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JUSTIN WINSOR,

CAMBRIDGE, MASS.

Deutscher Dichterwald.

Fyrische Anthologie

bon

Georg Scherer.

Stuttgart.

Druck und Verlag von Eduard Hallberger.

1853.

46545.73 HARVARD COLLEGE

Mis

MAY 8 1919

LIBRARY

Bueignung.

Gedenkst Du noch der goldnen Sommerzeit
Und jener stillen, glückdurchstrahlten Stunden,
Die uns in hoher Berge Einsamkeit

Schön wie ein Traum, doch auch so schnell entschwunden ;

Der Tage, da im leichten Fischerkahn

Wir fuhren durch des Alpsees grüne Wogen,

Indeß, verlockt von Deinem Sang, der Schwan

In scheuer Ferne stumm uns nachgezogen.

Und wie wir oft zur düstern Felsenschlucht
Sinabgestiegen auf verwachs'nen Wegen,
Wo sich der wilde Bach in jäher Flucht
Von Fels zu Fels uns stürzte kühn entgegen;
Wo manche Blume Dich vom steilen Rand
Mit dunklem Auge freundlich schien zu grüßen,
Wenn ich um's Haupt Dir Epheukränze wand
Und auf bemoostem Stein Dir saß zu Füßen.

Und dann die Tage, da auf rauher Bahn
Wir manche Bergeshöhe frisch erklommen,
Und weit hinaus in duft'ge Fernen sahn,
Wo Erd' und Himmel ruhten sanft verschwommen.
Tief unter uns der Erde Sorg' und Müh’n
Wie uns die schöne weite Welt entzückte!
Bis spät die Sonne noch im Alpenglüh'n
Den Abschiedskuß auf's Haupt der Berge drückte.

Dann wieder: wie Dein kleines weißes Roß,
Mit seidnem Neß und Glöckchen rings behangen,
Vom Försterhaus Dich trug zum alten Schloß,
Von dunkler Wälder Einsamkeit umfangen..
Es war, als nahte sich ein Elfenzug:
Verstohlen sah das Reh aus dichten Zweigen,
Manch Vöglein grüßte zwitschernd Dich im Flug.
Es lauschte jeder Baum in tiefem Schweigen.

Stets höher schien der Tannen grünes Dach
Auf mächt'gen Säulen sich emporzuheben,
Das hie und da ein Sonnenstrahl durchbrach,
Um zitternd auf dem grünen Moos zu schweben.
Rings heil'ge Stille. Nur zuweilen klang
Herüber von der fernen Bergeshalde
Ein Alphorn oder einer Sennin Sang,

Der wieder sich verlor im tiefen Walde.

Da lauschten wir dem Geiste der Natur
Und seinem tiefsten Wesen und Gedanken ;
Wir fühlten, wie mit uns die Kreatur
Sich sehne aus des Leibes dumpfen Schranken.
Und was in solchen Stunden ich erschaut,
Welch sinnige Deutung Manchem Du gegeben,
Was mir des Waldes Einsamkeit vertraut:
Mir bleibt's ein Talisman für's ganze Leben!

Und war der Tag im Abendlied verhallt,
Umfieng uns traulich das gebräunte Zimmer;
Da führt' ich Dich in einen andern Wald,
In einen Zauberwald voll Duft und Schimmer.
Die stolzen Säulen ragten hoch und hehr,
Als ob in einen mächt'gen Dom wir tråten,
Und durch die weiten Hallen wogt' ein Meer
Von Tönen und Gesängen und Gebeten.

Dann führt' ich Dich hinweg in tiefe Nacht,
Wo bleich der Mond die Tannenwipfel säumte,
Und all sein Silber streut' in stiller Pracht
Hin auf den See, der zwischen Felsen träumte.
Dort saß die Nire auf dem Stein und sang
So wunderbar, daß es den Sinn berauschte,
Indeß die Elfenschaar den Reigen schlang,
Den im Versteck manch Zwerglein still belauschte.

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