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fie, eure Herzen soll sie beglücken, wären eure Sünden auch blutrot, hättet ihr auch gesündigt mit gleicher Uebertretung wie Adam. Ja diese Freude ist allem Volte bereitet, sie ist der ganzen Welt zugedacht. Sie soll von einem Herzen ins andere, von einem Munde zum andern überströmen, bis die ganze Erde der Erkenntnis des Herrn voll wird und jauchzt, wie man jauchzt in der Ernte, wie man jauchzt, wenn Beute ausgeteilt wird. Und was ist diese Freude? Euch ist heute der Heiland geboren! Das ist die große Nachricht, die ich euch aus dem Himmel bringe, wovon alle Bergseiten wiederhallen und alle Meereswogen rauschen sollten. Euch Sündern, auch den größten Sündern, den ärgsten Verbrechern, den blutigsten Frevlern, den verzagtesten, kleinmütigsten, zerschlagensten, verzweifeltsten Missethätern ist heute der Retter geboren, der Erlöser von der Sünde, der Helfer vom Tode, der Ueberwinder des Teufels, der Wiederbringer des Paradieses, der verheißene Messias, der Prophet, der Hohepriester, der König. Gebo= ren ist er euch, ein Mensch geworden, euer Bruder, euer Fleisch und Bein; Gott ist zu euch gekommen und eins mit euch geworden; er ist euch gut. Das geweissagte Wunder ist geschehen: Immanuel ist da! Denn das neugeborne Kindlein ist der Messias, der Gefalbte Gottes, der große Jehovah selbst, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigteit her gewesen ist, durch den Himmel und Erde und das Meer und die Wasserbrunnen geschaffen worden sind. Fragt ihr nach Beweisen? Hier ist einer: Ihr könnt es mit euren eigenen Augen sehen, daß er an dem Ort erschienen ist, wo er nach der Weissagung Gottes in den Propheten geboren werden sollte, nämlich in Bethlehem. Denn Gott ist ein treuer und wahrhaftiger Gott, der da hält, was er verspricht. Wollt ihr euch nun mit euren eigenen Augen überzeugen, so sucht euren Heiland nicht in den Palästen der Reichen und Vornehmen, sondern in einem Stalle. Da werdet ihr ihn finden in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Denn das ist seine Gnade, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet" (2. Kor. 8, 9).

Das ist die Predigt, die wir da hören in Bethlehem. Sie gilt auch uns. Unser, unser Heiland ist es, der dort auf Stroh liegt und friert und weint. Unser Erlöser ist es, der sich im Stalle von Rindern anschnauben läßt. Unser Gott ist es, der an der Brust Marias hängt. wunderbare Geschichte! O erstaunliche Predigt! Laßt uns nun auch das Lied mitsingen, das dort gesungen wird!

2. 13. 14.

III.

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

Der herrliche Weihnachtsprediger hat noch nicht Amen gesagt, da sind sie alle, die tausend mal tausend, die vor Gott stehen, und die. zehntausend mal zehntausend, die ihm dienen, zum Himmel hinaus und bei dem Engel auf dem Gefilde Bethlehems und schlagen jauchzend. ihre Flügel zusammen. Die ganze Luft wird voll Musik. Ein Lobgesang tönt, schallt, braust durch die Lüfte, wie das Rauschen großer Wasser, daß die Erde dröhnt und die Wolken zittern. Was singen. sie? Nur drei kurze Verse sind es; aber o! wie inhaltsvoll, wie gewaltig! Sie fingen sie immer wieder, sie singen sie in Chören, tausendstimmig um einander, durch einander, nach einander. Kein Wunder, daß die Welt sie bis an den jüngsten Tag nicht vergessen kann! Der erste Vers lautet: Ehre sei Gott in der Höhe! Was soll das heißen? Durch das Kindlein zu Bethlehem wird Gott seine Ehre wiedergegeben! Adam und Eva wollten sein wie Gott, und wurden wie der Teufel. Seitdem deckt Finsternis das Erdreich und Dunkel die Völker, und die Menschen rauben Gotte seine Ehre und geben sie sich selbst oder andern Kreaturen oder dem Teufel. In diesem Jesuskindlein aber wird Gott wiedererkannt als der wahrhaftige Gott, als der Gott der Liebe, als der alleinige Heiland und Seligmacher, und wird wiedergeliebt als das höchste Gut, als der allbarmherzige Vater; er wird gepriesen in seiner Allmacht und Weisheit, in seiner Güte und Freundlichkeit, in seiner Gnade und Gerechtigkeit, ohne den wir nichts sind, nichts haben, nichts können. Die Menschen lernen ihn wieder über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.

Der zweite Vers lautet: Friede auf Erden! Aber ist denn kein Friede auf Erden ohne dieses Kind? Nein! Durch die Sünde ist der Mensch von seinem Gotte geschieden. Er hat ein schuldbeladenes Gewiffen, und darum macht jeder Gedanke an Gott ihn unruhig und bergällt ihm jede Freude des Lebens. Er muß sich vor Gott entsehen, sieht ihn als einen Tyrannen an, wird ihm feind, haßt ihn. Was folgt daraus? Weil der Mensch seinen Gott haßt, darum haßt alle Kreatur den Menschen, und mit seiner Sünde und Feindschaft

gegen Gott ladet er sich alles Verderben auf den Hals. Er muß sich fürchten vor Feuer und Wasser, Tieren und Menschen, Blig und Donner, Krankheit und Tod, Gericht und Ewigkeit, Hölle und Verdammnis. Er ist mit Gott und aller Welt, mit seinen Nebenmenschen und mit sich selber zerfallen, und darum ist die Erde für ihn ein Jammerthal, eine Räuberhöhle, eine Mördergrube. Auf diese Erde tommt das Jesuskindlein und bringt den Frieden. Denn der Sohn Gottes wird ein Mensch, um die Sünde zu tilgen, die Versöhnung zu stiften, die Feindschaft auszulöschen und Gott und Menschen wieder als Vater und Kinder mit einander zu vereinigen. Und wenn das Herz den Frieden mit Gott hat, dann wird es auch friedfertig, versöhnlich und sanftmütig gegen seine Mitmenschen; denn es lernt von diesem Kinde vergeben, tragen, dulden.

Der dritte Vers heißt: Den Menschen ein Wohlgefallen! Gott hat an dem neugebornen Kindlein, das dort in Bethlehem in Windeln liegt, sein herzliches Wohlgefallen. Sonst wäre er nicht so eifrig darauf bedacht gewesen, seine Geburt durch einen Boten des Himmels der Welt kund zu machen. O daß nun auch ihr Menschen, so singen die Engel sie verraten damit, daß auch sie ein inniges Wohlge= fallen an dem Söhnlein der Maria haben, und doch ist er ihnen nicht zum Heiland geboren — o daß nun auch ihr Menschen an seiner Niedrigkeit und Armut euch nicht stoßen, sondern an ihm ein jauchzendes Wohlgefallen haben möchtet! Dann wären Gott und Menschen eines Sinnes, in diesem Kinde mit einander vereinigt, und die Menschen in solcher Vereinigung selig! Möchten die Menschen doch die Augen ihrer stolzen Vernunft vor den Windeln und dem Stroh schließen und in dem Kindlein mit Lust und Dankbarkeit den Geliebten Gottes, den Eingebornen des Vaters, den verheißenen Erlöser der Welt erkennen! Er hat Knechtsgestalt angenommen, sich selbst ent= äußert und erniedrigt und wird gehorsam zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist, um die Armen, Hilflosen, Verlornen herauszureißen aus der Obrigkeit der Finsternis und sie zu versehen in sein Gnadenreich, wo sie haben die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden. Möchten doch alle Sünder auf dem weiten Erdenrunde ihn als solchen erkennen und sich über seine Geburt freuen, so wäre der Zweck seiner Erscheinung an ihnen erreicht!

Das ist das wunderherrliche Weihnachtslied, welches die himmlischen Chöre dort auf den Feldern bei Bethlehem in die hell erleuch= tete Nacht hinausjauchzen. Laßt uns mit einstimmen, laßt uns es

mitsingen aus vollem Herzen! Denn nicht den Engeln, sondern uns zu gute ist der Heiland geboren.

möchte doch auch uns allen diese große Freude, die der glänzende Prediger aus der Höhe allem Volke verkündigt, widerfahren, damit wir von ganzem Herzen jubeln: Ehre sei Gott in der Höhe! Denn durch das Kindlein zu Bethlehem haben wir Frieden mit Gott. Dies ist der Tag, den Gott gemacht! Laßt uns freuen und fröhlich darinnen sein! Amen.

Am zweiten Weihnachtstage.

B

Lut. 2, 15-20.

elobet sei der Herr, der Gott Israels; denn er hat besucht und erlöset sein Volk, und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause seines Dieners David, wie er vor Zeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten; daß er uns errettete von unsern Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, daß wir ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist! Wir danken dir, herrlicher, ewiger Gott, von Grund unserer Herzen, und opfern dir die Farren unserer Lippen, daß du deine tröstlichen Verheißungen erfüllt und uns den Erlöser gesandt hast. O gieb der fröhlichen Weihnachtsbotschaft Flügel, daß sie eile und laufe bis ans Ende der Erde, auf daß alle, die da sizen in Finsternis und Schatten des Todes, im Lichte deiner Gnade fröhlich werden und samt uns mit furchtlosem Munde den Immanuel bekennen, den Herrn, der unsere Gerechtigkeit ist! Amen.

In dem Kindlein zu Bethlehem wertgeschätzte Festgenossen! Was ist es, das uns in diesen Tagen verkündigt wird? Eine Lichtgestalt aus den Höhen der himmlischen Welt ist in der Nacht dieser Welt plöglich erschienen und hat einer Anzahl Schäfer im jüdischen Lande gesagt: Fürchtet euch nicht; siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird! Und was ist diese Freude? Euch ist heute der Heiland geboren, der Messias, der längst verheißene und erwartete, der da ist Jehovah selbst, ist erschienen. Zu Bethlehem, der alten Davidsstadt, ist er von einer Jungfrau geboren worden als ein kleines, schwaches, hilfloses Menschenkindlein. Nicht in einem goldenen Palaste, sondern in einem Viehstalle schlägt er seine unschuldigen Augen auf. Nicht in Sammt und Seide prangt er, sondern in Windeln und Schlattern liegt er eingewickelt. Nicht in einem warmen Lettlein wird er gewiegt, sondern auf kaltem Stroh friert er. So arm ist er geworden, auf daß ihr ewig reich würdet.

Das war die Weihnachtspredigt, die zum ersten Mal vor 1900Jahren auf Erden erfcholl. Sie hat sich ausgebreitet und ist forterschollen durch alle Länder und Jahrhunderte, sie erschallt noch heute

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