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Das Zeugnis des Heiligen Geistes von dem Weltheilande zur Rechten des Vaters, das in der Kirche und durch die Kirche an die Welt ergeht, welche Aufnahme findet es bei dieser? Sollten nicht alle Völker auf Erden es mit Frohlocken begrüßen, Gott im Himmel mit brünstigem Herzen dafür danken und die Boten des Evangeliums auf den Händen tragen? So sollte man allerdings erwarten, und so meint auch mancher Neubekehrte in der ersten Glut seiner Glaubensbegeiste= rung wirklich. Aber was sagt unser Heiland selbst uns hier voraus, und was lehrt uns die vergangene Geschichte der Kirche, wie auch unsere eigene tägliche Erfahrung? Solche tröstliche Verheißung, spricht Christus, habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht stoßet und anfanget zu zweifeln an der Wahrheit des Zeugnisses von mir, oder gar abfallet und mich wieder verleugnet. Denn weit entfernt davon, daß die Welt euch mit Freuden aufnähme und euer Zeugnis von mir glaubte, wird sie vielmehr euch hassen und verfolgen, ja die falsche Kirche, welche den Schein der Gottseligkeit hat und sich mit ihrer Rechtgläubigkeit brüstet, wird euch in den Bann thun, euch als falsche Propheten, als Irrlehrer und Verführer von sich ausschließen, mit ihrem Fluch belegen und mit ihrem Haß verfolgen, ja euch als so verruchte Buben betrachten, daß sie meinen wird, sie thue Gott einen Gefallen daran und erweise ihm einen großen Dienst, wenn sie euch ihm vom Halse schafft und totschlägt, oder mit Feuer und Schwert ausrottet. Welch eine erschreckende Prophezeiung! Sie ist in klei= nerem oder größerem Maße zu allen Zeiten wahr geworden, wo die Selbstgerechtigkeit verdammt und Christi Gerechtigkeit allein gerühmt wurde, wo die Weisheit und Tugend dieser Welt verworfen und Christi Evangelium und Verdienst allein zu Ehren gebracht wurde, wie sonderlich auch die Geschichte der lutherischen Kirchenreformation ausweist. Ja alle Kinder Gottes, alle treuen Bekenner des Herrn Jesu unter allen Völkern und in allen Jahrhunderten müssen, wenn sie wie David reden, weil sie glauben, auch hinzusehen, wie David: „Ich werde aber sehr geplagt." Der Apostel malt uns vor Augen (Hebr. 11), wie es den Predigern der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, den Bekennern der Wahrheit, die da selig macht, ergeht, indem er von den rechten Pro- . pheten und wahren Kindern Gottes im alten Bunde schreibt: „Etliche haben Spott und Geißel gelitten, dazu Bande und Gefängnis. Sie find gesteinigt, zerhadt, zerstechen, durchs Schwert getötet; sie sind umher gegangen in Pelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübfal, mit Ungemach, deren doch die Welt nicht wert war, und sind im

Elend gegangen in der Wüste, auf den Bergen und in den Klüften und Löchern der Erde." Der Blindgeborne wurde vom Hohenrate wegen seines Zeugnisses von dem, der ihm seine Augen geöffnet, aus der Gemeinschaft der Synagoge ausgeschlossen, in den Bann gethan. Stephanus wurde gesteinigt. Saulus war bei den Scheinheiligen wohl gelitten, so lange er gegen den verhaßten Jesus und seine Anhänger wütete; als er aber selbst von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehrt war und Zeugnis von dem, der ihm vor Damaskus erschienen war, ablegte, da war die Freundschaft aus, da wurde er gehaßt, verfolgt, gesteinigt und endlich geköpft. In vielen Städten, Ländern und Völkern floß das Blut der jungen Kirche in den ersten drei Jahrhunderten stromweise; doch das Blut der Märthrer erwies sich als der Same der Kirche. Wie erging es Luther, Melanchthon und den andern Glaubenshelden der Reformation, welche das Zeugnis von Christo und seiner freien Gnade wieder auf den Plan brachten und die Werkerei des Papsttums bekämpften? Sie wurden in den Bann gethan, in die Acht erklärt und als Lotterbuben, Teufelsapostel und Höllenbrände verschrieen und verdammt, und wären sicherlich von der Wut ihrer Feinde verschlungen worden, wenn nicht, der im Himmel wohnt, ihrer gelacht und der Herr ihrer gespottet hätte, indem er mit allmächtiger Hand seine teuren Knechte beschüßte. Als der treue Zeuge von der Gerechtigkeit des Glaubens, Johannes Hus von Böhmen, in der römischen Kirchenversammlung zu Konstanz unschuldig zum Tode verurteilt war und nun auf dem Scheiterhaufen stand, um als greulicher Kezer verbrannt zu werden, da trug ein altes, runzliches, zitterndes Mütterchen, die kaum noch gehen konnte, einen Armvoll Reiser herbei und schüttete sie vor seine Füße hin; sie meinte, Gott einen Dienst zu thun, wenn sie bei der Verbrennung dieses Verfluchten mithälfe. Die Welt ist noch heute dieselbe, und ihr Haß gegen Christum derselbe. Auch wir werden etwas davon zu schmecken bekommen, wenn wir entschieden, mit allem Ernst, anhaltend Zeugnis von Christo und seinem Kreuze in Wort und Werk ablegen.

Wie kommt aber die Welt dazu, Jesum und sein Wort zu hassen? Weil sie ihn und seine Liebe, sein Erlösungswerk und seinen Himmel nicht kennt, und da sie Christum nicht tennt, so tennt sie auch seinen Vater nicht, der da ist der wahrhaftige Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sie liegt vielmehr im Argen, und die Tiefe ihres sündlichen Verderbens offenbart sich eben darin, daß sie Gott, das höchste Gut, haßt.

Ihr Haß gegen Gott aber bricht heraus in ihrem Hasse gegen Christum, und ihr Haß gegen Christum wird zur That in ihrer Verfolgung seiner Gläubigen. Sie hat die Lüge lieb, sie hat das Böse lieb, sie hat die Finsternis lieb, weil ihre Werke böse sind, und darum haßt sie den, der das Licht der Welt ist, und haßt diejenigen, die durch ihn erleuchtet sind und als Lichter in der Welt scheinen. Haßt sie aber Christum, so haßt sie Gott, und darum geht sie dem ewigen Untergang entgegen.

Wir aber, die wir uns von Herzensgrund zu Christo und seinem Evangelio bekennen, sollen bedenten, daß unser Heiland uns dieses alles vorausgesagt hat, und wenn die Zeit tommt, daß auch wir den Haß der Welt und der falschen Kirche fühlen müssen, dann sollen wir uns daran erinnern und sein Wort, seine treue Warnung und herzinnige Tröstung, zu Herzen nehmen. Solche Erinnerung wird uns bewahren, daß wir an der Liebe und Treue unseres Heilandes nicht irre werden und nicht zweifeln an seiner Verheißung, wenn die Stürme der Hölle auch noch so sehr toben, wenn das Meer der Ungläubigen und modernen Heiden auch wütete und wallete, daß von seinem Ungestüm die Berge einfielen, wenn auch manches Haus, das auf dem Felsen zu stehen schien, einen großen Fall thäte, weil es im Grunde doch nur auf Sand erbaut war, wenn auch manche vermeintliche Eiche ausgerissen würde und zu Boden sänke mit großem Krachen. Jesus Christus, das Haupt der Kirche, sigt zur Rechten des Vaters und hat die Zügel der Weltregierung in seiner allmächtigen durchbohrten Hand; er ist auf unserer Seite. So wenig die Jünger von der Welt und falschen Kirche etwas zu fürchten hatten, so lange Jesus leibhaftig bei ihnen war, eben so wenig haben wir Ursache, vor unsern Feinden, selbst wenn sie den Leib töten, zu verzagen. Denn der große Sohn Gottes ist mit seiner unsichtbaren, gnadenreichen, schüßenden Gegenwart bei uns alle Tage bis an der Welt Ende, und was man dem Geringsten unter uns thut, das hat man ihm gethan, und es kommt ein Tag, da er ein gerechtes Gericht halten wird.

Herr, bleibe

Herr, stärte uns den Glauben und gieb uns Mut zum Bekenntnis, Kraft zum Ausharren und Geduld zum Leiden. bei uns; denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt! Amen.

Am Pfingstfeste.

Joh. 14, 23-31.

Heiliger Geist, himmlischer Tröster, Geist der Wahr= heit, komm über uns, komm zu uns, tomm in uns, wie

du einft über die Apostel zu Jerusalem gekommen bist. Am Anfang war die Erde wüste und leer, und es war finster auf der Tiefe. Du aber breitetest deine warmen Flügel über sie aus und erfülltest alles mit Licht und mit Leben. Auch unsere Herzen sind finster und wüste und leer; komm, o komm, du Geist der Weisheit und der Erkenntnis, der Gnade und des Gebetes, der Kraft und der Stärke, der Heiligung und der Furcht Gottes, und erfülle auch uns. mit Licht und mit Leben. Verkläre Jesum Christum, den Sohn des. Vaters, in unsern Herzen, daß wir ihn im Glauben als unsern Erlöser von der Sünde und dem ewigen Tode erkennen und mit Inbrunst wieder lieben, dieweil er uns zuerst geliebt hat. Gieb Zeugnis. unserm Geiste, daß wir Gottes Kinder sind. Wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, darum vertritt du uns mit unaussprechlichem Seufzen und hilf unserer Schwachheit auf. Tröste uns in unserer Trübsal; versiegle unsern Herzen den Frieden Gottes; stärke uns zu allem Guten; schenke uns Mut wider alle unsere Feinde; richte uns wieder auf, wenn wir gefallen sind; vertreibe die Nacht des Zweifels und satanischer Anfechtung; mach uns geduldig und standhaft bis ans Ende, und führe uns zum fröhlichen Siege im Licht undim Leben droben! Amen.

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In Christo Jesu geliebte Festgenossen! Siehe, es tommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen; nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Aegypten führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte, spricht der Herr; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren. Sinn schreiben, und sie sollen mein Volt sein und ich will ihr Gott sein. Und wird keiner den andern, noch ein Bruder den andern, lehren:

und sagen: Erkenne den Herrn! sondern sie sollen mich alle kennen, beide klein und groß, spricht der Herr. Denn ich will ihnen ihre Missethat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken" (Jer. 31, 31-34). Was ist es, das Gott der Herr durch den Mund des heiligen Propheten hier sagt? Ich habe, spricht er, mit dem Volke Israel am Sinai einer Bund geschlossen, den Bund des Gesetzes, daß ich wollte ihr Gott sein, und sie sollten mein Volt sein. Aber den Bund haben sie nicht gehalten; denn das Gesetz lebte nicht in ihren Herzen, sondern stand ihnen, auf zwei steinerne Tafeln geschrieben, äußerlich gegenüber, weil ihre Sünde noch nicht durch das Opfer des verheißenen Gotteslammes gefühnt war. Ich mußte daher das Volk mit äußerlicher Gewalt zum Gehorsam zwingen. Allein ich will einen neuen Bund mit ihnen stiften, wenn das Opfer für ihre und der ganzen Welt Sünde gebracht sein wird. Dann will ich sie alle zur Erkenntnis ihres Gottes und Herrn führen und mein Gesetz nicht mehr auf steinerne Tafeln, sondern auf die fleischernen Tafeln ihrer Herzen schreiben, daß sie fröhlichen Mutes und dankbaren Sinnes thun, was mir gefällt.

Hat Gott diese gnadenreiche Verheißung wahr gemacht? Ja wohl! Durch welche That? Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingstfeste. Denn also ließ er durch seinen Propheten weissagen: „Nach diesen Tagen will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Aeltesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selbigen Zeit beides über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und soll geschehen, wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll errettet werden" (Joel 3, 1 f.). Das wurde nach der ausdrücklichen Erklärung des Apostels Petrus, nachdem er den Geist Gottes empfangen, zur Thatsache durch das, was am Pfingstfeste in Jerusalem geschah, als der Heilige Geist hörbar, durch Sturmgebrause, und sichbar, durch Feuerflammen, die wie Zungen gestaltet waren, über die zwölf Apostel des Herrn Jesu Christi herabkam und sie also erfüllte, daß sie vor allem Volke mit freudigem Aufthun ihres Mundes, in mancherlei Sprachen und doch eines Sinnes redeten von den großen Thaten Gottes, die zum Heil des menschlichen Geschlechtes vor etlichen Wochen in der Hauptstadt des jüdischen Volkes vollendet worden waren.

Schon aus dieser Weissagung geht flar hervor, welch eine Wohl= that Gott mit der Ausgießung des Heiligen Geistes der Menschheit

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