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Bericht von Gnadenthal in Süd-Africa vom April bis Ende December 1823.

Am 7ten April trafen die Geschwister Peterleitner aus dem Krankeninstitut zu einem kurzen Besuch hier ein, und erfreuten uns mit angenehmen Nachrichten von der hoffnungsvollen Herzensstellung mancher Personen' unter den armen Kran= ken, die ihrer Pflege anvertraut sind. Bufålli= ger Weise ging während des Besuches dieser Geschwister ein Brief vom Gouvernement an Br. Hall= beck hier ein, worin der Gouverneur seine vollkom=1 mene Zufriedenheit über die seit dem Eintritt ge= nannter Geschwister geschehene Verbesserung der Einrichtung des Hospitals zu erkennen gab, und zu= gleich den Wunsch äußerte, daß diese Geschwister künftig auch die Lieferung der nöthigen Bedürfnisse übernehmen möchten. Dieser Vorschlag konnte je= doch aus triftigen Gründen nicht angenommen werden; dagegen wurde dem Gouverneur ein anderer gethan, der, ohne die Geschwister Peterleitner in Schwierigkeiten zu verwickeln, dem beabsichtigten Zweck des Gouvernements vollkommen entspricht. Bald darauf hatten wir auch die Freude zu ver= nehmen, daß unser Vorschlag von Sr. Excellenz genehmigt worden ist, und daß deshalb bereits die nöthigen Befehle an den Landdrost ergangen sind.

Am

Im 8ten verschied eine verheyrathete Frau an de Bassersucht in einer überaus seligen HerzensEng. Seit ihrer Gelangung zum heiligen Abendahl im Jahr 1812 bewies sie sich jederzeit als eine treue Seele, die mit wahrer Herzens-Angelegenheit auf das einige Nothwendige bedacht war; wobey sie auch im Aeußern einen lobenswerthen Fleiß bewies. Nach einem vieljährigen Witwen= stand trat sie im Jahr 1821 wieder in den Stand der heiligen Ehe. Anmerklich war es, daß ihr an dem Tage vor ihrer Trauung ein Ur- Enkel geboren wurde. In ihrer lehten Krankheit war sie bey allen äußern Leiden ungemein heiter und vergnügt, und schied mit der vesten Zuversicht des ewigen Lebens von hinnen.

Am 18ten hätten wir einen sehr angenehmen Besuch von vier Englischen Herren aus Ost-Indien, die uns beym Abschied ein Geschenk von hundert und zwanzig Thalern übergaben, die theils für die Schule bestimmt sind, theils zu Vollendung unsrer Brücke über den Fluß Sonderend, mit welcher wir jest eifrigst beschäftigt sind, angewendet wer= den sollen.

Am 28sten wurde mit den Mädchen eine Schulprüfung gehalten, und bey der Gelegenheit wurden sieben und dreyßig von ihnen aus der Schule entlassen, die künftig mit den größeren Mädchen wöbentlich einmal den Schul-Unterricht genießen werden.

Am 29sten erhielt Br. Hallbeck einen Brief vom Gouvernement, mit folgender für die Missionssache

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fache wichtigen Eröffnung: Gegen Ende März und Anfang April sind in dem District Cradock, an dem Theil der Grenze der Colonie, welcher nördlich von Enon liegt, zwey Gesellschaften Menschen, zusammen ungefähr funfzig Personen, aus dem Innern des Landes angekommen, deren Nation den dortigen Beamten unbekannt zu seyn scheint. Durch Zeichen haben sie zu erkennen gegeben, daß Hun= gersnoth sie veranlaßt habe, ihr Land zu verlassen, und in dieser Colonie einen Zufluchtsort zu suchen. Der Vorschlag der dortigen Beamten, diese Leute mit Gewalt aus dem Lande zu vertreiben, ist von unserm menschenfreundlichen Gouverneur nicht genehmigt worden; vielmehr geht sein Wunsch dahin, sich ihrer anzunehmen. In dieser Absicht hat er in vorgedachtem Schreiben die Anfrage an uns er= gehen lassen, ob wir ihnen etwa in Enon einen Zufluchtsort zu geben geneigt wåren. Da wir diesen Vorgang als eine besondere Schickung Gottes ansehen müssen, woraus möglicherweise viel Gutes entspringen könnte, und da der Vorschlag des Gou= verneurs in völliger Uebereinstimmung mit unserm Beruf als Heidenboten steht; so haben wir denselben unter gewiffen Bedingungen angenommen. Doch wird es darauf ankommen, ob diese Leute noch innerhalb der Grenzen der Colonien sich befin= den, oder ob sie sich durch das Benehmen der dortigen Bewohner haben zurücktreiben lassen.

Vom Iten bis 3ten May machte Br. Hallbeck einen Besuch in dem Hospital Himmel und

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Erde,

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Erde, um dem Br. Peterleitner behülflich zu fert, gewisse Listen, betreffend die Verproviantirung

Instituts, anzufertigen. Er hatte das Vergnúgen wahrzunehmen, daß die armen Kranken ungemein dankbar dafür sind, daß sie nunmehr einen Lehrer in ihrer Mitte haben, und daß verschiedene , unter ihnen nicht ohne Gefühl im Herzen sind, und

nach dem Genuß der durch Christum erworbenen Heilsgüter sehnlich verlangen. Um 4ten trafen zwey Englische Officiere von der Garnison der Capstadt hier ein, die sich vierzehn Tage lang bey uns aufhielten. Dieselben belustigten sich täglich in der Umgegend mit der Jagd, wobey sie jedoch wenig Ausbeute fanden.

An eben dem Tag feyerten unsre ledigen Schwestern ihr Chorfest. Wir empfahlen sie um so an= gelegentlicher dem Heiland zu fernerer Durchhülfe und Bewahrung, da sie bey dem fast allgemeinen Mangel an sittlichem Gefühl oder vielmehr bey der ausschweifenden Sittenlosigkeit in diesem Lande, die weit größer ist, als man es sich in Europa vorstellen kann, manchen schweren Versuchungen ausgesezt sind; wobey leider nur zu viele unterliegen.

Seit längerer Zeit haben wir es gefühlt, und sogar viele verständige Hottentotten haben sich verschiedentlich darüber geäußert, daß es unpassend sey, daß die alten und jungen Schwestern ein und demsel= Sen Religions-Unterrichte beywohnen, weil in dieser Bersammlung die christlichen Pflichten, die einem jeden nach seinen besondern Umständen obliegen, für jedes

jedes Alter und jeden Stand ausführlich durchgegangen und ans Herz gelegt werden. Bey solchen Gelegenheiten ist es nicht zu vermeiden, daß nicht. öfters die Fehler der Eltern in Gegenwart ihrer Kinder gerügt werden sollten, was auf verschiedene Weise nachtheilige Folgen nach sich zicht. Wir be= schlossen daher um diese Zeit, einen gemeinschaftlichen Unterricht für die ledigen Schwestern, die beynahe alle jung sind, und für die größeren Mädchen einzurichten, den verheiratheten Schwestern aber einen besondern zu ertheilen; womit denn am 5ten May unter Gebet und Flehen der Anfang gemacht wurde.

Am 16ten traf der Landdrost von Swellendam, Herr Schönberg, mit seiner ganzen Familie hier ein. Es wurde um die Zeit ein WerbeOfficier erwartet, welcher den Auftrag hat, für das Capische Corps auch in unserm Orte freywillige Recruten anzuwerben; und der Herr Landdrost wollte dabey zugegen seyn, um auf das Beste des Districts ein wachsames Auge zu haben. An dem nämlichen Tage verschied eine Abendmahls - Candidatin an einer schnellen Auszchrung. Im Aeußern hat sie es in mancher Hinsicht sehr schwer gehabt. Ihr hinterlassener Mann ist ein Neger-Sclave auf einem benachbarten Bauernplah, und da vor eini= gen Jahren dieser Plaß mit den Sclaven einen neuen Eigenthümer erhielt, der den Hottentotten in Gnadenthal abgeneigt ist; so wurde ihr da= durch alle Verbindung mit ihrem Manne gänzlich abgeschnitten, indem es ihr schlechterdings verboten wurde,

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