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beschreibt es mit den Worten (Röm. 14, 17. 18): „Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geiste. Wer darinnen Christo dienet, der ist Gott gefällig und den Menschen wert." Dieses Himmelreich ist einer Hochzeit gleich, die ein König seinem Sohne veranstaltete, und wozu er viele Gäste einlud, an welcher schließlich aber nur wenige teilnahmen, weil die meisten die Einladung verachteten. Der König ist Gott, der König aller Könige, der Vater unseres Herrn Jesu Christi. Er hat seinem hochgelobten Sohne, dem Ebenbilde seines Wesens, dem Abglanz seiner Herrlichkeit, die menschliche Natur angetraut. Denn „als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe" (Gal. 4, 4), und „das Wort ward Fleisch“ (Joh. 1, 14). Wie im Ehebunde der Mann der wirkende und herrschende, das Weib aber der leidende und dienende Teil ist, so ist in Chrifto die göttliche Natur das Wirkende und Herrschende und die menschliche Natur das Leidende und Dienende. Und wie Mann und Weib alles gemeinsam haben, so auch die beiden Naturen in Christo; so daß wir also mit Recht von dem Menschen Jesus Göttliches aussagen, daß er nämlich Gott ist, allmächtig, allwissend, allgegenwärtig, der König und Herr Himmels und der Erde, vor dem alle Kniee sich beugen und den alle Zungen anbeten sollen; und ebenso mit Recht von dem Gottessohne Menschliches aussagen, daß er nämlich empfangen und geboren und gewachsen ist, daß er gegessen und getrunken, gewacht und geschlafen, gearbeitet und geruht, getrauert und sich gefreut hat, gelitten hat und gestorben ist. Denn „in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig" (Kol. 2, 9). Das ist die Hochzeit, die der König aller Könige seinem Sohne gemacht hat, die wunderbare Vereinigung der Gottheit mit der Menschheit, das unerforschliche, selige Geheimnis der Menschwerdung Gottes, welches von der Welt her verschwiegen gewesen ist, in welches auch die Engel gelüftet zu schauen.

Das Hochzeitsmahl nun ist alles das, was der Sohn Gottes durch seine Erscheinung auf Erden, durch seine Erfüllung des Gesezes, durch die Aufopferung seines eigenen Lebens, durch seine Auferstehung von den Toten und herrliche Himmelfahrt verdient, erworben, erbeten und erkämpft hat; es ist die Predigt der Wahrheit, die Gnade des Vaters, die Erlösung von Tod und Hölle, die Einwohnung des Heiligen Geistes, der Zugang zu Gott, Kraft und Mut, Friede und Trost im Leben und Sterben, fröhliche Auferstehung am jüngsten Tage und Zutritt in den neuen Himmel und auf die neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnen wird; wo der Tod nicht mehr sein wird, noch Leid,

noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein wird, weil diese Welt mit ihrer Sünde und Not vergangen ist, und Gott abtrocknet alle Thränen von unsern Augen; wo wir mit Wonne werden getränkt werden als mit einem Strome.

Zur Teilnahme an diesen Gütern und Genüffen der anbetungswürdigen Hochzeit hatte Gott schon vorher durch seine Propheten eine Einladung ergehen lassen, und zwar an das Volk Israel. Denn den Juden war vertrauet, was Gott geredet hat", und ihnen gehörte „die Kindschaft und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen"; ihnen gehörten auch die Väter an, aus welchen Christus herkommt nach dem Fleische, der da ist Gott über alles, gelobet in Ewigkeit" (Röm. 3, 2. 9, 4. 5). Als nun Gott die Hochzeit anrichtete und der Sohn Gottes im Fleische als der lange verheißene Messias erschien, da ließ Gott nicht nur durch Johannes den Täufer, die Jünger und viele dankbare Geheilte, sondern auch durch den Mund seines eingebornen Sohnes selbst diese seine Gäste rufen und ihnen sagen: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes herbeigekommen. Thut Buße und glaubt an das Evangelium.“

Aber sie wollten nicht kommen. Sollte man nicht erwarten, sie hätten mit jauchzenden Herzen den Messias aufgenommen, als er endlich nach Jahrhunderte langem Harren und Hoffen tam? Sollte man nicht meinen, sie hätten auf den Knieen Gott gedankt, daß er seine Ver= heißung wahr gemacht und den Erlöser von allem Unheil geschickt, also das Seufzen und Flehen seines Volkes erhört hatte? Aber sie verlang= ten nicht nach einem Erlöser von Sünde und Hölle, sondern nach einem Retter von der Gewalt der Römer. Darum verachteten sie den demütigen Jesus, der ihnen sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme" (Joh. 18, 36. 37). Einen solchen Heiland brauchten sie nicht, wie sie meinten; denn sie hielten ja das Gesetz und waren Abrahams Kinder. „Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche" (Luk. 19, 14). Das murde ihr Wahlspruch. Und diejenigen, welche in der dankbaren, freudigen Annahme des erschienenen Weltheilandes allem Volke hätten vorangehen sollen, die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Aeltesten, die waren die ersten, dem Könige der Wahrheit und Gnade ihre Huldigung zu bersagen, ließen ihre Herzen von der Hölle zu einem wütenden Hasse gegen den Unschuldigen entzünden und ruhten nicht, bis sie das ganze Volk zu der entseglichen Raserei mit sich fortgerissen hatten, daß es

schrie: „Kreuzige, kreuzige ihn!" Israel schlug seinen König, seinen Messias, seinen Gott ans Kreuz.

Als der Sohn Gottes auf Erden sein Werk vollendet hatte und zu seinem Vater in die Herrlichkeit, die er bei ihm hatte, ehe der Welt Grund gelegt war, zurückkehrte, sandte er alsbald die Verheißung seines Vaters, die dritte Person der hochheiligen Dreifaltigkeit, den Heiligen Geist, womit er selbst zu seinem Amte gesalbt worden war, in die Herzen seiner Jünger. Und nun fingen sie gleich am Pfingstfeste mit freudigem Aufthun ihres Mundes an, „zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollten, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollten, und zu verfündigen das angenehme Jahr des Herrn“ (Luk. 4, 18. 19). Und gleich die erste Predigt hatte solche Wirkung, daß 3000 Seelen der Wahrheit zufielen und sich zum Glauben an ihren gekreuzigten und auferstan= denen Heiland bekehrten. Bald wuchs die Zahl der Gläubigen in Jerusalem auf 5000 und mehr, auch an andern Orten des jüdischen Landes entstanden durch das Zeugnis zerstreuter Christen christliche Gemeindlein. Das war ein vielverheißender Anfang der Kirche neuen Bundes im Volte und Lande des alten Bundes. Allein wie bald wurde dieses Wachstum wieder gehemmt, die sprossende Saat zertreten, das aufschießende Bäumlein erdrückt! Die überwiegende Menge des Volkes verachtete das Evangelium, verstopfte sich die Ohren gegen die frohe Botschaft, biß die Zähne über die Verkündiger der Wahrheit zusammen und steinigte einen Stephanus zu Tode, während er für sie um Vergebung bat. Petrus wurde ins Gefängnis geworfen, Jakobus mußte unter einem Schwertstreiche seinen Kopf hergeben, sein Namensbruder, der jüngere Jakobus, wurde von der Zinne des Tempels heruntergestürzt und Paulus empfing fünf Mal von den Juden vierzig Streiche weniger eins, wurde dreimal gestäupt und einmal gesteinigt. Die Apostel des Herrn mußten endlich ganz aus dem jüdischen Lande weichen. Wo immer aber die Boten des Friedens hinkamen, da verkündigten sie immer zuerst in den Synagogen der Juden die Einladung Gottes zu der bereiteten Hochzeit. Sie fanden jedoch so wenig Dank, daß die Juden, wenn sie sahen, daß auch die Heiden eingeladen wurden, voller Neid dem, was die Apostel verkündigten, widersprachen und es lästerten, so daß diese ihnen zuleßt das furchtbare Wort sagten: „Euch mußte zuerst das Wort Gottes gesagt werden. Nun ihr es aber von euch stoßet und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden“ (Apostelg. 13, 46).

Da ward der König aller Könige zornig, als er den Reichtum seiner Langmut und Güte so schnöde verachtet, seine unermeßliche Liebe mit wütendem Hasse, seine unverdiente Gnade mit höllischem Undant belohnt sah. Und schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, wenn er zornig ist. Er sandte seine Heere, die Römer, aus und brachte diese Mörder seines Sohnes und seiner Bekenner und Boten um und zündete durch sie ihre Stadt Jerusalem an, daß auch der herrliche Tempel in einen Aschenhaufen verwandelt wurde. Das unbußfertige Volk, das seinen Messias verworfen, wurde zu Hunderttausenden hingeschlachtet, andere Hunderttausende starben elendiglich an Hunger und Pestilenz dahin, und der Ueberreft wurde für einen Spottpreis in die Sklaverei verkauft und in alle Welt zerstreut, und da wandern die Juden noch heute heimatlos umher. Das war das furchtbare Gericht des Gottes, der sich nicht spotten läßt, über die schnöde Verachtung seiner gütigen Einladung bei den Juden. Ihrer waren viele, die er berufen hatte, aber wenige waren auserwählt.

II.

V. 8-14. Da sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren's nicht wert. Darum gehet hin auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet. Und die Knechte gingen aus auf die Straßen und brachten zusammen, wen fie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle voll. Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und fah allda einen Menschen, der hatte tein Hochzeitlich Kleid an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du herein kommen, und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm hände und Füße und werfet ihn in die äußerste Finsternis hinaus! Da wird sein Heulen und Zähnklappen. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.

Das Volk der Juden achtete in teuflischer Verblendung sich selbst nicht wert des ewigen Lebens und darum schüttelten die Boten des Friedens den Staub von ihren Füßen und wandten sich zu den Heidenvölkern. Das geschah in Uebereinstimmung mit dem, was der

König in unserm Gleichnis urteilt: „Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren es nicht wert." Und wie der König hier seinen Knechten weiter befiehlt: „Gehet hin auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet!" so hatte der Sohn Gottes nach Vollendung seines Erlösungswertes auf Erden seinen Jüngern befohlen: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden!" Und wie er befohlen, so thaten sie, gingen auf die Straßen, in allen Richtungen hinaus unter die Heidenvölker und verkündigten allenthalben die frohe Botschaft von der Liebe Gottes, welche die ganze Welt umfaßt, und von der vollbrachten Erlösung, welche für alle Völker auf Erden genugsam ist. Ja, der große Heidenapostel Paulus schreibt gegen Ende seiner Laufbahn an die Christen zu Kolossä (1, 6. 23), daß das Wort der Wahrheit im Evangelium zu ihnen und in alle Welt gekommen, daß es unter aller Kreatur, die unter dem Himmel ist, gepredigt worden sei. Im Laufe der Jahrhunderte warfen ganze Länder und Völker in Asien, Afrika, Europa, Amerika und auf den Inseln der Weltmeere ihre toten Gözen fort und bekehrten sich von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu dem lebendigen Gott. Und heute nach beinahe 2000 Jahren erschallt die Predigt von Christo an mehr Orten, unter mehr Völkern, in mehr Sprachen, als je zuvor seit der Zeit der Apostel.

wie viele sind es nicht, die Gott zur Hochzeit des Lammes berufen hat, und wie viele ungezählte Millionen wird er nicht noch berufen, bis die Periode des Weltgerichts anbricht und die Heerscharen des Himmels jauchzen werden: Der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen, und die Braut des Lammes hat sich bereitet! Denn die Zahl der Heiden, Juden, Buddhisten, Muhammedaner und Christusleugner auf Erden ist noch heute mehr als zweimal so groß, als die Zahl derer, die sich Christen nennen, und unser Heiland sagt (Matth. 24, 14): Es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“

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Viele sind berufen, auch unter den Heiden, aber wenige sind auserwählt. Wie kommt das? Hat Gott von Ewigkeit, als er seinem Sohne Hochzeit zu machen beschloß, heimlich und unabänderlich bei sich selbst festgesetzt, daß nur wenige der eingeladenen Gäste an dem bereiteten Hochzeitsmahle wirklich teilnehmen, aber die allermeisten hinausgeworfen werden sollen in die äußerste Finsternis, wo sie vor Schmerzen heulen und vor Angst mit den Zähnen flappern werden? Hat

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