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und Kraft den Kampf wider Teufel, Welt und Fleisch aufnehmen sollten? Was würde aus uns, wenn wir durch eigene Macht uns zur Seligkeit bewahren müßten? Wollen wir auch, wie Petrus, aus Menschenfurcht, aus Todesangst unsern Heiland verleugnen? Und wenn nicht, worauf verlassen wir uns? Wo suchen wir Hilfe und Schutz und Kraft zum Widerstand? O laß uns auf ihn allein vertrauen, der da ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens! Jesus Christus muß uns retten, schüßen, stärken, erhalten und selig machen, oder wir sind und bleiben hoffnungslos verloren. „Verflucht sei, wer sich auf Menschen verläßt.“ „Wohl dem, der auf den Herrn vertraut!" Amen.

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Am Sonntag Reminiscere.

B

Matth. 15, 21-28.

eliebte in dem Herrn! Und der Herr redete mit Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott." Und weiterhin sagt Gott zu Mose und durch ihn zu seinem alttestamentlichen Bundesvolke: Ich bin der Herr, der euch heiligt" (3. Mose 19, 1. 2. 20, 8). Gott erklärt also: Ich bin heilig; darum ist es mein Wille, daß auch ihr heilig sein sollt, und ich bin es zugleich, der euch heilig macht. Was war damit gesagt? Dieses: Gott ist Liebe, Licht und Leben. Darum hat er die in Sünde gefallene, in den Banden des Teufels schmachtende Welt nicht aufgegeben, nicht weggeworfen oder gar über ihren Untergang sich gefreut, sondern aus Liebe sie festgehalten, daß sie nicht augenblicklich im ewigen Tode untersank; er hat sich ihrer erbarmt und seinen eigenen Sohn für sie gemacht zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung. Und dieser Sohn ist das Licht der Welt, welches die eingedrungene Finsternis vertreibt und ihre Macht bricht; denn er tilgt durch sein eigenes Blut die Sünde, durch welche die Macht der Finsternis wie ein Eroberer und Verwüster in die Welt hineingebrochen ist. Endlich schreiten Vater und Sohn dazu fort, den heiligen Geist durch die Predigt des Evangeliums zu senden, welcher auf Grund der vollbrachten Erlösung den Tod im Herzen der Sünder aufhebt und neues Leben schafft, indem er durch Anzündung des Glaubens an Christum eine neue Verbindung zwischen Gott, dem Brunnquell des Lebens, und dem Sünder an= knüpft. Die Wirkung davon ist, daß der Mensch wieder Gottes, Eigentum wird, sich willig und fröhlich seinem Schöpfer, dessen Bild er ist, wieder hingiebt zum Besiz, zum Genuß und zum Werkzeug; daß er darum auch die Sünde und den Erzsünder, der ihn verführt hatte, wieder haßt, verabscheut, sich davon lossagt für Zeit und Ewigteit, hingegen dem Guten, dem Wahren, dem Schönen nachtrachtet von ganzer Seele und mit allen Kräften, Gotte zur Ehre und seinem Nächsten zum Segen. Darauf muß denn von selbst folgen die Auferstehung auch des gestorbenen und verwesten Leibes, in welchem die

Sünde einmal geherrscht hatte, und die Verklärung desselben zum vollkommenen Bilde dessen, der seinen Leib und sein Blut in den Tod gab, um ihm das Leben wieder zu erkaufen. Und dann werden alle, an denen diese Wirkungen Gottes zum herrlichen Ziele gelangt sind, chne Ende jauchzen: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr der Heer= scharen! Alle Lande sind seiner Ehre voll (Jes, 6, 3)!

Als solchen Gott, der da heilig ist und heilig macht, bewährt sich Gott in unserm Texte an dem kananäischen Weibe, indem er sie zum Glauben führt, im Glauben prüft und mit herrlichem Siege frönt. Demnach sei der Gegenstand unserer heutigen Betrachtung unter Gottes gnädigem Segen:

Die Glaubensprüfung des kananäischen Weibes.

Wir erwägen

I. Ihren Glauben;

II. Ihre Prüfung; und

III. Ihren Sieg.

I.

V. 21. 22. Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Thrus und Sidon. Und siehe, ein kananäisch Weib ging aus derselbigen Grenze und schrie ihm nach und sprach: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt.

Als Jesus in stürmischer Nacht zu seinen Jüngern, auf den Wellen des Meeres herwandelnd, gekommen war, landeten sie am nordwestlichen Ufer des Sees Genezareth. Und da heißt es (Mark. 6, 54-56): „Da Jesus und seine Jünger aus dem Schiffe traten, alsbald kannten die Leute ihn und liefen in alle umliegende Länder und huben an, die Kranken umher zu führen auf Betten, wo sie hörten, daß er war. Und wo er in die Märkte oder Städte oder Dörfer einging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren möchten; und alle, die ihn anrührten, wurden gesund." Kein Wunder, daß die Kunde von einem solchen Helfer und Arzte weit und breit Land und Volk durchdrang und auch zu den Ohren der Heiden, die umher wohnten, kam. Auch die griechische Heidin, von welcher unser Text erzählt, hatte sie

bernommen. Sie wohnte weit nordwestlich von dem Schauplate seiner Wirksamkeit und hatte ihn noch nicht gesehen, seine Predigt noch nicht gehört, seine Werke noch nicht beobachtet. Jetzt aber tommt er unerwartet ganz hier herauf an die Grenze ihres Landes, in die Nähe der heidnischen Städte Tyrus und Sidon, um sich dem Getümmel der unverständigen Menge auf eine turze Zeit zu entziehen; und sobald sie das hört, läßt sie sich durch nichts mehr zurückhalten, läßt zu Hause alles liegen und stehen und eilt zu ihm. Was will sie? Hilfe und Rettung aus großer Not. Jhre liebe Tochter liegt zu Hause, arg geplagt vom Teufel. Sie tann ihr nicht helfen, tein Arzt kann helfen, alle menschliche Kunst, Weisheit und Kraft hat bis jezt nichts ausgerichtet. Was treibt sie also? Das Gefühl ihrer Not, das herzliche Mitleid mit ihrer bejam= mernswerten Tochter, die Mutterliebe. Und was für Gedanken hegte sie von diesem Fremdling, der aus dem jüdischen Lande seine Schritte jezt auch einmal hierher zum Lande der Heiden gelenkt hat? Sie hält ihn für einen Wundermann, der helfen und retten kann, fvo alle menschliche Hilfe am Ende ist. Sie hält ihn für einen so mächtigen Helfer, daß man nur seines Kleides Saum anzurühren brauche, um von jeglicher Plage geheilt zu werden, wie sie von ihm gehört hat. Darum nennt sie ihn Herr. Ja, sie weiß, daß das Volk der Juden längst auf einen Messias gewartet hat, den Gott ihm verheißen, einen mächtigen König aus dem Geschlechte Davids, des alten berühmten Fürsten und Kriegshelden Israels. Und sie weiß, was die Juden von diesem Messias hoffen, nämlich, daß er sein Volk retten, wider alle Feinde schüßen und zum herrlichen Siege führen werde. Dieser Jesus ist in ihren Augen der verheißene Heiland; darum nennt sie ihn: Du Sohn Davids. Sie hält ihn für einen Helfer, der ein weiches, zartes, mitleidiges Herz hat, der die Leidenden, Seufzenden, Sterbenden nicht gefühllos kann in ihrem Jammer untergehen lassen, und darum ruft sie aus brünstigem Herzen: Erbarme dich mein! Sie sagt nicht: Erbarme dich meiner Tochter, sondern mein, weil die heiße Mutterliebe die Not der Tochter als ihre eigene empfindet.

Wir haben hier also eine Heidin vor uns, in deren Herzen der wahre Glaube durch das, was sie von Jesu gehört hatte, entstanden war. Denn wer seine Not fühlt und zu Jesu flieht, im Vertrauen auf seine Güte und Macht Hilfe bei ihm allein suchend, der glaubt, der hat im Grunde seines Herzens das Licht, welches die Schrift Glauben nennt. Wie steht es um uns? Wir nennen uns doch Christen, und Christen sind Leute, die an Christum glauben; sind

wir auch, was wir uns nennen? Haben wir wirklich den wahren Glauben, das herzliche Vertrauen auf Jesum Christum, die gewisse Zuversicht auf Gottes Verheißung? Ach, wir müssen doch auch in tausendfacher Not seufzen, vor allem in der Sündennot, die uns zu willenlosen Werkzeugen des Teufels geistlich macht, wie das heid= nische Mägdlein es leiblich war, so daß Leib und Seele verderben müssen. Dieser Retter aber, der da Jesus heißt, ist längst in unsere Nähe gekommen durch die Predigt des Evangeliums, durch Taufe und Abendmahl, wie auch durch seine Güte und seinen Ernst in unsern Lebensführungen. O laßt uns die Gelegenheit doch ja nicht verpassen, laßt uns zu ihm eilen und unsere Not ihm klagen, so werden wir gewißlich Hilfe finden! Aber dann müssen wir uns auch darauf gefaßt machen, daß unser Glaube geprüft werden wird, wie wir hier an diesem Weibe sehen.

II.

V. 23-27. Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir; denn sie schreiet uns nach! Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt denn nur zu den verlorenen Schafen von dem Hause Israel. Sie tam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, Herr; aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tische fallen.

Die Not, in welcher dieses Weib sich abhärmt, hätte, so sollte man meinen, einen Stein erbarmen müssen. Welch ein bitteres, entseg= liches Leid ist es für ein Mutterherz, ein geliebtes Kind in schwerer Krankheit stöhnen, es im Tode röcheln zu hören, es von Feuer oder Wasser getötet, von wilden Tieren zerrissen zu sehen! Aber das alles kann doch nicht verglichen werden mit der Plage, welche diese Kananiterin Tag für Tag vor Augen hatte, daß nämlich ihr Fleisch und Bein, ihr Herzblatt, den Gliedern des Leibes und den Gaben der Seele nach in der Gewalt des bösen Geistes, wie ein Sklave in Ketten, gefangen war und von dem Geiste aus dem Abgrunde, dem unheimlichen Mörder von Anfang, dem Erzfeinde Gottes und der Menschen, in Pein und Qual wie ein Spielball umhergeworfen wurde. Sollte

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