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4) Der Unterricht in der Volksschule. Ein Abschnitt, welcher ganz besonders mit Aufmerksamkeit gelesen zu werden verdient. 5) Die Verwaltung der Schule. Dem Nöthigsten über Schulzucht (S. 384-404) folgen Erörterungen über die Beaufsichti gung der Schule, welche der Verf. allein dem Geistlichen, der geradezu Director der Volksschule werde, Alles anordne, vormache, ausgleiche, anrege," zugesteht. Freilich verlangt er von den Geistlichen, ,,daß sie eine tüchtige, pädagogische Bildung mit ins Amt bringen und ihre geistige überlegenheit durch die That beweisen sollen." Ref. glaubt, daß es am zweckmäßigsten sein dürfte, auf dem Lande oder in kleinern Städten die bisherige Inspection fortbestehen zu lassen, in größern Städten aber sie den Rectoren oder Oberlehrern an den verschiedenen, doch gewöhnlich mehrklassigen Schulen zu übertragen.

6) Die Bildung der Lehrer und die Verbesserung ihrer Lage. Das legte und traurigste Kapitel, nicht etwa in Bezug auf die Bearbeitung sie ist meisterhaft, sondern in Bezug auf den Stoff. Der Verf. hat vielleicht hie und da übertrieben, hie und da mit zu bitterer Ironie die Lage der Lehrer geschildert, aber Thatsachen lassen sich nicht leugnen. Man sehe nur die Nachweisung der End. resultate aus den über das Einkommen der Landschullehrer in Preußen angelegten Hauptclassifications - Tabellen vom Jahre 1825.

Unter 10 Thlr. jährl. Einkommen 323 Landschullehrerstellen. Zwischen 60-80

450-500

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2957
6

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Der Durchschnitt des Einkommens ist für eine Landschullehrer. stelle jährlich 85 Thlr. 19 gr.

„Es ist wahrlich Keinem zu verargen, wenn er im Hinblick auf das trauervolle Resultat mit dankbarem Herzen ausrufen kann: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht geworden bin, wie deren einer."

Dennoch haben gerade die legten Kapitel des Buches etwas un gemein Erfrischendes an sich, wovon jeder Lehrer den Grund, wenn nicht eher, so doch gewiß beim Durchlesen sogleich finden wird.

Das Buch ist gesinnungsvoll geschrieben und seine anregende, frische und nichts weniger als hölzerne Sprache, die sich nur in ein zelnen Stellen dem Burschikosen zu sehr nähert, läßt Einen das Buch mit Vergnügen von Anfang bis zu Ende durchstudiren.

10) Saat und Erndte auf dem Gebiete des Volksschulwesens im Preuß. Reg.- Bez. Erfurt. Ein freundliches Wort an Freunde des Volksschulwesens, insbesondere an Preußens Schulbehörden und Schullehrer, von J. H. Schöne, Pfarrer in Zimmern bei Langensalza. Erstes Heft. Langensalza, 1845. Verl. der Schulbuchh. des Thüringer Lehrer-Vereins. kl. 8. (160 . 15 Sgr.)

Der Hr. Verf., ein für das Beste der Schule glühender Ehrenmann, theilt in diesem Buche aus der Erfahrung hervorgegangene Züge und Eigenthümlichkeiten des Erfurter" Volksschulwesens mit, ohne jedoch mit diesem Hefte ein ausgeführtes und vollendetes Bild"

des dortigen Schullebens zu geben. Für jezt finden wir in klarer, gediegener Sprache beschreibend, nicht vorschreibend folgende Themata besprochen: 1) Schullehrer-Conferenzen; 2) gegenseitige Schulbesuche; 3) der Elementar-Unterricht, und zwar dessen Gliederung in Sprech, Schreib- und Lese- Unterricht; 4) der Schreibunterricht nach der Taktschreibmethode; 5) die wechselseitige Schuleinrichtung und 6) Schulcalen= der und Schultagebuch. Besonders aufmerksam machen wir auf die Beschreibung der Conferenzen, ihre Einrichtung und ihre Verbindungen untereinander durch Vermittelung des Herrn Schulrathes Graffunder. Wie schön wäre es aber, wenn in jedem Reg.-Bez. nach Art des vorliegenden Heftes von Zeit zu Zeit Revue gehalten und die Eigenthümlichkeiten der Schulen mitgetheilt würden, wie sie sich im Laufe der Zeit herausgestellt haben. Ein edler Wetteifer würde dann unsere Schulen bedeutend heben und der leidige Indifferentismus, den man wol hie und da noch unter den Lehrern erblickt, nach und nach verschwinden. Nef. aber schließt mit dem Wunsche des Verf.:,,Möchten diese Blätter recht vielen Lehrern eine freundliche Erscheinung sein!"

11) Altes und Neues. Der pädagogischen Bekenntnisse zweites Stück von Dr. K. V. Stoy, außerordentlichem Prof. an der Univers. Jena. Jena, Frommann. gr. 8. (23 S. 5 Sgr.)

Herrliche Gedanken am Schlusse eines Schuljahres! Der Hr. Verf. selbst sagt im Eingange: „Ich will nicht nach einer vorsichtig angelegten Disposition meine Säge vorbringen, sondern aus der Menge dessen, was mich im verflossenen Jahre bewegt hat, will ich Einiges herausgreifen." Dennoch finden wir einen innern Zusammenhang in den sieben einzelnen Abschnitten: 1) Kopf und Herz; 2) Reichthum und Armuth; 3) Vorwärts und Rückwärts; 4) Werktag und Feiertag; 5) Gesez und Freiheit; 6) Gericht; 7) Wort und That; und dem denkenden Pädagogen wird auf den wenigen Blättern viel Schönes begegnen. Den Schluß der Broschüre bilden Schulnachrichten über Vergangenes, Künftiges und Gegenwärtiges, woraus wir ersehen, daß das Institut, welches der Hr. Verf. dirigirt, in stetem Fortblühen sich befindet. Möge es auch fernerhin noch viele tüchtige Menschen bilden! 12) Einrichtung und Unterrichtsplan eines Bürger-Gymna fiums (Real- oder höhere Bürgerschule). Von Dr. Mager, Educations= rath 2c. Aus dem X. Bande der Pådagog. Revue besonders abgedruckt. Belle-Vue, bei Constanz. gr. 8. (116 S. 15 Sgr.)

In jüngster Zeit ist viel über die Einrichtung der höhern Bürgerschulen geschrieben und gesprochen worden. Die seltsamsten Ideen, die curiosesten Ansichten tauchten auf und der unparteiische Beobachter wußte am Ende nicht, was er aus dem Bastard von Bürgerschule und Gymnasium machen sollte. Namentlich trat die Alternative in den Vordergrund, von den Sprachen entweder die neuern (englisch und französisch) als Hauptsache in den Unterrichtsplan der höhern Bürgerschule aufzunehmen, oder die lateinische. Gegen leg

tere Einrichtung, die durch die Verfügung vom 30. October 1841 wesentlich unterstügt wurde, nimmt nun Dr. Mager in bekannter frischer, oft ans Humoristische streifender, aber durchweg gründlicher Sprache Partei, indem er dem Lateinischen die Stelle anweist, welche das Hebräische schon längst in den Gelehrtenschulen einnimmt". Das Buch besteht aus zwei Abschnitten. Im ersten sind die gewöhnlichsten Fehler der herrschenden scholastischen Praxis angegeben und die Grundfäge, auf denen des Hrn. Verf. Unterrichtsplan für ein deutsches Bürgergymnasium beruht, dargelegt worden; im zweiten wird der Plan selber vorgelegt und zergliedert, und zwar unter den drei Nubriken : 1) die Unterrichtsgegenstände; 2) Schulordnung; 3) Lehrer. Auch dem Volksschullehrer kann die Schrift, vom allgemein - pädagogischen Gesichtspunkte aus, empfohlen werden.

13) Pestalozzi's Leben und Ansichten in einem wortgetreuen Auszuge aus sämmtlichen von Pestalozzi herrührenden Schriften zur Feier von dessen hundertstem Geburtstage dargestellt von Nagot Christoffel, Rector an der Bezirksschule in Schöftland. 1. Lief. Zürich, bei Meyer und Zeller. 1846. (à Lief. 8 B. in 4. 9 Sgr.)

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Pestalozzi's Schriften sollten in keines Lehrers Bibliothek fehlen; wer sie aber noch nicht besigt, der lasse wenigstens nicht das gegenwärtige Jubeljahr vorübergehen, ohne sich in den Besiß derselben zu sehen. Der Herausg. der angeführten Schrift bietet zu diesem Zwecke eine beachtenswerthe Unterstügung dar, indem er in dem ganzen Werke (das c. 2 Thlr. kostet), trog seines mächtigen Umfangs,,,in einfachen und wahren Zügen ein getreues Bild vom Sein, Denken und Streben dieses edeln Menschenfreundes dem Leser vor die Seele führt." Besondern Werth erhält die Schrift durch eine ausführliche Einleitung, welche eine geschichtliche Übersicht der pädagogischen Culturbestrebungen in der Schweiz bis auf die Zeit von Pestalozzi enthält, und durch eine reichhaltige Sammlung von Beilagen und geschicht lichen Anmerkungen, in denen die Personen und Zeitereignisse, welche auf Pestalozzi's Leben und Streben Einfluß geübt, ihre Berücksichtigung finden. Vorliegende erste Lief. beginnt mit den Bekenntniffen“. Die Ausstattung ist vorzüglich.

Schließlich empfehlen wir allen Volksschullehrern

14) Die Schlesische Schullehrer-Zeitung, herausgegeben von Scholz, Oberlehrer am (ehemaligen) evangel. Seminar zu Breslau. Motto: Frisch, frei, fromm, froh! Selbstverlag. gr. 8. (pro Jahrgang von 26 Nummern 11⁄2 Thlr.)

Alle 14 Tage erscheint eine Nummer von 16 bis 24 Seiten, deren Inhalt neben provinziellen Sonderheiten des Allgemein-Brauchbaren sehr viel enthält. Den Kern bildet ein größerer Auffag über Schul- und Lehrer-Angelegenheiten. An diesen schließen sich Schulnachrichten, Recensionen,,,Lesefrüchte", Miscellen, und ein Gedicht steht gewöhnlich voran. Alles Nähern enthalten wir uns. Der Name Scholz" bürgt für etwas durchaus Gutes.

II.

Religions - Unterricht.

Die beste Erziehung, weil die einzig wahre, ist die christliche. Sie berücksichtigt die menschliche Natur im Allgemeinen wie in der Individualität jedes Einzelnen, und ihr Bestreben ist dahin gerichtet, das in dem Zöglinge liegende Bild seiner Gottähnlichkeit auszuführen, die Wirksamkeit aller Kräfte zur Erstrebung dieses erhabenen Zieles hinzuleiten. Kein Unterricht ist aber so geeignet, den ganzen innern Menschen zu bilden, als der Religions-Unterricht.

Wenn es bei andern Disciplinen Hauptzweck ist, das Erkenntnißvermögen (die Denkkraft) auszubilden; so tritt dieser Zweck bei dem Religions-Unterricht mehr in den Hintergrund, und Ausbildung des Willens, wie vorzugsweise des Gefühls stellt sich uns als erste Forderung entgegen. Oder was war Christi Lehre anders, als die Göttlichkeit in tausend segensvollen Ausströmungen; aber alle vereinigt in dem einen Worte: Liebet euch untereinander!? Der Religions - Unterricht ist es, der in dem Kinde das Gefühl des Gottesbewußtseins erweckt, es für das Gute, Wahre und Schöne begeistert, für das Rechte und Gesegliche belebt und das Herz für alles Menschliche erwärmt. Der Religions-Unterricht gibt aber auch die Kraft, nach dem Guten zu streben, es zu erreichen und den Willen dem göttlichen Gesege unterzuordnen, ihn zu brechen.

Allerdings soll durch den Religions - Unterricht auch das Erkenntnißvermögen ausgebildet werden; aber hier eben ist die Klippe, an der so Mancher scheitert, ohne etwas von der verderblichen Richtung zu ahnen, welche seine Ideen genommen haben. Da wollen fie es zur Klarheit von Begriffen bringen; da wollen sie Alles wissen und verstehen und bedenken nicht, daß sie vor aller Helligkeit die Schatten nicht bemerken, durch welche doch der Gegenstand erst seine Bedeutung erhält; daß die logischen Kraftäußerungen, die fie affectiren, um ihre eigene Schwäche zu verbergen, doch nur Kraftverschwendungen sind. Wer nicht zugibt, daß er irren kann, verleugnet sein Selbst in der eigensten Bedeutung; denn der Mensch,

als solcher, muß irren. Durch Dunkel und Licht wandelt er dahin. Das Reich der Natur liegt um ihn her, ein sonniges Paradies; er mag es erforschen und durchsuchen; aber den Schleier, den Gott vor das Allerheiligste seines Wesens gehängt, er wage es nicht, ihn zu lüften. Das heilige. Dunkel erschließt sich ihm je wol in ein zelnen Strahlen der Offenbarung, die Gottheit selbst im Lichte zu schauen würde ihm, nach dem schönen Glauben der Alten, den Tod bringen. Das sind bloße Irrwische, welche gewisse Religionslehrer aufstecken, um das göttliche Dunkel zu erhellen; sie entstammen den Sümpfen der menschlichen Erkenntnißschwäche, welche das Gefühl mit seinem matt gewordenen Wehen nicht mehr in Bewegung zu sehen vermochte. Nicht in dem mühvoll entwickelten Gedanken zeige man dem Zöglinge die Wahrheit, sondern lasse sie ihm durch eigene Überzeugung finden.

Der ununterbrochene Kampf unserer Tage zeigt es deutlich, wie schwer es ist, das Rechte zu treffen. Philosophie und Theologie schreiten gewappnet einher, verwerfen Begriffe und Anschauungen, oder vertheidigen sie. Beide predigen Frieden und indem sie die Friedensbedingungen aufzeichnen, entbrennt über diese selbst neuer Kampf.. Was soll hierbei die Schule thun?

Sie läßt der Philosophie und Theologie ihre Begriffe und Anschauungen, hält sich an die Natur des Kindes, sucht diese nach christlichen Zwecken durch christliche Mittel zu leiten und bildet den Zögling zur Frömmigkeit; denn sie hat die Verheißungen dieses und des zukünftigen Lebens!

Pestalozzi sagt: Es gibt keine Erkenntniß Gottes im bloßen Wissen. Der wahre Gott lebt nur im Glauben, im kindlichen Glauben." Wozu auch etwas beweisen, was Jeder schon als richtig erkannt hat, was er über allen Zweifel fezt? Wenn das Herz Gott kennt, so braucht der Verstand nicht erst das Vorhandensein desselben zu ergrübeln. Das Herz glaubt an Gott, gut; der Verstand wird ihn nie erklären.

Also:

Der Religions-Unterricht bildet den ganzen innern Menschen, indem er das Gefühl erweckt und belebt, den Willen kräftigt und die Erkenntniß schärft, und wird dadurch zu dem eigentlich erziehlichen Elemente.

Dabei versteht sich von selbst, daß wir die Moral nicht vom Glauben trennen dürfen. Es gibt eine Moral und sie wird heutiges Tags von Vielen gepflegt, die nicht aus der Neligion stammt. Sie erzieht tugendhafte Menschen; aber was ist eine Tugend, der das religiöse Element fehlt, eine Tugend ohne Gott und Unsterblichkeit? Nur eine Moralität, basirt auf religiösem Be wußtsein, wollen wir durch den Religions- Unterricht erzielen; wir wollen nicht blos tugendhafte, sondern from me Kinder bilden.

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