ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

"

Was wird das alles zu bedeuten haben? Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit." Nachdem solche Zeichen vorhergegangen, wird der Sohn Gottes in seiner menschlichen Gestalt, angethan mit großer Kraft und Herrlichkeit, in den Wolken des Himmels vor den Augen der ganzen Welt erscheinen, um die Toten aufzuwecken, dieser Welt ein Ende zu machen und das ewige Urteil zu sprechen. Auch diese Wiedererscheinung des Weltheilandes als Weltrichters in ihrer überwältigenden Herrlichkeit schaute Johannes, und er sagt (Offenb. 19, 11-16): „Und ich sah den Himmel aufgethan. Und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hieß Treu und Wahrhaftig; und er richtet und streitet mit Gerechtigkeit. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte viele Kronen; und hatte einen Namen geschrieben, den niemand wußte, denn er selbst. Und war angethan mit einem Kleide, das mit Blut besprenget war, und sein Name heißt: das Wort Gottes. Und ihm folgte nach das Heer im Himmel auf weißen Pfer= den, angethan mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Munde ging ein scharf Schwert, daß er damit die Heiden schlüge. Und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter des Weins des grimmigen Zorns Gottes des Allmächtigen. Und hat einen Namen geschrieben auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte also: Ein König aller Könige und ein Herr aller Herren."

Was will Jesus Christus uns bringen, wenn er so wiederkommt?

II.

V. 28-33. Wenn aber dieses anfängt zu ge= 1chehen, so sehet auf und hebet eure Häupter auf, darum daß sich eure Erlösung na het. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume; wenn sie jezt ausschlagen, so sehet ihr's an ihnen und merket, daß jezt der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies alles sehet angehen, so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.

Jesus Christus wird wiederkommen in großer Kraft und Herrlichkeit, nicht in Armut, Niedrigkeit und Schwachheit, wie vormals.

Denn er wird nicht kommen, um noch einmal der Knecht aller Knechte zu werden, sondern zu herrschen; nicht um wiederum gehorsam zu werden bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuze, sondern um das Reich einzunehmen; nicht um sich abermals von Juden und Heiden richten zu lassen, sondern um zu richten die Lebendigen und die Toten. Und wir werden alle vor seinem Richterstuhle offenbar werden müssen; auf daß ein jeglicher empfahe nach dem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sei gut oder böse. Da werden die Ungläubigen, die Selbstgerechten, die Ehebrecher, die Trunkenbolde, die Mammonsknechte, die Christusleugner, die Bibelspötter, die Sabbatschänder, die Kirchenverfolger und aller Same der Schlange sehen, in welchen ste gestochen haben, wer es ist, gegen den sie auf Erden gewütet, dessen Wort sie verachtet, dessen Namen sie geschändet haben. Kein Wunder, daß ihre Angesichter feuerrot sein werden vor Entsehen, daß sie verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden! Bei diesem Anblick wird ihr eigenes Gewissen ihnen schon sagen, was sie zu erwarten haben; denn „der Verzagten und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod" (Offenb. 21, 8).

Auch wir Christen müssen erbeben, wenn wir auf das zornige Gericht des gerechten Gottes und unsere blutrote Sündenschuld blicken. Denn wenn Gott mit uns handeln wollte nach dem, was unsere Thaten wert sind, so würde kein Mensch selig. Aber wir haben einen Mittler und Fürsprecher bei dem ewigen Richter, und das ist eben der Richter selbst, der auf seinem Wolkenthrone daherfährt und das ewiggiltige Urteil sprechen wird, Jesus Christus. Darum redet er hier aufs allerfreundlichste und tröstlichste zu uns und sagt: Wenn aber dieses alles anfängt zu geschehen, so sehet auf und hebet eure Häupter auf, darum daß sich eure Erlösung nahet; seid gutes Mutes, jauchzet und springet, darum, daß nicht die Hölle, sondern das Reich Gottes euch tommt.

Zwar sind wir durch Christi Tod und Auferstehung von der Schuld unserer Sünde, von dem Fluch des Gesezes, von der Herrschaft des Teufels und von der Furcht des Todes erlöst, allein wir leben hier auf Erden noch im Fleische und darum unter viel Mühe und Kampf, Sorgen und Anfechtungen, Not und Tod; wir haben den Teufel, den Lügner und Mörder von Anfang, die christusseindliche Welt und unser eigenes verderbtes Fleisch und Blut auf Schritt und Tritt wider uns, und seufzen daher mit dem Apostel (Röm. 7, 24):

"Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes!" Auch hat unser Heiland selbst uns vorausgesagt (Joh. 16, 20): Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr aber werdet traurig sein." Er segt aber sogleich das troftvolle Wort hinzu: „Doch eure Traurigkeit -foll in Freude verkehrt werden." Und das wird geschehen, wenn er in den Wolken des Himmels, begleitet von den Tausend mal Tausend, die Gott dienen, und den Zehntausend mal Zehntausend, die vor Gott stehen, wiederkommen wird vor den erstaunten Augen aller Völker auf Erden. Denn er kommt, um uns Christen die völlige Erlösung von der Macht der Sünde, von dem Haffe der Welt, von den feurigen. Pfeilen des Bösewichtes, von Tod und Grab und Verwesung zu bringen; er kommt, um uns das Reich Gottes in seiner Herrlichkeit zu offenbaren und uns zum ewigen Genusse der Güter desselben heimzuholen; er kommt, um nach dem Willen seines himmlischen Vaters selbst zur Thatsache zu machen, was er in den Tagen seines Fleisches so inbrünstig für uns erfleht hat (Joh. 17, 24): „Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast; daß fie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebet, ehe die Welt gegründet ward." welche Freude wird das sein! Hier hat noch kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und kein. Herz begriffen, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben (1. Kor. 2, 9); ja alle Leiden dieser Zeit, auf einen Haufen gewälzt, sind „nicht wert der Herrlichkeit, die an uns soll offenbart werden“ (Röm. 8, 18). Denn er wird uns zu sich nehmen, auf daß wir seien, wo er ist, wo der Tod nicht mehr sein wird, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerzen mehr sein wird, weil das Erste, nämlich diese Welt mit all ihrer Sünde und ihrem Jammer, ein für allemal für uns vergangen sein. wird. Denn er wird uns sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Er wird selber abwischen alle Thränen von unsern Augen, und wenn Gott sie abtrocknet, dann fließen sie nicht mehr, es sei denn vor Freuden; denn wir werden uns freuen mit unaussprechlicher und seliger Freude, die niemand von uns nehmen wird. Er wird uns, angethan mit weißen Kleidern, mit Kronen auf den Häuptern und Palmen des Sieges in den Händen, einführen in den neuen Himmel und auf die neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnen wird; in das himmlische Jerufalem, die Stadt Gottes mit den goldenen Gaffen und den Thoren von Perlen, wo die Herrlichkeit Gottes leuchtet und das Lamm uns führen wird zu den lebendigen Wasserbrunnen; wo wir gespeist werden mit

Manna und mit Wonne als mit einem Strome getränkt werden und liebliches Wesen zur Rechten Gottes ewiglich genießen werden; wo wir dem ohnmächtigen Tode und der überwundenen Hölle den heiligen Spott in die Zähne werfen werden: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?" wo wir mit allen Patriarchen und Propheten, Evange= listen und Aposteln, Märtyrern und Reformatoren und unsern vorangegangenen Lieben wie mit der Stimme großer Wasser und mit der Stimme großer Donner jauchzen werden: „Hallelujah! Denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen. Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen und sein Weib hat sich bereitet" (Offenb. 19, 6. 7).

Das ist es, um was wir inbrünstig bitten mit den Worten: Dein Reich komme! Erlöse uns von allem Uebel! Und wenn nun wirklich die Erfüllung unserer tausendmal wiederholten Bitte tommt, sollten wir uns dann entsegen? Wer fürchtet sich vor dem Ausschlagen der Bäume nach den eisigen Stürmen des Winters? Jedes Herz wird froh, wenn es die Knospen und Blüten schaut; denn es weiß, jezt kommt der fröhliche Sommer mit seinen Blumen und Früchten. So sollen auch unsere Herzen in Sprüngen gehen, wenn wir diese wundervollen Zeichen am Himmel, an der Erde und am Meere erblicken; denn sie verkün= digen uns die Nähe des Weltheilandes mit seinem Himmel voll Freude.

Auch muß es zur Erhöhung unserer freudigen Hoffnung dienen, wenn wir hören, daß diese unsere Erlösung nicht etwa noch Millionen von Jahrhunderten in der Ferne liegt, sondern nahe bevorsteht. Denn unser Heiland beteuert, das damals lebende Geschlecht der Menschen werde nicht vergehen, bis daß alles geschehe. Ein Menschenalter be= rechnet man gewöhnlich auf 30 bis 40 Jahre, und 37 Jahre, nachdem Jesus diese Worte gesagt, wurde Jerusalem durch die Römer zerstört, wie er prophezeit hatte. Da ging vorbildlicher Weise in erstmalige Erfüllung alles, was er vom Untergang des jüdischen Volkes und damit zugleich weitergehend vom Untergang der Welt vorausverkündigt hatte. So gewiß also die Seinen bei dem Untergang Jerusalems' gerettet wurden, so gewiß werden auch wir allem Unglück entrinnen beim Untergang der Welt. Und es muß endlich unsere Hoffnung unerschütterlich befestigen, wenn wir hören, daß diese Verheißung göttlich gewiß ist; denn Himmel und Erde werden vergehen, aber nicht die Worte unseres Heilandes; sie werden und müssen wahr werden. Wohl uns der herrlichen Zukunft, welcher wir entgegen gehen! Wie sollen wir aber der Wiederkunft unseres Heilandes warten? Das laßt uns noch drittens kurz erwägen.

III.

V. 34-36. Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht beschweret werden mit Fressen und Saufen und Sorgen der Nahrung, und komme dieser Tag schnell über euch! Denn wie ein Fallstrid wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. So seid nun wader allezeit und betet, daß ihr wür dig werden möget zu entfliehen diesem allen, das geschehen soll, und zu stehen vor des Men = schen Sohn.

„Wenn der böse Knecht in seinem Herzen wird sagen: Mein Herr kommt noch lange nicht; und fängt an zu schlagen seine Mitknechte, isset und trinket mit den Trunkenen, so wird der Herr desselben Knechtes kommen an dem Tage, da er sich nicht versiehet, und zu der Stunde, die er nicht meinet, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappen" (Matth. 24, 48-51). Dürfen wir also in Fressen und Saufen, in Unzucht und andern Lastern des Fleisches sicher da= hinleben, in dem schrecklichen Wahne und Selbstbetrug: Unser Herr tommt noch lange nicht? Nimmermehr! Denn gesezt den Fall, es wäre wirklich so, daß der jüngste Tag noch Jahrhunderte, ja Jahrtausende auf sich warten ließe, so kann uns doch zu jeder Stunde der Tod übereilen, und wie uns der Tod findet, so findet uns der jüngste Tag; denn wenn der Baum fällt, er falle gegen Mittag oder Mitternacht, auf welchen Ort er fällt, da wird er liegen“ (Pred. Sal. 11, 3). Sodann müssen wir uns dessen wohl bewußt bleiben, daß unser Wissen in allen geistlichen Dingen, sonderlich aber betreffs der Weissagungen von der Zukunft, Stückwerk ist, wie Paulus sagt (1. Kor. 13), und darum mögen manche von den in der Schrift angegebenen Vorboten des kommenden letzten Gerichtes bereits ihre Meldung an uns gethan haben, ohne daß wir darauf geachtet, oder sie verstanden, oder ihnen die gehörige Wichtigkeit beigelegt haben. So sieht z. B. die lutherische Kirche in ihrem Bekenntnis die Weissagung des Apostels Paulus (2. Theff. 2), daß der jüngste Tag nicht komme, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde und das Kind des Verderbens, der da ist ein Widersacher und sich überhebt über alles, das Gott oder Gottesdienst heißt, also daß er sich sett in den Tempel Gottes als ein Gott, und giebt sich aus, er sei Gott"— als erfüllt an in der Offenbarung des römischen Papstes als des

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »