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Du folgtest mir mit sinnigem Gemüth,
Oft sah ich hell Dein dunkles Auge leuchten
Daß jene Zeit so früh hinabgeblüht!

Fast will's ein schöner Morgentraum mich däuchten.
Und doch der Traum entweicht, die Jugend flieht
Mich dünkt, ich steh' auf eines Schloßes Trümmern,
Es weht um mich ein halbverklungnes Lied,
Ich seh' der Jugend Morgenröthe schimmern.

So halt' ich fest, was einmal mir geschenkt,
Und werd' es treu im tiefsten Herzen pflegen.
Laß mich, der gern vergang❜ner Tage denkt,
Nun auch dieß Buch in Deine Hände legen!
Es führe aus des Tages Kampf und Streit,
Wenn ringsum droht Zerstörung und Vernichtung,
Dich in des Zauberwaldes Einsamkeit:

Es führ' Dich heim zum Walde deutscher Dichtung!

Am 15. Oft. 1852.

Georg Scherer.

Erstes Buch.

Lenz und Liebe.

Hoffnung.

Und dråut der Winter noch so sehr
Mit troßigen Geberden,

Und streut er Eis und Schnee umher,
Es muß doch Frühling werden.

Und drängen die Nebel noch so dicht
Sich vor den Blick der Sonne,
Sie wecket doch mit ihrem Licht
Einmal die Welt zur Wonne.

Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht,
Mir soll darob nicht bangen,
Auf leisen Sohlen über Nacht
Kommt doch der Lenz gegangen.

Da wacht die Erde grünend auf,
Weiß nicht, wie ihr geschehen,

Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf,
Und möchte vor Lust vergehen.

Sie flicht sich blühende Kränze in's Haar,
Und schmückt sich mit Rosen und Aehren,
Und läßt die Brünnlein rieseln klar,
Als wären es Freudenzähren.

Drum still! Und wie es frieren mag,
O Herz, gib dich zufrieden;

Es ist ein großer Maientag

Der ganzen Welt beschieden.

Und wenn dir oft auch bangt und graut,
Als sei die Höll' auf Erden,

Nur unverzagt auf Gott vertraut!

Es muß doch Frühling werden.

Die Brautnacht.

Es hat geflammt die ganze Nacht
Am hohen Himmelsbogen,
Wie eines Feuerspieles Pracht
Hat es die Luft durchflogen;

Und nieder sank es tief und schwer
Mit ahnungsvoller Schwüle,
Ein dumpfes Rollen zog daher
Und sprach von ferner Kühle:

Da fielen Tropfen warm und mild
Wie lang' erstickte Thränen;
Die Erde trank, doch ungestillt
Blieb noch ihr heißes Sehnen.

Und sieh, der Morgen steigt empor
Welch Wunder ist geschehen?
In ihrem vollen Blütenflor

Seh' ich die Erde stehen.

E. Geibel

O Wunder, wer hat das vollbracht?

Der Knospen spröde Hülle,

Wer brach sie auf in einer Nacht
Zu solcher Liebesfülle ?

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