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auch für dich die Ursache des Todes aus dem Wege geschafft und der Tod hat auch für dich keinen Stachel mehr, sondern ist in einen Schlaf verwandelt, aus welchem du einst an jenem großen Tage auf den Ruf Jesu Christi froh zu einem ewigen Leben erwachen wirst.

Du Christ aber, der du im jubelnden Herzen diese Hoffnung bereits trägst, wozu sollst du dich durch sie angetrieben fühlen? Es heißt hier: Der Tote richtete sich auf und fing an zu reden; er rührte sich und zeigte sofort, daß er nicht mehr tot, sondern lebendig war. Also, mein Christ, richte dich auf und zeige der Welt, daß du nicht mehr geistlich tot, sondern lebendig bist, und eine selige Hoffnung fü Zeit und Ewigkeit dein getröstetes Herz erfüllt und bewegt. Das zeige durch ein unerschrockenes Bekenntnis des Mundes, durch einen neuen heiligen Wandel, durch Werke der Liebe gegen Gott und Menschen. Oder kannst du, der du durch den Glauben mit Gott versöhnt bist, der du den Keim des Todes bereits in dir trägst, der du einer seligen Auferstehung entgegengehst, kannst du noch der Sünde in deinem eigenen Fleische, kannst du noch der Welt in ihrer Abgötterei und ungerechtigteit, kannst du noch dem Teufel dienen wollen? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir abgestorben sind? Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesum Christum getauft sind, die find in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleich wie Christus ist auferwedt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln" (Röm. 6, 2-4). "Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebet in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleische, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben" (Gal. 2, 20). Das erste also, wozu die lichte Zukunft, die dir in der Hoffnung winkt, dich antreiben soll, ist, daß du dich durch Wort und Werk als lebendig erweisest in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die Gott gefällig ist.

Woher, Geliebte, haben wir diese Hoffnung? Nicht von uns selbst, sondern Gottes unergründliche Gnade ist, die sie uns gegeben hat, und zwar in Christo, durch Christum, um Christi willen. Und er sagt uns (Joh. 6, 44): „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat." Dasselbe predigt Paulus (1. Kor. 12, 3): „Niemand kann Jefum einen Herrn heißen, ohne durch den Heiligen Geist." Darum bekennen wir auch in unserm Katechismus: Ich glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesum Christum, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann,

sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten." So wenig wir sie uns selber gegeben haben, eben so wenig können wir sie uns aus eigener Kraft erhalten. Der Teufel, die Welt und unser eigenes Fleisch sind Tag und Nacht bemüht, sie uns zu rauben und besonders in der Todesstunde sie zu Schanden zu machen. Darum ruft Paulus uns zu (Phil. 2, 12. 13): „Schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern! Denn Gott ist's, der in euch wirket beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen." Zum andern also soll unsere Hoffnung uns zu immer größerem Ernste im Gebrauch der Gnadenmittel, im Jagen nach der Heiligung, im Trachten nach dem Reiche Gottes anspornen, weil wir sie so gar leicht, so sehr geschwind wieder verlieren können, wenn Gott in seiner unendlichen Barmherzigkeit sie nicht in unserm armen Herzen erhält und befestigt.

Endlich hören wir hier, daß die große Volksmenge, die Zeuge dieser Allmachtsthat des Sohnes Gottes gewesen war, in Lob und Preis Gottes ausbrach, Christum als den wahrhaftigen Gesandten Gottes bekannte und die Geschichte von seinem wunderbaren Liebeswerke in alle Länder ausbreitete. Und wie wird die getröstete Witwe, wie wird der auferweckte Jüngling dabei geholfen haben! Das ist es nun, wozu auch uns, zum Schluß, die selige Hoffnung des ewigen Lebens bewegen soll, daß wir mit fröhlichem Munde unser Leben lang jauchzen: „Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Ja, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Off. 5, 12. 7, 12). Wollen wir das, so lasset uns weit und breit verkündigen die Tugenden dessen, der uns berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Lichte; laffet uns am Neße des Evangeliums ziehen helfen; lasset uns am Werke der Mission arbeiten; lasset uns dazu helfen, daß die frohe Botschaft von dem Ueberwinder des Todes, von dem Fürsten des Lebens hinausgetragen werde in alle Lande, „auf daß er erscheine denen, die da sizen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte ihre Füße auf den Weg des Friedens“ (Luk. 1, 78).

Mitten wir im Leben sind
Mit dem Tod umfangen.
Wen suchen wir, der Hilfe thu',
Daß wir Gnad' erlangen?

Das bist du, Herr, alleine!

Uns reuet unsre Missethat,
Die dich, Herr, erzürnet hat.
Heiliger Herre Gott!
Heiliger starter Gott!

Heiliger barmherziger Heiland!
Du ewiger Gott!

Laß uns nicht versinken

In des bittern Tobes Not! Amen.

Am Bibelfest, den 21. Sept.

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2. Petri 1, 19-21.

n Christo geliebte Festgenossen! Wenn wir dieses Buch aufschlagen, aus welchem ich soeben unsern heutigen Text vorgelesen habe, so finden wir darin sehr

häufig von der Schrift geredet. Christus 3. B. sagt: „Suchet in der Schrift“; „habt ihr die Schrift nicht gelesen“; „ihr irret und wisset die Schrift nicht“; „wie würde die Schrift erfüllt“? Die Jünger zu Emmaus sagen zu einander: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er uns die Schrift öffnete!" Paulus schreibt: „Was sagt aber die Schrift?“ „Christus ist gestorben nach der Schrift, auferstanden nach der Schrift." Und so noch an vielen andern Stellen. Was ist mit dieser Schrift gemeint? Es muß ein Buch sein, das allgemein bekannt war, so daß jedermann augenblicklich wußte, was gemeint war, wenn ohne jegliches Beiwort einfach die Schrift genannt wurde. Ja, es ist die Schrift aller Schriften, das Buch aller Bücher; es ist unsere liebe Bibel, wie wir sie, Gott sei ewig Lob und Dank! noch heute in Händen haben. Denn Christus sagt zu den Emmausjüngern: ihr Thoren und träges Herzens, zu glauben alledem, das die Propheten geredet haben!" Was für Propheten? Es heißt weiter: Er fing an von Moses und allen Propheten und legte ihnen alle Schriften aus, die von ihm gesagt waren." Und der Heiland segte hinzu: „Es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben ist in dem Geseze Mosis, in den Propheten und in den Pfalmen.“ Go öffnete er ihnen das Verständnis, daß sie die Schrift verstanden (Lut. 24). Das war also die Heilige Schrift Alten Testaments, welche das Volk Israel in Händen hatte, woraus es den Willen Gottes erforschte und den Weg zur Seligkeit lernte. Nachdem nun der Sohn Gottes das Werk der Erlösung, welches durch Moses, die Propheten und die Psalmen geweissagt war, auf Erden vollbracht hatte, da kam die Schrift Neuen Testaments dazu, worinnen die Erfüllung jener Weissagung durch die Evangelisten und Apostel erzählt und ausgelegt wird. Und dieses Alte und Neue Testament meinen nun wir, wenn wir jet von der Schrift reden.

Und welch ein wundervolles Buch ist die Heilige Schrift! Sie ist in ihrem Inhalt einem Strome gleich, wie Augustin sagt, durch welchen

ein Lamm waten fann und ein Elefant schwimmen muß. So einfältig ist sie in allem, was zur Seligkeit durchaus nötig ist, daß auch ein Kind es verstehen kann, und doch zugleich ein so unergründliches Meer von göttlicher Weisheit, daß auch die Weisesten auf Erden bis an den jüngsten Tag sie nicht ausforschen werden. Sie ist ein Buch, das von verschiedenen Verfassern, zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten, in verschiedenen Sprachen, in verschiedenen Stilen geschrieben, und doch aus einem Geiste gegossen ist und ein Ziel verfolgt, nämlich Gottes Ehre und der Menschheit Heil. Und während die Religionsbücher aller Heiden dem, der die Bibel gelesen hat, sofort als kraftlos, albern, ja verlogen erscheinen, macht unsere Heilige Schrift auf jedes unverdorbene Menschenherz augenblicklich den Eindruck der unbedingten Wahrheit und erweist sich am Gewissen als göttliche Kraft. Laßt uns daher in gegenwärtiger Feststunde bei diesem Buche aller Bücher noch etwas länger verweilen. Wir betrachten also

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V. 19. Wir haben ein festes prophetisches Wort, und ihr thut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheinet in einen dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

Unmittelbar vor unserm Terte sagt der heilige Schreiber Petrus: „Wir sind nicht den klugen Fabeln gefolgt, da wir euch fund gethan haben die Kraft und Zukunft unsers Herrn Jesu Christi, sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen, da er empfing von Gott dem Vater Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohl= gefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehöret vom Himmel geschehen, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge." Unsere Predigt von Jesu Christo, erklärt der Apostel, ist nicht Märchen und Fabel, sondern göttliche, unumstößliche, ewige Wahrheit. Denn wir predigen euch nur Dinge, von denen wir selber Augen- und Ohrenzeugen gewesen sind. Und zwar sind wir Augen- und Ohrenzeugen nicht nur von dem gewesen, was er in seiner Erniedrigung gethan

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