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Da schüttelt' er's Gefieder,
Und streut' auf Brust und Mieder
Mir Duft und Blumen ohne Harm,
Fieng an und sang mir Lieder,
Ich kam zu Wort nicht wieder,
Bis er mich kosend hatt' im Arm.

2.

Mein Liebster geht mit fliegenden Haaren,
Mit blauem Barett und grünem Gewand;
Die Blumen gehen um ihn in Schaaren,
Und die Rose an seiner Hand.

Anheben zu schlagen die Nachtigallen,
Wo sonnigen Blickes er tritt heran,
Und hoch beginnet mein Herz zu wallen,
Wenn ich ihn sehe so lieblich nahn.

3.

Wie schmückt mein scheidender Freund sich schön Mit bunten Blumensternen!

Dort blickt er her von jenen Höhn,

Dann zieht er in die Fernen.

Ich glaubt' ihn mein, wie ich war sein;

Nun will er nicht mehr bei mir sein,

Wie werd' ich's faßen lernen?

4.

Du bist gemacht zu wandern,
Und ich gemacht zu ruhn.
Du gehest nun zu Andern,
Was soll ich Arme thun?
Ich kann von dir nur tråumen;
Okehr aus fernen Räumen

So schön mir, wie du scheidest nun!

Fr. Rückert.

Kinderlust.

Nun feget aus den alten Staub
Und macht die Laube blank!
Laßt ja kein schwarzes Winterlaub
Mir liegen auf der Bank!

Die erste weiße Blüte flog
Mir heut' in's Angesicht.
Willkommen, Lenz! Ich lebe noch
Und weiß von Leide nicht,

Und schaue hell, wie du, hinein

In Gottes schöne Welt,

Und möcht' ein kleiner Bube sein
Und kollern durch das Feld.

O seht, da plätschern schon am See
Die lieben Kindelein,

Und ziehn die Hemdchen in die Höh',
Und wollen gern hinein.

Wie lockt der warme Sonnenschein,
Der auf dem Spiegel ruht!
Da ist kein Fuß zu weich, zu klein,
Er probt, wie's Waßer thut.

Er sig' und seh' dem Spiele zu

Und spiel' im Herzen auch:

Du lieber Lenz, ein Kind bist du,

Und übest Kinderbrauch.

Wie viel du hast, du weißt es kaum

Und schüttest alles aus.

Nehmt, Kinder, nehmt! Es ist kein Traum!

Es kommt aus Gottes Haus.

Und wenn du nun ganz fertig bist,
Hast keine Blume mehr;

Dann gehst du wieder ohne Frist,
Kein Abschied wird dir schwer;

Und rufft dem Bruder Sommer zu:
Bringst du die Früchte her?
Was ich versprach, das halte du!
Ei, ei, dein Korb ist schwer!

Wilh. Müller.

Frühlingsahnung.

Wenn es wieder will Frühling werden,
Da fallen die Blumen herab auf Erden,
Die Berge knien am Himmelssaum,
Die Thäler klingen, die Quellen schlagen,
Kein Schmerz hat Thränen in diesen Tagen,
Kein Herz zu trübem Sinnen Raum;
Gott Vater geht durch die Schöpfung still,
Wenn wieder Frühling werden will.

Und soll dir Frühling im Herzen blühen,
So mußt du wandern, so mußt du ziehen
Mit jungen Liedern im Morgenschein;
Und fühlst du's regen, und fühlst es dringen,
Mit seligen Armen dich umschlingen,

Und Erd' und Himmel und Alles dein,
Und Gottes Wandeln durch dein Gemüth,
Dann, Herz, erjauchze: dein Frühling blüht.

B. Scheurlin.

Frühlingswerden.

Welch ein Frühlingsrufen
Gieng durch's ganze Land!
Um die Erde schufen
Engel grün ein Band.
Tausend Klänge rauschen
Zu der Vögel Sang,
Heil'ge Winde tauschen
Stimmen mit dem Klang.
Ueber grüner Erde

Wallt und strömt der Duft,
Schallt des Frühlings Werde
Durch das All der Luft.
Farb'ge Wunder streben
Von der Erde auf,
Aus dem Staube leben
Blumenseelen auf.

Von der Sonn' ein Funken
Durch die Schatten bricht:
Auf die Welt gesunken
Ist das Gottes-Licht!

Dilia Helena.

Im Frühling.

Die dunkeln Knospen umschließen noch ganz Der Blumen Kelche und Herzen,

Es muß sie zerspalten der Sonne Glanz

Und lösen geheime Schmerzen.

Die Erde kann's nicht allein; es muß
Der Himmel den Segen sprechen,
Mit heiliger Liebe Weihekuß

Die Siegel des Todes brechen.

Aug. Stöber.

Ofterlied.

Die Glocken läuten das Ostern ein
In allen Enden und Landen,
Und fromme Herzen jubeln darein:
Der Lenz ist wieder erstanden.
Es athmet der Wald, die Erde treibt
Und kleidet sich lachend mit Moose,
Und aus den schönen Augen reibt
Den Schlaf sich erwachend die Rose.

Das schaffende Licht, es flammt und kreist
Und sprengt die feßelnde Hülle;

Und über den Waßern schwebt der Geist Unendlicher Liebesfülle.

A Böttger.

Frühlingskrieg.

Wenn des Frühlings Heere ziehen,
Lerche frisch die Trommel rührt,
Ach da möchte ich entfliehen,
Ach da werd' ich leicht verführt,
Handgeld, Håndedruck zu nehmen,
Und ich kann mich gar nicht schämen.
Bäume wie die Lanzen blinken,
Helle Knospen brechen auf,
Und wie Federbüsche winken,
Zieht hinüber Windes Lauf;
Blüten auf die Lippen fallen.
Und ich muß so lockend schallen.
Schwinge deine Blütenfahnen,
Apfelbaum im Morgenschein,
Frühlingskrieger anzumahnen;
Daß sie schwören treu zu sein,
Die im Frühlingskrieg verbunden,
Einen sich zu ew'gen Stunden.

A. v. Arnim.

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