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fius 5) hin auf die Niktigkeit der Menisengunst und des Menisenlobes. Das Gerinen ), diefer Richter in uns, sagt Ambrofius, bestimmt das Maaß der Seligkeit unbeirrt von den Meinungen der Außenwelt. Bor diesem Richter gilt weder Drohung noch Señechung. Ber das Gute

blog thut um von den Nenişen Lob und Beifall zu ernten, der hat seinen Lohn 3) empfangen. Die wahre Tugend, fährt er fort, wirkt ihre Berke im Verborgenen, um von Gott, der in das Berborgene sieht und Herz und Nieren durchforicht, den Schn zu empfangen und nicht ihn von Menichen erwarten zu müssen. Der Gerechte sagt der heilige Gregor) erstrebt weder vom Herzen Ruhm noch von der Zunge Lob, noch von der Hand Geschenke. Der Heiland selbst schäßte die unbedeutende Opfergabe der armen Wittwe 3) höher als die kostbaren Geschenke der Reichen; denn in den Augen Gottes wächst der Werth der Gabe mit der Reinheit der Gesinnung. Wenn Cicero ) hervorhebt, daß die Tugend gut und schön sei, auch wenn fie von Niemand anerkannt werde, so ist er nicht consequent genug, diesen Gedanken durch seine Pflichtenlehre zu ziehen und so seine Pflichten frei zu halten von egoistischen Nebengedanken. Er weiß die Gerechtigkeit, welche er die Grundtugend aller Socialität nennt, von keinem edleren Motive herauswachfen zu lassen, als, weil sie Ruhm verschafft. Ganz treffend bemerken hiezu der heilige Augustin ) so wie der heilige Ambrosius: daß die Gerechtigkeit nicht um

2) Ambros. de 3) Matth. VI, 2. cf.

1) Ambros. de off. II, 1. cf. Matth. VI, 2. off. II, 1. cf. August. tract. Matth. VI. Gregor. Mor. 4) Gregor Mag. Moral. IX, 17. cf. Matth. V, 20. Rom. II, 28. III, 27. 5) Luc. XXI, 3. cf. Matth. V, 8. VI, 1. cf. Matth. XVI, 26. Joh. IV, 23. Rom. XIV, 1. cf. Ephes. IV, 2. 6) Cicero de off. I, 4. cf. Seneca de mor. cf.

Jacob. I, 27. Gregor. Mor. 22. de off. II, 1.

7) August. de civit. Dei. V, 22. cf. Ambros.

des Ruhmes willen, sondern der Ruhm wegen der Gerechtig= keit erstrebt werden müsse.

Der Schein-Gerechtigkeit und der Legalität des antiken Standpunktes gegenüber führt Christus ein ganz neues ethisch-religiöses Moment in's Leben. Gott ist Geist, sagt der Heiland 1), und die ihn anbeten, sollen ihn im Geiste und in der Wahrheit anbeten. Damit hat der Stifter des Christenthumes an die Stelle des Materialismus des Heidenthums eine geistige Anschauung in's Bewußtsein gerufen. Nun wird vorerst der Mensch in sein Inneres geführt, damit von hier aus die μɛtavola, Sinnesänderung sich vorbereite. Die Frucht der Sinnesänderung ist die Tugend, die in einem reinen Herzen wahrhaft verdienstliche Tugendakte zu vollbringen im Stande ist. Zur Sinnesänderung aber ist göttliche Hilfe 2) und Gnade nothwendig. Der Stoifer sah in der Tugend nur menschliche Willens- und Erkenntnißkraft zu einem Akte zusammenwirken und so konnte auch seine Intention nicht durch dankbare Beziehung alles Guten auf Gott, den Urquell des Guten, geläutert und geheiligt werden. Da die Tugend selbst als Produkt der menschlichen Vernunft angesehen wurde, so hatte auch die Intention nur vor dem Forum der Vernunft zu bestehen, brauchte blos durch rationelle Gründe, die sich leicht dehnen, wenden und drehen lassen, sanktionirt sein. Dabei wurde dem Probabilismus der weiteste Spielraum gestattet.

Die Intention gibt 3) der christlichen Tugend ihren Hauptvorzug vor der antiken Tugend. Indem der Christ all' seine guten Werke in Beziehung zu Gott bringt und von Gott Gedeihen erwartet, bleibt er einerseits frei von der stoischen Selbstüberhebung und andererseits entgeht er der Gefahr, in welche ihn eine falsche Sicherheit, die leicht

1) Matth. VIII, 4. u. VI. cf. Gregor. Mor. 2) Rom. VIII, 14. cf. 1 Corinth. XII, 3. 3) cf. Bernard. de praec. et dispens.

hervorgerufen würde durch übergroßes Selbstvertrauen, stürzen müßte, eine falsche Sicherheit, die jeden Fortschritt in der Tugend und Vollkommenheit unmöglich machte.

§. 8. Einheit des sittlich Guten.

Die Idee der sittlichen Einheit der Tugenden betonten seit Sokrates mehr oder weniger alle 1) heidnischen Moralphilosophen. Doch erst auf christlichem Standpunkte wurde durch den ausgezeichneten Schüler des heiligen Ambrosius, durch Augustinus 2) die rechte Einheit des sittlich Guten zum klareren Bewußtsein gebracht, indem dieser alle Tugenden in der Liebe wie in ihrem Brennpunkte zusammentreffen ließ. Von den Jüngern der Stoa ward die Einheit des Guten als Gleichheit aller Tugenden einseitig aufgefaßt worden. Von diesem Gedanken konnte sich Cicero bei seiner Unselbstständigkeit gegenüber der griechischen Mustervorlage des Panätius nicht ganz frei machen. So sagt er im Sinne der Stoiker: Es 3) ist eine unter den Philosophen ausgemachte Sache, daß, wer eine Tugend habe, sie alle besize. Da er nun doch von einem Gerechten redet, der nicht weise ist, so glaubt er sich wegen dieses Widerspruches damit entschuldigen und rechtfertigen zu müssen, daß er sich bei diesem Trennen und Auseinanderhalten der Tugenden der Vorstellung *) des großen Haufens sich anbequemt und um verstanden zu werden, vom schulgerechten Ausdrucke Umgang genommen habe. Diesen scheinbaren Widerspruch hätte Cicero wohl besser aufgeklärt, wenn er zurückgewiesen haben würde auf die von ihm gleich beim Eingange angeführte Gliederung des sittlich Guten, wo er sagt 5): Alles sittlich Gute gründet entweder im

1) Diog. Laert. VII, 89. cf. Seneca ep. 67. 2) August. de civit. Dei XV, 22. cf. Ambros. de off. I, 25. cf. Gregor. in hom. 3) Cicero de off. II, 10. 4) cf. Ambros. de off. II, 9. 5) Cicero de off. I, 5.

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Streben nach Kenntnissen und in der Uebung des Verstandes; oder im Eifer für die Erhaltung der menschlichen Gesellschaft, oder in der Seelengröße; oder in der Ordnung. Diese vier Arten des sittlich Guten sind so eng mit einander verbunden, daß es nicht möglich ist, Eines ohne das Andere zu besißen: aber an sich sind sie doch verschieden und begründen 1) in ihrer Erscheinung ebenso viele Klassen 2) von Pflichten, als es Arten gibt. Hätte Cicero den idealen Standpunkt und den der realen Erscheinung und dem wirklichen Auftreten der Tugenden auseinander gehalten, so würde er sich nicht mit wohlfeiler Akkommodation entschuldigt haben. Der Zusammenhang der Tugenden, wie er unter den vollkommenen, moralischen, nicht so unter den intellektuellen und nicht unter den unvollkommenen Tugenden stattfindet, darf nicht gedacht werden in Bezug auf die einzelnen Tugendakte 3), die immer vereinzelnt auftreten, sondern mit Rücksicht auf den Habitus; indem derjenige, welcher eine moralische Tugend vollkommen besigt, aufgelegt ist zu allen übrigen Tugenden, zu deren Ausübung ihm aber Zeit und Gelegenheit fehlen können.

Die charakteristische, im Wesen des Heidenthums und Christenthums Grund gelegte Differenz zwischen der heidnisch - philosophischen und zwischen der christlich - theologischen Einheit des sittlich Guten tritt hervor in der Auffassung der Grundtugend 4). Die Stelle, welche auf antikem Standpunkte die Vernunfterkenntniß einnimmt, wie sie in der Klugheit und Weisheit Gestalt erhält, behauptet im Christenthume die Liebe 5). Wie die Weisheit allen Tugenden des Moralphilosophen wahre Bedeutung gibt, so verleiht die Liebe allen Tugenden des Christen ihren eigenthüm

1) cf. Antonin. III, 7. XI, 1. 2) Diog. Laert. VII, 93. 3) Antonin. XII, 35. 4) August. de laude charitatis. —5) 1 Corinth.

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XIII, 13. cf. Aug. hom. 7 super Joan. et de poen. diss. 2.

lichen Charakter. Der Geist des Christenthums ist Liebe; in der philosophischen Moral des Heidenthums aber herrscht der Vernunft-Aristokratismus. Der heilige Ambrosius der sich in der Materie von den Grundtugenden und ihrer einheitlichen Fassung eng an Cicero anschloß, wollte doch die Klugheit nicht ́mehr als Centrum aller übrigen Tugenden gelten lassen; aber ganz konnte er sich nicht loswinden 1) von der antiken Auffassung der vier Grundtugenden in ihrem einheitlichen Zusammentreffen in der Klugheit oder Weisheit.

Er nennt wie Cicero die Klugheit die Quelle, aus der die übrigen Tugenden hervorgehen, unterscheidet sich aber gleichwohl in so ferne von Cicero, als er die Pietät gegen Gott den Anfang der Weisheit nennt 2), nicht aber wie Cicero die auf sich gestellte Vernunft. Ambrosius erklärt im Laufe der Erörterung die Liebe zu Gott geradezu als Fundament aller Tugenden 3). Auf die Liebe führt er auch die Demuth und Gerechtigkeit zurück und so hat er, da die Gerechtigkeit die auf das sociale Leben bezüglichen Tugenden in sich faßt, die Liebe als Grundgeseß der menschlichen Gesellschaft proklamirt. Die Einheit des sittlich Guten in der Liebe als Grundtugend ist dem Christen gewährleistet durch Christus, dem göttlichen Lehrmeister selbst. Liebe Gott über Alles und den Nächsten wie dich selbst,“ darin liegt das ganze Geseß und die Propheten *); das ist der Grundzug aller Gebote des neuen Testamentes. Liebe war auch der Beweggrund der Heilsökonomie des Christenthums; während berechnende Klugheit den Staat, diese Heilsanstalt des Heidenthums, gegründet hat.

§. 9. Werth und Bedeutung der Tugend. Fast alle philosophischen Systeme der vorchristlichen Zeit haben der Tugend in ihren Disciplinen einen Ehren

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