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und sich mit Predigen und Wunderwerken hören und sehen lassen. Darum sen jedermann darauf bedacht und gerüstet; jedermann nehme Ihn an, und glaube durch Ihn Vergebung der Sünden und ewiges Leben.

Johannes führt aber das Zeugniß des Propheten Jesaias mit an, um die Priester und Le viten als Schriftgelehrte dahin zu weisen, daß sie ferner sehen, was Jesaias sagt, daß da folgen werde, wenn diese Stimme in der Wüste schallen und klingen werde, nämlich, daß alsdann die Herrlichkeit des Herrn soll offenbaret werden, und alles Fleisch soll sehen, daß des Herrn Mund

redet.

Die Herrlichkeit des Herrn ist nichts anderes, als der Sohn Gottes. Dieser heißt nicht allein darum des Herrn Herrlichkeit, weil Er, wie die Epistel an die Hebräer Ihn nennet, der Glanz der Herrlichkeit des Vaters und das Ebenbild Seines Wesens ist, sondern auch darum, weil Gott allein durch Christum erkannt und bei uns herrlich wird, daß wir Ihm danken, Ihn loben und preißen, als unsern gnädigen, barmherzigen Gott, der uns arme Sünder so gnädig bedacht, und Seinen Sohn um unsertwillen in den Tod gegeben hat.

und Blut ist, und der Herr Herr mit Gewalt kommt, daß Er Sünde, Tod und Teufel vertilgen, würgen und plündern will. Solches will Johans nes, daß es die Priester und Leviten bedenken, und darnach sich richten sollen. Aber es ist umsonst. Keiner von ihnen fragt: Lieber Johannes, wie, in welcher Gestalt, an welchem Orte meinest du, daß Er sich offenbaren und sehen werde lassen? Sie bleiben darauf: Gedenke, daß du hinfort weder taufest noch predigest, das wollen wir haben. Was er aber von Christo sagt, das halten sie für eine Fabel, denken, er sey ein wahnsinniger, besessener Mensch; denn wenn er bei Sinnen wäre, so würde er es bei dem gemeinen Brauch bleiben lassen.

Aber der Evangelist rühmet Johannis Beständigkeit und treues Zeugniß der Wahrheit; denn er hatte einen harten Stand, weil er allein war, und der ganze Priesterorden sich wider ihn legte. Das sey genug vom ersten Stück.

Da sie nun frei heraus sagen, was sie im Herzen haben, und nicht hinter dem Berg halten, sie wollen, er soll nicht mehr taufen; denn, sagen sie, warum taufest du denn, so du nicht Christus, noch Elias, noch ein Prophet bist? - so gibt ihnen auf diese Einrede Johannes auch eine Antwort.

er sagen: Ei, schämet euch in euer Herz hinein. Send ihr Prediger und Lehrer, und wisset so gar nichts von Christi Amt? Meinet ihr, Er soll mit Wasser umgehen? Nein, solches ist mir und meines gleichen, die wir Diener und Knechte sind, befohlen. Er hat eine andere Laufe, die Er zu uns wird bringen, daß Er Sünde vergeben und den heiligen Geist geben wird. Da wisset ihr nichts da von, und lasset euch doch dünken, ihr wisset es alles.

Solche Herrlichkeit des Vaters wird im Sohn,,Ich, spricht er, taufe mit Wasser." Als wollte offenbaret, und außerhalb des Sohnes kann solche, Herrlichkeit niemand sehen. Die, sagt nun Jesaias, wird bald hernach offenbaret werden, wenn diese Stimme in der Wüste schallen wird, und wird alsdann alles Fleisch sehen, daß des Herrn Mund redet. Das ist, Gott wird sich also zu uns Menschen herablassen, daß Er mit uns reden, uns predigen, und den Weg zur Se ligkeit uns verkündigen wird. Wie der Prophet weiter sagt: Zion, du Predigerin, steige auf einen hohen Berg. Jerusalem, du Predigerin, hebe deine Stimme auf mit Macht, hebe auf, und fürchte dich nicht; sage den Städten Juda: Siehe, da ist, euer Gott! Denn siehe, der Herr Herr kommt gewaltiglich, und Sein Arm wird herrschen.

Wie könnte doch Johannes feiner, deutlicher und eigentlicher diese Gesandten unterrichten? Ich, spricht er, bin die Stimme in der Wüste. Leset doch im Propheten weiter, was bald auf die Stimme folgen werde: Die Herrlichkeit des Herrn wird sich alsdann offenbaren und sehen lassen, und der Mund des Herrn wird mit uns Mens schen reden. Darum soll jedermann solches rüh men, daß Gott bei uns und in unserem Fleisch

Hier ist nun vonnöthen, daß wir auch von Johannis Taufe sagen. Gewiß ist es, daß Johannes solches Taufen nicht von sich selbst, aus eigenem Gutdünken hat vorgenommen; sondern, wie Lucas sagt, Gott vom Himmel hat es befohlen. Wie denn auch viele Zeugnisse in den Propheten und Psalmen von der Taufe sind, daß sie im neuen Testament hat angehen sollen. Zacharias am 13. spricht: 3ur selbigen Zeit wird das Haus Juda und die Bürger zu Jerusalem einen freien, offenen Born haben wider die Sünde und Unreinigkeit. Und Jesaias am 12. Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Heilbrunnen. Solche und dergleichen Sprüche gehen eigentlich auf die Taufe, in welcher Gott uns zu Kindern annimmt, und

und alle Sünde durch Christum vergibt, darum sie billig ein Heilbrunnen genannt wird.

Wozu aber Johannis Laufe sey geordnet gewesen, zeigt er selbst an, Joh. 1., da er spricht: Ich kannte Christum nicht, sondern auf daß Er offenbar würde in Israel, darum bin ich gekom men, zu taufen mit Waffer. Dieß ist nicht allein dahin zu deuten, daß Christus eben dazumal, da Er getauft ist worden, durch den heiligen Geist offenbart und bekannt gemacht worden ist; sondern ehe sich Christus hat taufen lassen, hat Johannis Laufe dazu müssen dienen, daß Christus bekannt würde, und die Leute auf Ihn warten lernten. Denn er hat auf Chriftum getauft, der bald hernach kommen, und mit dem heiligen Geist fie taufen follte. Marc. 1.

Darnach nennen die Evangelisten Johannis Taufe eine Laufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Denn Johannes hat erstlich die Buße gepredigt, das ist, er hat gelehrt, daß alle Menschen Sünder und des ewigen Todes schuldig sind, und sich selbst nimmermehr von Sünde und Tod zu helfen vermögen. Auf solche Bußpredigt hat er hernach die Predigt von Vergebung der Sünden folgen lassen, nämlich, wie der gnädige Vater im Himmel sich unser aller erbarmt, und Seinen Sohn verheißen habe, daß Er Mensch werden, und durch Seinen Tod für unsere Sünden bezahlen, Gottes Gnade, den heiligen Geist und ewiges Leben uns erwerben soll. Solches, hat Jos hannes gesagt, ist jetzt vor der Thür; Er, der Herr, ist schon mitten unter euch getreten; darum bereitet euch auf Ihn; erkennet eure Sünde, lernet, daß ihr euch nicht helfen könnet; und wenn Er sich wird offenbaren, der rechte Christus, so glaubet Seinem Wort und nehmet Ihn an.

ses und das Geseß, da doch Christus sagt: Moses und die Propheten gehen bis auf Johannes. So: dann: Unter allen, die vom Weibe geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer wäre, als Jo hannes der Täufer. Darum muß er ja ein herrlicherer Prediger seyn, als Moses. Wenn aber bei seiner Predigt und Taufe Vergebung der Sünden nicht wäre, so könnte er nicht mehr als Moses | seyn.

Zum andern hat Johannes öffentlich verkündigt, Christus werde mit dem heiligen Geiste taufen. Weil nun Johannis Laufe ein Siegel dieser Vergebung war, só folgt ja, daß alle, die solcher Zusage glaubten, und sich darauf taufen ließen, durch diesen Glauben und die Laufe Vergebung der Sünden empfingen und selig wurden. Darum sagen auch die Evangelisten von der Laufe des Johannes, fie sey eine Laufe der Buße zur Vergebung der Sünden, das ist, alle die, welche sich für arme Sünder erkannt, und laut der Predigt Johannis des Herrn Christi sich getröstet und auf Ihn gewartet, und sich deßhalb haben taufen lassen, die sind zur Vergebung der Sünden gekommen und selig geworden. Gleich wie alle alten Patriarchen und Propheten, die den Herrn Chris stum auch nicht erlebt, dennoch durch Ihn Vergebung aller Sünden im Glauben erlangt haben.

Ja, sprichst du, sagt doch Johannes selbst: Ich taufe mit Wasser. Antwort: Solches that er, einen Unterschied zwischen seiner Person und dem Herrn Christo zu machen, wie oben auch gemeldet. Denn was können die Apostel oder wir heutiges Lages mehr, als mit Wasser taufen? Aber Sünde vergeben und den heiligen Geist geben, ist allein unsers Herrn Christi Amt und Werk, nicht unser, die wir nur Knechte und Diener dazu sind. Aber darum sollst du solchen Dienst und solches Wasser: taufen nicht verachten. Denn erstlich hörest du, daß es Johannes auf Gottes Befehl hat angefangen. Nun befiehlt aber Gott nichts, das schädlich oder unnüß wäre. Hernach hat unser lieber Herr Christus, als Johannes gefangen war, und sein Amt nicht mehr führen konnte, Seine Jünger auch ausgesandt, daß sie die Leute taufen, und verkündigen sollten, das Reich Gottes wäre nahe. Endlich, da Etliche Lehrer, unter welchen Chrysostomus unser lieber Herr Christus Sein Opfer am Kreuze auch ist, sagen, Johannis Laufe sey nur eine Taufe vollendet, für der Welt Sünde damit bezahlt, und zur Buße gewesen, und habe Vergebung der Sün mit Seinem Tod unsern Tod hat abgekauft, und den nicht mit sich gebracht. Aber solche Meinung uns das ewige Leben erworben, da Er von den ift irrig und falsch. Denn damit rücken sie Johan Todten auferstanden, und jetzt gen Himmel hat nes aus dem neuen Testament zurück, unter Mo-fahren wollen, da hat Er Seinen Jüngern diesen

Die nun solcher Predigt glaubten, die hat Johannes getauft auf Christum, der bald sich sehen lassen, sie mit dem heiligen Geiste taufen, und Ver gebung aller Sünde durch Sein Opfer ihnen ers langen würde. Es war demnach die Laufe Johan nis eine Bestätigung und Versicherung seiner Predigt von Christo, das, was er von Christo ihnen gepredigt und zugesagt hat, das sollte gewiß ihnen also widerfahren.

berrlichen Befehl von der Laufe gegeben und ge sagt: Gehet hin in alle Welt, lehret und taufet alle Völker. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammet werden. Da ist allererst solches | Laufen, von Johannes auf Gottes Befehl ange: fangen, mit dem herrlichen, allgemeinen Zeugniß verbunden worden, daß niemand soll selig wer den, er werde denn mit Waffer getauft.

Dazu hat unser Herr Christus die Form und Weise, wie man taufen soll, selbst gestellt, und be: fohlen, man soll taufen im Namen des Vaters, Sohnes und heiligen Geistes. Wo nun jemand nach diesem Befehl mit Wasser getauft wird, der hat die tröstliche Zusage, daß es Gottes des Vas ters, Gottes des Sohnes, Gottes des heiligen Geistes Herz, Meinung und Wille sey, daß, wo dieses Taufwasser jemand mitgetheilt wird, der: selbe Mensch soll von des Teufels Reich entledigt, von Sünden los, ein Kind Gottes und Erbe des ewigen Lebens seyn. Da siehet man erst, | was für eine Zeremonie Johannes angerichtet, und wozu uns dieses Wasser dienen soll, daß es, wie. Zacharias auch sagt, wider die Sünde und Unreinigkeit soll helfen. So es aber die Sünde So es aber die Sünde wegnimmt, so muß Gerechtigkeit und Leben da seyn, und hat ferner der Lod keine Macht an solchen getauften Menschen.

Hüte dich aber, daß du nicht denkest: Wie kann Wasser solche große Dinge thun? Du siehst und hörst Gottes Befehl; Gott heißt dem Johans nes, er soll taufen. Eben so heißt es Christus Sei nen Jüngern, und stehet Sein Wort dabei: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig wer den. Das ist: Wo diese Wassertaufe nicht ist, da wird weder Glaube noch Seligkeit seyn können. Wiederum, wo sie ist, und der Mensch der mit solchem Wassertaufen verbundenen Zusage glaubt, da ist Leben und Seligkeit.

und bleibt doch dieser Unterschied für und für, Johannes der Täufer, Petrus und Paulus, und wir heutiges Tages thun nicht mehr, denn daß wir alle, einer sowohl als der andere, mit Wasser taufen. Das ist unser Dienst; mehr können wir nicht dazu thun; das Wasser theilen wir den Leuten mit.

Aber verachte du es nicht, als bloßes Wasser. Denn durch solches Wasser, das durch unsere Hände auf den Menschen gegossen wird, will unser lieber Herr Christus Sein eigen Werk ausrichten, von dem Johannes sagt, nämlich mit dem heiligen Geist und

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mit Feuer taufen. Das ist: durch die Wassertaufe will Er den heiligen Geist in die Herzen ausgie= ßen, uns in Seinen Schuß und Seine Gnade nehmen, und uns zu Kindern Gottes machen. Solches heißt allein Christi Taufe. Wir aber taufen, wie Johannes, allein mit Wasser; den heiligen Geist können wir nicht geben; Vergebung der Sün den können wir auch nicht geben, obgleich durch unsere Wassertaufe Christus beides, den heiligen Geist und Vergebung der Sünden, geben will, und ohne diese Wassertaufe gar nicht, wie die Exempel, sonderlich in der Apostelgeschichte, deutlich zeigen.

An dem aber liegt gar nichts, ob man junge Kinder oder alte Leute taufe. Denn es liegt alles allein an der Zusage Gottes. Wenn Gott einem Holz oder einem Stein etwas zusagte, so müßte es gelten und wahr seyn. Nun aber sagt Er's uns Menschen zu. Auch liegt nicht so viel daran, ob wir's nicht verstehen. Gott wird darum zu keinem Lügner, wie die Wiederkäufer Ihn zum Lügner machen, weil sie sich in späteren Jahren lassen wie: der taufen. Denn damit behaupten sie, was in Gottes Namen und aus Gottes Befehl in der ers sten Laufe ihnen zugesagt worden, das sey nicht wahr, aber nun in der andern Taufe müsse es wahr seyn, ihrem Verstand nach.

Vor solchem Teufelsgift hüte dich, und sey ges wiß, was Gott dir einmal zusagt, das will Er dir gewißlich halten. Solcher Zusage tröste du dich dein ganzes Leben lang, daß Gott in deiner Laufe dir Seine Gnade und Seligkeit versprochen hat. Gott Vater, dein Schöpfer, Gott Sohn, dein Erlöser, Gott der heilige Geist, unser Heiligmacher, hat uns allen, die wir getauft sind, zugesagt, daß wir Seine Kinder seyen, und Er sich unser an nehmen, uns alle Sünde vergeben, und uns um Christi willen ewig wolle selig machen.

An dieser Zusage halte fest, und zweifle nicht daran. Und weil du also durch die Taufe zur Vergebung der Sünden bist gekommen, so bitte Gott um Gnade, daß du dich vor Sünde hütest, in sol cher Unschuld bleibest, und durch muthwillige Sün den dich nicht wieder aus der Gnade Gottes in Zorn und Ungnade werfest. Denn eben darum find wir von Sünden abgewaschen, daß wir hinfort rein bleiben, und gottselig leben sollen. So ist uns auch der heilige Geist dazu gegeben, nicht daß wir der Sünde und ihrer Anreizung folgen, sondern daß wir ihr widerstreben, und in Gottes Ge horsam und Willen leben sollen.

Also haben wir denn im heutigen Evangelium erstlich eine feine Lehre und Erempel von Johannes dem Läufer, wie ein unerschrockenes Herz und großen Muth er gehabt, wie er die Pharisäer und Hohenpriester nicht gescheut, sondern stracks dem Befehl Gottes nachgekommen, und nicht darnach gefragt hat, was die Hohenpriester dazu sagten. Deßhalb zeugt nicht ohne Ursache die Schrift von ihm, er wird vor dem Herrn hergehen im Geist und in der Kraft des Elias, der wider den König Ahab und das ganze Israel sich seßte, und ihre Abgötterei heftig strafte, und über den rechten Got: tesdienst mit großem Ernst hielt.

Darnach habt ihr auch noch eine andere Lehre gehört, von der heiligen Taufe, wie sie mit Johannes ihren Anfang gehabt, und, wie heute noch, dazu gedient habe, daß man Christum erkenne, und durch Ihn zur Vergebung der Sünden komme, und den heiligen Geist erlange, daß also kein Unterschied zwischen des Johannes und unserer Laufe heutiges Tages ist, als allein dieser: Johannes taufte auf Christum, der sich erst offenbaren, und

Sein Opfer ausrichten sollte. Die Apostel und wir taufen auf Christum, der solches Opfer bereits ausgerichtet und vollendet hat. Es hat aber Chris stus Sein Amt an beiden Orten ausgerichtet, und durch die Wassertaufe die Laufe des heiligen Geistes widerfahren lassen allen, die an Ihn glauben, und auf Seine Zusage sich verlassen. Das verleihe auch uns unser lieber Herr Christus. Amen.

Herr Gott, himmlischer Vater, wir danken Dir, daß Du die selige, gnadenreiche Taufe durch den heiligen Täufer Johannes angeordnet, und auch uns dazu haft kommen lassen, in welcher Du uns um Deines Sohnes Jesu Chrifti willen zusagest Vergebung der Sünden, den heiligen Geist und das ewige Leben. Wir bitten Dich, erhalte uns in solchem Vertrauen auf Deine Gnade und Barmherzigkeit, daß wir an Deiner Zusage nimmermehr zweifeln, sondern derselben in allerlei Anfechtung uns trösten, und gib durch Deinen heiligen Geist, daß wir vor Sünden uns hüten, und in der durch die Taufe erlangten Unschuld bleiben, oder wo wir ja fallen und menschlicher Schwachheit wegen nicht bestehen können, daß wir in Sünden nicht liegen bleiben, sondern durch rechtschaffene Buße uns befehren, und Deiner Zusage uns wieder trösten, und also durch Deine Gnade ewig selig werden. Amen.

Am heiligen Christtag.

Evangelium Luc. 2, 1-20.

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschäzet würde. Und diese Schazung war die allererste, und geschah zur Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war; und jedermann ging, um sich schäßen zu lassen, ein jeder in seine Stadt. Da machte fich auch auf Joseph aus Galilää, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem; darum, weil er von dem Hause und Geschlechte Davids war: daß er sich schäßen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte Ihn in Windeln, und legte Ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Heerde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und des Herrn Klarheit leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegend. Und alsbald war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobten Gott, und sprachen: Ehre sey Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten unter einander: Lasset uns nun gehen gen Bethlehem, und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die der Herr uns kund gethan hat. Und sie kamen eilend, und fanden beide, Maria und, Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wun

derten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte, und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, das sie gesehen und gehört hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Erste Predigt.

Dieses Fest von der Geburt unseres lieben Herrn Jesu Christi ist herrlich und groß; und wäre zu wünschen, daß man also davon könnte predigen, wie es wohl werth ist. Aber es mangelt nicht al: lein an Menschen-Zungen, sondern auch an Verz stand und Gedanken, also daß es nicht möglich ist, genugsam, und wie es werth ist, davon zu denken, geschweige zu reden. Denn alles, was von diesem Feste zu sagen, ist viel, viel zu hoch und groß.

Erstlich ist es wahr und offenbar, daß an dem heutigen Tag durch diese selige Geburt alles das geleistet ist, was Gott im Paradies verheißen, und was vom Fall des Menschen an alle Heiligen je und je, zu allen Zeiten im Herzen gehofft, und mit großem Sehnen und Verlangen erwartet haben.

Zum andern ist auch dieß wahr und of fenbar, daß dieser Geburt von Anfang der Welt bis an das Ende alle, so da selig wollen werden, genießen müssen. Denn ohne diese selige Geburt müßten alle Menschen verloren seyn. Wo wollen wir aber Zungen, ja Herzen und Gedanken her. nehmen, damit wir solche große, herrliche Gnade fassen und erreichen mögen?

Zum dritten ist dieß ja auch wahr, daß dieses das größte und höchste Werk ist, welches Gott leisten konnte, Seinen gnädigen Willen, Sein freundliches Herz und Seine höchste Güte nnd Treue gegen uns Menschen zu erzeigen. Nimm vor dich das herrliche Werk Gottes, daß Er Himmel und Erde durch Sein Wort erschaffen hat, und noch für und für erhält. Nimm vor dich alle gro ßen Thaten, die Er von Anbeginn unter Seinem Volk und sonst in der Welt hat sehen lassen. Was ist's alles gegen das, daß Gott selbst Mensch wird? daß Er unser Fleisch anzieht? von einem Weib geboren wird, unter und lebt, mit uns, wie Jesa: ias sagt, redet, und lehrt, ja allen Jammer und alles Elend versucht und leidet, das auf uns Men schen um der Sünden willen sich vererbt hat?

Die Juden in der Wüste hielten es für eine große Wohlthat, wie es auch in Wahrheit war, daß Gott sich so nahe zu ihnen that, des Tags in

einer Wolkensäule, des Nachts aber in einer Feuer säule vor ihnen herging, und sie also führte und leitete. Und wer wollte aus solchen Gnadenzeichen nicht einen fröhlichen Muth schöpfen, daß er Gott vor sich haben, Ihn mit leiblichen Augen also se hen, und so nahe um sich wissen sollte? Denn diese Wolken und Feuersäule war ja mit den Augen zu sehen, ob man sie gleich nicht greifen noch betasten konnte, und war gewißlich bei oder in der selben Gott der Herr. Darum konnten die Juden sich dessen trösten, und die gewisse Hoffnung eines starken, unüberwindlichen Schußes in allen Nöthen und Anfechtungen haben, der Gott, der sich so nahe zu ihnen gethan, werde helfen, und in keiner Noth sie sinken lassen.

Aber denke du, was ist das gegen die große, unaussprechliche Gnade, die am heutigen Feste vers kündiget wird, daß sie allen Menschen geleistet sey, da du den Sohn Gottes, das ewige Wort des Vaters, dadurch Himmel und Erde erschaffen ward, und bis an das Ende erhalten wird, in deinem Fleisch und Blute siehest als ein kleines, neugebor nes Kindlein? Könnte wohl Gott sich näher zu uns thun, und Seiner Gnade und Barmherzigkeit uns gewisser machen, als auf diese Weise, daß Er nicht allein bei und neben uns, sondern in unserm Fleische seyn, und in unserm Elend leben will? Warum trösten wir uns denn Seiner nicht? Wa= rum fassen wir Seinethalben keinen Muth, wenn Anfechtung und Unglück uns niederschlägt? Ja was rum fliehen wir vor Gott? Warum fürchten wir uns vor Ihm? Warum besorgen wir, Er zürne mit uns, und werde uns verdammen?

Wahr ist's, daß wir arme Sünder sind, und unsere Sünden uns betrüben, und in solche Furcht und Schrecken bringen. Es sollte aber nicht so seyn. Denn eben um dieser Ursache willen, weil wir arme Sünder sind, und uns selbst nicht helfen können, sondern wider Sünde und Tod Gottes Hilfe bedürfen, kommt unser Gott und Herr, das ewige Wort, zu uns, nicht wie zu Mose im bren nenden Busch, nicht wie zu Seinem Volk in der

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