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Christum hebt er hoch und giebt ihm alle Ehre. Sprich nur ein Wort, sagt er, so wird mein Knecht gesund. Es ist gar nicht nötig, daß dụ mir solche unverdiente Ehre erzeigst, unter mein armes Dach einzutreten. Ich bin nur ein schwacher, sündiger Mensch und andern Menschen unterworfen. Und doch, wenn ich sage zu meinem Knechte; Komm her! so tommt er; und zu einem andern: Geh hin! so geht er; und zu einem dritten: Thu das! so thut er's. Solche Kraft hat schon mein armseliges Wort. Wie viel mehr kann dein Wort über die ganze Natur, über Krankheit und Gesundheit, über Leben und Tod, über Himmel und Hölle gebieten! So wirft er sich herunter und hebt Christum in die Höhe. Was antwortet Christus? Er wendet sich zu denen,, die ihm nachfolgen, und sagt voller Verwunderung: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!"

Selbstgerechtigkeit, Hochmut, Aufgeblasenheit, Eigenliebe, Stolz, Selbstgefälligkeit und Ueberhebung vertragen sich also mit dem seligmachenden Glauben nicht; sie sind Gift für das kindliche Vertrauen auf Christum, welches die Apostel Glauben nennen. Je tiefer ein Mensch sich selbst erniedrigt, je kleiner, geringer, ärmer, ohnmächtiger und unwerter er in seinen eigenen Augen wird, desto herrlicher kann der seligmachende Glaube in seinem Herzen zum mächtigen Baume voll himmlischer Früchte emporwachsen, so daß der Heiland selbst darüber in Verwunderung gerät. Der seligmachende Glaube wandelt in der Demut. Denn das Herz worin er sproßt und blüht und Früchte trägt, ist über seine Sünde zerschlagen; es ist tief betrübt, daß es den grundgütigen Gott so oft und schwer beleidigt hat, und erkennt immer deutlicher, daß es vor Gott nichts zu rühmen hat, sondern von lauter Gnade leben muß. Darum sind alle seine guten Werke gegen seine Sünde in seinen Augen wie ein Tröpflein gegen das unendliche Meer; hingegen hat es seine Freude an allem, was Christum, seinen lieben Heiland, verklärt und rühmt und erhebt.

Merken wir uns zum Schlusse, was unser Heiland hier versichert: Ich sage euch: Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend, aus allen Weltgegenden, aus allen Völkern und Nationen bis an das Ende der Tage, und werden mit Abraham und Isaak und Jakob, den gläubigen Erzvätern, im Himmelreiche sizen und an dem himmlischen Hochzeitsmahle des Lammes sich ohne Ende erlaben. Und wodurch werden sie dahin gelangt sein? Durch den seligmachenden Glauben des Ausfähigen und des Hauptmanns, welcher Christum allein als den Erlöser aus aller Not ergreift, durch die Liebe thätig ist und in der Demut wandelt. Aber die Kinder des Reiches, welche die Gnadenmit

tel wohl besigen, aber in der Kirche Gottes sich nur äußerlich befinden und bloß mit dem Munde Herr, Herr sagen, werden ausgestoßen werden in die äußerste Finsternis hinaus, in den Abgrund der Hölle, wo sie vor Schmerz heulen und vor Zorn gegen sich selbst mit den Zähnen fnirschen werden. Warum das? Weil sie keinen Glauben hatten, weil ihr Glaube ein falscher war, weil ihr Glaube ein toter war. Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! So sprach Jesus Christus zu dem Hauptmann, und sein Knecht ward gesund zu derselbigen Stunde. So spricht er zu dir und mir in der Zeit der Gnade, und Trost, Friede und Hoffnung zieht in unser Herz ein. So wird er als Richter am jüngsten Tage sprechen, und Freude die Fülle und liebliches Wesen zur Rechten Gottes ewiglich wird dem zuteil werden, der im Glauben bis ans Ende ausgeharrt hat.

Jesu, du Anfänger und Vollender des Glaubens, erbarme dich unser und gieb uns durch dein Evangelium Licht und Kraft zum Glauben. Bewahre uns vor Scheinglauben und Selbstbetrug, vor Heuchelei und Ueberhebung. Gieb uns aufrichtige Selbsterkenntnis; gieb uns, daß wir uns selbst prüfen, ob wir im Glauben stehen. Befehre du uns durch deinen Geist zum wahren, seligmachenden Glauben, so werden wir bekehrt. Komm du selbst durch den Glauben in unser Herz und entzünde es zur Liebe, erweiche es zur Demut, daß wir dir und unserm Nächsten durch die Liebe dienen und in Demut wandeln, wie du uns ein Vorbild gelassen haft. Dein sei der Ruhm und die Ehre in Ewigkeit! Amen.

Am
Um vierten Sonntag nach
Epiphanias.

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Matth. 8, 23-27.

eliebte in dem Herrn! Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so viel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege, und meine Gedanken denn eure Gedanken." So spricht Gott durch den Mund des heiligen Propheten (Jes. 55, 8, 9). Der Mensch zieht so gern den Herrn aller Herren vor seinen Richterstuhl und hat eine unheimliche Lust daran, ihn zu examinieren. Warum thust du dies? warum thust da das? Warum machst du dieses so, und warum richtest du jenes so ganz anders ein? Aber alle diese thörichten Fragen des kurzsichtigen Menschenherzens will er ein für alle Mal abgeschnitten haben mit der Erklärung: So viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel sind auch meine Gedanken und Ratschläge höher als eure; turz: meine Weltregierung und insonderheit meine Führung der Frommen auf Erden ist und bleibt euch ein unerforschliches Geheimnis, das ihr erst dann mit lobpreisender Verwunderung durchschauen sollt, wenn ihr über den Jordan des Todes in das himmlische Kanaan siegreich durchgedrungen seid. Daher muß sich der wahre Glauben in diesem Leben. auch darin erweisen, daß er bei den unbegreiflichen Gerichten und unerforschlichen Wegen Gottes den Finger auf den Mund legt und schweigt, duldet und wartet, und unerschütterlich daran fest hält, daß sein Vater im Himmel alles herrlich hinausführen wird, sollte der Weg nach dem Himmel auch durch Trübsal, Finsternis, Tod und Hölle gehen.

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Das leuchtendste Beispiel hiervon ist unser Herr und Heiland Jesus Christus selbst. Ueber ihn hatte Gott vom Himmel herab ge= rufen: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe“ (Matth. 3, 17). Sollte man nicht erwarten, diesem geliebten Sohne des großen Gottes Himmels und der Erden hätten alle goldenen Kronen der Welt zu Füßen liegen müssen? Ihn hätte alles auf den Händen. tragen müssen? Vor ihm hätte sich der Erdkreis in den Staub werfen und jauchzen müssen: Du allein bist würdig zu nehmen Lob und Preis und Dank und Anbetung? Ja, wahrlich! Aber was sehen wir? Er

beginnt zu predigen, die Sünde zu strafen und die Gnade Gottes zu rühmen. Da wird ihm bald der eine feind, der seine Sünde lieb hat, bald fängt der andere Selbstgerechte an, ihn zu hassen, und in drei Jahren hat er sich das ganze jüdische Volk, die Heiligsten, Klügsten und Angesehensten an der Spize, so auf den Hals geladen, daß sie ihm Schlingen legen, ihn gefangen nehmen, falsches Zeugnis wider ihn suchen, ihn verhöhnen, verspeien, mit Dornen trönen, zwischen zwei Mördern ans Holz nageln und nicht ruhen, bis sie ihn ums Leben gebracht haben. Und bei alle dem rührt der Vater im Himmel keinen Finger, ihm zu helfen, macht teine Miene, der Ermordung seines Geliebten Einhalt zu thun, läßt sich nicht hören und nicht sehen und thut, als wolle er nichts von ihm wissen, als habe er ihn ganz und gar in die Gewalt aller höllischen Mächte dahingegeben. Ja, was sage ich? Dies hatte er wirklich gethan. Das hören wir aus dem Munde des Sohnes selbst, da er in der tiefsten Tiefe seiner Höllenqual schreit: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!" Scheint das nicht durchaus mit einander in Widerspruch zu stehen, daß Gott dort ihn für seinen lieben Sohn erklärt, an dem er sein vollkommenes Wohlgefallen habe, und hier läßt er ihn erbarmungslos in Todesmartern verschmachten? Das geht freilich unendlich über unsern Verstand hinaus, unsere natürliche Vernunft kann das nicht reimen. Aber nur drei Tage schweben wir in solchem Hangen und Bangen. Denn da steht er von den Toten wieder auf, und wir erkennen mit jubelndem Herzen, wie wunderbar Gott alles zum seligen Ziele hinausgeführt hat: Er hat durch diese Todesmarter seines geliebten Sohnes die Welt erlöst. welch ein wunderbarer Gott ist unser Gott! Er macht arm und macht reich; er niedriget und erhöhet. Der Herr tötet und macht lebendig; er führt in die Hölle und wieder heraus“ (1. Sam. 2, 6. 7). Das aber, geliebte Zuhörer, sollen wir nach Gottes Willen nicht bloß an Christo sehen, sondern auch an uns selbst erfahren. Darum laßt uns auf Grund unseres heutigen Tertes zum Gegenstand unserer Betrachtung machen:

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V. 23. 24. Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. Und siehe, da er hub sich ein

groß Ungest üm im Meer, also daß auch das Schiff = lein mit Wellen bededt ward; und er schlief.

Eine merkwürdige, tiefsinnige, herzerhebende Geschichte ist es, was uns hier erzählt wird. Eine Geschichte, sage ich, ein wahrhaftig im Leben unseres Heilandes vorgekommenes Ereignis, nicht ein Gleichnis oder Märchen oder Fabel. Doch ist diese Geschichte nicht um ihrer selbst willen geschehen oder nur zu unserer turzweiligen Unterhaltung geschrieben, sondern was geschrieben ist, das ist uns zur Lehre ge= schrieben, auf daß wir durch Geduld und Trest der Schrift Hoffnung haben" (Röm. 15, 4). Sie soll uns auch als ein Bild der Kirche Jesu Christi, als eine Vorausdarstellung, wie es dem Reiche Gottes auf Erden ergeht, dienen. Darauf wollen wir in dieser Stunde unsere Gedanken verweilen lassen.

Gott hatte das Schifflein seiner Kirche, welches durch das Meer dieser Welt und Zeit nach dem Hafen der Ewigkeit segelt, schon im alten Bunde durch die Verheißungen von dem künftigen Messias gezimmert und seetüchtig gemacht. Als aber die Zeit nach Gottes Rat erfüllt war, trat Jesus Christus, der Fleisch gewordene Sohn Gottes, vom Himmel herab in das Schifflein. Denn „er liebte die Gemeine und hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiligte, und hat fie gereinigt durch das Wasserbad im Worte, auf daß er sie ihm selbst darstellte eine Gemeine, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern daß sie heilig sei und unsträflich" (Eph. 5, 25—27). Seit jener Zeit, nunmehr 19 hundert Jahre lang, befindet sich dieses wunderbare Schiff auf der wunderbaren Fahrt nach dem feligen Hafen des Friedens droben. Und während der ganzen Zeit werden die Völker auf Erden durch die Predigt des Evangeliums eingeladen, in das Schiff einzutreten. Sobald ein Sünder in aufrichtiger Buße sich zum Glauben an den erschienenen Heiland bekehrt, so tritt er wie die Jünger in unserem Texte mit in das Schiff. Niemand kann zweien Herren dienen; niemand fann in dem Schiffe mit über das Meer fahren und doch zugleich am diesseitigen Ufer stehen bleiben. Entweder ganz, mit Leib und Seele, für Zeit und Ewigkeit, hinein in das Schiff, oder ganz draußen geblieben! Wollen wir der vollbrachten Erlösung ewiglich genießen und einst zu den Heimgelangten gehören, die nach vollbrachter Fahrt am jenseitigen Ufer sich des ewigen Friedens erfreuen, so dürfen wir nicht mehr die Lüste des Fleisches vollbringen; wir dürfen nicht mehr mit der Welt laufen in dasselbe wüste, unordentliche Wesen und lästern; wir dürfen nicht mehr dem Teufel dienen, sondern wir müssen absagen dem Teufel und all seinen Werken

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