zuhören, und was wir wirk= lich genießen, daß es uns nicht zur bloßen Gewohn= heit werde, nur hier gemeinschaftlich zusammen zu kommen, sondern daß Jedes sich stets die Frage vorlege: was habe ich denn in der Versammlung genossen? was ist mir gesagt worden? was für Nuhen und Segen habe ich davon gehabt? Das ist's, wornach wir fragen müssen, wenn wir an der dem Herrn geweiheten Ståtte versammelt waren. Denn ach! wir halten uns gar zu leicht nur bey Aeußerlichkeiten auf; wir begnügen uns mit Neben= dingen, die keinen wahren und bleibenden Nuhen gewähren; wir sind etwa nur auf die Art des Vortrags aufmerksam; wir horchen auf den Gesang, ob er besser oder schlechter ist, und vergessen darüber das Eigentliche, nehmlich, ob der Heiland in unserer Mitte war, ob wir Seine Nähe fühlten. Und da wir doch mit einem jeden Tage der Ewigkeit

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