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Ihr Vögel in den Zweigen schwank.

Ihr Vögel in den Zweigen schwank,
Wie seid ihr froh und frisch und frank
Und trillert Morgenchöre:

Ich fühle mich im Herzen krank,
Wenn ich's von unten höre.

Ein Stündchen schleich ich bloß heraus
In euer åstig Sommerhaus,
Und muß mich deß beflagen:

Ihr lebet stets in Saus und Braus,
Seht's nachten hier und tagen.

Ihr sucht der Bäume grünes Dach,
Der Wiese Schmelz am Kieselbach,
Ihr flieht vor Stadt und Mauer,
Und laßt die Menschen sagen ach!
In ihrem Vogelbauer.

Vögleins Glück.

A. v. Platen.

Dich preis' ich, Vöglein, Kind der Halde,
Wie oft du schwingst im Morgenlicht,
Wie oft du trinkst den Thau vom Walde,
Wie oft dein Sang durch Wolken bricht.
Mein Sehnen ist mein einzig Schwingen
Wie fern es zieht, - - mich bannt der Ort;
Mein Dichten ist nur stilles Singen,
Du schwebst auf leichten Liedern fort.

Und doppelt mag mein Herz dich preisen
Um deine sorgenfreie Kunst;

Du weißt, dich wird der Himmel speisen,
Du brauchst nicht feile Menschengunst,

Nicht demuthsvolles Flehn um Gnaden,
Bezahlt mit Thränen, bitt'res Brod,
Du singst, zu Gottes Tisch geladen,
Der Freiheit Lied im Morgenroth.

G. Scheurlin.

Das Frühlingsmahl.

Wer hat die weißen Tücher
Gebreitet über das Land?
Die weißen, duftenden Tücher
Mit ihrem grünen Rand?
Und hat darüber gezogen
Das hohe blaue Zelt?
Darunter den bunten Teppich
Gelagert über das Feld?

Er ist es selbst gewesen,
Der gute reiche Wirth
Des Himmels und der Erden,
Der nimmer årmer wird;

Er hat gedeckt die Tische

In seinem weiten Saal,
Und ruft was lebet und webet
Zum großen Frühlingsmahl.
Wie strömt's aus allen Blüten
Herab von Strauch und Baum!
Und jede Blüt' ein Becher
Voll süßer Düfte Schaum.
Hört ihr des Wirthes Stimme?
Heran, was kriecht und fliegt,
Was geht und steht auf Erden,
Was unter den Wogen sich wiegt!

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Die Luft ist blau, das Thal ist grün,
Die kleinen Maienglocken blühn,
Und Schlüßelblumen drunter;
Der Wiesengrund

Ist schon so bunt,

Und malt sich täglich bunter.

Drum komme, wem der Mai gefällt,

Und freue sich der schönen Welt
Und Gottes Vatergüte,

Die diese Pracht

Hervorgebracht,

Den Baum und seine Blüte.

Einladung.

2. Hölty.

Die Erde prangt als Frühlingsbraut
Nun möcht' ich viel tausend Gäste
Mit fröhlichem Maienglockenlaut
Einladen zum Hochzeitfeste!

Ich möchte von nah und ferne mir
Die Lieben zusammen läuten,
Auf daß im duftenden Waldrevier
Sie Alle fich mit uns freuten!

Und läuten die Glöcklein nicht laut genug,
Mag auch die Amsel singen,
Und die Lerche soll's auf ihrem Flug
Ueber alle Höhen klingen.

Vor Allem soll Frau Nachtigall
Mit hellem Geschmetter künden:
,,Herbei, herbei, ihr Fröhlichen all,
Zu den blühenden Frühlingsgründen!"

A. Kaufmann,

Mun da so warm der Sonnenschein.
Mun da so warm der Sonnenschein,
Und da so mild die Lüfte wehn,
Nun mußt du aus dem Kämmerlein
Auch fein zum grünen Walde gehn!

Und hörst in wunderhellem Schlag
Frohlocken du ein Vögelein,

So lausch' ihm recht, daß es dir sag',
Warum es mag so fröhlich sein.

Und siehst du wo im Dornenreis
Ein einfam Blümlein aufgethaut,
Um dessen Glanz der Herr nur weiß,
Da mach dich recht mit ihm vertraut!

Und was dir sagt das Vögelein,
Und wie das Blümlein mit dir spricht:
Trag's heim, und leg's in deinen Schrein!
Und, liebes Kind, verlier' es nicht!

D. v. Redwiz.

Ermunterung.

Schau' um dich! wie das goldne Licht
Auf allen Strömen zittert,
Durch alle Waltesschatten bricht,
In alle Schluchten wittert.

Heut ist so dunkel keine Nacht,
Die nicht ein Strahl durchschauert;
Bleibt einzig teines Busens Schacht
Dem Gottesgruß vermauert?

Schau'! wie der Blumen Auge scheint
In hellen Wonnethränen!

Daß diesen Thau der Schmerz geweint
Wie magst du es nur wähnen?

Es schweist ein langer Jubelklang
Fernhin in allen Lüften;

Warum verhallt er dumpf und bang
In deines Busens Grüften?

Der Gott, der solche Tage schuf,
Der schafft es auch geschwinde,
Daß seiner Schöpfung Wonneruf
In dir ein Echo finte.

Dann wird sein Wort: Es werde Licht!

Durch deine Brust auch klingen,

Drin Blütenluft die Knospen bricht,

Und hell die Bächlein springen.

Der Frühling.

Fr. v. Sallet.

Es schwebt ein Geist ob der Frühlingspracht,

Ich hab' ihn oft belauscht,

Wenn er herab von den Sternen der Nacht Mit Seraphsfittig gerauscht.

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