ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Er spricht zum Körnlein im Schooß der Luft:
Nach dem Kirchhof nimm deinen Lauf,

Und fall' auf der Jungfrau grüne Gruft,
Und keim' als Lilie auf!

Er spricht zum Stämmlein, noch dünn und zart:
So sproße und wachse nur fort,

Ich hab' dich zum Kreuze aufbewahrt

Im Walde, am nächtlichen Ort.

Er spricht zum Epheu, im Grund versteckt:
Reck vor deine grüne Hand,

Daß sie die morschen Trümmer mir deckt,
Bald stürzt diese feste Wand.

Erinnerung, Tod und Liebe wehn
Herab von den Sternen der Nacht;
Erinnerung, Tod und Liebe gehn
Vereint durch die Frühlingspracht.

Frühlingsblick.

M. Hartmann.

Durch den Wald, den dunkeln, geht
Holde Frühlingsmorgenstunde,
Durch den Wald vom Himmel weht
Eine leise Liebeskunde.

Selig lauscht der grüne Baum,
Und er taucht mit allen Zweigen
In den schönen Frühlingstraum,
In den vollen Lebensreigen.

Blüht ein Blümlein irgendwo,
Wird's vom hellen Thau getränket,

Das einsame zittert froh,

Daß der Himmel sein gedenket.

In geheimer Laubesnacht
Wird des Vogels Herz getroffen
Von der großen Liebesmacht,
Und er singt ein süßes Hoffen.

All das frohe Lenzgeschick

Nicht ein Wort des Himmels kündet;
Nur sein stummer, warmer Blick
Hat die Seligkeit entzündet;

Also in den Winterharm,
Der die Seele hielt bezwungen,

Ist ein Blick mir, still und warm,
Frühlingsmächtig eingedrungen.

N. Lenau.

Süß ist der Schlaf am Morgen.
Süß ist der Schlaf am Morgen
Nach durchgeweinter Nacht,
Und alle meine Sorgen
Hab' ich zur Ruh' gebracht.

Mit feuchtem Augenliede
Begrüß' ich Hain und Flur:
Im Herzen wohnt der Friede,
Der tiefste Friede nur.

Schon lacht der Lenz den Blicken,
Er mildert jedes Leid,

Und seine Veilchen sticken

Der Erde junges Kleid."

Schon hebt sich hoch die Lerche,
Die Staude steht im Flor,
Es zieh'n aus ihrem Pferche
Die Heerden sanft hervor.

Das Nez des Fischers hanget
Im hellsten Sonnenschein,
Und sein Gemüt verlanget
Der Winde Spiel zu sein.

Und weil am Felsenriffe
Das Meer sich leiser bricht,
Wird rings der Bauch der Schiffe
Zur neuen Fahrt verpicht.

Den Uferdamm umklettern
Eidechsen rasch bewegt,
Und Nachtigallen schmettern,
Die jede Laube hegt.

Gezogen von den Stieren
Wird schon der blanke Pflug,
Und Menschen scheint und Thieren
Die Erde schön genug.

Nicht findet mehr der Waller

Das Gottesbild zu weit,
Es sind die Seelen Aller
Gestimmt zur Frömmigkeit.

O mein Gemüt, erfreue
An diesem Glanz dich auch,
Sei glücklich und erneue
Der Lieder Flötenhauch.

Auf daß die stumpfen Herzen
Du doch zuleßt besiegst,

Wenn frei von allen Schmerzen
Tief unter'm Gras du liegst.

A. v. Blaten.

Frühlingslied.

Der Frühling lacht von grünen Höhn,
Es steht vor ihm die Welt so schön,
Als seien eines Dichters Träume
Getreten sichtbar in die Räume.

Wann schöpferisch aus Morgenduft
Der Sonne Strahl die Wesen ruft,
Kehrt jedes Herz sich, jede Blume,
Empor zum lichten Heiligthume.

Wann Abendroth den Purpur webt,
Darin die Sonne sich begräbt,
Schließt sich befriedigt jete Blüte
Und Sehnsucht schlummert im Gemüte.

Vom Morgen bis zur Nacht entlang
Ist all ein Kampf der Sonne Gang;
Ein Kampf, die Schöpfung zu gestalten,
Durch Licht zur Schönheit zu entfalten.
Die Sonn' ist Gottes ew'ger Held,
Mit goldner Wehr im blauen Feld,
Und zu dem lichten Heldenwerke
Erneut der Frühling ihr die Stärke.

Die Sonn am Tag, der Mond bei Nacht,
Sie ringen all mit Wechselmacht,
Die Sonne, Rosen roth zu strahlen,
Und Lilien weiß der Mond zu malen.

Der Himmel ein saphirnes Dach
Der Flur smaragdnem Brautgemach,
Wo sich im Spiegel von Kristallen
Schaut Rose Braut mit Wohlgefallen.

Die Morgenröthe wirkt ihr Kleid,
Der Morgenthau reicht ihr Geschmeid,
Der Morgenwind, ihr kecker Freier,
Küßt sie erröthend unterm Schleier.

Der Frühling gibt im Garten Tanz,
Und alle Blumen nah'n im Glanz,
Wo Mädchen vorzustellen haben
Die Rosen, und Jasmine Knaben.
Das Veilchen birgt in Duft sich still,
Weil aufgesucht es werden will;
Die Rose glühend zeigt sich offen,
Wie könnte sie Verbergung hoffen?
Des Paradieses Pforten sind
Nun aufgethan im Morgenwind,
Und auf die Erde strömt vom Often
Der Duft, den sonst die Selgen kosten.
Die Lauben Edens werden leer,
Zur Erd' hernieder zog ihr Heer,
Wo nun die Engel schöner wohnen
In Rosenzelt und Lilienkronen.

Nun lebt, berührt vom Liebeshauch,
Das Leben neu und Todtes auch;
Der starre Fels vor Sehnsucht bebet,
Bis auch ein Epheu ihn umwebet.
O Frühlingsodem, Liebeslust,
Glück der felsentreuen Brust,
Die ein Geliebtes an sich drücket,
Das dankbar sie mit Kränzen schmücket.

In dieser Stille der Natur,
Wo Liebe spricht und Friede nur,
Sei fern den schweigenden Gedanken
Des Menschenlebens lautes Zanken.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »