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näher rücken und entgegen eilen, so soll es billig unser erstes ernstlichstes Anliegen seyn, zu schaffen, daß wir selig werden mit Furcht und Zittern. Ach! es kommt doch am Ende Alles lediglich darauf an, daß wir die Gnadenzeit wohl benußen, und die Hauptsache, die wir nicht ernstlich genug beherzigen können, ist und bleibt, daß wir doch in Absicht auf unser Herz nicht leer ausgehen, sondern vielmehr stets wachsen und zunehmen in der Liebe und Erkenntniß unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi.

Aber nicht allein, wenn wir feyerlich hier beysammen sind, will der Heiland in unserer Mitte feyn, sondern auch, wenn wir in kleineren Gesellschaften, in Familien-Cirkeln, in unsern Häusern und Stuben uns befinden, immer soll unser Beysammenseyn so beschaffen seyn, daß der Heiland in unserer Mitte uns segnen könne mit Seinem Frieden, so daß wir schmecken Seine Lieb' und Güt', und schon hienieden haben den Vorschmack der ew'gen Seligkeit, die Er uns so theuer erworben hat.

Nun, m. 1. Brr. u. Schw., so wollen wir denn dieses köstliche und trostvolle Wort unsers Herrn auch uns gesagt seyn lassen, und immer darnach trachten, daß wir besonders in unsern Versammlun= gen und auch im Umgang Sein Nahe- und Da= seyn inne werden; wir wollen uns zu Hause dasjenige wiederholen, was wir gemeinschaftlich von Ihm hörten. Auch heute wollen wir uns erinnern an das, was wir Vor- und Nachmittags und Abends vernommen haben, und wollen es in einem feinen

stillen

stillen Herzen bewegen und erwågen. Möchte doch ein Jeder von uns sagen können: Auch ich bin ein Zeuge davon, daß der Herr in unsrer Mitte war; auch ich genoß wahren Seegen; auch mir sprach Er himmlischen Frieden zu.

Gef. Mache uns Dir zum verschloßnen Gårtchen, das sein Gärtner oft befieht 2c. 618, 3.

Eine Rede an die Gemeine in Herrnhut,
Sonntag den 2ten November 1823.

Ges. So lang ein Herz nicht Jesum hat ic. 692, 3.
Laß, Liebster, mich erblicken c. 688, 3.
Du bist der Gnadenquell 2c. 676, 2.

Loosung: Dienet dem Herrn mit Furcht, und freuet euch mit Zittern. Ps. 2, 11.

Geht, werft euch vor die Majestät des Königes der Liebe, der euch mit Gnad' entgegen geht. 1630, 1. Lehrtert: Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt wer= den. Matth. 5, 6.

Er wird Sein Versprechen den Armen nicht bre chen. 700, 3.

Unter

nter uns, meine lieben Brüder und Schwestern, bedarf es wol keiner Erörterung, was unter der Gerechtigkeit verstanden wird, von welcher in unserm heutigen Lehrtert die Rede ist. Wir wissen, daß es die ist, welche Christus, unser Heiland, uns erworben hat, da Er für uns Sein Leben gelassen

und

und Sein Blut vergossen hat. Diese Gerechtig= keit wird aber nicht von allen Menschen als eine solche anerkannt, die ihnen zu ihrer Seligkeit durchaus nothwendig sey; vielmehr trachten viele, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, indem sie glauben, Kraft genug in sich zu haben, dem Bösen Biderstand zu leisten, und das Gute auf eine solche Weise auszuüben, daß die Gerechtigkeit Gottes auf keine Weise sie zur Strafe ziehen könne, sondern vielmehr um ihrer guten Thaten willen sie lohnen müsse. Viele achten auch gar nicht darauf, daß Christus in die Welt gekommen ist, Sünder selig zu machen, sondern gehen bey der Verkündigung dieses Evangeliums ruhig auf ihren Sünden= wegen dahin, woben sie sich auch wohl damit be= ruhigen, daß es mit ihrer Bekehrung immer noch Zeit habe. Soll aber die Gerechtigkeit, die allein vor Gott gilt, unser Kleid werden; sollen wir das mit angethan werden, um vor dem zu bestehen, der uns in keinem andern Kleide als die Seinen anerkennt: so muß dieselbe allerdings mit Verlan= gen und wahrer Herzens-Sehnsucht von uns ge= sucht werden. Dieses Verlangen aber, diese Sehn=sucht nach Jesu, unserm Heiland, wird nur bewirkt durch die Erkenntniß unsers großen Elendes, unsrer jämmerlichen Sündigkeit und unsrer Fluch- und Verdammungs-Würdigkeit, in welcher wir uns nach unserm natürlichen Zustande befinden. Es muß zuerst dahin mit uns kommen, daß wir davon eine deutliche Erkenntniß erlangen; und die wird nur be

wirkt durch den heiligen Geist: der führt uns auf uns selbst; der führt uns, wenn wir seiner Wirkung still halten, in unser eigenes Herz; der zeigt uns, wie es eigentlich darin aussieht, und weiset uns dabey insonderheit hin auf die Ursache des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi, unsers Heilan= des, der um unsrer Sünden willen dahin gegeben, und um unsrer Gerechtigkeit willen aufer= wecket worden ist: Er zeigt uns daben, daß nur in Seinem Opfer Gnade und Freyheit von allen Sünden zu finden ist.

Wenn nun eine lebendige Ueberzeugung unsers tiefen Elendes bey uns zu Stande gekommen ist, und wir wünschen von Herzen, aus demselben herausgerissen zu werden; so wird es uns allerdings lieb und werth, daß der Heiland unsre Sünden getragen hat; dann fangen wir an, Hunger und Durst zu fühlen nach der Gerechtigkeit, die Er uns erworben hat. Das treibt uns zu Ihm, das macht uns zu Ihm schreien, daß Er sich unser erbarmen und uns aus Gnaden einkleiden wolle in Seine Gerechtigkeit, damit wir vor Gott bestehen mögen.

Es ist auch, m. l. Brr. u. Schw., kein anderer Weg für uns zum Seligseyn offen, als eben dieser. In dem Kapitel, aus welchem unsre Textes-Worte genommen sind, sagt der Heiland: „Es sey denn eure Gerechtigkeit besser, denn der Schrift= gelehrten und Pharisåer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen." (Matth. 5, 20.) Hieraus lernen wir erkennen, daß wir selbst zu

unserer

unfire Seligkeit nichts verdienen können, sondern the Verdienst gerecht werden müssen aus Seiner Snade durch die Erlösung, die durch Jesum Christum geschehen ist, welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl, durch den Glauben in Seinem Blut, damit Er uns die Gerechtigkeit, die vor Ihm gilt, darbiete in dem, daß Er Sünde vergibt. (Rom. 3, 25.)

Kommen wir nun als Mühselige und Beladene zu unserm Heiland, bitten wir Ihn um unfern Antheil an dem, was Er aller Welt durch Leiden und Sterben erworben hat; so ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünde vergibt., und reiniget uns von aller Untugend. (1 Joh. 1, 9.) Dann läßt Er uns erfahren, daß Er auch um unsrer Sünden willen gestorben ist; dann werden wir der Vergebung derselben versichert ; und wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit: denn die Gerechtigkeit, die Er uns erworben hat, besteht in der Vergebung der Sünden.

Aber, m. 1. Brüder u. Schwestern, wir dürfen nicht glauben, daß es damit nun genug sey, einmal Gnade und Friede vor den Augen Jesu gefucht und gefunden zu haben, und daß wir uns nun um weiter nichts zu kümmern håtten, sondern ganz ruhig seyn könnten wegen der zukünftigen Zeit, weil wir doch einmal die Gerechtigkeit erlangt haben, die allein vor Gott gilt. O nein! sondern

ferm Seligbleiben wird der fortwährende Hanzer und Durst nach der Gerechtigkeit Christi Grtes Heft 1825, durch=

B

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