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Geschenke gedeckten Auslagen in unserm Orte ge= blieben sind; und dies war nach den im vorigen Jahr erlittenen Drangfalen eine wesentliche Hülfe für unsre Hottentotten. Daß übrigens bey dieser wirklich schwierigen und nicht selten gefahrvollen Arbeit kein Mensch verunglückt oder zu Schaden gekommen ist, dafür sind wir unserm lieben Herrn von Herzen dankbar.

Am sten July begab sich Br. Hallbeck auf die Reise nach Grünekloof und in die Cap= stadt, hauptsächlich um einige Angelegenheiten des Instituts, Himmel und Erde genannt, bey der Regierung in gehörige Ordnung zu bringen.

Am 6ten empfingen nach der Predigt zwey Kinder getaufter Eltern das Bad der heiligen Taufe, und auch am Nachmittag wurden sechs Erwachsene in Jesu Tod getauft. Der siebente, welchem glei che Gnade zu Theil werden sollte, konnte sich we= gen der tödtlichen Krankheit eines seiner nahen Verwandten nicht einfinden. In der darauf folgenden Gemeinstunde wurden vier junge Leute in die Gemeine aufgenommen. Den Lesern unsrer Berichte wird es ohne Zweifel auffallen, daß seit einiger Zeit bedeutend weniger Erwachsene getauft werden, als in früherer Zeit; dies ist aber eine natürliche Folge von der verminderten Zahl der neuen Leute in unserm Orte. Aus unserm Bericht vom December 1822 erhellet, daß von den 1400 Personen, welche hier wohnen, über 1200 bereits getauft sind.

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Am

Im 9ten traf ein holländischer Hauptmann der Armee, Namens de Geiger, nebst seiner kau und Tochter hier ein, und hielten sich bis jam 11ten mit vielem Vergnügen bey uns auf. Sie hatten vor etwa drey Monaten auf ihrer Reise von Batavia nach Holland das Unglück gehabt, durch das Scheitern ihres Schiffes unweit der Algoa Bay alle ihre Haabe zu verlieren. Von 150 Personen, die auf dem Schiffe waren, haben neun in den Wellen ihr Grab gefunden: Genannte Familie reisete nun zu Lande nach der Capstadt, und wollte sich nur einige Stunden hier aufhalten, da aber die Frau, eine geborne de Villers, welche in Montmirail erzogen worden ist, bemerkte, daß sie sich bey Mitgliedern der Brüdergemeine befinde; so veranlaßte dieser Umstand eine Verlängerung ih= res Aufenthalts. Gar bald waren diese armen Verunglückten bey uns völlig einheimisch, weshalb ihnen der Abschied von uns sehr schwer fiel. Die Frau erinnerte sich noch mit vieler Dankbarkeit der glückli= chen Zeit, welche sie in Montmirail verlebt habe.

Am 12ten ging ein verheyratheter bejahrter Mann, Friedrich Martinus, ungemein selig aus der Zeit. Durch langwierige Leiden geschwächt und ohne Hoffnung, je wieder hergestellt zu werden, sehnte er sich gar oft nach seiner Auflösung, weil er als ein begnadigter Sünder den Trost aus Jesu Tod genoß, und sich nichts größeres und seligeres wußte, als beym Herrn zu seyn allezeit. Einige Minuten vor seinem Ende rief er seine Frau, und sagte zu

thr: nun ist der Heiland ganz nahe; ich gehe zu Ihm und lasse dich zurück; grüße noch die Lehrer von mir."

Am 14ten traf Br. Hallbeck wohlbehalten wieder bey uns ein. Durch ihn erfuhren wir, daß die oben erwähnten Fremdlinge aus dem Innern Africas, die unsrer Pflege empfohlen worden wa= ren, die Colonie wieder verlassen haben; weshalb der wohlgemeinte Vorschlag des Gouverneurs nicht zur Ausführung kommen kann. Diese Leute sollen zu einer Nation gehören, welche Montetis ge= nannt wird. Sie haben ihr bisheriges Land. verlassen, und in Verbindung mit andern Horden, und wahrscheinlich auch mit Europäischen Abkömmlingen schreckliche Verwüstungen unter den kleinen Völkerschaften jenseits unsrer Grenze angerichtet. Gegen= wärtig wird das Griqua-Land und Lattaku, wo bekanntlich Missionen angefangen worden sind, von ihnen bedroht; welches wir bald darauf auch aus den Capischen Zeitungen ersahen. Bey dieser unerwarteten Nachricht fanden wir uns aufgeregt, unsre dortigen Mitarbeiter im Weinberge des Herrn, unter andern den durch Br. Latrobes Besuch allhier bekannten Herrn Melville und dessen Fami= lie, der schüßenden Hand des Herrn zu empfehlen, und ihn anzuflehen, daß er diese ganze Sache zur Förderung seines Reiches wolle gereichen lassen.

Beym Sprechen der Communicanten, welches uns diesmal zu großem Trost und Ermunterung gereichte, sagte ein alter Mann, nachdem er sich sehr offenherzig und fünderhaft über seinen Seelenzufkand

zu geäußert hatte: Mein Gedächtniß ist so fich, daß ich leicht ein und anderes vergesse,

doch möchte ich gern gründlich mit meinem Lehrer ausreden. Ich bitte es mir daher aus, morgen wieder zum Sprechen kommen zu dürfen. Bielleicht fällt mir unterdessen noch dies und jenes ein. Seine Bitte wurde ihm gern gewährt, und wirke lich kam er auch am folgenden Tag wieder, und es entspann sich aufs neue eine erbauliche Herz zensunterredung.

Am 17ten begaben sich die dreyzehn hier angeworbenen Soldaten, einem erhaltenen Befehl zu folge, von hier nach Simonstadt, um, wie wir spåterhin erfuhren, von dort über See nach der Algoa Bay zu gehen. Da uns anfänglich zu verstehen gegeben worden war, daß sie wahrschein= lich hieher zurück kommen würden, so machten wir keinen öffentlichen Abschied mit ihnen; sie kamen jez doch einzeln zu uns, und verabschiedeten sich mit vies ler Rührung, baten uns ihnen alle Vergehungen zu verzeihen, und dankten für alles hier genossene Gute.

In der lehten Hälfte des July war unsre ganze Hausfamilie ja die ganze Gemeine in ångstlicher Spannung und banger Besorgniß wegen der schweren Umstände unsrer Schwester Stein, ge= bornen Wünsche, die um diese Zeit ihrer Niederkunft stündlich entgegen sah. Leider waren unsre Besorgmine nur allzu gegründet gewesen, indem es dem Heiland gefiel, fie bey dieser Gelegenheit am 24sten früh selig zu vollenden, in einem Alter von 37

Jahren

Jahren und etlichen Monaten. Als sie bemerkte, daß ihr Ende herannahe, ließ sie die Europäischen Geschwister herbey rufen, und gab den Wunsch zu erkennen, eingesegnet zu werden, mit dem Beyfügen, sie wolle damit nicht bis auf die lehte Stunde warten, weil dann alles in größter Eil geschehen müsse, und. sie selbst vielleicht keinen Theil daran nehmen könne. Auch betete sie die Verse, die ge= sungen wurden, deutlich nach, und bald darauf blieb ihr Othem stille stehen, ohne daß sie ein Glied bewegt oder eine Miene verzögen hätte. Bis in ihr zwey und dreißigstes Lebensjahr wohnte sie an ihrem Geburtsort. Niesky. Im Jahr 1817 erhielt sie einen Ruf zum Dienst bey_hiesiger Mission, und trat im folgenden Jahr mit ihrem hinterlassenen Mann, unserm nun verwitweten Br. Stein, in die heilige Ehe. Auf eine erfreuliche Weise zeigte es sich, daß sie zu dem ihr anvertrauten Dienst mit schönen Gaben ausgerüstet, und aus Liebe und Dank gegen den Heiland von Herzen willig sey, die ihr verliehenen Talente zur Förderung seiner Sache anzuwenden; wovon sie durch ihren dreyjåh= rigen Dienst in Grünekloof und ihre Bemühungen in hiesiger Gemeine seit zwey und einem halben Jahr gar manche Beweise ablegte. Es hat daher nicht nur ihr hinterlassener Mann, sondern auch die hiesige Mission viel an ihr verloren. Daß unsre Gemeine dies tief fühlte, bewiesen die vielen Thränen, die ihr nachgeweint wurden. Eine große Anzahl Fremde fand sich am 26sten hier ein, um

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