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so erhält man eine Strecke von 236,5 km. Das geht natürlich nicht an. Halbiert man aber den Betrag, so ist Genüge getan; denn 'weniger als 750 St. 118,25 km, das ist plausibel').

Die aus Herodot geschöpften Belege für das angebliche Stadion von 148,85 m sind erledigt. Westberg aber glaubt (S. 339) noch ein besonders instruktives Zeugnis für das Maß bei Strabon (XVII 818 C) zu besitzen. Er übersetzt: 'Nach Philae kamen wir von Syene zu Wagen durch eine sehr flache Ebene von ungefähr 50 Stadien.' Wie kann Westberg hier eine Konjektur einfließen lassen, ohne die handschriftliche Lesart zu verzeichnen? Im Text steht nichts von 50, sondern óuov ti izatór, 'beinahe hundert', und eben so hat Strabon doch offenbar auch geschrieben2), wie ja auch Heliodor. Strabonem fortasse secutus, die gleiche Zahl wiederholt). Trotzdem ist 50 zweifellos. wie die effektive Distanz erkennen läßt, die richtige Zahl. und entstanden ist der Doppelwert wieder, wie noch so mancher andere, dadurch, daß eine alte Messung in Schoinen irrtümlich auf Doppelschoinen bezogen und darum durch Multiplikation mit 60 statt mit 30 in Stadien umgerechnet wurde. Es ergibt sich daraus, daß wir die Zahl bei Strabon nicht aus erster Hand haben. Westberg hat die Entfernung Assuan-Philae auf Bädekers Spezialkarte 'Umgebung von Assuân' nachgemessen und dabei gefunden, daß die noch erhaltene Straße - aber in direkter Linie 'vom Zentrum Assuans bis zum Nilufer bei Philae' ca. 7 km messe. 50 Stadien zu 148,85 m ergeben 7,44 km; ergo, meint er, bezeugt Strabon hier eben dieses Stadion und kein größeres. Der Schluß kann richtig sein, muß es aber nicht sein, und ich für meine Person bin von seiner Unrichtigkeit überzeugt. Nach dem Wortlaut der Strabonstelle haben wir es nicht mit der graden Linie, wie Westberg annimmt, sondern mit dem Maße der Landstraße zu tun. Diese aber mißt, soweit ich es an Bädekers Karte habe nachprüfen können (etwa vom Bahnhof Assuan, in dessen Nähe 'die gewaltigen Schutthügel' der antiken Bauten liegen), bis gegenüber Philae rund 8 km. Diese Zahl aber tut auf das

1) Der Doppelwert des Poseidonios erklärt sich natürlich wieder damit, daß eine spätere Umrechnung vorliegt, d. h. daß die Messung selbst nicht nach Stadien sondern nach Schoinen vorgenommen war. [Über die Größe des Schoinos habe ich früher mehrfache Berechnungen angestellt und glaube auch jetzt noch, daß zur Ptolemäerzeit der Staatsschoinos 30 St. (zu 210 bezw. 213,13 m) d. i. 6,30 bezw. 6,39 km betragen hat. Aber ehe ich mich eingehender mit den Stadionangaben der Geographen abgebe, warte ich lieber, bis L. Borchardt seine Untersuchungen über den altägyptischen Schoinos, das itr, vorgelegt hat.]

2) Trotz Bädeker, der wie Westberg 50 St. angibt. Der Text lautet: 2θομεν εἰς Φιλὰς ἀπήνῃ δι ̓ ὁμαλοῦ σφόδρα πεδίου σταδίους ὁμοῦ τι ἑκατόν.

3) Heliodor (Aeth. VIII 50): ἡ πόλις αἱ Φίλαι . . . Συήνης δὲ καὶ ̓Ελεφαντίνης ἑκατόν του τοῖς μεταξὺ σταδίοις διείργεται. Vgl. Kramer zu der betr. Stelle in seiner Strabon-Ausgabe.

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Oskar Viedebantt, Poseidonios, Marinos, Ptolemaios.

Vorzüglichste dem altgeographischen Stadion von 157,5 (159,8) m Genüge: denn die Multiplikation 157,5 (159,8) 50 ergibt 7,875 (7,99) km.

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Ich schließe mit ein paar allgemeinen Bemerkungen. Es ist eine schöne Entdeckung Lehmann-Haupts, festgestellt zu haben, daß die Alten zu relativ genauer Bestimmung der Luftlinie zwischen weiter entfernten Punkten befähigt waren. Dieser Entdeckung wird offenbar Eintrag getan, wenn man sie zu rücksichtslos ausbeutet, d. h. wenn man auf der Suche nach weiteren Belegen für sie (oder gar auf ihr fußend bei der Suche nach Belegen für eine bestimmte Maßgröße) sich nicht auf solche Stellen und Örtlichkeiten beschränkt, die wirklich oder höchst wahrscheinlich von den Alten gemessen worden sind bezw. einigermaßen bequem von ihnen gemessen werden konnten.

Charlottenburg.

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Delphische Neufunde. IV.

Von H. Pomtow.

IV. Die Befreiung Delphis durch die Römer.
(Fortsetzung von Bd. XV S. 303—338.)

1. Die Reiterstandbilder des Königs Attalos II, M.' Acilius, Quinctius Flamininus.

Vor den Stufen der Stoa der Athener hatte Haussoullier im J. 1880 eine Reihe von Unterlagsplatten, Basen. und Bänken ausgegraben. die fast alle in situ lagen und auf der Situationsskizze Bull. V p. 1 ff. pl. 1 eingezeichnet sind'). Er signierte sie (von West nach Ost) mit den Buchstaben A-R, unter denen jedoch F, G, I, Q fehlen, und wir haben der Übereinstimmung wegen vorläufig diese Bezeichnungen beibehalten. Auf der größten, mit vorgelagerter Bank versehenen Basis H steht die Proxenie für Nikander von Kolophon (Dittenberger, Sylloge 13 n. 452, c. 205 v. Chr.), die jedenfalls in das III. Jhdt. gehört und damit die Basis selbst um etwa 30-60 Jahre älter erweist. Der Erfüllung des alten Wunsches, diesen 10 herrenlosen Basen wenigstens einige bestimmte Statuen zuweisen zu können, sind wir im Laufe der Jahre näher gekommen, und da die Blöcke des M.' Aciliusdenkmals mit den römischen Urkunden von Abschnitt 2 wohl zu jenen Unterlagsplatten gehören, muß auf ihre Rekonstruktion hier eingegangen werden.

Auszugehen ist dabei von dem jüngeren Denkmal, der Reiterstatue. Attalos II, weil es sich leidlich sicher rekonstruieren läßt. Daß in Delphi jede gelungene Wiederherstellung éines Monuments zahlreiche andere zur Folge hat, ist mehrfach betont worden (Delphica III 165 Berl.ph. W. 1912, Sp. 923), und so wird auch das Attalosdenkmal ähnliche Weihgeschenke wiederaufbauen helfen.

A. König Attalos II.

113. Bei den erwähnten Ausgrabungen fand Haussoullier vor der Stoa einen großen Postamentblock, dessen Weihinschrift er auf Grund des darunterstehenden Dekrets über die große Stiftung des Attalos auf diesen König bezog und sie ungenau (unter Weglassung einer Zeile) ergänzte als: [ἡ πόλις τῶν Δελφών | βασιλέα Ατταλον | ἀρετᾶς ἔν[εκ]ει | καὶ εὐεργεσίας | [τα]ς εἰς αὐτὴν ] [4π]όλλων Πυθίωι. Er hielt sie für einen integrierenden Bestandteil des folgenden Dekrets und zählte die Zeilen durch beide Texte durch. Diese Irrtümer sind in die Handbücher übergegangen (Syll. 233) und selbst von Baunack an Ort und Stelle nicht

1) Mit diesen Buchstaben sind sie auch Beitr. z. Top. v. Delphi Taf. II wiedergegeben; ohne sie stehen sie auf allen unseren späteren Plänen, zuletzt Delphica III Taf. XV (Berl. phil. W. 1912, 1173) und Springer-Michaelis 10 S. 198.

korrigiert worden (Dial. Inschr. 2642). Die richtige Fassung war schon in den Scheden zu IG VIII Nr. 307 von mir gegeben und lautet nach Analogie der Weihinschriften der Könige Prusias II und Eumenes II (Delphica III 111 u. 113 = Berl, ph. W. 1912, 413 u. 442):

113.

[Βασιλέα Ατταλον]

[βασιλέως Αττάλου]

[& πόλις [τῶν Δελφῶν]

[dget]ãs Er[ex]er

5 [καὶ] εὐεργεσίας

[τᾶς εἰς αὐτὰν
[4]622or Hedion.

(ca. 162). [Syllog. II n. 670].

Um die Richtigkeit dieser Ergänzung zu beweisen, wird in Abb. 15. auf S. 111 ein Faksimile mitgeteilt, auf dem die verlorenen Buchstaben schwächer hinzugefügt sind. Unter die Weihinschrift hat man bald darauf das lange Dekret über die Verwendung der von Attalos gestifteten Gelder und über das Opfer der ATTάka geschrieben (jetzt Syllog. II3 n. 672), vgl. Ζ. 2: ἐπειδὴ βασιλεὺς Ατταλος βασιλέως Αττάλου - - ἀπέστειλε τᾶι róże zτ2; und Z. 62 (= Seitenfläche Z. 19) beschlossen: úrazoáyai tò ψάφισμα ἐπὶ τὴν εἰκόνα τοῦ βασιλέως Αττάλου. Dies Dekret reicht auf der Vorderseite des Blocks, unweit der Oberkante beginnend, hinab bis 10 cm von der Unterkante und ist auf der rechten Blockseite zu Ende geschrieben (punktiert in Abb. 14 und 17 auf S. 111 u. 113). Es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese izór eben unser Denkmal erst kurz vorher errichtet war, d. h. etwa a. 162–160; vgl. Syll. II n. 671 not. init. Das große Paralleldekret über das Opfer der Equéreia und die Eumenesstiftungen ist ediert Delphica III 118f. = Berl. ph. W. 1912 Sp. 445 f. (jetzt Syll. II 671) und stimmt häufig wörtlich mit unserem überein.

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Der Attalos-Block Abb. 14 (S. 111) ist jetzt unweit des Museums auf dem Stratiotenfeld (2. Reihe von Süden) deponiert (Inv.-Nr. fehlt). Wie die Zeichnung erkennen läßt, verjüngte er sich nach oben, ist rechts und links glatt, hat hinten Anschluß und läßt trotz der größtenteils zerstörten Oberseite 2 oblonge Dübellöcher sehen, die zur Verzapfung der darauf liegenden Standplatte dienten. H. etwa 85 cm; Br. unten 69, oben etwa 852 66.2: Tiefe oben 77. Darnach haben wir den Vorderblock eines Postaments vor uns, dessen Hinterblock verloren ist. Diese Abmessungen weisen mit Sicherheit auf ein Reiterdenkmal, da die Breite noch nicht einmal halb so groß war als die Tiefe.

Es handelt sich nun darum, die Standplatte einer Reiterstatue zu finden, die zu diesen Maßen passen konnte, und da kommt in erster Linie die in Abb. 13 auf S. 111 (Mitte) abgebildete, profilierte Platte in Betracht, die jetzt auf der westlichsten sogen. Basis A an der heiligen Straße liegt, im J. 1887 noch nicht vorhanden war, also bei den neuen Ausgrabungen offenbar in jener Gegend gefunden sein muß. Ihre Oberseite zeigt zwei große

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Abb. 12-16. Das Denkmal des Königs Attalos II. in Delphi. Abb. 12. Ober- und Vorderseite der Fußplatte, in situ vor der Stoa der Athener (Basis K). Abb. 13. Standplatte des Reiterdenkmals, Oberseite und Front (mit Profil und Schaftansatz). Abb. 14. Vorderblock des Postamentschaftes; der verlorene Hinterblock ist punktiert. Abb. 15. Die ergänzte Weihinschrift. Abb. 16. Rekonstruktion des Postaments, zusammengesetzt aus Abb. 12-14. Alle Blöcke bestehen aus hellem Kalkstein. (Maßstab 1:10 in Abb. 15; 1:20 in Abb. 12-14; 1:40 in Abb. 16.)

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