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den. Denn weil die Kinder sich scheuen, und nicht

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nicht gänzlich können bewahren, daß wir nicht | len, damit sie im Glauben auch unterrichtet wer zuweilen Unrecht thun, so sollen wir doch nicht darin verharren, sondern Reu und Leid darüber haben, durch Christum Vergebung glauben, und davon ablassen. Dieß ist die Lehre vom Brauch und Nuß der Auferstehung Christi, die sollen wir nicht allein fleißig merken, sondern auch täglich üben, und unsre Kinder und das Gesinde auch darin unterweisen.

Es ist ein alter Brauch; daß man die Kinder auf dieß Fest zu guten Freunden gehen läßt, Kuchen zu holen, wie auch an andern Festen geschieht. Warum meinest du aber, daß solches von den Alten eingeführt worden sey? Ohne Zweifel nicht darum, daß man den Baud) füllte. Denn der meiste Theil hat daheim zu essen. Darum aber ist's geschehen, daß sonderlich die Ges vattern ihre Taufpathen auf solche Feste verhören sollen, ob sie beten können, ob sie wissen, was für ein Fest auf diesen Tag sey, was Christus ausgerichtet, und wie wir desselben genießen sol

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gern sich fragen lassen, hat man sie mit Kuchen und andern Geschenken reizen und fein lustig da zu machen wollen. Das ist eine feine Gewohnheit, wer sie noch so braucht, und sonderlich seine Taufpathen, welchen wir den Unterricht in christlicher Lehre gelobt und geschworen haben, also er: forschet, unterweiset und lehret. Denn wer da will ein frommes Kind ziehen, der hebe bei Zei ten an, und unterweise es in Gottes Wort, und ziehe es in Gottesfurcht, so wird Glück und Heil fich finden. Gott gebe, daß wir dieser und ande rer Lehre wohl und seliglich brauchen, und uns bessern. Amen.

Herr Gott, himmlischer Vater, der Du Deinen Sohn um unsrer Sünde willen hingegeben, und um unsrer Gerechtigkeit willen auferweckt hast, wir bitten Dich, Du wollest Deinen heiligen Geist uns schenken, durch Ihn uns regieren und führen, im wahren Glauben erhalten, vor allen Sünden uns behüten, und durch Deinen Sohn Jesum Chriftum uns nach diesem Leben auferwecken zum ewigen Leben. Amen.

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Und siehe, zween aus ihnen gingen an demselbigen Tag in einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Feldweges weit, deß Name heißet Emmaus; und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten, und befragten sich mit einander, nahte Jesus zu ihnen, und wandelte mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie Ihn nicht kannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch handelt unterwegs, und seyd traurig? Da antwortete einer mit Namen Kleophas, und sprach zu Ihm: Bist Du allein unter den Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen darinnen geschehen ist? Und Er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu Ihm: Das von Jesu von Nazareth, welcher war ein Prophet, mächtig von Thaten und Worten, vor Gott und allem Volk, wie Ihn unsere Obersten und Hohenpriester überantwortet haben, zur Verdammniß des Todes, und gekreuziget. Wir aber hofften, Er sollte Israel erlösen. Und über das alles ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben uns erschreckt etliche Weiber der Unsern, die sind frühe bei dem Grabe gewesen, haben Seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben ein Gesicht der Engel gesehen, welche sagen, Er lebe. Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe, und fanden es also, wie die Weiber sagten; aber Ihn fanden sie nicht.

Und Er sprach zu ihnen: O ihr Thoren und träges Herzens, zu glauben allem dem, das die Propheten geredet haben. Mußte nicht Christus solches leiden, und zu Seiner Herr

lichkeit eingehen? Und Er fing an von Mose und allen Propheten, und legte ihnen alle Schriften aus, die von Ihm gesagt waren. Und sie kamen nahe zum Flecken, da sie hin gingen; und Er stellte sich, als wollte Er weiter gehen. Und sie nöthigten Ihn, und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und Er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da Er mit Ihnen zu Tische saß, nahm Er das Brod, dankte, brach es, und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und erkannten Ihn. Und Er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen unter einander: Brannte nicht unser Herz in uns, da Er mit uns redete auf dem Wege, als Er uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselbigen Stunde, kehrten wieder gen Jerusalem, und fanden die Elfe versammelt, und die bei ihnen waren, welche sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und Simoni erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war, von ihnen wäre erkannt worden an dem, da Er das Brod brach.

Diese Historie hat sich zugetragen des Abends am heiligen Ostertag, nachdem der Herr sich erstlich der Maria Magdalena, darnach den andern Weibern, und zulezt dem Apostel Petrus offen, bart hatte, daß Er vom Tode auferstanden wäre.

Es dienen aber solche Offenbarungen allzu mal dazu, daß dieser Artikel bei uns ohne allen Zweifel gewiß werde, daß Christus von den Tod: ten auferstanden sey, in dem Leibe, den Er zuvor auf Erden gehabt, mit Fleisch, Bein und Blut und was ein andrer Menschenleib hat, aus: genommen, daß es nicht mehr ein sterbliches Fleisch noch ein Leib des Todes ist, sondern ein solches Fleisch, das in Ewigkeit bleiben, und nicht mehr verändert werden soll.

Wozu aber solches uns dienen, wie wir's brauchen, und wozu wir's genießen sollen, hat eure Liebe gestern gehört. Nämlich wir sollen uns des Herrn Christi trösten, Er werde erstlich uns den heiligen Geist geben, uns in Seiner Gnade erhalten, und vor allem Uebel behüten, darnach, wenn wir aus diesem Leben abscheiden, uns auch aus dem Tode zum ewigen Leben auferwecken, daß wir alsdann ewiglich sind, wie Er ist. Denn gleichwie unser lieber Herr Christus nicht für eine Person Mensch geworden und gelitten hat, als bedürfe Er es für sich, sondern es ist um unsertwillen geschehen: also soll auch Seine Auferstehung uns dienen, daß wir vom Tode zum Leben kommen, und durch Ihn ewig selig werden. Solches hat eure Liebe gestern ge hört.

Aber im heutigen Evangelium finden sich etliche andre Stücke, die neben diesem Hauptpunkt von der Auferstehung wohl zu merken, auch zur Besserung des Lebens und zum wahren Unterricht sehr nüßlich und gut sind.

war, und wie Er

Erstlich meldet der Evangelist, wie diese zween Jünger, die mit einander gen Emmaus gehen, unterwegs von dem Herrn Christo reden, wie sidy's mit Ihm diese Tage zugetragen, und wie die Weiber gekommen, und ein Geschrei gemacht haben, Er sey von den Todten auferstanden, und sie hätten Ihn gesehen und mit Ihm geredet. In: dem aber, da sie miteinander sich davon befragen, sey der Herr zu ihnen gekommen, wie einer, der über Feld geht; Er habe sich aber nicht alsbald zu erkennen gegeben, und lange mit ihnen geres det, wie Christus leiden mußte, und also zu Seiz ner Herrlichkeit eingehen, und daß solches in den Propheten klar und deutlich angezeigt sey. End: lich sey Er mit ihnen eingekehrt, und habe sich im Brodbrechen zu erkennen gegeben, sey aber bald vor ihnen verschwunden. Das ist die Histo rie an sich selbst.

Hier mögen wir erstlich bedenken, warum der Herr wohl eben diesen zweien sich offenbart, die nicht Apostel waren, und hernach erst zu den Aposteln kommt, da doch an den Aposteln, die in der Kirche ein besonderes Amt haben sollten, Ihm mehr hätte liegen sollen? Aber es beweiset sich der Herr hier Seiner Art nach, daß Er nicht auf die Person, sondern allein auf das Herz sieht. Diese zween Jünger waren gute, fromme, einfältige, schlichte Leute, welche, da sie so mitein ander über Feld gehen, nicht unnüßes, ärgerliches Geschwät treiben, wie gemeiniglich geschieht, son= dern von ihrem Herrn und Meister Christo reden, was Ihm zu Jerusalem begegnet sey, und daß Er solle von den Todten auferstanden seyn. Aber sie zweifeln daran, und können es nicht glauben. Daher sagen sie: Wir hofften, Er sollte Ifrael erlösen.

Zu diesen findet sich der Herr bald, und hilft ihnen aus ihrem Unglauben, erstlich durch eine lange, schöne Predigt, darnach durch die Offenbarung, daß Er sich ihnen zu erkennen gibt. Denn dieß ist eigentlich Sein Amt, daß Er uns Sein Wort verkündigen läßt, und sich uns da= durch zu erkennen gibt. Welche nun Sein Wort gern hören, davon reden, und damit umgehen, an denen hat Er Sein höchstes Gefallen, und will mit und bei ihnen seyn, wie Er spricht Matth. 18. Wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen. Wie Er sich hier zu den zween Jüngern auch ges fellt, und mit ihnen redet.

Darum ermahnt der heilige Paulus alle Christen Koloss. 3. und spricht: Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen, und am 4. Kapitel: Eure Rede sey allezeit lieblich und mit Salz ges würzt. Salz ist das beste Gewürz; wo das an einem Essen nicht ist, hat es keinen Geschmack. Also ist Gottes Wort auch das rechte Salz, wo: mit die Christen ihre Rede, wie eine Speise wür zen sollen. Denn wo Gottes Wort ist, da bleibt der rechte, gute Geschmack, und folgt allewege Besserung. Wo aber Gottes Wort nicht mit un terlauft, da kann die Rede wohl lieblich seyn; aber sie bringt keine Besserung mit sich, und ist allewege zu besorgen, es schleiche Aergerniß mit ein, wie bei einer Speise, die nicht übel schmeckt, aber doch schädlich ist.

Davor soll man sich hüten, und des Salzes nicht vergessen. Denn davon haben wir einen doppelten Vortheil. Erstlich ist Besserung da zu erwarten, daß wir durch Gottes Wort unterrichtet, getröstet, vermahnt und gestärkt werden. Darnach ist's gewiß, daß der Teufel da keinen Raum hat, wo man mit Gottes Wort umgeht; und ob er gleich mit der Anfechtung nicht ausbleibt, so er: hält uns doch Gottes Wort, daß er uns nicht Schaden thun, noch die Anfechtung an uns haften kann. Deßhalb nennt der heilige Apostel Paulus Eph. 6. Gottes Wort mit einem sonderlichen Namen das Schwert des Geistes, womit wir uns wider den Teufel schüßen und erhalten können.

Dagegen aber, wo Gottes Wort nicht ist, und die Leute leichtfertige Reden führen, da geht es nach dem Spruch, welchen S. Paulus aus einem griechischen Poeten anführt: Böse Geschwäge verderben gute Sitten. Ferner folgt, weil Gottes Wort da keine Stätte findet, so hat der Teufel Raum, sein Unkraut auszufäen, und allerlei Aer

gerniß anzurichten. Deßhalb wird eine ärgerliche Rede mit Recht einem vergifteten Pfeil verglichen, der nicht allein versehrt und Schaden thut, son: dern eine unheilbare Wunde macht.

Derhalb vermahnt S. Paulus mit sonderlichem Ernst, Eph. am 4. Lasset kein faul Ges schwätz aus eurem Munde gehen. Ein faul Ge= schwät heißt er es, wie man den einen faulen Baum nennt, an dem keine Frucht wächst. Ein faul Geschwäg ist also nichts anders, als ein unnüßes, leichtfertiges Geschwäß, daraus nicht allein keine Frucht folgt, sondern auch Aergerniß erwächst. Bei solchem Geschwäß will der heilige Geist nicht seyn, sondern wie S. Paulus sagt, er wird be trübt darob, sieht sauer dazu, hört es ungern, und will dabei nicht bleiben. Da kommt denn an des heiligen Geistes Statt der böse Geist, der vergißt seines Vortheils nicht, und wartet fleißig, was er zu thun habe, wie er bösen Samen einsäen, die Herzen frech, sicher und leichtfertig ma chen könne.

Da sollte man sich bedenken, und sich vor leichtfertigen, ärgerlichen Reden hüten, weil ohne Zweifel dabei der Teufel ist, und Raum hat, Aber da erfahren auszurichten, was er will.

wir leider, daß die Welt sich weder warnen noch weisen lassen will. Da wir in allen Dingen, was wir thun mit Worten und Werken, alles im Namen Jesu, wie der heilige Paulus Koloss. 3. lehrt, sollten anfangen und thun, und durch Ihn Gott dem Vater danken: bleibt nicht allein der Name Jesu aus, und der Dank, den wir Gott durch Christum leisten sollen, dahinten; sondern des leidigen Teufels Name ist voran; Gott aber wird aufs schändlichste durch greuliches Fluchen und Schwören gelästert.

Das Leiden unsers lieben Herrn Christi, Seine Wunden, Sein Kreuz und Sein Sterben, welches Er um unsertwillen erduldet und ausge standen hat, auf daß uns dadurch geholfen würde, die heiligen Sakramente, welche zur Vergebung unsrer Sünden geordnet sind, mißbraucht man, und wünschet zuweilen aus Zorn, zuweilen aus böser, schändlicher Gewohnheit, den Leuten, daß es ihnen zum Schaden gereichen soll. Denn wenn du fluchest, es soll diesen, jenen Gottes Marter, Leiden, Wunden 2c. schänden, so wün schest du, daß er der Marter und Wunden Christi nicht genießen, sondern in ewiger Verdammniß bleiben soll.

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Wie reimt sich aber solches mit dem Gebot christlicher Liebe? Wie reimt es sich mit Gottes Willen und Barmherzigkeit, der da will, daß je dermann geholfen werde? Hast du aber nicht Ursache genug, zu besorgen, was du so unbillig andern wünschest, das möchte an dir selbst wahr werden? Darum ist's gewiß, daß du kein Christ bist, und der Teufel dir im Herzen und auf der Zunge sigt; sonst solltest du nicht so fluchen, sondern Gottloben, und anders dich hören lassen. Also bleibt nicht allein im Reden das Salz aus, von dem oben die Rede war; sondern man mengt eitel schädliches Seelengift mitunter. Daraus folgt der greuliche Unrath, daß Kind und Ge sind im Hause das Fluchen lernen und treiben, und ist unmöglich, daß in solchem Hause einiges Glück oder Segen Gottes seyn könne, wenn es gleich überall Gold regnete. Der Teufel, der ihnen immer auf der Zunge ist, und mit dem ersten Wort heraus muß, mit hunderten und tau senden, der hat seinen Play. Auf den heiligen Geist und den Segen Gottes darf niemand da warten noch hoffen.

Nun ist es freilich wahr, daß es nur eine böse, schändliche Gewohnheit bei den meisten Menschen ist, und du eben so bald, wenn du nur selbst wolltest, dich gewöhnen könntest, wo du sonst den Teufel nennst, Pestilenz, Krankheit oder an deres fluchest, zu sagen: daß Gott bei uns sey, daß dich Gott behüte, daß dich alles Unglück fliehe 2c. Aber niemand will sich deß befleißigen, noch sich solcher bösen, gefährlichen, schändlichen und verdammten Gewohnheit entwöhnen. Darum macht solcher Unfleiß die Sünde noch größer und schwerer.

Nun kannst du aber, wenn du einen Mangel oder Fehler an der Zunge hast, der dich an der Sprache hindert, oder irgend einen andern am Leib, daß dir eine Achsel zu hoch, ein Fuß zu kurz ist, großen Fleiß anwenden, daß man es nicht so gar eigentlich sehe und merke, da es doch nur ein kleiner Uebelstand ist, und ein leibliches Gebrechen, das dir niemand übel deuten kann, weil es dir ohne deine Schuld widerfahren oder vielleicht angeboren ist. Warum thust du es hier nicht auch, da es erstlich Gottes Ehre, darnach deiner Seele Seligkeit und zuletzt andrer Leute Besserung erfordert? Verhält sich's doch mit solcher Gewohnheit nicht, wie mit einem an gebornen Leibesfehler, den man nicht ändern kann. Eben wie du es von andern, die dich damit ge:

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ärgert haben, gelernt hast: also kannst du es wieder, wenn du willst, verlernen und vergessen.

Ich habe einen reichen Mann gekannt, der hatte in seiner Jugend unter seiner Gesellschaft auch gelernt, daß, sobald er den Mund aufthat, Marter, Leiden, Schock und tausend Teufel hers aus mußten. Aber er ließ sich Gottes Wort zu Herzen gehen, und merkte, daß es nicht allein wider die Liebe und ärgerlich, sondern auch wider Gottes Ehre wäre, Gott dadurch gelästert würde, und ewige Strafe darauf folgen müßte. Derhalb gelobte er bei sich in seinem Herzen, so oft er mehr einen Fluch thäte, so wollte er einen Gulden in den Almosenkasten legen. Solches Gelübde hielt er steif; und ehe er auf hundert Gulden kam, hatte er dermaßen sich gewöhnt, daß fortan niemand einen Fluch von ihm hörte.

Also könntest du dir solche böse, schädliche Gewohnheit auch abgewöhnen, und dich eines besfern befleißigen, wenn du nur selbst wolltest. Weil du aber nicht willst, und im Aergerniß ohne Buße von Tag zu Tag fortfährst, was ist anders zu erwarten, als daß Gott solche Sünde strafen, Seines Namens Ehre an dir rächen, und dir alles zeitliche und ewige Unglück auflegen werde.

Solches sage ich jetzt allein vom Fluchen und Schwören, das bei Alt und Jung, bei Mann und Weib, bei Herren und Knechten so gemein ist, daß ich nicht zweifle, es erfolgen allein um dieser Sünde willen oftmals Theurung, Pestilenz und andre Strafen. Denn Gott kann unmöglich in die Länge leiden, daß man Seinen Namen mißbraucht, unehrt und lästert. Weil wir aber vorhin angefangen haben, von leichtfertigen Reden zu handeln, so haben wir das böse Fluchen auch mit erwähnen müssen.

Dagegen sollen wir aber das heutige Evangelium fleißig merken. Da diese zween fromme Jünger von dem Herrn Christus reden, und ein herzliches Mitleid mit Ihm haben, ist Christus alsbald bei ihnen, unterweiset und lehret sie, hilft ihnen aus dem Unglauben,. und offenbart sich ihnen. Also soll allewege gewisse Hoffnung seyn, daß unser lieber Herr Christus mit Seinem heili gen Geiste dabei seyn wolle, wo man mit Gottes Wort umgeht. Da aber, wo Gottes Wort nicht zugelassen wird, und entweder Schelten und Flus chen, oder unnüßes Gewäsche ist, hat der Teufel seinen offenen Zutritt und Besiß, und richtet da seiner Art nach allerlei Unglück an.

Solches ist eine geringe Hauslehre, aber treff: 'lich nöthig, um der schändlichen, bösen Gewohnheit willen, die jezt unter Jung und Alt ist. Das rum wäre wohl vonnöthen, daß alle fromme Pfarrherren, sonderlich die auf dem Lande, das Volk oft erinnerten, was für Aergerniß, Schaden und Gefahr folche böse Gewohnheit mit sich bringt, ob doch etliche davon abgewiesen werden könnten. Denn weil der meiste Theil nur aus böser Ge wohnheit, und weil sie es also von andern hören, in das Schelten und Fluchen geräth, so ist gute Hoffnung, daß bei ernstlicher Erinnernng, wie sehr es wider die Ehre Gottes und die christliche Liebe sey, und daß zeitliche und ewige Strafe damit verursacht werde, etliche sich bessern und ihrer Seelen Heil, auch ihre zeitliche Wohlfahrt bedenken, solcher bösen Gewohnheit mit Ernst sich `entschlagen, und sich befleißigen werden, anstatt des Fluchens Gott zu loben und zu danken, und gern von Gottes Wort zu reden, was niemals ohne Frucht abgeht, den heiligen Geist zu uns bringt, und den bösen Feind verjagt und abtreibt.

Aber neben dieser Hauslehre ist eine andere und höhere, die sonderlich zur Auferstehung unsers lieben Herrn Christi gehört. Was unser lie: ber Herr Christus für Schüler an Kleophas und seinem Gesellen gehabt, können wir leicht aus die sen Worten nehmen, daß Er sie Thoren und trä ges Herzens heißt, zu glauben alle dem, das die Propheten geredet haben. Ein schlechtes Lob ist's, daß Er sie Thoren heißt.

Aber das ist auch eine schwere Sünde, daß Er sagt: Sie wollen mit dem Herzen nicht hinan, den Propheten zu glauben, da sie doch nach ihrem eigenen Zeugniß von den Weibern gehört haben, daß Christus auferstanden sey, dazu auch wissen, was der Engel vom Himmel bei dem Grabe gesagt hat. Aber wie sie den Propheten glaubten, also glaubten sie den Weibern und dem Engel auch; und es scheinet schier, als seyen sie allein aus Furcht von Jerusalem weggezogen, weil sie einen Ueberfall von den Juden besorgten, um des Geschreies willen, daß Christus auferstanden wäre. Denn das wußten sie wohl, daß es diesen eine unangenehme, schreckliche Botschaft seyn würde.

Aber es sey nun so oder nicht, so ist doch dieß wahr: in ihren Herzen ist Christus gar ge storben; es ist ihnen gar ein unglaublich Ding, daß Jesus, der Sohn Maria's, der vor drei Ta gen am Kreuze gestorben war, von den Todten auferstanden seyn sollte. Wer nun solches nicht

glauben will, sage mir, was hilft es ihm, daß er sonst alle andern Artikel glaube? Wie will er von Sünden und vom Tode vom Tode Rettung hoffen oder glauben? In Summa, wiewohl diese zween Jünger gute, biedere, fromme Herzen sind, so ist doch kein Glaube da. Gern möchten sie sehen, daß es wahr wäre, Christus sey erstanden. Aber Sie können es nicht glauben. Was aber dieß für eine Sünde sey, und was für Jammer sie mit bringe, magst du lesen 1 Kor. 15, wo also ge schrieben steht: Ist Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich und eitel, so send ihr noch in euern Sünden, so sind auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so sind wir die elen desten unter allen Menschen 2c.

In solcher Sünde eines so großen Unglau: bens stecken diese zween. Was thut nun Christus dazu? Wie hält Er sich gegen sie? Die Worte sind ziemlich rauh und hart. Aber siehe auch,, was für eine That darauf folgt. Der liebe Herr Christus läßt sich solchen Unglauben nicht hindern. Zwei Dinge sieht Er an ihnen, die gefallen Ihm. Das erste, daß sie dieß Fundament noch fest und gewiß halten, daß sie den Herrn Jesum von Her zen lieb haben, wie ihre Worte genugsam anzei gen. Denn sie sagen: Er war ein Prophet, mächtig von Thaten und Worten, vor Gott und allem Volk; wir hofften, Er sollte Israel erlösen. Aber es ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist 2c.

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Diese Worte zeugen, daß sie herzlich gern sehen möchten, daß Er auferstanden wäre. Aber fie können's nicht glauben. Sie gönneten Ihm das Leben gern, wollten Ihn gern wieder bei sich haben. Sie sind nicht wie die Juden, die Ihm von Herzen feind waren, und ein sonderlich Frohlocken über Seinen Tod hatten. Das ist das eine. Das andre ist: ob sie gleich noch nicht glau: ben, so lassen sie doch sich lehren und unterrichten, und widerstreben dem Wort nicht.

Wo diese zwei Stücke sind, da hat es nicht Noth, wenn schon Unglaube und andre, Sünde da ist; man kann die Herzen mit dem Wort gef winnen. Es ist da, wie mit einem Kranken. Wenn der des Arztes Rath nicht in den Wind schlägt, sondern ihm gern und willig folgt, so ist gute Hoffnung seiner Besserung. Wenn er aber nicht folgen, und ohne Scheu, was ihm schädlich

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