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geweissagten Antichrists, welche durch die lutherische Kirchenreformation geschehen ist. Wollten wir also in unsern Herzen sprechen wie der böse Knecht und in Sicherheit unsere Tage vergeuden, so würden wir uns freventlich der Gefahr eines plöglichen Gerichtes, einer schnellen Verdammnis aussehen. Denn wenn wir unsere Gedanken den Sorgen der Nahrung, dem Geiz, dem Mammonsdienst, der Fleischeslust, der Augenlust, dem hoffärtigen Leben dieser Welt hingeben, dann wird es dem Herzen gar bald immer schwerer, mit den Flügeln des Glaubens, der Hoffnung und des Gebetes zu Gott aufzusteigen, zu trachten nach dem, das droben ist, da Christus ist, sigend zu der Rechten Gottes im Himmel, und von dannen zu warten unseres Heilandes Jesu Chrifti, daß er komme, zu verklären unsern nichtigen Leib, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, und uns aus diesem Jammerthal zu sich zu nehmen in den Himmel; und schließlich geht das geistliche Leben in Sumpf und Morast ganz unter. Was wird dann unser Teil sein, wenn der Richter der Welt erscheint wie der Blig, wenn des Herrn Tag kommt wie ein Dieb in der Nacht, wenn er kommt wie ein Fallstrick über alle, die auf Erden wohnen? O wehe uns dann! Darum warnt unser treuer Heiland uns aufs liebreichste und zugleich ernsteste: Hütet euch, hütet euch, daß eure Herzen nicht beschwert wer= den mit Fressen und Saufen und Sorgen der Nahrung! Er ermahnt uns zugleich: Seid wacker allezeit und betet! Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet; der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" (Matth. 26, 42). „Seid nüchtern und wachet", so ruft Petrus (1. Petr. 5, 8. 9); „Denn euer Widersacher, der Teufel, gehet umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge. Dem widersteht fest im Glauben." Lasset uns dem großen Tage des Herrn nicht bloß nüchtern, mäßig, wader entgegensehen, sondern mit betendem, ohne Unterlaß betendem Herzen, das da flehet um Glauben, um Standhaftigkeit, um Geduld, damit wir würdig werden mögen, zu entfliehen all diesem Unheil und Verderben, das über die Welt hereinbrechen wird, und zu bestehen vor des Menschen Sohne, wenn er auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit sigen und alle Völker vor seinem Angesichte versammeln wird. Wann aber werden wir vor ihm bestehen? Wann wird er uns vor seinem himmlischen Vater und allen Engeln als die Seinen bekennen? Wenn er uns nicht nacht und bloß, sondern bekleidet erfindet, und zwar mit dem hochzeitlichen Kleide, welches er selbst auf Golgatha einst für uns erworben hat; wenn wir aus der großen Trübsal zu ihm kommen als solche, die ihre Kleider gewaschen und ihre Kleider helle gemacht haben im Blute des Lammes.

Jefu, hilf zur legten Zeit
Von wegen deiner Wunden,
Daß ich im Buch der Seligkeit
Werd' aufgezeichnet funden!
Daran ich denn auch zweifle nicht;
Denn du hast ja den Feind gericht't

Und meine Schuld bezahlet. Amen.

Am dritten Adventssonntage.

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Matth. 11, 2-10.

"

eliebte im Herrn! Wie lange hintet ihr auf beide Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist's aber Baal, so wandelt ihm nach!" So rief einst der Prophet Elias dem abgefallenen Israel zu (1. Kön. 18, 21). Die Abgötterei hatte im Reiche Israel entsetzliche Verwüstung angerichtet. Der gottlose König Ahab und sein noch gottloseres Weib Isebel hatten mit fanatischer Wut die Altäre des Herrn niedergerissen und seine Propheten umgebracht und immer mehr heidnische Gözen, insonderheit den Gögendienst der Sonne und und des Mondes, Baal und Astarte, eingeführt. Daher war das Volk tiefer gesunken und weiter von seinem Gotte abgeirrt, als je zuvor. Da trat der gewaltige Prophet Elias auf, dessen Wort brannte wie eine Fackel, und schloß durch sein Gebet den Himmel zu, daß es drei Jahre und sechs Monate nicht regnete und eine schauerliche Teurung über das ganze Land hereinbrach. Jezt nahte sich diese Zeit göttlicher Heimsuchung ihrem Ende, und Elias forderte Ahab auf, ganz Israel samt den Propheten des Baal, vierhundert an der Zahl, auf dem Berge Karmel zu versammeln; denn Gott wolle wieder regnen lassen. Da machte er nun dem versammelten Volte und den Gößenpropheten einen erstaunlichen Vorschlag, nämlich, sie sollten ihrem Gößen ein Opfer anrichten und ihn anrufen, und so wolle auch er dem Gotte Jehovah ein Opfer darbringen und beten; welcher Gott dann mit Feuer vom Himmel auf das Gebet antworten und das Opfer verzehren würde, der solle als der wahrhaftige Gott anerkannt werden. Das ganze Volk antwortete: „Das ist recht!" Die Baalspfaffen nahmen einen Farren, schlachteten ihn und richteten. das Opfer zu und riefen dann ihren Gott an von Morgen bis Mittag. Aber da war keine Stimme noch Antwort. Elias spottete jezt ihrer und sagte: „Rufet laut! Baal dichtet oder hat zu schaffen oder ist über Feld oder schläft vielleicht, daß er aufwache!" Sie riefen lauter und rigten sich nach Gözendienerweise mit Messern und Pfriemen, bis das Blut an ihren Gliedern herabfloß, um ihren Gögen zur Erhörung zu bewegen. Aber da war keine Stimme noch Antwort noch Aufmerken. Jezt richtete Elias fein Opfer zu und ließ zum Ueberfluß eine große

Menge Wasser darauf gießen. Dann tniete er nieder und flehte zu dem Gotte Abrahams, Isaaks und Jakobs: „Laß heute kund werden, daß du Gott in Israel bist, und ich dein Knecht!" Da fiel das Feuer des Herrn herab und fraß Brandopfer, Holz, Stein und Erde und ledte das Wasser auf in der Grube. Da das alles Volk sah, fiel es auf sein Angesicht und rief: „Der Herr ist Gott! Der Herr ist Gott!" Nach solcher überwältigenden Offenbarung des wahren Gottes ließ Elias die Verführer und Teufelsapostel, die Gözenpropheten, greifen, an den Bach hinunterführen und totschlagen.

Wie lange hintet ihr auf beide Seiten? So muß man auch heute wieder der zum großen Teil abgefallenen Christenheit zurufen. Ist Jesus Christus der von Gott verheißene Messias, der erschienene Heiland der Welt, der einige Mittler zwischen Gott und den Menschen, so wandelt ihm nach. Müßt ihr aber anderswo euer Heil suchen, mit welchem Rechte nennt ihr euch denn nach Christi Namen? Alle Halbheit ist dem Herrn ein Greuel. Er will von dir das ganze Herz haben, oder gar nichts. Darum laßt uns zu Herzen nehmen das Wort unseres Heilandes, womit er den Endzweck unseres heutigen evangelischen Abschnittes ausspricht:

Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.

Wer das sagt;

II. Wem das gilt.

I.

V. 2-6. Da aber Johannes im Gefängnis die Werte Christi hörte, sandte er seiner Jünger 3 ween und ließ ihm sagen: Bist du, der da kom men soll, oder sollen wir eines andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und saget Johannes wieder, was ihr sehet und höret: Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussäßigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, der sich nicht an mir ärgert.

Johannes der Täufer, der in der Wüste des jüdischen Landes Buße gepredigt, im Jordan die Reumütigen getauft und ein sehr ernstes, heiliges, enthaltsames Leben geführt hatte, alles, um dem

kommenden Messias den Weg in die Herzen des Volkes zu bereiten, lag jezt im Gefängnis. Herodes, der König von Galiläa, der blutdürftige Sohn des alten Kindermörders von Bethlehem, besaß auf der Ostseite des Toten Meeres in den Bergen eine Burg oder Festung, Machärus genannt, in welcher sich dunkle Felsgewölbe befanden, die er als Staatsgefängnis benutte. Er hatte Johannes, zu dessen Predigt das Volk zu Tausenden zusammenlief, vor etwa zehn Monaten gefangen nehmen und in dieses Ferlsverließ einsperren lassen. Warum? Weil Johannes ihm seine Sünde ins Angesicht vorgehalten hatte. Denn er hatte seinem eigenen Bruder Philippus sein Weib, die ehrgeizige Herodias, entführt und lebte also in fortwährender Blutschande. Und Johannes war so bermessen gewesen, ihm gerade vor die königliche Stirn zu sagen: „Es ist nicht recht, daß du deines Bruders Weib hast!" Er hätte den strengen Prediger, der so gar nicht zu schmeicheln verstand, längst gerne getötet, fürchtete sich aber vor dem Volte, welches Johannes für einen großen Propheten hielt. Darum wagte er es nicht, Hand an sein Leben zu legen, ließ ihn aber im feuchten Kerker schmachten. Doch erlaubte er ihm so viel Freiheit, daß seine Jünger zu ihm kommen und mit ihm reden durften.

Diese seine Jünger nun erzählten ihm von dem Herrn Jesu, der schon seit mehr als einem Jahre sein Amt angetreten hatte. Sie be= richteten ihm, wie er predige, was er für Wunderwerke thue, wie er mit den Armen, Niedrigen, Geringen, Zöllnern und Sündern umgehe, wie die Obersten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, nichts mit ihm zu schaffen haben wollten, wie er in Armut und Niedrigkeit einhergehe, wie er wohl vom Reiche Gottes predige, aber nichts als das Wort der Predigt anwende, um es aufzurichten, wie er keinerlei Gewaltmaßregeln gegen seine Feinde brauche u. s. w. Als Johannes dieses alles hörte, sandte er zwei von seinen Jüngern zu Jesu und ließ ihm die Frage vorlegen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten?

Wenn man damals redete von dem, der da kommen sollte, dann wußte jedes Kind im jüdischen Volke, wer gemeint war, nämlich der Same Abrahams, in welchem alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden sollten; der große Prophet, wie Moses, den jedermann hören solle; der Sohn Davids, ein herrlicher König, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten sollte; der verheißene und mit Schmerzen erwartete Messias, der Israel aus allen Nöten erlösen, von allen Feinden erretten und mit allen Gaben segnen werde. Jezt legte Johannes Jesu, dem Sohne der Maria, der zu Bethlehem geboren,

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