ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

richteten n. 29, dem der Kureten n. 32 und dem nahen Heiligtume des Sosipolis und der Eileithyia, welches an die Stelle der einstigen Idäischen Grotte getreten ist, erkennen läßt1). Auch das Metroon selbst stand darauf. Ferner besaß Hera vor Zeiten einen größeren Bezirk, welcher den Raum unter dem Krepidoma des Heraion, wo die Spuren sehr alter Opferung gefunden sind, überhaupt den weiteren Umkreis des großen Aschenaltars n. 25 umfaßte, einen Raum, der sich auch über den nördlichen Teil des später angelegten Pelopion erstreckt hat und groß genug war, um der zahlreichen Opfergemeinde der alten Landesgöttin zu genügen 2). Sodann erstreckte sich ein gleicher Bezirk um den Hochaltar des Zeus n. 19, welcher außer dem Raume für die Opferstätten des Gottes n. 17, 18, 21, 23 auch den weiten Platz östlich bis zur Echohalle umfaßt hat, auf dem die Hekatomben aufzogen. Der Altar des Kataibates (n. 35) aber bildete durch das goáyua ein kleines Temenos für sich; daher wurde er auch als eigene Station zu Ende des ersten Umganges der Prozession allein und getrennt von den andern bedient. Ein größerer Bezirk war sodann das einstige Pantheion, das den Kranzbaum mit umschloß und den zugehörigen Altar n. 42, vielleicht auch schon 40 und 41, sich aber auch ein großes Stück über den Platz erstreckte, auf dem der Zeustempel erbaut worden ist. Über die Opferspuren unter dem Tempel wurde früher gehandelt und auch auf die Beziehung zur Kranzverleihung hingewiesen3). Ob die θεοὶ ἀγοραῖοι, denen die Altäre 43 und 45 galten, ihren Namen von einem Bezirke trugen, der bestanden hat, ehe die römische Erweiterung der Altis eintrat, muß dahingestellt bleiben. Offenbar bildet aber der von Säulenhallen umgebene Raum vor den Buleuterienbauten eine Art Sonderbezirk, auf dem auch die Altäre 46 und 47 Platz fanden. Einen heiligen Hof bildete ferner im Hippodrom der Innenraum der Aphesis mit Einschluß des Embolos. Ein Temenos wird auch das Heiligtum der Chamynaia gewesen sein. Es erstreckte sich über das erst später nach Osten hin verlängerte Stadion und verschaffte dadurch der Priesterin jenes beneidete Recht, beim Hochfeste den Agonen zuzusehen, das man ihr nicht nehmen durfte, denn sie saß auf dem Eigentum ihrer Herrin. Hierzu treten endlich die beiden umfriedeten Heroa des Pelops, südlich vom Heraion, und der Hippodameia, zwischen Metroon und Stadion. So war der große Peribolos der Olympischen Altis von einer ganzen Anzahl kleinerer Gehege erfüllt, denen eigene Dienste zustanden, Kirchensprengeln vergleichbar, wie sie in katholischen Orten von altersher erhalten sind, auch wohl noch ihre be

1) Vgl. M. O. II, Prozession, zu n. 29, Klio XIV, S. 421 f. 424 f.

2) Vgl. M. O. II, Prozession, zu n. 25, Klio XIV, S. 415.

3) M. O. II, Prozession, zu n. 2, Klio XIV, S. 399. Ausführlich Abh. d. Heil. Ölbaum S. 4. 8.

sondere Kirmsen feiern und in eigentümlichen Sitten halb unverstanden in das Leben der Neuzeit hineinragen1).

Unter den Gottheiten, denen in Olympia Opfer gebracht wurden, fehlen einige, deren Verehrung bei der vielseitigen Ausbildung des Dienstes erwartet werden sollte. So Hephaistos 2), Asklepios, Leto, Eros. Asklepios wird durch die Daktylen ersetzt3); Leto und Eros kommen ihrem Wesen nach kaum in Betracht. Die geringe Berücksichtigung des Dionysos erklärt sich aus der Verlegung seines Dienstes nach Elis1). Welche Einschränkung sich Hera gefallen lassen mußte, ist früher eingehend dargelegt worden"). Besonders auffallend ist die Tatsache, daß Herakles, der Sohn des Zeus und der Alkmene, sich in Olympia weder als Gott noch als Heros eines Altardienstes erfreut hat. Denn daß n. 32 nicht ihm, sondern vielmehr den Kureten, geweiht war, haben wir an anderer Stelle zu zeigen gesucht 6). Wenn überhaupt ein Zweifel über den Besitz aufgekommen war, so erklärt sich das aus der begreiflichen Verwunderung der Laienwelt, daß der größte aller Helden sonst leer ausging. Aber die elischen Verwalter des olympischen Gottesdienstes haben im Hinblick auf die Feindschaft zu den Zeiten des Königs Augeas an der Ablehnung des Herakles hartnäckig festgehalten. Darüber kann weder die Periegetenüberlieferung volkstümlicher Legenden 7), noch die Verherrlichung durch Kunstwerke, wie der Metopenbilder des Zeustempels, noch das begeisterte Lob dichterischer Überlieferung, das vor allen Pindar seinem Landsmanne gesungen hat, hinwegtäuschen. Wenn

1) In rheinischen Städten werden solche, auf wenige Straßen beschränkte Kirmsen noch heut abgehalten. Der Sommergewinn' in Eisenach am Sonntag Laetare ist die Kirmes von St. Spiritus und auf ein kleines Gebiet der westlichen Vorstadt beschränkt; der Zwiebelmarkt' zu Weimar die Kirmes der einstigen Frauenkirche auf dem alten Frauenplane' vor Goethes Wohnhause. 2) Über die verschiedene Auffassung von Altar n. 11 s. M. O. II, Prozession, Klio XIV, S. 407.

3) Vgl. O. F. III, Dienst d. Muttergöttin, Klio VII, 173 ff.

4) Ausführlich Abh. Artemisdienst, N. Jahrb. I, Bd. XIX, 1907, S. 106 ff. Hochfest II, Zeitenordnung, Beitr. z. A. G. V, S. 58, 12. M. O. II, Prozession, n. 47, Klio XIV, S. 437.

5) Hochfest II, Zeitenordnung, Beitr. z. A. G. V, 49 ff.

6) M. O. II, Prozession, Klio XIV, S. 425. Ol. F. III, Dienst d. Muttergöllin, ebd. VII, 153.

7) H. veranstaltet die Olympischen Spiele, errichtet die 6 Doppelaltäre, Klio XIV S. 401; P. 5, 8, 3. 8, 48, 1, schreitet das Stadion ab, Plutarch, bei Gellius 1, 1 —, führt das Holz der Weißpappel für die Opferungen ein, P. 5, 14, 2 —, gründet das Pelopion, P. 5, 13, 1, stiftet den Dienst des Zeus Apomyios, P. 5, 14, 1. Kunstwerke: Die Metopen, P. 5, 10, 9 Standbild, vom Ende des heiligen Weges auf die Altismauer versetzt, P. 5, 25, 7 —, daneben ein anderes, ebd. H. tötet den Sauros,

[ocr errors]

Die Stadt Herakleia an der Bergstraße, P. 6, 22, 7

[ocr errors]

P. 6, 21, 3-, reißt im Xystos von Elis die Dornen aus, P. 6, 23, 1.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XVI 1/2.

3

Iphitos, der große Vermittler, die Eleier überredet haben soll, dem bis dahin feindlich angesehenen Herakles zu opfern 1), so ging das nicht soweit, daß er einen eigenen Altar in Olympia erhielt,

[ocr errors]

es müßte denn in dem südlichen Eintrittsraume zur Palästra geschehen sein, wo man einige Fundamente für eine Opferstätte ansieht, weil in der Nähe viel Kohlen und Knochenreste lagen) sondern bezeichnet nur die Aufnahme in den allgemeinen Heroendienst des Landes.

[ocr errors]

Es hat einer Zeit von über tausend Jahren bedurft, ehe die Zahl der Altäre in Olympia zu der Höhe von 70 anwuchs. Man wird nicht zu hoch greifen, wenn man die Heiligtümer der Gaia (n. 33) und das ursprüngliche später durch n. 29 ersetzte der Meter bis nahe an die Mitte des zweiten Jahrtausends hinaufrückt, während der Dionysosaltar (n. 47), von dem Pausanias sagt, daß er vor nicht langer Zeit und von Privatleuten errichtet sei, der Zeit nach Christi Geburt angehört. Die andern waren teils alt überkommen, teils unter der Herrschaft der Eleier aufgestellt. Den Anfang haben wenige Gründungen gemacht. Allmählich kam einer nach dem andern zu. Von der Zeit ab, als, der Zeusdienst sich durchgesetzt hatte, erscheinen die sonstigen Inhaber gleichsam als Gastfreunde des Olympiers. Als sich die Altis in späteren Jahrhunderten immer mehr mit Altären füllte, mochte man Ursache haben, der Vermehrung zu steuern. Indes. kann von einem endgiltigen Abschluße, so lange das Heidentum bestand, nie die Rede sein. Was die Funde zu tage gefördert haben, geht, so weit sich urteilen läßt, kaum über das von Pausanias Überlieferte hinaus"). So weit sich erkennen läßt, haben auch die aufgezählten Altäre nach seiner Zeit kaum Vermehrung erfahren. Von Kaiseraltären ist keine Spur erhalten; der Kaiserdienst hat zu Olympia nur zeitweis in Blüte gestanden1).

Ein Versuch, die Altäre der Opferung nach dem Alter zu ordnen, macht große Schwierigkeiten. Auch zeitlich lassen sich Gruppen unterscheiden, gleichsam Schichten von Gründungen, welche übereinander zu liegen scheinen, weil sie nacheinander erfolgt sind. Manche der olympischen Altäre besitzen zwar selbst ein hohes Alter, aber an sie haben sich Filialgründungen angeschlossen, die jünger sind, mitunter in

1) P. 5, 4, 6. 3. 1. Iphitos war selbst Herakleide; vgl. m. Artikel b. Roscher, M. L II, 1, 314. Die Feindschaft gegen Herakles hat den Hadesdienst in Elis veranlaßt, P. 6, 25, 2. 3.

-

2) Dörpfeld-Borrmann, Ol. Erg. II, 166, 15.
3) Vielleicht verdankt der kleine Altar

wenn es ein solcher war

zwischen n. 26 und dem Heraion späterer Zeit seine Entstehung. Er ist jetzt nicht mehr vorhanden. Ol. Erg. II, 163 n. 6.

4) Das Metroon wurde ihm eingeräumt, und die nahe Exedra mit den Bildern der römischen Machthaber schloß sich an. Siehe M. O. II, Prozession, n. 29, Klio XIV, S. 422.

langen Zwischenräumen zugekommen. Jede dieser Altargruppen hat daher eine Geschichte für sich, deren Entwickelung selbst auch nur in den Grundzügen nicht mehr erkennbar ist. Aber die Olympischen Exegeten werden sie gewußt haben, wenigstens im Großen und Ganzen. Als älteste Stiftung gibt sich nach Lage und Eigenart, verglichen mit gleichen Erscheinungen anderwärts, der Aschenaltar der Ge (n. 33) kund, mit der ihr früh beigestellten Themis (n. 34), ein durch die Orakelgebung emporgekommener Dienst, zu dem später als Filial das Chamynaion getreten ist. Die Verehrung der olympischen Erdgöttin ist aus derselben. religiösen Denkweise pelasgischer Urzeit hervorgegangen, welcher, an örtliche Verhältnisse anknüpfend, im zweiten Jahrtausende die Dienste von Dodona und Delphi entwachsen sind, Seelenglauben, der sich in Höhlenmantik und Baumkultus offenbarte. Welcher Umstand veranlaßt hat, daß dieser Kult auch am südlichen Rande des Kronoshügels Wurzel faßte, weiß man nicht. Aus ihm sind die andern olympischen Frauendienste hervorgegangen. Zunächst der ebenfalls sehr alte der Muttergöttin mit den Filialen der idäischen Grotte, der Kureten (n. 32) und Daktyle (n. 21-16); daneben auch der Höhendienst des Kronos. An Stelle des alten Rheaaltares trat im vierten Jahrhunderte das Metroon mit dem Altare n. 29, und an Stelle der Grotte das Tempelchen mit Sosipolis und Eileithyia. Auf die genannten, am Berge gelegenen, Dienste folgte, weiter nach Westen sich anschließend, der hochentwickelte, lange blühende Dienst der olympischen Hera auf dem Aschenaltare n. 25, mit dem später errichteten Dienstgebäude des Heraion. Auch das Hippodamion und der ältere Teil des Stadion wurde später in den Dienst der Hera einbezogen 1). Die ganze olympische Gottes verehrung der ältesten Zeit lehnt sich an den Abhang des Kronion an. Ihr Hinterland bildete das Ufergelände des oberen Alpheios bis zum Ladon hinauf, Triphylien und Pisatis. Mit den Wallfahrten der Einwohner floß Ansehen und Reichtum dem orakelspendenden Wallfahrtsorte zu, und der Einfluß der Frauendienste kam auch der Stellung des weiblichen Geschlechtes zu gute, die bis in späte Zeiten. bei den Eleiern eine höhere war als anderwärts in griechischen Landen.

an.

Einen neuen Abschnitt bildet die Verehrung des olympischen Zeus. Sie knüpfte zunächst an den stätig emporwachsenden Aschenaltar n. 19 Dann kamen, als Filiale beigeordnet, der Keraunios, Herkeios, Katharsios, Chthonios und Kataibates hinzu und um die Mitte des fünften Jahrhunderts der stattliche Tempel mit dem Altare des Olympios (n. 2). Auch die Opferstätte des Agoraios und die beiden des Hypsistos vor dem Hippodrome gehören in diesen Kreis.

1) Hippodameia war ursprünglich eine dionysische Heroine thyiadischer Art. Vgl. Abh. Koll. d. 16 Fr. 17. Vom Ursprunge d. Ol. Spiele, Rhein. Mus. N. F. LXXII, 1918, S. 6ff.

3*

In hohes Alter hinaufreichend, kaum jünger als die Verehrung des Zeus und den Frauendiensten sich anschließend, ist die der Artemis, vertreten vor allen durch den viereckigen Altar mit schrägen Rampen (n. 8), dann allmählich durch die andern gesteigert 1).

Die sechs Doppelaltäre, welche die Hauptgottheiten der Gaue Koile Elis und Pisatis zusammenfaßten und offenbar der zugleich politischen, wie religiösen, Vereinigung beider Landschaften zuliebe errichtet waren, gehören in die Zeit von Ol. 50, d. i. 580 v. C.). Bedeutsam sind darunter die vier als „Volkssammler" bezeichneten Gottheiten, weil sie die Beliebtheit ihrer Dienste zur Zeit der Aufstellung kundtun.

Nach dieser Zeit entstanden die Altäre des Apollon Thermios (n. 67), als Vertreter der Ekecheirie, und, allmählich folgend, die anderen Opferherde hinter dem Heraion und die des Pan im Prytancion und in der Theokolenkapelle. In das Ende des fünften Jahrhunderts, nämlich nach Erbauung des Zeustempels, gehören der Altar der Ergane (n. 6). und der im Ergasterion für alle Götter bestimmte (n. 39). Mit dem Buleuterion zusammen hängen die 9ɛoì άyogaio, vermutlich aber sind sie später errichtet als das nördliche der beiden einander entsprechenden Bauwerke. Auch die Aufnahme der Despoinen (n. 44) deutet auf ein jüngeres Alter. Der Homonoiaaltar (n. 27) dankt seine Entstehung den Ereignissen von Ol. 104 (364 v. C.). Hermes Enagonios (30) und Kairos (31) sind nach) dem Bau des erweiterten Stadioneinganges hergestellt, also jünger als die Echohalle, deren Umbau in mazedonischer Zeit erfolgt ist.

Über die andern Altäre läßt sich kein Urteil fällen, weil sie, soweit sich erkennen läßt, mit Herstellungen oder Vorgängen, die einen Anhalt bieten, nicht in Zusammenhang stehen. Nur von den Heiligtümern in der Aphesis darf als sicher gelten, daß sie erst nach dem Bau des Kleoitas aufgestellt sind, und auch da nicht auf einmal. Wann dieser Bau hergerichtet wurde, ist nicht zu bestimmen3). Die Altäre des zweiten Umganges sind, wie oben dargelegt ist, mit wenig Ausnahmen (wie der Kranznymphen n. 42 und des Doppelaltars für Dionysos und die Chariten n. 26, die ursprünglich zum ersten Umgange gehört haben) später entstanden. Die olympische Altargründung hat sich vom Abhange des Kronion her, von Norden nach Süden, entwickelt und beschränkte sich die längste Zeit auf den Raum innerhalb des Peribolos. Die Umgebung der Altis war vor alters sowohl von heiligen Anlagen, als auch von Profanbauten frei und der Benutzung der Wallfahrer überlassen. Außerhalb des heiligen Haines lagen daher auch keine Altäre. Selbst später 1) Vgl. m. Abh. Der Artemisdienst i. Ol. u. Umgegend, N. Jahrb. I, 19, 1907,

S. 96 ff.

2) Monatl. Opf. II, Prozession, Klio XIV, S. 401 ff.

3) Vgl. Abh. D. h. Ölbaum S. 7, 1. Gurlitt, Über Pausanias S. 319 ff., 354.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »