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ger fühlbar in unsrer Mitte. Die innige Andacht der Neger und ihre melodischen Stimmen ersehen alles reichlich, was sonst bey solchen Gelegenheiten zur Erhöhung der Feyerlichkeit, z. B. durch musi= kalischen Gesang und dessen Begleitung, angewen= det wird. In der Abend - Versammlung am Neu= jahrs-Tage war unsre Kirche mit Zuhörern ganz cigentlich überfüllt. Es war für den Br. Wright ein ermunternder Anblick, und mit Wärme forderte er die anwesenden Neger und Freunde auf, dem Herrn zu danken für alle bisher von ihm genos= senen Gnadenerweisungen, und ihn zugleich anzufle= hen, daß er auch in künftiger Zeit mit und bey uns seyn wolle, damit dies neue Jahr ein Jahr des Segens für uns werden, und damit in dem= selben für viele, die noch in der Finsterniß und im Schatten des Todes fihen, der Tag des Heils an= brechen möge. Unter allen Anwesenden war eine sichtbare Rührung, besonders während des Gebetes, wahrzunehmen. Nach der Versammlung kamen såmt= liche Neger in unsre Wohnung, und alle wünschten uns mit Thrånen ein fröhliches Neues Jahr.

Am 5ten hatten wir mit den National-Ge= hülfen und Saaldienern ein Liebesmahl. Es wurde ihnen für ihren treuen Dienst gedankt, und ihnen anempfohlen, mit der nemlichen Angelegenheit künftig fortzufahren; worauf sich alle dahin erklärten, daß es ihnen eine Gnade sey, Thürhüter zu seyn am Haufe des Herrn.

Am

Am 8ten Februar ließ eine alte Negerin auf einer benachbarten Plantage den Br. Wright um einen Besuch bitten. Er fand sie dem Leibe nach schwach, aber in einer erfreulichen Herzensfellung. Gegen acht Jahre lang ist sie bettlägerig und völlig außer Stande, sich selbst zu helfen. Sie konnte nicht Worte genug finden, ihre Freude über den Besuch ihres neuen Lehrers auszudrücken, und dieser war nicht weniger darüber erfreut, sie in ciner so völligen Ergebung in den Willen des Herrn zu finden. Nachdem für sie und mit ihr ein Ge= bet war gethan worden, schien sie ihre Leiden ganz zu vergessen, und sich schon im Voraus dahin zu versehen, wo sie ewig zu seyn wünschte.

Am 9ten schied die Gemahlin unsers verehrten Herrn Gouverneurs Maxwell plöglich von hinnen. Ihr Hinscheiden wurde von allen Bewohnern dieser Insel um so mehr betrauert, da sie sich durchgängige Hochachtung und Liebe erworben. hatte. Besonders beklagen die Armen ihren Verlust, denen von ihr viele Wohlthaten zugeflossen waren.

In der ersten Hälfte dieses Monats glaubten wir uns beynahe plöglich auf Europäischen Boden versezt, da es unaufhörlich regnete, und die Witterung so kühl wurde, daß das Thermometer nur 74° Fahrenheit im Schatten zeigte. Für diese Erfrischung waren wir dem Herrn von Herzen dankbar; allein in Folge dieser anhaltenden Witterung litten die Geschwister Wright und die Schwester Saltojen späterhin sehr an Verkältungen. Die

Schwr.

Schwr. Wright mußte bisweilen gänzlich das Bett hüten, und bereits fingen wir an, ernstliche Folgen zu befürchten, da schon ein anhaltender Schnupfen hier zu Lande gefährlich zu seyn pflegt; doch erholte sie sich zu unsrer Freude wieder.

Am 28sten machte Br. Wright einen allge= meinen Besuch bey den Kranken auf verschiedenen Plantagen. Mit einigen derselben sang und betete er in Beyseyn vieler andern Neger, welche sich ge= wöhnlich zahlreich versammeln, wenn sie sehen, daß a ihr Lehrer das Krankenhaus besucht. Sodann be= suchte er auch mehrere Verwalter und Plantagen Besizer, deren Neger sich zu uns halten, und alle empfingen ihn mit der größten Höflichkeit und Zu- t vorkommenheit. Eines der größten Vergnügen, die ein Missionarius bey seinen auswärtigen Besuchen genießt, besteht darin, die herzlichen Begrüßungen der Neger, die auf den Zuckerfeldern arbeiten, ent= gegen zu nehmen. Diese armen Menschen sind wie außer sich vor Freude, wenn sie ihren Lehrer be= sonders da sehen, wo sie zu Hause sind.

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Das einzelne Sprechen mit den Getauften und Abendmahls - Candidaten in der Mitte des Februar gereichte uns zu großem Trost und Ermunterung. Viele gaben den Wunsch zu erkennen, bald zum Genuß des heiligen Abendmahls zu gelangen. Die einfache Art, mit der sie sich über ihren Gnaden= ruf ausdrückten, machte uns Vergnügen. vielen Beyspielen wollen wir hier nur eins anführen. Ein Neger sagte: Bevor ich die Kirche be= suchte

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suchte und etwas davon wußte, was Bezug auf mere ewige Wohlfahrt hat, lebte ich mit jedermann auch mit mir selbst in stetem Unfrieden. MeiHerrn hielt ich für den grausamsten Mann auf der ganzen Insel. Fast täglich wurde ich gezüch= tigt, und war völlig gleichgültig dagegen. Meine Frau und ich lebten in fast ununterbrochener Uneinigkeit. Täglich zankten wir uns, oder schlugen uns wol gar. Nichts von allem, was ich unter meine Hände bekam, ging mir von Statten. Mein Gemüth war in immerwährendem Mißbehagen. Aber seit ich angefangen habe, in mich zu gehen, seit das Gefühl von der Gefahr, in der ich mich befand, in mir erwacht ist, und ich unter dem Kreuze meines Erbarmers Gnade gesucht und gefunden habe, seitdem ist alles ganz anders, und ich muß selbst über die Veränderung erstaunen, die in mir vorgegangen ist. Jeht lebe ich mit jedermann in Friede; jeht sehe ich ein, daß mein Herr sehr gut gegen mich gesinnt ist; er findet mich nicht mehr strafwürdig. Meine Frau und ich haben nie einen Wortwechsel mit einander, und alles was ich thue, scheint mir zu gelingen. Ist dies aber auch nicht immer der Fall, so murre ich nicht mehr darüber, und nehme alles an, wie es der Herr fügt oder zuläßt. Nun bin ich ganz davon überzeugt, daß die Gnade Gottes alles bewirken kann; ja ich vermag es nicht, ten Herrn würdig genug zu preisen, für alles, was Er an mir gethan hat."

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Zu Anfang März sprachen wir mit 752 TaufCandidaten und neuen Leuten. Die Zahl der leztern nimmt schnell zu. Zu diesem Sprechen fanden sich funfzig zum erstenmal ein. Viele TaufCandidaten gaben den sehnlichen Wunsch zu erken= nen, weiter gefördert zu werden, und legten das Versprechen ab, mit dem Beystand des Heilandes künftig mehr Ernst und Eifer zu beweisen, und den Anforderungen der Gnade mit mehr Treue Folge zu leisten. Daß dies nicht bloße Worte sind, sondern wirklich die Sprache ihrer Herzen ist, davon haben wir häufige Beweise, sonderlich durch die Begierde, mit welcher sie die Worte des Lebens auffassen. Unsre Kirche wird in der Regel überaus zahlreich besucht; fast jeden Abend ist dieselbe mit Zuhörern angefüllt, und es herrscht unter ihnen durchgängig die größte Ordnung, Stille und Aufmerksamkeit. Mehrere Weiße haben vor kurzem den Wunsch dargelegt, Mitglieder unsrer Kirche zu werden. Als ihnen gesagt wurde, daß dies gegen unsre Regel sey, waren sie sehr betreten, und fragten, ob wir denn keine Ausnahmen von derselben statt finden ließen? Es wurde ihnen erwiedert, unser Auftrag beschränke sich hier nur auf Neger, und unsre Kirchenzucht und Verfassung würde für freye weiße Leute mitten unter jenen nicht geeignet seyn; übrigens werde es uns jederzeit freuen, auch weiße Einwohner zu ihrer Erbauung an unsern óffentlichen Versammlungen Theil nehmen zu sehen.

Am

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