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werdet nicht der Menschen Knechte“ (1. Kor. 7, 23). Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht des Teufels Knechte!

Hat unser lieber Heiland euch so teuer zu seinem Eigentum erkauft, so habt ihr kein Recht, euren Leib zu geben, wem ihr wollt, oder eure Seele zu verkaufen, wem ihr wollt. Denn „Christus ist darum für alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist" (2. Kor. 5, 15). "Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig worden, daß er über Tote und Lebendige Herr sei“ (Röm. 14, 8. 9). Darum „begebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern begebet euch selbst Gotte, als die da aus den Toten lebendig sind, und eure Glieder Gotte zu Waffen der Gerechtigkeit" (Röm. 6, 13). Ja, preiset, rühmet, ehret und verfläret euren Heiland Jesum Christum an eurem Leibe und in eurem Geiste; denn beides gehört nicht mehr euch selbst, oder der Welt, oder dem Teufel, sondern Gotte.

Wollt ihr aber das thun, geliebte Kinder, so bleibet ferne von allen falschen Kirchen und allen Gesellschaften, wo euer lieber Heiland und Erlöser Jesus Christus verleugnet, sein teures Evangelium verfälscht und seine heiligen Sakramente entleert werden, und Haltet euch bis an euren letzten Atemzug treulich zu eurer geistlichen Mutter, der evangelisch-lutherischen Kirche, welche das seligmachende Wort Gottes in einer Reinheit, Tiefe und Kraft predigt und bekennt wie keine andere Kirchengemeinschaft unter dem Himmel. So lieb und teuer euch die reine, seligmachende Wahrheit ist, so lieb und teuer laßt euch eure lutherische Kirche sein. Suchet und forschet aber auch mit eigenen Augen fleißig in dem geoffenbarten Worte Gottes, damit ihr eures evangelisch-lutherischen Glaubens immer mehr fröhlich gewiß werdet und allezeit bereit seid zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist" (1. Petri 3, 15)). Findet euch auch immer aufs neue mit gnadenhungriger Seele bei dem Tische des Herrn ein, damit ihr im Glauben stark, in der Liebe brünstig, in der Hoffnung fest werdet, und wachset in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus, von welchem aus der ganze Leib zusammengefüget ist und ein Glied am andern hanget durch alle Gelenke, dadurch eins dem andern Handreichung thut nach dem Werk eines jeglichen Gliedes in seinem Maße, und machet, daß der Leib wächset zu seiner selbst Besserung; und das alles in der Liebe" (Eph. 4, 15. 16).

Zum Schluffe: „So wachet nun; denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt; ob er kommt am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens; auf daß er nicht schnell komme und finde euch schlafend“ (Mark. 13, 35. 36). Und „betet ohne Unterlaß“ (1. Thess. 5, 17).

Ihr aber, ihr Eltern, Vormünder, Geschwister, Paten und Ver= wandte dieser Kinder und Glieder dieser Gemeinde, bedenket, diese Kinder sind teuer erkauft. Sie gehören nicht euch, daß ihr mit ihnen. umgehen könnt, wie ihr wollt, sondern dem, der für sie gestorben undauferstanden ist. Sie sind nach Leib und Seele nicht des Teufels, sondern unsers Herrn Jesu Christi Eigentum, und heute schwören sie. vor dem Altare des Herrn ihm ewige Treue mit eigenem Munde, wie sie es einst bei ihrer Taufe durch euren Mund gethan haben. Wollt ihr Schuld daran werden, daß sie diesen heiligen Eidschwur brechen? Ihre heutige Konfirmation hat bei ihnen den Zweck, daß ihre Ohren. ihr Leben lang hinter sich her sagen hören das Wort: Dies ist der Weg, denselbigen gehet; sonst weder zur Rechten noch zur Linken" (Jes. 30, 21)! Wollt ihr sie von diesem Wege, dem schmalen Pfade,, der zum Leben führt, wieder ablocken? Durch meinen schwachen Dienst hat der barmherzige Gott seinen Weinberg ein wenig weiter ausgebreitet und diese Kinder als zarte Bäumlein in denselben eingepflanzt; wollt ihr sie wieder ausreißen und den Weinberg des Herrn. wie die wilden Säue zerwühlen? „Wisset ihr nicht, daß sie Gottes Tempel sind und der Geist Gottes in ihnen wohnet? So jemand den Tempel Gottes verderbet, den wird Gott verderben" (1. Kor. 3, 16. 17).. Ja, der König der Gerechtigkeit und Gnade, der einst arm in Jeru salem eingeritten ist, um jede einzelne dieser zarten Seelen durch sein Gottesblut tener zu erkaufen, ruft uns älteren Christen insonderheit: zu: „Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Wer aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt. und er erfäuft würde im Meere, da es am tiefsten ist. Wehe der Welt der Aergernis halben! Es muß ja Aergernis kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen Aergernis tommt" (Matth. 18, 5-7)! D darum helfet und thut, was ihr wißt und könnt, daß alle diese Kinder: doch ja bei Christo, im wahren, lebendigen Glauben erhalten werden. und Gott preisen an ihrem Leibe und in ihrem Geiste, welche sind Gottes! Helfet sie ermahnen, warnen, trösten, ermuntern, zurechtweisen und strafen mit Gottes Wort, und geht ihnen in allen Stücken mit einem guten Beispiel voran. Findet euch selbst regelmäßig zum

öffentlichen Gottesdienst ein, höret und lernet Gottes Wort mit Freuden, und haltet eure Kinder dazu an. Geht selber fleißig als bußfertige Sünder zum Tische des Herrn, und haltet eure Kinder dazu an. Befleißiget euch eines christlichen Lebenswandels und bringet rechtschaffene Früchte der Buße, und haltet eure Kinder dazu an. Bleibet selbst von allen falschgläubigen Kirchengemeinschaften und unchristlichen Gesellschaften ferne, und haltet auch eure Kinder davon fern. Haltet euch selbst unbefleckt von aller Fleischeslust, Augenlust und hoffärtigem Leben, und warnt auch eure Kinder davor. Traget selbst dem Herrn Christo euer Kreuz nach in Geduld, und tröstet auch eure Kinder in aller Trübsal. Seid selbst getreu bis an den Tod und betet ohne Unterlaß für eure Kinder, daß auch sie durch Beistand des Heiligen Geistes treu bleiben bis an den Tod, damit unser hochgelobter Heiland Jesus Christus, wenn er wiederkommt in seiner Herrlichkeit, euch samt ihnen die Krone des ewigen Lebens geben könne. O daß wir doch dieses selige Ziel alle erreichen möchten! Herr Jesu, bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget. Ja bleibe bei uns alle Tage bis an der Welt Ende! Amen.

B

Am Gründonnerstag.

Joh. 13, 1-15.

im ersten Korintherbriefe, erzählen uns die große Wohlthat, Matthäus, Markus und Lukas, wie auch der Apostel Paulus eliebte in dem Herrn! Die drei ersten Evangelisten, welche unser Herr Jesus Christus am Abend vor seinem Leiden und Sterben uns erwiesen hat. Da hat er uns nämlich sein Testament gemacht, seinen lezten Willen hinterlassen. Und was ist dieser? Es ist das heilige Abendmahl, neben dem gepredigten Worte und der Taufe ein unbeschreiblich tröstliches und kräftiges Gnadenmittel.

Nachdem unser Heiland mit seinen Jüngern zum letzten Mal das Passahlamm gegessen, segt er an die Stelle des vorbildlichen Sakramentes des alten Bundes das wahrhaftige Sakrament des neuen Bundes. Er nimmt zuerst Brot, in Gestalt eines dünnen Fladens, wie die Juden zu baden pflegten, in seine Hand, dankt dem himmlischen Vater dafür, bricht dann einen Bissen davon ab und reicht ihn jedem einzelnen seiner Jünger zum Munde mit den Worten: „Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; solches thut zu meinem Gedächtnis." Dann nimmt er den Kelch zur Hand, welcher mit dem Gewächs des Weinstocks gefüllt ist, dankt zuerst auch dafür seinem himmlischen Vater, reicht ihn dann zum Trinken von Munde zu Munde allen seinen Jüngern hin mit den Worten: „Nehmet hin und trinket alle daraus! Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blute oder das Blut des neuen Bundes, welches für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden; solches thut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis."

Aus diesen Worten der Einsegung, des letzten Willens unsers Herrn Jesu Christi, nicht aus der blinden Vernunft oder aus dem Herzensschreine des Papstes, haben wir recht eigentlich zu entnehmen, was das heilige Abendmahl sei und was für Güter der Sohn Gottes in demselben uns vermacht habe.

Die römisch-katholische Kirche lehrt, wenn der Priester die Ele= mente segne, so verwandle sich Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi, so daß Brot und Wein verschwunden sei und die Abendmahlsgäste nichts anderes empfangen als das Fleisch und Blut des

Sohnes Gottes, wobei sie noch die Hälfte des heiligen Mahles, den Kelch mit dem Blute Christi, den Laien raubt und nur den Priestern giebt; und dann schreitet sie zu dem weiteren Irrtum fort, die geweihte Hostie anzubeten, während doch unser Heiland kein Wort von Anbeten, sondern nur von Essen und Trinken sagt. Die reformierte Kirche hingegen lehrt, Brot und Wein bedeute nur den Leib und das Blut Christi, sei ein Sinnbild davon und das Ganze weiter nichts als ein Gedächtnismahl, so daß die Gäste nichts als Brot und Wein genießen und mit ihrem Glauben sich in den Himmel schwingen und Christi Leib und Blut geistlich empfangen müssen.

Die evangelisch-lutherische Kirche hingegen hält die goldene Mitte inne und bleibt damit bei der ganzen, vollen Wahrheit, indem sie vom heiligen Abendmahl bekennt: „Es ist der wahre Leib und Blut unsers Herrn Jesu Christi, unter dem Brot und Wein, uns Christen zu essen. und zu trinken, von Chrifto selbst eingesetzt." Was wir demnach sehen. und schmecken, ist freilich nichts als Brot und Wein; aber unerforsch= licher Weise essen und trinken wir zugleich mit dem Brot und Wein Christi wahren Leib, der für uns am Kreuze gehangen hat, und sein wahres Blut, das für unsere Sünden vom Holze geflossen ist. Damit bleiben wir einfältig und demütig bei dem klaren Wortlaute seines unveränderlichen Testamentes: Das ist mein Leib, das ist mein Blut, und überlassen es unserem allweisen, allgegenwärtigen und allmächtigen Heilande, daß er teine Thorheit redet und uns nicht unmögliche Dinge verspricht.

Wenn ferner die reformierte Kirche nur ein Erinnerungsmahl an den Tod unsers Erlösers in dem Sakrament des Altars sehen will, und die römische Kirche es gar zu einem unblutigen Opfer macht, welches der Priester in der Messe immer aufs neue für die Lebendigen und die Toten darbringt, so halten wir dagegen auf Grund des Wortes Gottes fest, daß Christus vor neunzehnhundert Jahren mit einem Opfer, wobei sein Blut geflossen ist, in Ewigkeit vollendet hat, die geheiligt werden, so daß es eine Lästerung unseres lieben Heilandes ist, sein Opfer wiederholen zu wollen; wir halten fest, daß das Nachtmahl dem legten Willen des Herrn gemäß für solche, die essen und trinken können, also für die Lebendigen, ein kräftiges Mittel sei, wodurch er allen Empfängern die ewigen Güter, die er durch den Tod eben dieses Leibes und durch das Vergießen eben dieses Blutes für uns erworben hat, anbietet, austeilt und versiegelt zu ihrem Troste, zu ihrer Stärkung, zu ihrer Verherrlichung. Denn was es uns nügen soll, „das zeigen uns die Worte: Für euch gegeben und ver

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