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Auf Flügeln des Gesanges. Auf Flügeln des Gesanges Herzliebchen, trag' ich dich fort, Fort nach den Fluren des Ganges, Dort weiß ich den schönsten Ort.

Dort liegt ein rothblühender Garten Im stillen Mondenschein;

Die Lotosblumen erwarten

Ihr trautes Schwesterlein.

Die Veilchen kichern und kosen,

Und schau'n nach den Sternen empor; Heimlich erzählen die Rosen

Sich duftende Märchen in's Ohr.

Es hüpfen herbei und lauschen
Die frommen, klugen Gazell'n;
Und in der Ferne rauschen
Des heiligen Stromes Well'n.
Dort wollen wir niedersinken
Unter dem Palmenbaum,
Und Liebe und Ruhe trinken,
Und träumen seligen Traum.

Die Lotosblume.

H. Heine.

Die Lotosblume ångstigt
Sich vor der Sonne Pracht,
Und mit gesenktem Haupte
Erwartet sie träumend die Nacht.

Der Mond, der ist ihr Buhle,
Er weckt sie mit seinem Licht,
Und ihm entschleiert sie freundlich
Ihr frommes Blumengesicht.

9

Sie blüht und glüht und leuchtet,
Und starret stumm in die Höh;
Sie duftet und weinet und zittert
Vor Liebe und Liebesweh.

H. Heine.

Die schlanke Waßerlilie.

Die schlanke Waßerlilie

Schaut träumend empor aus dem See;
Da grüßt der Mond herunter

Mit lichtem Liebesweh.

Verschämt senkt sie das Köpfchen

Wieder hinab zu den Well'n

Da sieht sie zu ihren Füßen

Den armen blaßen Gesell'n.

H. Heine.

Im Waßer wogt die Filie.

Im Waßer wogt die Lilie, die blanke, hin und her,
Doch irrst du, Freund, sobald du sagst, sie schwanke hin
und her!

Es wurzelt ja so fest ihr Fuß im tiefen Meeresgrund,
Ihr Haupt nur wiegt ein lieblicher Gedanke hin und her!

Wie des Mondes Abbild zittert.

Wie des Mondes Abbild zittert
In den wilden Meereswogen,
Und er selber still und sicher
Wandelt an dem Himmelsbogen:
Also wandelst du, Geliebte,
Still und sicher, und es zittert
Nur dein Abbild mir im Herzen,
Weil mein eignes Herz erschüttert.

A. v. Platen.

H. Heine.

Ist die Sonne heimgegangen.
Ist die Sonne heimgegangen,
Bringt der Abend Fried' und Ruh,
Und es schließen sich die Blumen,
Wie die müden Augen zu.
Warum muß denn meinen Augen
Stets der Schlaf vorübergehn?
Ach, die Sonne meiner Liebe
Bleibt am hohen Himmel stehn.

Hoffmann v. Fallersleben.

Ball-Abend.

Sie haben dich zum ersten Balle
Wie eine Königsbraut geschmückt,
Und stehen nun verwundert Alle,
Von deinem süßen Reiz entzückt.
Das Kleid von rauschend stolzer Seide,
Die Blumenkrone in dem Haar,
Und strahlender als das Geschmeide
Dein wonnetrunknes Augenpaar

Ja, du bist schön! Wie Alpenglühen
Sich um das Haupt des Gletschers flicht,
Seh' ich die Freudenrosen blühen
Auf deinem bleichen Angesicht.

Mir aber zuckt in tausend Wunden
Durch's tiefste Herz das bittre Weh,
Ob ich nach wenig kurzen Stunden
So schön, so rein dich wiederseh';
Und ob, wenn dir im blonden Haare
Des Kranzes Rosen sind verblüht,
Dann noch der Lenz, der wunderbare,
So reich dir duftet im Gemüth.

2. Wohlmuth.

Wenn das Abendroth zerronnen. Wenn das Abendroth zerronnen, Steigen Mond und Stern' empor, Und wenn Stern' und Mond erbleichen, Tritt die Sonn' aus goldnem Thor. In des Himmels Rosenglanze, In der Sonne klarem Licht, In dem Mond, in allen Sternen Seh ich nur dein Angesicht. Andre gehen mir vorüber, Und ich schaue sie nicht an; Dich errath' ich schon von ferne, Eh' ich dich erkennen kann,

Aber wenn du nah gekommen,

Kann ich doch dich nimmer sehn,

Weil vor Freud' und Schmerz und Zagen

Mir die Augen übergehn.

Ach, wie kann ich dein vergeßen,

Dein gedenken ohne Leid?

Bist mir ewig ja so nahe,

Bist mir ewig ja so weit!

E. Schulze.

Ich will's dir nimmer sagen.

Ich will's dir nimmer sagen,
Wie ich so lieb dich hab',
Im Herzen will ich's tragen,
Will stumm sein wie das Grab.

Kein Lied soll dir's gestehen,
Soll flehen um mein Glück:
Du selber sollst es sehen,

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Und kannst du es nicht lesen,
Was dort so zärtlich spricht,
So ist's ein Traum gewesen:
Dem Träumer zürne nicht!

R. E. Pruz.

Ich will ja nicht der Vogel sein.

Ich will ja nicht der Vogel sein
Auf schwankem Blütenreise.

Der hängt sich an und wiegt sich sein,
Fliegt doch bald auf die Reise.

Es zog ein Vöglein über Land
Durch grüne Waldeswildniß;
Am Weg ein Holzkapellchen stand,
Drin ein Marienbildniß.

Da schlüpft' es in das Heiligthum,
Baut' sich ein Nest darinnen.
Ach, meine Flügel gåb' ich drum,
Solch Nestlein zu gewinnen!

P. Heyse.

Mein Liebchen ist kein stolzes Schloß.

Mein Liebchen ist kein stolzes Schloß,
Dran prunkend reiche Säulen stehn,
Nach dessen Fenstern hoch zu Roß
Viel Herrn mit eitelm Gruße sehn.

's ist nur ein Kirchlein tief im Wald,
Drum ranket Ros' und Rebe sich;

So klar und fromm sein Glöcklein schallt,
Und Niemand betet drin, als ich.

-

D. D. Redwiß.

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