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und etwas zum Eintheilen haben. So kann man wol nicht verfahren, wenn der Unterricht geistbildend werden und Lust und Liebe zum Gegenstande erwecken soll. Wer übrigens das Buch, wie sein Verf. auch gewiß thut und will, nur zum Wiederholen gebrauchen läßt, wird sich desselben mit vielem Nugen bedienen können. Nicht unbedeutend gewinnen würde übrigens das Buch, wenn der Verf. bei einer neuen Bearbeitung diesen Zweck noch fester im Auge behielte und manche Abschnitte kürzer und präciser, hier und da auch tiefer begründet darstellte.

Scholl, G. H. F., evang. Pfarrer p. Dekan in Blaufelden, Grundriß der Naturlehre zum Behufe des populairen Vortrags dieser Wissenschaft. 'Mit 4 Figurentafeln. Zweite, verbesserte Ausgabe. (VIII u. 97 S. in 8.) ulm, in der Wohler'schen Buchhandlung. 1844. 1⁄2 Thlr.

Diese Schrift hat mit der eben besprochenen gleiche Tendenz, d. h. sie ist ebenfalls vorzugsweise zum Gebrauch für höhere Töchterschulen bestimmt, umfaßt aber, wie der Titel auch angibt, nur die Naturlehre. Der eingeschlagene Weg ist auch hier der allbekannte; aber die Darstellung ist fast durchgängig recht präcis, das Buch daher Schülerinnen zum Wiederholen wohl zu empfehlen. Einige Ungenauigkeiten, auf die bereits andere Recensenten (f. Allgem. Schulzeitung, Nr. 163 von 1845) den Verf. aufmerksam gemacht haben, bleiben für eine neue Aufl. noch zu berichtigen.

Heine, Ad., Lehrer am Seminar _zu Hildburghausen, Leitfaden für den Unterricht in der Naturlehre für Seminarien, Bürger- und gehobene Volksschulen. Erster Cursus. (70 S. in 8.) Hildburghausen, bei Kesselring. 1844. 5 Sgr.

Diese kleine Schrift scheint nicht die Anerkennung zu finden, die sie in der That verdient. Sie ist durchweg nach richtigen Grundsägen bearbeitet und möchte unter den jest vorhandenen wol die beste für die bezeichneten Anstalten sein. Möchte es dem Verf. gefallen, recht bald den zweiten Cursus folgen zu lassen, bei der Bearbeitungdesselben aber ja nicht aus den Augen verlieren, daß die Volks- und mittlern Bürgerschulen fast nie Geld zum Anschaffen kostspieliger physikalischer Instrumente besigen.

Sehr lesenswerth sind auch die Winke über den Unterricht in der Naturlehre", von demselben Verfasser. Sie sind mit dem Leitfaden zugleich erschienen und enthalten eine Anweisung zum zweckmäßigen Gebrauch desselben.

Helmert, W. D., Lehrer an der ersten Bürgerschule in Dresden, Kleine Naturlehre, ein Leitfaden zum Unterricht in der Physik in Bürger- und Stadtschulen. Mit 4 Steindrucktafeln. (VIII u. 140 S. in 8.) Dresden u. Leipzig, in der Arnoldischen Buchhandlung. 9 Ngr.

Für Schüler ist das Buch fast zu ausführlich. Manches hätte mehr angedeutet werden und der selbstständigen Verarbeitung des Schülers überlassen bleiben können. Übrigens enthält es ungefähr den Stoff, der in den Schulen, für die es bestimmt ist, verarbeitet wer

den kann, und ist in dieser Beziehung angehenden Lehrern zu empfehlen. Aber im Unterricht muß Alles besser begründet werden, als es vom Verf. geschieht.

Lemberger, G., Schullehrer in Landshut, Naturgeschichte und Naturlehre für die höhern Klassen der deutschen Werktags - Schule. (79 S. fl. 8.) Landshut, bei Joh. Thomann. 1845. 2 Sgr.

Der Naturlehre sind in diesem Schriftchen 16 kleine, mit sehr großen Lettern bedruckte Octavblätter gewidmet. Nach einer kurzen Einleitung, in welcher erklärt wird, was man sich unter einem Körper, unter Materie, unter allgemeiner und besonderer Naturlehre zu denken habe, handelt der Verf. 1) von der Luft, 2) vom Feuer, 3) vom Wasser und 4) von der Erde. Obwol nicht zu leugnen ist, daß der Verf. in diesen vier Kapiteln das Wichtigste aus der Naturlehre für eine auf der niedrigsten Stufe befindliche Volksschule zur Sprache bringt, so fällt es doch in jedem einzelnen Abschnitte sogleich in die Augen, daß er nicht versteht, das Wesentliche vom Unwesentlichen mit der erforderlichen Strenge zu scheiden; denn Lesteres wird gewöhnlich mit derselben Ausführlichkeit behandelt wie Ersteres. nicht wenigen Fällen beschreibt der Verf. blos das Phänomen, ohne den Grund dafür anzugeben, gibt also das Leichtere und überläßt dem Schüler das Schwerere. Auch an einzelnen Unrichtigkeiten fehlt es nicht, auf deren Berichtigung ich mich hier jedoch nicht einlassen. kann, zumal da das Büchlein durchaus keine Empfehlung verdient. Schubert, Dr. H. G. v., Hofrath u. Professor in München, Spiegel der Natur, ein Lesebuch zur Belehrung und Unterhaltung. Erlangen, bei Palm u. E. Enke. 1845. (XV u. 552 S. 8.) 1 Thlr. 3 Ngr.

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Diefer,Spiegel der Natur" enthält eine Reihe von Auffägen über Gegenstände der Physik und Chemie, welche für das bürgerliche Leben und seinen Verkehr besonderes Interesse haben. Der Inhalt ist zu reich, als daß er hier in Kürze bezeichnet werden könnte. Wer aber irgend eine Schrift des geist und gemüthvollen Verfassers gelesen hat, und wäre es auch nur seine kleine Naturgeschichte für Schulen, der wird der Versicherung Glauben schenken, daß das hier Dargebotene mit zum Besten gehört, was in der neuesten Zeit auf diesem Gebiete erschienen ist. Die reifere Jugend wird das Buch gern und mit Nugen lesen und auch die Lehrer werden daraus Manches für ihren Unterricht entnehmen können.

Der physikalische Kinder- und Volksfreund, oder die Naturlehre in Spielen und Beluftigungen für Kinder und Volk. Ein Versuch, sich, das Ange= nehme mit dem Nüglichen vereinigend, die Hauptlehren der Physik auf leichte und amüsante Weise dauernd einzuprägen. Nach dem Englischen von Heinrich Gauß. Mit 60 in den Tert gedruckten Holzschnitten. Weimar, 1845. Verlag von Fr. Voigt. (VIII u. 376 S. in 12.) I Thlr. 12 Ngr.

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Ein nüßliches Geschenk für denkende zehn- bis zwölfjährige Knaben. Doch ist zu fürchten, daß die Weitschweifigkeit, mit welcher die Nebendinge behandelt sind, Manchen vom Lesen zurückhalten wird.

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Die

Die sorgfältige Umschau unter den höchst mannichfachen Bestrebungen der neuern Zeit auf dem Gebiete des Schul- und Erziehungswesens ist eine so belehrende, aufmunternde Arbeit, daß jede Gelegenheit dankbar begrüßt werden muß, welche zur Vermittelung derselben zweckmäßig beiträgt. Das Leben ist im Allgemeinen reicher an Ge= danken geworden, und auch auf pädagogischem Gebiet breitet sich der Tummelplag der zum Theil widerstrebendsten Ideen. Soll der Wettkampf aber für den Einzelnen ersprießlich sein, so muß dieser sich daran geistig betheiligen und darf sich nicht mit bloßer flüchtiger Kenntnißnahme der Bewegungen genügen lassen. Jeder hat zu dieser Betheiligung wie die Pflicht, so das Recht. Er darf und soll das Leben zu Nug und Frommen seiner selbst und seines unmittelbaren Wirkungskreises aufs beste ausbeuten. Namentlich soll auch der Volksschullehrer mit seinem Blick nicht blos innerhalb der enger begrenzten Schranken feines nächsten Berufsgebiets stehen bleiben, obwol er mit seiner ganzen Liebe in demselben aufgehen soll; sein Blick wenigstens gehört auch den Arbeits- und Bestrebungsfeldern über jene Schranken hinaus, damit er geistig frisch bleibe und die Elasticität seines ganzen Wesens bewahre, mit welcher er allein die ihn vielfach hindernden Elemente genügend abstoßen kann. Er muß um sich, muß auch in höhere Gebiete schauen. Für Den, der überhaupt lernen will, gibt's da sehr viel zu lernen, und zwar nicht

blos von Dingen, die den Kopf erleuchten und zugleich beschweren, sondern auch von solchen, die das Gemüth nähren und vertiefen.

Die Schulwelt hat in den legten 30 Jahren eine förmliche Revolution der Ideen erlebt, und noch ist an keinen allgemeinen Abschluß zu denken. Damit drängt es übrigens auch nicht. Ohne an alle Mannichfaltigkeiten der Entwickelung zu erinnern, sei nur der totalen Umgestaltungen auf dem unterrichtlichen Gebiete, namentlich auf dem des Sprachunterrichts und des weltkundlichen Unterrichts gedacht. Schon was blos auf diesen beiden Feldern ge= schehen, ist erstaunlich, und es ist darum kein Wunder, wenn Viele, die den fortschreitenden Entwickelungen nicht gefolgt sind, sich jezt darauf nicht mehr befriedigend zurechtfinden. Sie werden noch weiter zurückkommen; denn die Entwickelungen drängen noch immer mächtig vorwärts, wie das frischbewegte Leben. Forschungen erweitern den Horizont der Gebiete, neue praktische Versuche führen unterrichtliche Feststellungen herbei, die zum Theil die herkömmlichen antiquiren, und unversehens verliert man selbst die Richtung des Fortschritts aus den Augen, wenn man ihn nicht sorgfältig verfolgt.

Die nachfolgende Darstellung soll zunächst eine wünschenswerthe Orientirung auf der geschichtlichen und geographischen Abtheilung des weltkundlichen Gebietes vermitteln. Wenn dabei etwas weiter zurückgegangen ist als es der Titel des vorliegenden Werkes rechtfertigt, so erklärt sich das aus der Nothwendigkeit, erst einen Termin abzustecken und nach bestimmten Gesichtspunkten zu durchschreiten, um in Zukunft Anknüpfungspunkte für die neuen Erscheinungen zu gewinnen. Es muß zunächst ein summarischer Überblick gegeben, es muß in der Kürze der Gang der Entwickelung des ge= schichtlichen Unterrichts in Volksschulen und das Resultat derselben im jezigen Stande der Dinge aufgezeigt werden.

Erste Abtheilung.

Der geschichtliche Unterricht.

Erstes Kapitel.

Blicke in die frühere Stellung des geschichtlichen Unterrichts in Volksschulen.

Wer die frühere Stellung des geschichtlichen Unterrichts in Volksschulen nachweisen will, der wird kaum der Verlegenheit entgehen, daß er Etwas sucht, was dem Anschein nach gar nicht zu fin

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den ist. Und es ist wahr, in dem Sinne des Worts, der heutzu tage mit der Bezeichnung Geschichtsunterricht verbunden wird, kann kaum von einem Geschichtsunterricht in Volksschulen bis vor 20 und 25 Jahren die Rede sein. Nicht als wenn aller ge= schichtliche Unterricht vor dieser Zeit in den Volksschulen gefehlt hätte, nein, das ist aus leicht erkennbaren Gründen nicht möglich; es ist im Unterricht sehr Vieles geschichtlich. Aber die Aufnahme des gegenwärtig in guten Volksschulen beachteten besondern geschichtlichen Unterrichtsstoffes in den Kreis ihrer Schullectionen kannte man früher nicht. Die Beschränkung auf eine kümmerlichere Lehrzeit gebot die Beschränkung des Lehrstoffes, und es fiel mehr als blos die Geschichte im heutigen Wortsinne weg. Unter den frühern Verhältnissen war das auch kein zu fühlbarer Mangel; jest ist es einer. Die Weglassung des reichen geschichtlichen Materials bei nicht überall ungünstigen Verhältnissen aus dem Lehrplan findet ihre Erklärung weniger in der etwanigen Verkennung der Bedeutsamkeit eines guten Geschichtsunterrichts für die allgemeine geistige Entwickelung der Jugend als in dem früher größern Mangel einer anregenden Theilnahme der untern und mittlern Volksschichten am öffentlichen Leben, in dem größern Mangel zweckmäßiger geschichtlicher Schulbücher, und vielleicht zum nicht geringen Theile in dem durchgän= gigen Mangel an Geschick und Kenntniß zu einer fruchtbaren Behandlung des geschichtlichen Unterrichts von Seiten der damaligen Volksschullehrer. Es war nur zu bequem, einen ohnehin nicht Allen unbedingt nöthig erscheinenden Lehrgegenstand, den das Volk nicht forderte, den man in seinen Bildungselementen nicht allgemein begriff, den man nicht zweckmäßig zugerichtet in die Hand bekam und selbst nicht zurechtzulegen und zu verarbeiten die Befähigung und die Neigung hatte, still bei Seite zu schieben. Blieb doch ein Ersatz, der völlig ausreichend in allen Fällen schien, obschon er es nur für einen wirklich war; nämlich die biblischen Geschichten. Diese find allerdings ein sehr anerkennenswerther Ersag und bleiben noch heute da, wo die ebenerwähnten Hindernisse walten, das unbedingt nothwendige, unerlaßliche, geschichtliche Material auch für die beschränktesten Schulverhältnisse. Aber die biblischen Geschichten sind im Grunde viel mehr und stehen höher als bloßes Surrogat der Geschichte. Man sollte sie mehr als eine Christenlehre in Lebensbeispielen ansehen und Geist und Methode von ihnen übertragen auf das jest eigentlich sogenannte geschichtliche Material, legteres aber nicht ganz beseitigen. Natürlich, den Grund und Boden aller geschichtlichen Kenntniß in Volksschulen sollen zunächst die biblischen Geschichten bilden und Geist und Gemüth der Jugend auch zubereiten helfen, die großen Thaten Gottes im Leben einzelner bedeutender Personen als in den Begebenheiten zu erkennen, wovon ganze Völker berührt sind. Ihr Hauptzweck reicht jedoch auf ein ganz anderes Gebiet hinüber, und darum können sie im Allgemeinen.

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