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a. verschiedene apriorische Functionen und Formen und

zwar:

1) das Causalitätsgesetz,

2) den (Punkt-) Raum,

3) die Materie,

4) die Synthesis,

5) die Gegenwart,

denen auf realem Gebiete, vollkommen unabhängig, folgende Bestimmungen des Dinges an sich gegenüberstehen:

1) die Wirksamkeit überhaupt,

2) die Wirksamkeitssphäre,

3) die reine Kraft,

4) die Einheit jedes Dinges an sich,
5) der Punkt der Bewegung.

Das menschliche Erkenntnißvermögen hat:

b. verschiedene von der Vernunft, auf Grund apriorischer Funktionen und Formen, bewerkstelligte idealen Verbindungen, resp. Verknüpfungen:

1) die Zeit,

2) die allgemeine Causalität,

3) die Gemeinschaft,

4) die Substanz,

5) den mathematischen Raum.

Den vier ersteren entsprechen auf realem Gebiete folgende Bestimmungen der Dinge an sich:

1) die reale Succession,

2) die Einwirkung eines Dinges an sich auf ein anderes, 3) der dynamische Zusammenhang des Weltalls,

4) die Collectiv-Einheit des Weltalls.

Dem mathematischen Raume steht das absolute Nichts gegenüber. Wir haben ferner gefunden, daß das Objekt Erscheinung des Dinges an sich ist, und daß die Materie allein den Unterschied zwischen beiden hervorbringt.

23.

Das Ding an sich, so weit wir es bis jetzt untersucht haben, ist Kraft. Die Welt, die Gesammtheit der Dinge an sich, ist ein Ganzes von reinen Kräften, welche dem Subjekt zu Objekten werden.

Das Objekt ist Erscheinung des Dinges an sich, und obgleich es vom Subjekt abhängt, so haben wir doch gesehen, daß es in keiner Weise das Ding an sich fälscht. Wir dürfen deshalb der Erfahrung vertrauen. Was nun die Kraft an sich selbst sei, das hat uns jetzt noch nicht zu beschäftigen. Wir verbleiben zunächst noch auf dem Boden der Welt als Vorstellung und betrachten die Kraft im Allgemeinen, wobei wir der Physik so wenig als möglich vorgreifen werden.

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Das Causalitätsgesetz, die Function des Verstandes, sucht immer nur die Ursache einer Veränderung in den Sinnesorganen. Verändert sich in denselben Nichts, so ruht es ganz. Verändert sich dagegen ein Sinnesorgan durch eine reale Einwirkung, so tritt der Verstand sofort in Thätigkeit und sucht zur Wirkung die Ursache. Hat er sie gefunden, so tritt das Causalitätsgesetz gleichsam zur Seite.

Der Verstand, und dies ist wohl zu merken, kommt gar nicht in die Lage, das Causalitätsgesetz weiter anzuwenden und etwa nach der Ursache der Ursache zu fragen, denn er denkt nicht. Er wird also nie das Causalitätsgeseß mißbrauchen; auch liegt auf der Hand, daß kein anderes Erkenntnißvermögen dies thun kann. Das Causalitätsgesetz vermittelt lediglich die Vorstellung, d. h. nehmung der Außenwelt.

die Wahr

Verändert sich unter meinen Augen das aufgefundene Objekt so dient das Causalitätsgesetz nur dazu, die Ursache der neuen Veränderung im Sinnesorgan, nicht der Veränderung im Objekt, zu suchen: es ist, als ob ein ganz neues Ding an sich eine Wirkung auf mich ausgeübt hätte.

Auf Grund des Causalitäsgeseßes können wir also niemals, 3. B. nach der Ursache der Bewegung eines Zweigs, der vorher bewegungslos war, fragen. Wir können nur auf Grund desselben die Bewegung wahrnehmen und nur deshalb, weil sich, durch den Uebergang des Zweiges aus dem Zustande der Ruhe in den der Bewegung, mein Sinnesorgan verändert hat.

Können wir nun überhaupt nicht nach der Ursache der Bewegung des Zweiges fragen? Gewiß können wir es, aber nur auf Grund der allgemeinen Causalität, einer Verbindung der Vernunft a posteriori; denn nur vermittelst dieser können wir die Einwirkung von Objekt auf Objekt erkennen, während das Cau

salitätsgesez lediglich die Fäden zwischen Subjekt und Ding an sich spinnt.

So fragen wir denn mit vollem Recht nach der Ursache der Bewegung des Astes. Wir finden sie im Wind. Gefällt es uns, so können wir weiter fragen: zuerst nach der Ursache des Windes, dann nach der Ursache dieser Ursache u. s. w., d. h. wir können Causalitätsreihen bilden.

Was ist aber geschehen, als ich nach der Ursache des bewegten Zweiges fragte und dieselbe fand? Ich sprang gleichsam vom Baume ab und ergriff ein anderes Objekt, den Wind. Und was ist geschehen, als ich die Ursache des Windes fand? Ich habe einfach den Wind verlassen und stehe bei etwas ganz Anderem, etwa beim Sonnenlicht oder der Wärme.

Hieraus folgt überaus klar:

1) daß die Anwendung der allgemeinen Causalität immer von den Dingen an sich ableitet,

2) daß Causalitätsreihen immer nur die Verknüpfung von Wirksamkeiten der Dinge an sich sind, niemals also die Dinge selbst als Glieder in sich enthalten.

Versuchen wir ferner (Jeder für sich) die oben bei der Wärme abgebrochene Causalitätsreihe weiter zu verfolgen, so wird sich für Jeden deutlich ergeben, daß es

3) ebenso schwer ist, richtige Causalreihen zu bilden, als es im ersten Augenblicke leicht zu sein scheint, ja daß es für das Subjekt ganz unmöglich ist, von irgend einer Veränderung ausgehend, eine richtige Causalreihe a parte ante herzustellen, welche einen ungehinderten Fortgang in indefinitum hätte.

Die Dinge an sich liegen mithin nie in einer Causalitätsreihe, und ich kann nach der Ursache des Seins eines Dinges an sich weder an der Hand des Causalitätsgeseßes, noch an der Hand der allgemeinen Causalität fragen; denn verändert sich ein Ding an sich, das ich vermöge des Causalitätsgeseßes als Objekt gefunden habe, und frage ich vermöge der allgemeinen Causalität nach der Ursache der Veränderung, so führt mich eben die allgemeine Causalität sofort vom Dinge an sich ab. Die Frage: was ist die Ursache irgend eines Dinges an sich in der Welt, darf nicht nur, sondern sie kann überhaupt gar nicht gestellt werden.

Hieraus erhellt, daß uns die causalen Verhältnisse nie in die Vergangenheit der Dinge an sich führen können, und man zeigt einen unglaublichen Mangel an Besinnung, wenn man die sogenannte unendliche Causalreihe für die beste Waffe gegen die bekannten drei Beweise vom Dasein Gottes hält. Sie ist die stumpfste Waffe, die es geben kann, ja sie ist gar keine Waffe: sie ist das Lichtenberg'sche Messer. Und merkwürdig! Gerade was diese Waffe zu Nichts macht, das macht auch die gedachten Beweise unhaltbar, nämlich die Causalität. Die Gegner der Beweise behaupten frischweg: die Kette der Causalität sei endlos, ohne auch je nur versucht zu haben, eine Reihe von fünfzig richtigen Gliedern zu bilden; und die Urheber der Beweise machten ohne Weiteres die Dinge dieser Welt zu Gliedern einer Causalreihe und fragen dann außerordentlich naiv nach der Ursache der Welt. Beiden Parteien ist, wie oben, zu erklären: Die allgemeine Causalität führt nie in die Vergangenheit der Dinge an sich.

Das Samenkorn ist nicht die Ursache einer Pflanze; denn Samenkorn und Pflanze stehen in keinem causalen, sondern in einem genetischen Zusammenhang. Dagegen kann man nach den Ursachen fragen, welche das Samenkorn in der Erde zur Keimung brachten, oder nach den Ursachen, welche die fußhohe Pflanze zu einer solchen von sechs Fuß Höhe machten. Beantwortet man aber diese Fragen, so wird Jeder finden, was wir oben gefunden haben, nämlich: daß jede dieser Ursachen von der Pflanze ableitet. Schließlich wird man die Pflanze ganz eingesponnen in Gliedern von Causalreihen finden, in denen sie jedoch niemals als Glied erscheint.

Giebt es nun gar kein Mittel, um in die Vergangenheit der Dinge eindringen zu können? Der erwähnte genetische Zusammenhang zwischen Samenkorn und Pflanze beantwortet die Frage bejahend. Die Vernunft kann Entwicklungsreihen bilden, welche etwas ganz Anderes als Causalreihen sind. Diese entstehen mit Hülfe der Causalität, jene lediglich mit Hülfe der Zeit. Causalitätsreihen sind die verkettete Wirksamkeit nicht eines, sondern vieler Dinge; Entwicklungsreihen dagegen haben es mit dem Sein eines Dinges an sich und seinen Modificationen zu thun. Dieses Resultat ist sehr wichtig.

24.

Gehen wir nun, gestüßt auf die Naturwissenschaft, auf diesem einzigen Weg, welcher in die Vergangenheit der Dinge. führt, weiter, so müssen wir alle Reihen organischer Kräfte auf die chemischen Kräfte (Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Eisen, Phosphor u. s. w.) zurückführen. Daß es gelingen wird, auch diese einfachen chemischen Kräfte, die sogenannten einfachen Stoffe, auf wenige Kräfte zurückzuführen, ist eine unerschütterliche Ueberzeugung der meisten Naturforscher. Es ist indessen für unsere Untersuchung durchaus gleichgültig, ob dies geschehen wird oder nicht, da es eine unumstößliche Wahrheit ist, daß wir auf immanentem Gebiete nie über die Vielheit hinaus zur Einheit gelangen wer= den. Es ist mithin klar, daß uns auch nur drei einfache chemische Kräfte nicht weiter bringen würden als hundert oder tausend. Bleiben wir also bei der Anzahl stehen, welche uns die Naturwissenschaft unserer Tage noch angiebt.

Dagegen finden wir in unserem Denken nicht nur kein Hinderniß, sondern geradezu logischen Zwang, die Vielheit wenigstens auf ihren einfachsten Ausdruck, die Zweiheit, zu bringen, denn für die Vernunft ist das, was allen Objekten zu Grunde liegt, Kraft, und was wäre natürlicher, als daß sie, ihre Function ausübend, sogar für die Gegenwart und alle Zukunft gültig, die Kräfte zu einer metaphysischen Einheit verbände? Nicht die verschiedenartige Wirksamkeit der Kräfte könnte sie daran hindern, denn sie hat nur das Allgemeine, die Wirksamkeit schlechthin jedes Dinges an sich, im Auge, also die Wesensgleichheit aller Kräfte, und ihre Function besteht doch einzig und allein darin, das mannigfaltige Gleichartige, das ihr die Urtheilskraft übergiebt, zu verbinden.

Wir dürfen ihr jedoch hier nicht nachgeben, sondern müssen, die Wahrheit fest anblickend, die Vernunft durch kräftige Zügelung vor einem sicheren Sturze bewahren.

Jch wiederhole: Wir können auf immanentem Gebiet, in dieser Welt, niemals über die Vielheit hinaus. Selbst in der Vergangen= heit dürfen wir, als redliche Forscher, die Vielheit nicht vernichten und müssen wenigstens bei der logischen Zweiheit stehen bleiben.

Dennoch läßt sich die Vernunft nicht abhalten, immer und immer wieder auf die Nothwendigkeit einer einfachen Einheit hinzuweisen. Ihr Argument ist das schon angeführte, daß für sie alle

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