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gebildet; dazu kommen noch die vom Bergabhange (n. 32. 33. 34) und, als n. 35, der des Kataibates welcher, wie wir sahen, in seiner Umhegung für sich allein Station XV bildet. Die Prozession war vom Prytaneion ausgegangen und ist nunmehr wieder in die Nähe des Prytaneion gelangt. Damit war gerade die erste Hälfte der 70 erledigt. Nachher sollten zunächst die drei, noch nicht behandelten Altäre der Altis (n. 36 bis 38), an die Reihe kommen. Auf diese folgend beginnt mit n. 39, dem Altare für Alle Götter im Ergasterion, die Bedienung solcher Opferstätten, welche, mit wenig Ausnahmen, erst auf längerem Wege zu erreichen waren und meist außerhalb des heiligen Peribolos lagen, bis zum Hippodrom und um den Südrand der Anlagen herum. Was war da natürlicher, als daß die Opferbeamten, nachdem die erste Hälfte erledigt war, in dem nahgelegenen Hause der gastlichen Herdgöttin, das eigens darauf eingerichtet war, einkehrten, sich durch Speise und Trank stärkten, die abgebrannten Fackeln durch neue ersetzten, auch frischen Opferstoff an Wein, Weihrauch, Opferkuchen und Olivenzweigen aufnahmen und dann nach etwa halbstündiger Erholungspause sich an die andere, wenn auch minder wichtige, so doch schwerere Hälfte machten. Es ist unverkennbar und durch die Verhältnisse erklärlich, daß der zweite Umgang überwiegend solche Altäre anging, welche an Bedeutung, Alter und Ansehen denen des ersten nachstanden. So läßt sich auch denken, daß der greise Theokol, wenn ihm einmal die Kräfte ausgingen, von der zweiten Begehung zurückblieb und die Leitung seinem Spondophor übertrug, der im kräftigen Mannesalter stand.

Solche Erwägungen machen verständlich, wie menschliche Kräfte die schwere Arbeit bezwingen konnten.

Wir kommen nun auf die Frage zurück, welche Umstände die Eleier, wenn sie doch so sehr darauf sahen, Zeit und Kräfte zu sparen, bestimmt haben können, bei dem zweiten Umgange den Weg nicht kürzer zu nehmen, als es nach der Opferordnung geschehen ist. Die Antwort liegt nahe. Man war offenbar darauf bedacht, nicht bloß alle Punkte im Innern, sondern auch das ganze zugängliche Grenzgebiet zu beschreiten, selbst an Stellen, wo keine Altäre standen. Nur darum machte man nach Besorgung des Hippodromes den großen Bogen bis zum Pompentore, statt den näheren Weg quer durch die Altis nach dem Prytaneion zurückzukehren. Es sollte eben dem ganzen heiligen Gebiet allmonatlich eine Lustration zuteil werden, im kleinen Maß einer solchen vergleichbar, welche man durch Begehung der Grenzen heiliges Gebietes vornahm. Von Delphi ist das inschriftlich für die Zeit vor den großen Pythien,

S. 398 ff. Über Einrichtungen zur Abkürzung des Weges in den Anlagen der Altis M. O. I, Opferordnung, Klio IX, 300.

also alle vier Jahre, bezeugt, eine pentaëterische Katharsis auf örtlichem Gebiete, wie die Ordnung des heiligen Kalenders durch die Schaltung auf zeitlichem, den Ambarvalien der Römer entsprechend1). Neben der Weihe, welche durch die Prozession der priesterlichen Beamten über das Gelände des Gottes kam und seine Unverletzlichkeit sicherte, bot sich auch Gelegenheit, vorhandene Schäden der heiligen Anlagen wahrzunehmen, wie sie durch Wetter, Alter oder andere Umstände sich einstellten. Hier war besonders den Exegeten Veranlassung geboten, ihres Amtes zu warten und nach Befinden das Nötige zu veranlassen. So ließ sich das, was die Frühlingsreinigung im Großen und für den Zeitraum eines Jahres tat, jedesmal im Kleinen für den Abschnitt eines Monats vollziehen.

An welchem Monatstage die Opferprozession ihren Umgang hielt, ist nicht überliefert. Der erste, als Tag des Neumonds, der siebente und der vierzehnte, als Tag des Vollmonds, galten vor andern als heilig und geweiht. Für den siebenten spräche die gleiche Einrichtung in Kroton und dorische Sitte. Aber jene Stadt, deren Hauptdienst dem Apollon galt, hatte dadurch besondere Veranlassung, für die monatliche Opferung den Geburtstag dieses Gottes zu wählen. In Olympia lag die Wahl des 14. näher, der Mesomenia, an der das Hochfest des Zeus gefeiert wurde. Indes war diese Feier nicht die älteste des heiligen Ortes. Das Hochfest der Hera bestand lange vor dem des Zeus. Wenn auch der Dienst dieser Göttin früh abgeblüht war, so hatte er doch in dem Monatswechsel der Olympien seine Spuren hinterlassen 2). So bleibt der Neumond übrig, der ja von jeher als heilige Zeit gegolten hat und auch bei den Hellenen in Ehren stand, im öffentlichen Gottesdienste, wie im privaten3). In Athen ging man an den Neumonden auf die Akropolis und flehte zu den Göttern um Segen für die Stadt und sich selber4). An der Numenie verehren die Hellenen die Götter, sagt Plutarch, am zweiten die Heroen und Daemonen. Den olympischen Veranstaltungen nahezu entsprechend heißt es bei Porphyrios") θύειν ἐν τοῖς προσήκουσι χρόνοις, κατὰ μῆνα ἕκα

1) Vgl. C. Wescher, Étude sur le monument bilingue de Delphes, 1869. Bürgel, Die Pylaeisch-Delph. Amphiktyonie, S. 183, 186 ff. Busolt, Griech. Gesch. I, 695. 2) Siehe Hochfest, Zeitenordnung, Beitr. z. A. G. V, 55 ff. Abh. Vom Ursprung d. Ol. Spiele, Rhein. Mus. N. F. LXXII, 1918, 2ff.

3) Vgl. Hesiod. Op. 767. Plut. de vit. aere al. 2 nennt die Numenie iɛgwrάτην ἡμερῶν.

4) Demosth. Aristog. 1, 99 πῶς δὲ ταῖς νουμηνίαις εἰς τὴν ἀκρόπολιν ἀναβαίνοντες τ' ἀγαθὰ τῇ πόλει διδόναι καὶ ἕκαστος ἑαυτῷ τοῖς θεοῖς εὔξεται. Hesych. oben S. 10 Anm. 2. In Sparta Hdt. 6, 57. Weiteres bei Dittenberger, Syll.2 n. 139, 16. 601, 23. 734, 19.

5) de abstin. 2, 16. oben S. 10 Anm. 2.

Plut. Q. Rom. 25. K. F. Hermann, G. A.2 § 46, 6. Siehe

στον ταῖς νουμηνίαις. στεφανοῦντα καὶ φαιδρύνοντα τὸν Ἑρμῆν καὶ τὴν Εκάτην καὶ τὰ λοιπὰ τῶν ἱερῶν, ἃ δὴ τοὺς προγόνους καταλιπεῖν . . κατ' ἐνιαυτὸν δὲ θυσίας δημοτελεῖς ποιεῖσθαι παραλείποντα οὐδεμίαν Footýr. Wie geeignet für eine so allgemeine, mit Lustration verbundene Opferfeier, wie die an den 70 Altären von Olympia, d. h. an allen, welche der Besorgung des Staates unterlagen, durch die priesterlichen Beamten der Eleier gerade der Monatserste sein mußte, leuchtet ein. Dadurch bekam der ganze Monat gleich anfangs eine Weihe, und es regelten sich auch die übrigen Geschäfte bequemer, wenn dies erste, in seiner Art wichtigste, des Gottesdienstes besorgt war. Indes kommt man mit solchen Betrachtungen nicht über die Wahrscheinlichkeit hinaus. Ein bestimmtes Zeugnis, das den Monatsersten für die allgemeine Opferung in Olympia feststellte, fehlt.

Gleichviel aber, welcher Monatstag der auserwählte war, das Opfer wurde immer in der heiligen Tageszeit vollzogen; das ist des vormittags, von Sonnenaufgang bis Mittag. Der erste Umgang begann daher in aller Morgenfrühe, geradeso wie die Agone bei der Panegyris 1). Die Opferhandlung ging rasch vor sich. Man beobachte, wie schnell die Kleriker der römischen Kirche sakrale Geschäfte abzumachen verstehen. Es wird ausreichen, wenn auf die Besorgung jedes einzelnen der Altäre unter Berücksichtigung der zusammenfassenden Gruppenbehandlung im Durchschnitte drei Minuten angesetzt werden. Dann erhält man für 35 Altäre auf fünfzehn Stationen im ganzen 105 Minuten. Der von der Prozession durchschrittene Weg läßt sich am Lageplan ausmessen 2). Er beträgt, wenn die Umgehung jedes der Altäre mit in Anschlag gebracht wird, beim ersten Umgang ungefähr 1200 m, eine Strecke, die auch bei dem gemessenen Schritt einer gottesdienstlichen Handlung noch nicht eine halbe Stunde in Anspruch nimmt. So ergeben sich für den ersten Um

1) Siehe Hochfest I, Ordnung d. Agone, Beitr. z. A. G. IV, 127, 1. Etym. M. p. 468 ἱερὸν ἦμαρ· τὸν πρὸ τῆς μεσημβρίας καιρὸν ἀπὸ πρωῒ ἕως δείλης· κατὰ τοῦτον ἔθυον τοῖς Ὀλυμπίοις θεοῖς· ἀπὸ μεσημβρίας τοῖς καταχθονίοις. Schol. Pind. I. 4, 110 ἔθος πρὸς δυσμὰς ἱερουργεῖν τοῖς ἥρωσι, κατὰ δὲ τὰς ἀνατολὰς τοῖς θεοῖς. Mittags die Tempel geschlossen, Dilthey, Rhein. Mus. XXVII, 412 nach Porph. a. n. 26. Daher die Orientierung.

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2) Der 1912 verstorbene Geh. Oberschulrat Rudolf Menge hat auf meine Bitte im Jahr 1890 die Wege in mäßigem Schritte nach der Uhr ausgemessen und folgendes ermittelt: Vom Prytaneion bis ins Innere des Zeustempels: 4 Minuten. Vom großen Altare (n. 19) nach dem Heraaltare (n. 25), dann zur Exedra und von da, am Metroon vorüber, bis zur Nordwestecke der Echohalle: 6 M. Von der Echohalle bis hinter den Heraklesaltar (n. 32) zum (vermuteten) Gaion: 4 M. Vom Gaion bis zum großen Altare (n. 19), dann zum Pelopion und Prytaneion: 5 M. Vom Prytaneion zum Ergasterion (n. 39), dann durch das Festtor zum Ölbaume (n. 42), zur Artemis Agoraia (n. 43), zum Hellanodikeon und zurück zum römischen Tore: 10 M.

gang alles in allem noch nicht 21/2 Stunden. Beim zweiten Umgang ist der Weg bei weitem größer; immerhin wird er das Maß von 2,5 Kilometern, das ist einer Drittelmeile, nicht übersteigen. So kämen auf die andere Hälfte der monatlichen Opferung rund drei Stunden. Es läßt sich nicht verkennen, daß man die Zahl der Altäre und der Stationen in beiden Umgängen absichtlich gleich gemacht und aus diesem Grunde solche Altäre, welche (wie die neben dem Pelopion (n. 36-38) und westlich vom Heraion (n. 63-67 und 69), auch die hinter dem Zeustempel (n. 40-42), lauter innerhalb der Altis gelegene) von Rechts wegen in den ersten Umgang gehörten, dennoch dem zweiten zugeteilt hat1).

Somit wäre die monatliche Opferung der elischen Priesterbeamten auf fünf bis sechs Stunden zu veranschlagen, ausschließlich der Ruhepause nach dem ersten Umgange. Sie ließ sich also von Sonnenaufgang bis Mittag bewerkstelligen. Daß sie für alle Teilnehmer recht anstrengend war, wird niemand bestreiten. Aber es bedeutete eben eine außerordentliche Leistung, welche den Theokolen und ihren Angehörigen nach einem Zwischenraume von drei Monaten, den andern Teilnehmern alle vier Wochen, auferlegt war. Man wird Leute zu diesem Amte bestellt haben, deren Gesundheit etwas aushielt. Großer Anstrengung unterziehen sich die Menschen zu allen Zeiten, wenn die Not es verlangt oder die Pflicht es beansprucht. Der vielbeschäftigte Geistliche einer Großstadt muß an Feiertagen, wenn neben dem regelmäßigen Gottesdienste noch Kasualien besorgt werden müssen, noch schwerere Aufgaben lösen. Auch hinter dem, was man einem Schauspieler zumutet, der Rollen, wie den Faust oder Lohengrin, an einem Abend durchzuführen hat, bleibt die Leistung der olympischen Kleriker zurück 2).

Wie die Eleier zur Winterzeit oder bei schlechtem Wetter ihren Dienst versahen, ist nicht berichtet. Auch kommt nichts darauf an. Wenn die Götter selbst ihre Opfer verregnen lassen, so dürfen Menschen nicht verantwortlich gemacht werden. Vielleicht ließ man die Monatsopfer während der drei Wintermonate ausfallen. Auch in Delphi war tempus clausum, und das Orakel schwieg. Die Frühlingsreinigung würde in diesem Falle noch mehr, als so schon, den Sinn eines Neubeginns der Gottesdienste gewinnen.

1) Vgl. M. O. I, Opferordnung, Klio IX, 300.

2) Am 2. September 1870 machte König Wilhelm nach den anstrengenden Vorgängen des Tages noch einen fünfstündigen Ritt über das Schlachtfeld von Sedan. Er stand im 74. Lebensjahre.

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Das Abendmahl.

Nachdem das Opfer an den 70 Altären zu Ende geführt war, trat für die Teilnehmer bis Sonnenuntergang Ruhe ein. Dann aber machte wie nach allen größeren Opferungen den Beschluß des heiligen Tages eine gemeinsame Mahlzeit, die den Mitgliedern des priesterlichen Kollegiums bereitet war, zu der aber wahrscheinlich auch andere als Gäste zugezogen wurden. Auf diesen Vorgang bezieht sich die bei Pausanias nach Altarprozession, Beschreibung der Opferhandlung und Anführung der beteiligten Beamten unmittelbar folgende, Darstellung: „Alles aber, was bei ihnen zu den Trankopfern im Prytaneion zu sprechen Vorschrift ist, oder auch was für Hymnen sie singen, schien mir nicht angemessen, in meine Darstellung aufzunehmen. (Nicht aber bloß den hellenischen Gottheiten gießen sie den Opfertrank, sondern auch dem Zeus in Libyen und der Hera Ammonia und dem Parammon. Parammon ist ein Beiname des Hermes. Bekanntlich benutzen sie seit ältester Zeit das Orakel in Libyen, und im Heiligtume des Ammon sind Altäre, welche die Eleier gestiftet haben. Auf diesen steht Alles geschrieben, was die Eleier gefragt haben, und die Antwort des Gottes, auch die Namen der Männer, die aus Elis zum Ammon kamen. Dies also befindet sich im Heiligtume des Ammon. Die Eleier bringen ferner auch Heroen und Frauen der Heroen Trankopfer, soviel ihrer im elischen Land und bei den Aitolern Verehrung finden.) Alles, was sie im Prytaneion singen, ist in dorischer Mundart abgefaßt. Wer die Gesänge gedichtet hat, geben sie nicht an. Die Eleier haben auch einen Speisesaal, und dieser ist innerhalb des Prytaneion, gegenüber von der Herdkapelle. In diesem Raume beuirten sie die olympischen Sieger. P. 5, 15, 11: ὁπόσα δὲ ἐπὶ ταῖς σπουδαῖς λέγειν σφίσιν ἐν τῷ πρυτανείῳ καθέστηκεν, ἢ καὶ ὕμνους ὁποίους ᾄδουσιν, οὔ με ἦν εἰκὸς ἐπεισαγαγέσθαι καὶ ταῦτα ἐς τὸν λόγον (θεοῖς δὲ οὐ τοῖς Ἑλληνικοῖς μόνον, ἀλλὰ καὶ τῷ ἐν Λιβύῃ σπένδουσι καὶ Ἥρα τε Αμμωνία και Παράμμων Ἑρμοῦ δὲ ἐπίκλησίς ἐστιν ὁ Παράμμων φαίνονται δὲ χρώμενοι ἐκ παλαιοτάτου τῷ ἐν Λιβύη μα τείῳ, καὶ ἀναθήματα Ἠλείων ἐν ̓́Αμμωνος εἰσι βωμοί γέγραπται δὲ ἐπ' αὐτῶν ὅσα τε ἐπυνθάνοντο οἱ Ἠλεῖοι καὶ τὰ χρησθέντα ὑπὸ τοῦ θεοῦ καὶ τὰ ὀνόματα τῶν ἀνδρῶν, οἳ παρὰ τὸν ̓Αμμωνα ἦλθον ἐξ Ηλιδος. ταῦτα μὲν δὴ ἐστιν ἐν ̓́Αμμωνος. Ἠλεῖοι δὲ καὶ ἥρωσι καὶ γυναιξὶ σπέν δουσιν ἡρώων, ὅσοι τε ἐν τῇ χώρᾳ τῇ Πλείᾳ καὶ ὅσοι παρὰ Αἰτωλοῖς τιμὰς ἔχουσιν.) οπόσα δὲ ᾄδουσιν ἐν τῷ πρυτανείῳ φωνὴ μέν ἐστι αὐτῶν ἡ Δώριος, ὅστις δὲ ὁ ποιήσας ἦν τὰ ἄσματα, οὐ λέγουσιν. ἔστι δὲ καὶ ἑστιατόριον Ηλείοις· καὶ τοῦτο ἔστι μὲν ἐντὸς τοῦ πρυτα νείου, τοῦ οἰκήματος τοῦ τῆς Ἐστίας ἀπαντικού, τοὺς δὲ τὰ Ὀλύμπια νικῶντας ἑστιῶσιν ἐν τούτῳ τῷ οἰκήματι.

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