Auf Flügeln des Gesanges. Auf Flügeln des Gesanges Herzliebchen, trag' ich dich fort, Fort nach den Fluren des Ganges, Dort weiß ich den schönsten Ort. Dort liegt ein rothblühender Garten Im stillen Mondenschein; Die Lotosblumen erwarten Ihr trautes Schwesterlein. Die Veilchen kichern und kosen, Und schau'n nach den Sternen empor; Heimlich erzählen die Rosen Sich duftende Märchen in's Ohr. Es hüpfen herbei und lauschen Die Lotosblume. H. Heine. Die Lotosblume ångstigt Der Mond, der ist ihr Buhle, 9 Sie blüht und glüht und leuchtet, H. Heine. Die schlanke Waßerlilie. Die schlanke Waßerlilie Schaut träumend empor aus dem See; Mit lichtem Liebesweh. Verschämt senkt sie das Köpfchen Wieder hinab zu den Well'n Da sieht sie zu ihren Füßen Den armen blaßen Gesell'n. H. Heine. Im Waßer wogt die Filie. Im Waßer wogt die Lilie, die blanke, hin und her, Es wurzelt ja so fest ihr Fuß im tiefen Meeresgrund, Wie des Mondes Abbild zittert. Wie des Mondes Abbild zittert A. v. Platen. H. Heine. Ist die Sonne heimgegangen. Hoffmann v. Fallersleben. Ball-Abend. Sie haben dich zum ersten Balle Ja, du bist schön! Wie Alpenglühen Mir aber zuckt in tausend Wunden 2. Wohlmuth. Wenn das Abendroth zerronnen. Wenn das Abendroth zerronnen, Steigen Mond und Stern' empor, Und wenn Stern' und Mond erbleichen, Tritt die Sonn' aus goldnem Thor. In des Himmels Rosenglanze, In der Sonne klarem Licht, In dem Mond, in allen Sternen Seh ich nur dein Angesicht. Andre gehen mir vorüber, Und ich schaue sie nicht an; Dich errath' ich schon von ferne, Eh' ich dich erkennen kann, Aber wenn du nah gekommen, Kann ich doch dich nimmer sehn, Weil vor Freud' und Schmerz und Zagen Mir die Augen übergehn. Ach, wie kann ich dein vergeßen, Dein gedenken ohne Leid? Bist mir ewig ja so nahe, Bist mir ewig ja so weit! E. Schulze. Ich will's dir nimmer sagen. Ich will's dir nimmer sagen, Kein Lied soll dir's gestehen, Und kannst du es nicht lesen, R. E. Pruz. Ich will ja nicht der Vogel sein. Ich will ja nicht der Vogel sein Der hängt sich an und wiegt sich sein, Es zog ein Vöglein über Land Da schlüpft' es in das Heiligthum, P. Heyse. Mein Liebchen ist kein stolzes Schloß. Mein Liebchen ist kein stolzes Schloß, 's ist nur ein Kirchlein tief im Wald, So klar und fromm sein Glöcklein schallt, - D. D. Redwiß. |