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den Bäumen saß, cf. Isokrates περὶ τοῦ ζεύγους 13: οὐ καταλαβόντες τὸν Πειραῖα καὶ τὸν σίτον τὸν ἐν τῇ χώρᾳ διεφθείρετε καὶ τὴν γῆν ἐτέμνετε καὶ τὰ προάστεια ἐνεπρήσατε καὶ τελευτῶντες τοῖς τείχεσι προσεβάλετε; Xen., Denkw. des Sokr. II 7, 2 (als die Demokraten im Piraeus saßen) λαμβάνομεν δὲ ἐκ τῆς γῆς οὐδέν, οἱ γὰρ ἐναντίοι κρατοῦσιν αὐτῆς. Diese ganze Zeit hat Xenophon mitgemacht, und er ist Zeuge gewesen, daß die Demokraten öfter otros und oлoga von den Feldern holten, und er wird nun dasjenige, was im Sommer 403 tatsächlich öfter stattfand, ohne dabei weiter nachzudenken, schon das erste Mal erwähnt haben, als er diese Plünderungen nennt, wenn damals das Wegholen von οπώρα auch noch nicht möglich war. Wir brauchen dann nur ein psychologisch erklärliches Versehen Xenophons anzunehmen, während die Hypothese Belochs mit allem, was wir sonst wissen, im Widerspruch steht. Groningen.

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König Romulus bei Ennius..

Von Georg Sigwart.

Ennius hat die Geschichte des Königs Romulus sowohl dramatisch wie episch behandelt.

1. Sabinae1). Ennius hat offenbar in Nachahmung des Naevius denselben Stoff, den Naevius in seinem Romulus behandelt haben muß, den Raub der Sabinerinnen, ebenfalls in einem Drama dargestellt.

Der Titel dieses Dramas und einige Worte daraus sind uns erhalten bei Iulius Victor, rhetores Latini minores 6, 4 p. 402, 30 Halm: ab eventu in qualitate ... ut Sabinis Ennius dixit: cum spolia generi(s)2) detraxeritis, quam inscriptionem dabitis? Titel und Zitat sind klar. Das Drama hieß Sabinae. Die zitierten Worte aber lauten übersetzt): 'Wenn ihr euren Schwiegersöhnen (in der Schlacht) die Waffen entreißt, mit welcher Inschrift werdet ihr sie den Göttern weihen?' geredet sind natürlich die Schwiegerväter, also die Sabiner. Redner sind die Sabinerinnen selbst (oder eine davon), vermutlich in jenem dramatischen Augenblick als die geraubten Sabinerinnen, die inzwischen glückliche Frauen geworden sind, crinibus passis (um mit Livius 1, 31, 1 zu reden) scissaque veste victo malis muliebri pavore ausae se inter tela volantia inferre, ex transverso impetu facto dirimere infestas acies, dirimere iras, hinc patres hinc viros orantes, ne se sanguine nefando soceri generique respergerent. Man sieht, bei Livius wird von den Frauen dasselbe Argument ins Feld geführt; auch dort betonen sie, daß es ein Unding ist, wenn Schwiegerväter und Schwiegersöhne sich in der Schlacht auf Leben und Tod bekämpfen. Aber bei Livius ist die Antithese (soceri generique, beachte auch das respergerent) mit Liebe ausgeführt und statt des anschaulichen Vorgangs des Abziehens der Rüstung und der Waffen ist der weit weniger anschauliche des Bespritzens mit Blut eingesetzt. Der Hinweis auf die Inschrift, die die Trophaeen tragen werden, fehlt bei Livius demgemäß. Der ganze róлos ist übrigens, wie Vahlen) gezeigt hat, der griechischen Tragödie entnommen.

1) Vgl. Schanz, Gesch. der röm. Lit. I 13 (1907) S. 113 f.

2) Die Konjektur 'generis' für das überlieferte 'generi' ist von Vahlen (vgl.

Ennius2 p. 189).

3) Vgl. Skutsch, RE V 2597; Leo, Gesch. d. röm. Lit. (1913) S. 197.

4) Ennius2 zu der Stelle.

Ein weiteres Fragment aus den Sabinerinnen besitzen wir nicht1). 2. Annales. Daß Ennius in den Annalen die Geschichte des Königs Romulus ausführlich behandelt hat, wäre auch dann sicher, wenn wir keine Spuren davon hätten. Es gibt aber auch Spuren davon und zwar in viel größerem Umfange, als man bisher geahnt hat.

a.

Der Sabinerkrieg mit der Tarpejasage.

Ich gehe aus von Varro ling. 5, 55: ager Romanus primum divisus in partis tris, a quo tribus appellata Titiensium, Ramnium, Lucerum. nominatae, ut ait Ennius, Titienses ab Tatio, Ramnenses ab Romulo, Luceres, ut lunius, ab Lucumone; sed omnia haec vocabula tusca, ut Volnius, qui tragoedias tuscas scripsit, dicebat.

Varro zitiert hier drei Etymologen, die sich an den drei uralten Namen Titienses, Ramnenses, Luceres versuchten. Ennius etymologisierte zwei dieser Namen, die Titienses (ab Tatio) und die Ramnenses (ab Romulo). Diese zwei Etymologien erkannte, wie es scheint, Iunius (Congus Gracchanus) an und fügte die dritte Etymologie hinzu: Luceres ab Lucumone. Alle drei Etymologien verwarf Volnius und erklärte die drei Namen für etruskisch.

Recht hatte zweifellos Volnius, wie wir jetzt durch Wilhelm Schulze 2) wissen. Aber bei unserer Untersuchung interessiert uns vor allem, daß Ennius nur zwei von den drei Namen etymologisierte und den dritten unerklärt ließ3). Darin berührt er sich mit Livius 1, 13, 8: eodem tempore et centuriae tres equitum conscriptae sunt: Ramnenses ab Romulo, ab T. Tatio Titienses appellati; Lucerum nominis et originis causa incerta est. Also Livius kennt nur die ennianischen Etymologien; daß ihm die Etymologie des Iunius Gracchanus unbekannt ist, sagt er uns mit ausdrücklichen Worten.

Die Version, die Livius mitteilt, unterscheidet sich aber in einem wichtigen Punkte von der varronischen Darstellung. Livius spricht nur von centuriae tres equitum der Ramnenses, Titienses und Luceres. Varro dagegen spricht von den drei Tribus der Titienses, Ramnes und Luceres,

1) Macrob. sat. 6, 5, 5: ita Ennius in libro Sabinarum quarto eqs. ist offenbar Satirarum zu lesen, denn ein Drama hat keine vier Bücher. Irrtümlich bezog noch diese Stelle auf unser Drama Schwegler, Röm. Gesch. I (1853) S. 460 Anm. 1.

2) Zur Gesch. lat. Eigennamen S. 218. 581.

3) So ist die Stelle zweifellos aufzufassen, vgl. Nitzsch, RE VI 1 (1. Aufl.; 1852) S. 548, E. Bormann, Eranos Vindobonensis (1893) S. 349. Falsch interpretieren die Stelle E. Pais, Storia di Roma I 1 S. 235, 2 (= Storia critica di Roma I 2 [1913] S. 386, 1) und L. Holzapfel, Klio I (1901) S. 231 Anm. 3. Auch J. Vahlen, Ennius2 (p. CLXV, ann. frg. LIX [p. 18]) verkennt den Sinn der Worte Varros.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XVII 1/2.

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in die das römische Gebiet zuerst eingeteilt worden sei. Niese und Bormann haben schon betont, daß Livius hier die ältere Tradition repräsentiert1). Wir können hinzufügen, daß es die Tradition des Ennius ist.

Wir dürfen also die Werte des Livius centuriae tres equitum conscriptae sunt: Ramnenses ab Romulo, ab T. Tatio Titienses appellati als ennianisches Gut in Anspruch nehmen 2). Die Fassung der Worte ist natürlich livianisch; der Chiasmus (Ramnenses ab Romulo, ab T. Tatio Titienses) allerdings könnte ganz gut ennianisch sein3). Indes dürfen wir von vornherein annehmen, daß Livius die Sprache des Ennius, wo sie ihm vorlag, nicht unverändert übernommen hat.

Im Einklang mit den bisherigen Ergebnissen unserer Untersuchung steht, daß wir den Lucumo, der nach einem Teile der Tradition 4) dem König Romulus gegen den Sabinerkönig Titus Tatius zu Hilfe gekommen ist, bei Livius nicht finden. Denn das stimmt ja ausgezeichnet dazu, daß Livius die Etymologie Luceres a Lucumone nicht kennt. Es scheint demnach, daß dieser Lucumo sich erst aus der Etymologie Luceres a Lucumone heraus entwickelt hat. Daß Livius diese Figur nicht kennt, eröffnet uns die erfreuliche Perspektive, daß Livius nicht blos an der einen

1) B. Niese, Gött. gel. Anz. 1888, S. 958, Grundr. der röm. Gesch. 41910, S. 34; E. Bormann, Die älteste Gliedernng Roms. (Eranos Vindobonensis 1893) S. 345 ff. Gegen die Annahme Nieses und Bormanns, daß die (ciceronianische und) varronische Tradition von drei Tribus der Ramnes, Tities und Luceres rein konstruiert sei, haben sich ausgesprochen Ettore Pais, Storia di Roma I (1898) S. 279 Anm. 1 (Storia critica I 2 S. 435 Anm. 1); Holzapfel, Klio I (1901) S. 228 ff.; Eduard Meyer, Kl. Schr. S. 362 Anm. 1; Rosenberg, Der Staat der alten Italiker (1913) S. 124. Rosenberg betont, daß wir uns z. B. die Entstehung der sechs alten Ritterzenturien ohne die Voraussetzung der drei Tribus gar nicht denken könnten'. Nun, die sechs alten Ritterzenturien sind zunächst wohl (durch Verdoppelung) aus drei Ritterzenturien entstanden; daß man aber drei Ritterzenturien nicht ohne drei Tribus habe schaffen können, will mir nicht einleuchten. Hirschfeld, Kl. Schr. (1913) S. 248 will es unentschieden lassen, ob die Existenz der Romulischen Stammtribus erwiesen oder eine erst von Varro aufgebrachte Hypothese ist.

2) Vahlen, Ennius2 p. 18 (frg. LIX) hätte also besser statt der Varrostelle die Liviusstelle in den Text gesetzt. Eine Untersuchung darüber anzustellen, ob Livius den Ennius direkt oder durch eine oder mehrere Mittelquellen benützt hat, ist für meine Zwecke glücklicherweise nicht nötig. Mir genügt es, das ennianische Gut aus Livius (oder wer es sonst sei) herauszuschälen. Die Ansicht, daß Livius das ennianische Gut in der Hauptsache aus späteren Annalisten entnommen habe, vertritt z. B. Kroll, Teuffels Gesch. d. röm. Lit. II6 (1910) S. 129, vgl. 16 (1916) S. 191 (s. auch unten S. 24 Anm. 4).

3) Vgl. Stolz-Schmalz, Lat. Gramm.1 (1910) S. 642.

4) Vgl. Schwegler, RG I 507, 5. Schwegler scheidet jedoch diesen Lucumo und Caeles Vibenna nicht genügend. Caeles Vibenna ist eine Fortbildung der Figur des Lucumo. Dionysius bringt den Lucumo und den Caeles Vibenna, die ältere und die jüngere Schicht der Tradition, nebeneinander.

Stelle 1, 13, 8, sondern auch sonst, jedenfalls bei der Darstellung des Sabinerkrieges des Romulus, sich an die älteste Tradition gehalten und die spätere Tradition überhaupt nicht gekannt oder wenigstens nicht berücksichtigt hat ').

Livius steht damit in schroffem Gegensatz zu Cicero. Dieser schreibt nämlich (rep. 2, 14): Romulus populum . . . et suo et Tati nomine et Lucumonis, qui Romuli socius in Sabino proelio occiderat, in tribus tris curiasque triginta descripserat, quas curias earum nominibus nuncupavit, quae ex Sabinis virgines raptae postea fuerant oratrices pacis et foederis. Also Cicero kennt die Etymologie des Iunius Gracchanus Luceres a Lucumone, er kennt auch den Lucumo, der Romulus zu Hilfe kam und er spricht von den drei Tribus der Ramnes, Tities und Luceres. Cicero kennt somit die antiquarische Tradition, die mit Iunius Gracchanus beginnt und die uns Varro aufbewahrt hat. Welche Vorlage Cicero benutzte, ist hier nicht der Ort zu untersuchen. Daß es nicht Varro war, hat L. Holzapfel gezeigt2).

Cicero bringt in der zitierten Stelle die (angeblichen) Tribus der Ramnes, Tities und Luceres in Verbindung mit den dreißig Kurien. Diese, behauptet er, seien genannt nach den Namen derjenigen unter den geraubten Sabinerinnen, die die oratrices pacis et foederis gewesen seien. Eine ähnliche Notiz finden wir auch bei Livius (direkt vor dem Enniusfragment über die drei Reitercenturien). Dort lesen wir (1, 13, 6): Romulus cum populum in curias triginta divideret, nomina earum (sc. Sabinarum) curiis imposuit. id non traditur, cum haud dubie aliquanto numerus maior hoc mulierum fuerit, aetate an dignitatibus suis virorumve an sorte lectae sint. Es besteht aber, wie man sieht, zwischen der Darstellung des Livius und der des Cicero ein charakteristischer Unterschied. Livius findet in seiner Quelle nur, daß man die dreißig Kurien nach den Sabinerinnen benannt habe. Er findet aber nicht, welche Auswahl zu diesem Zwecke unter den Sabinerinnen getroffen wurde (daß es mehr als dreißig geraubte Sabinerinnen waren, ist ihm zweifellos). Cicero dagegen kennt diese Auswahl; es sind die oratrices pacis et foederis, die Gesandtschaft, die unter Führung der Hersilia die feindlichen Heere versöhnte (von dieser Gesandtschaft hat Livius natürlich auch sonst keine Kenntnis). Auch hier vertritt Livius die ältere Tradition; denn sie ist

1) Vgl. Schwegler, RG I 511: 'Die erste Einwanderung (der Etrusker), die Sage von dem romulischen Lucumo, ist überhaupt nur schwankend und unsicher bezeugt... Livius, der sich sonst treu an die alten Annalen hält, sagt kein Wort von ihr.'

2) Klio I (1901) S. 230 ff. Vgl. auch die folgende Anmerkung.

3) Zuerst scheint von einer Gesandtschaft gcredet zu haben der Annalist Cn. Gellius (Gell. 13, 23, 13: vgl. Schwegler, RG I 463, 10, wo die übrigen Stellen aufgezählt sind). Nebenbei gesagt, weicht Cicero von Varro ab, wenn er an

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