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und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sei zur Ehre Gottes des Vaters (Phil. 2).

Wenn also unser Herr und Heiland Jesus Christus für die Hochzeitsgäste in Kana Wasser in Wein verwandelt, so kann es doch wahrlich keine Sünde sein, Wein oder irgend ein anderes Getränk, das Gott geschaffen hat, zu genießen, und diejenigen sind auf verkehrtem Wege, die uns alles starke Getränk schlechtweg verboten haben wollen, als wäre es ein Geschöpf des Teufels und als wäre aller und jeder Genuß desselben Sünde. Denn der Apostel fagt (1. Tim. 4, 4): Alle Kreatur Gottes ist gut und nichts verwerflich, das mit Danksagung empfangen wird." Darum ermahnt uns auch derselbe Apostel (Gal. 5, 1): „So bestehet nun in der Freiheit, damit uns Christus befreiet hat, und laßt euch nicht wieder in das knechtische Joch fangen." Und an einer anderen Stelle sagt er (Kol. 2, 16 ff.) „So lasset nun niemand euch Gewissen machen über Speise oder Trank“, und warnt uns vor der falschen Geistlichkeit derjenigen, die da sagen: „Du sollst das nicht angreifen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren." Wir dürfen also essen und trinken, was wir wollen, solange wir es mit Dank gegen den guten Schöpfer aller Dinge genießen, aber nicht wie viel wir wollen. Das Uebermaß und der Mißbrauch der Geschöpfe Gottes ist zu allen Zeiten und unter allen Umständen verwerflich, und so sehr uns Gottes Wort unsere Freiheit zusichert im Essen und Trinken, so ernstlich verdammt es das Saufen und Fressen und erklärt, ein Trunkenbold wird das Reich Gottes nicht ererben.

Und wenn unser Heiland auf einer Hochzeit, als der Wein mangelt, seine Herrlichkeit offenbart und so willig und freundlich ist, dem Mangel abzuhelfen, um die Hochzeitsfreude zu erhöhen, wie viel mehr. wird er seine Herrlichkeit offenbaren und uns helfen, wenn in unserer gottwohlgefälligen Ehe das tägliche Brot mangelt, oder sonst Leib und Seele in Gefahr schweben und wir unsere Zuflucht zu ihm nehmen! Und wenn er so reichlichen Vorrat schafft und einen so unvergleichlich köstlichen Wein schenkt, welch ein gütiger, freundlicher, liebreicher Hochzeitsgast ist er! Darum wenn wir weinen und heulen müssen, während die Welt sich freut, sollten wir keinen Augenblick daran zweifeln, ob er sein Wort auch wahr machen werde: Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Er ist ja grade zu dem Zweck in die Welt ge= kommen, „zu schaffen den Traurigen zu Zion, daß ihnen Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit und schöne Kleider für einen betrübten Geist gegeben werden" (Jes. 61, 3); unsere Schuld in Gerech= tigkeit, unsere Angst in Frieden, unser Unglück in Glück, unfern Tod

in Leben, unsere Hölle in Himmel zu verwandeln. Wie sollten wir nicht von Tage zu Tage wachsen im Glauben, wie die Jünger in unserm Texte, und immer freudiger ihm vertrauen lernen, wenn wir immer wieder schmecken und sehen, wie freundlich der Herr ist! Haben wir ihn durch die heilige Taufe bei uns, laden wir ihn bei unserer Hochzeit zu Gaste, ist er auf unser tägliches Gebet unser Begleiter auf dem Le= benswege bei Sonnenschein und Ungewitter, wenn wir aufstehen und wenn wir uns niederlegen, bleibt er unsers Herzens Schaz, unser König und unser Gott, o dann müssen sich früher oder später alle Thränen des Leides in Thränen der Freude verwandeln. Dann ist alles unser, es sei Paulus oder Appollos, es sei Kephas oder die Welt, es sei das Leben oder der Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist unser, wir aber find Christi, Christus aber ist Gottes (1. Kor. 3, 21-23).

Fang dein Werk mit Jesu an;
Jesus hat's in Händen.
Jesum ruf' zum Beistand an,
Jesus wird's wohl enden.

Steh mit Jesu morgens auf,

Geh mit Jesu schlafen.
Führ mit Jesu deinen Lauf,
Laß nur Jesum schaffen. Amen.

Am dritten Sonntag nach
Epiphanias.

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Matth. 8, 1-13.

eliebte im Herrn! „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden" (Mark. 16, 16). Nach diesen Worten des Sohnes Gottes, unsers Herrn Jesu Christi, welcher in der Fülle der Zeit der Heiland der Welt wurde und, wenn abermal die Zeit erfüllt ist, der Richter der Welt sein wird, ist der Glaube an ihn von weittragender, ja alles entscheidender Bedeutung für Zeit und Ewigkeit. Hast du den Glauben, wohl dir! Hast du den Glauben nicht, wehe dir!

Was ist denn dieser Glaube? Was meint Jesus, was meint die Schrift mit dem Glauben, dem sie solche Wichtigkeit beilegen? „Es ist aber der Glaube", so wird uns (Hebr. 11, 1) gesagt, „eine gewisse Zuversicht des, das man hoffet, und nicht zweifeln an dem, das man nicht siehet." Glauben überhaupt heißt hiernach, eine gewisse Zuversicht des Herzens, eine feste Ueberzeugung und fröhliche Erwartung in seinem Innersten hegen betreffs einer Sache, die man hier auf Erden nicht mit Augen sehen kann; es heißt ohne Zweifel hoffen auf den Besit und Genuß eines Gutes, das man in diesem Leben nicht mit Händen greifen kann. Der christliche Glaube insonderheit ist also eine feste Zuversicht und gewisse Ueberzeugung im Herzen betreffs der großen Thaten Gottes, die er zu unserm Heil vollbracht hat und die in dem ge= schriebenen Worte Gottes uns fund gethan werden; es ist ein kindliches Vertrauen, eine fröhliche Erwartung und Hoffnung auf den ewigen Genuß der Güter, die uns das Evangelium verspricht. Denn was das Evangelium uns verkündigt, sind lauter unsichtbare Dinge. Gott und seine großen Thaten, die er durch Jesum Chriftum auf Erden uns zu Gute vollbracht hat, können wir mit unsern fünf Sinnen nicht wahrnehmen, noch durch Schlüsse der Vernunft gewinnen. Jesus Christus, das A und das O, der Anfang und das Ende, der ganze Inhalt des christlichen Glaubens, ist gen Himmel gefahren und wird erst am jüngsten Tage unsern leiblichen Augen wieder sichtbar werden. So find auch die Güter und Schäße, die er uns erworben hat und in seinem Wort anbietet, nämlich Gottes Gnade, Vergebung der Sünde, der

Heilige Geist, die Auferstehung des Fleisches, der ganze selige Himmel mit all seinen Freuden, keine Dinge, die wir hier mit den Händen betasten, mit der Zunge schmecken oder sonst mit unsern Sinnen erfassen und uns zueignen können. Nur durch das Wort Gottes, insonderheit durch die öffentliche Predigt desselben, können wir zu einer Kenntnis dieser Dinge gelangen, kann das alles in unsre Seele kommen. Und nur durch dasselbe Wort wird zugleich das Licht in unsern Herzen entzündet, welches die Schrift Glauben nennt. So tommt der Glaube aus der Predigt; das Predigen aber durch das Wort Gottes" (Röm. 10, 17).

Wenn nun dieser Glaube, dieses Vertrauen auf Christum, den man nicht sieht, diese gewisse Hoffnung auf Dinge, die in ihm uns zuteil werden sollen und die man doch mit keinen Sinnen wahrnehmen noch mit der irdischen Vernunft begreifen kann, von so tiefgreifender, ewigentscheidender Wichtigkeit ist, so muß bei jedem einzelnen unter uns die ängstliche Frage im Herzen auftauchen: Habe ich diesen wah, ren seligmachenden Glauben, oder betrüge ich mich selbst mit einem Scheinglauben, mit einem toten Wahne? Unser heutiges Evangelium giebt uns den Maßstab an die Hand, wonach ein jeder sein eigenes Herz prüfen und diese Frage für sich selbst beantworten kann. Auf Grund desselben sei darum der Gegenstand unserer Erwägung:

Merkmale des seligmachenden Glaubens.

Frage dich:

I. Ob du eilst zu Christo;

II. Ob du thätig bist in der Liebe;
III. Ob du wandelst in der Demut.

I.

V. 1-4. Da er aber vom Berge herabging, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Aussägiger kam und betete ihn an und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's thun, sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussat rein. Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sage es niema n d, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Moses befohlen hat, z u einem Zeugnis über sie.

"

Was uns hier erzählt wird, geschah, als Jesus von dem Berge wieder herabging, auf welchem er die wundervolle sogenannte Bergpredigt gehalten hatte. Da hatte er gegen Ende gesagt: „Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführet; und ihrer sind viele, die darauf wan= deln. Und die Pforte ist enge, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenig ist ihrer, die ihn finden" (7, 13. 14). Er hatte warnend hinzugesett: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr! Herr! in das Himmelreich kommen; sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel“ (V. 21). Was dieser Wille sei, sagt er selbst (Joh. 6, 40): „Das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn siehet und glaubet an ihn, habe das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage." Und so erklärt auch sein Apostel (1. Joh. 3, 23) ausdrücklich: „Das ist Gottes Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesu Christi und lieben uns unter einander, wie er uns ein Gebot gegeben hat." Demnach ist das erste Merkmal des seligmachenden Glaubens dieses: Er eilt zu Jesu, er hofft auf Chriftum, er sucht Hilfe in seiner Not bei niemand weder im Himmel noch auf Erden, als allein bei dem Heilande der sündigen Menschenwelt, der da heißt Jesus Christus. Davon haben wir ein lebendiges Beispiel an dem Ausfäßigen in unserm Texte.

Der Aussat war eine schreckliche Plage. Zuerst an einzelnen Stellen, dann allmählich immer weiter am ganzen Körper brach ein Ausschlag aus, der sich zu ekligen Geschwüren entwickelte, bis das Fleisch bei lebendigem Leibe in Verwesung überging. Und weil diese Krankheit ansteckend war, so wurde der arme Mensch, der daran litt, durch das Gesetz von aller menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen; und weil sie in den meisten Fällen unheilbar war, so konnte der Bejammernswerte auch keine Hoffnung haben, in dieser Welt je wieder in den Kreis seiner Lieben zurückkehren zu können.

Auch wir sind von Natur mit Aussat behaftet, nämlich mit geist= lichem. Der geistliche Aussatz ist die Sünde. Sie zerfrißt und verderbt uns nach Leib und Seele und führt uns, wenn keine Rettung bei Zeiten kommt, dem ewigen Tode entgegen. Diese unsere Krankheit beschreibt der heilige Prophet (Jes. 1, 5. 6) mit den erschütternden Worten: Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis aufs Haupt ist nichts Gesundes an ihm, sondern Wunden und Striemen und Eiterbeulen, die nicht geheftet noch verbun den noch mit Del gelindert sind." Auch ansteckend ist dieser Sündenaussah; denn das sündliche Verderben pflanzt sich von den Eltern durch

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