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Im holden Mond des Maien.
Im holden Mond des Maien,
Wenn lichte Blumen blühn,
Geflügelte Schalmeien

Die Waldesnacht durchziehn;
Da hebt sich eine Scholle,
Die Liebe lauscht hervor.
Ob noch der Winter grolle,
Noch laut der Stürme Chor.
Sieht grün sie nun die Weite,
Erträgt sie's nicht im Haus,
Sie fliegt auf Spiel und Beute
Gleich andern Vögeln aus.
Doch friert es etwa nächtig,
Sucht sie der Menschen Dach
Und schürt ein Feuer mächtig
Im jungen Herzen wach.

Maifeier.

Fr. Grillparzer.

Ein Kuckuk hier, sein Buhle dort,

Wo hohe Wipfel ragen!

Horch, ringsum klingt es munter fort,

Was sie ohn' Ende fragen:

"O sagt, was könnte schöner sein,

Was süßer unterm Süßen,

Als oben her der Sonnenschein,

Und frisches Grün zu Füßen?

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Was könnte, saget, schöner sein,

Was füßer unterm Süßen,

Als wenn zwei Herzen, jung und fein Im Mai sich freundlich grüßen?"

K. R. Tanner.

Vorfrühling.

Waldmeister steckt sein Köpfchen heraus,
Das lustige Meisterlein;

Dann pflücken wir bald einen ganzen Strauß,
Dann trinken wir Maienwein !

Und trinken wir lustigen Maienwein,
Sind auch die Lauben grün;
Wie glänzend wallt der blaue Rhein,
Wie roth die Röslein glühn!

Und glühn die Röslein rosenroth,
Dann fügen wir Paar an Paar,
Die blühn -o seliger Liebestod!
In des Mägdleins lockigem Haar.
Mein Mägdlein glüht wie vom jungen Wein,
Schaut süß verwirrt mich an,

Soll das nicht der nahende Frühling sein,
Hilf Gott, was ist es dann?

A. Kaufmann.

Du Tropfen Thau, seh' ich dich an.
Du Tropfen Thau, seh' ich dich an,
Kömmt mir die Thräne süß und still,
Weil du so treu dein Blümlein liebst,
Wie ich wohl einmal lieben will.

Und trennt dich auch an jedem Tag
Von deinem Lieb der Sonnenschein,
Du kehrst am Abend stets zurück!
So muß wohl treue Liebe sein.
Und stirbt dein Lieb vom Sonnenbrand,
Dann stirbst auch du im lezten Kuß,
Ich seh' dich an und sinne still,
Wie solch ein Tod beglücken muß!

D. v. Redwig.

Gefunden.

Ich gieng im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich

Ein Blümchen stehn,

Wie Sterne leuchtend,
Wie Aeuglein schön.

Ich wollt' es brechen,
Da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?

Ich grub's mit allen
Den Würzlein aus,
Zum Garten trug ich's
Am hübschen Haus.

Und pflanzt' es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.

Dom Strome.

W. v. Gothe.

Der Strom, der erst durch Felsenwånde
Sich leidenschaftlich hingewühlt,
Sieh, wie er nun ein grün Gelände
Mit sanftem Wellenschlag bespült!

Und wirft der Wind auch manche Blüte
Vom Ufer in die feuchte Bahn,
Die, ob in holder Scham sie glühte,
Mit ihm nun treibt zum Ocean:

Der wilde Sturm ist doch gezügelt;
Ein Blümchen ist dem Strom so werth,
Das sich in seiner Klarheit spiegelt,
Nach seinen Wogen nicht begehrt.

Er sieht es zwar am Ufer schwanken,
Er fühlt ein träumerisches Glück

Und spiegelt

könnt' er anders danken?

Gerührt das holde Bild zurück.

E. v. Feuchtersleben.

Ich hab' in den Klüften des Berges gehaust.

Ich hab' in den Klüften des Berges gehaust
Gar manche schaurige Nacht,

Und wann in den Föhren der Sturm gesaust,
Recht wild in den Sturm gelacht.

Da, wo die Spur sich des Menschen verlor,
Ward's erst mir im Busen leicht;
Ich bin geklommen auf Gipfel empor,
Die sonst nur der Adler erreicht.

Das Land, vom luftigen Horst geschaut,
Lag unten, von Wolken verdeckt;
Da schallte mein Lied gar grimmig und laut,
Das Lied hat schier mich erschreckt.

Und nieder trieb mich die grausige Lust

Am Strom der Wildniß entlang;

Ihn überschrie aus bewegter Brust
Mein seltsam brausender Sang.

Der Strom vertobt in ein friedliches Thal,
Dort liegt ein einsames Haus

Ein Rosengarten ein Gartensaal

Es schaut wohl Jemand heraus.

Und wie ich schweifend vorübergewallt
Am Hag, wo die Rosen sind,
Sind alle die schaurigen Lieder verhallt,
Ich ward so ein sanftes Kind!

A. v. Chamisso.

Nachbarshaus.

Es wölbet sich des Nachbars Dach
Weit über seine Fensterlein;

Doch flimmt so heimlich im Gemach
Der milde, fromme Lampenschein.

Ein tief gesenktes Wimpernpaar
Voll schöner Zucht und holder Scham
Verdecket schier die Augen klar,
Davon ich stete Wonne nahm.

Gieng Jemand ein in selbig Haus,
Sein Scheiden würde schwer daraus.

K. R. Tanner.

Der Sommertag.

Wie Feld und Au
So blinkend im Thau!

Wie Perlen schwer
Die Pflanzen umher!
Wie durch den Hain

Die Lüfte so rein!

Wie laut, im hellen Sonnenstrahl,
Die süßen Vöglein allzumal!

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