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Das wird geschehen, wenn die Welt zum Aase geworden ist. Und sie ist start auf dem Wege dazu, in Verwesung überzugehen. Hat er nicht schon längst Asien und Aegypten den Türken und Buddhisten übergeben müssen? Hat er nicht den größten Teil Europas dem römischen Papste überlassen? Und wie steht es in unserm freien Amerika, welches von Gott mit Naturreichtum, mit Kirchen und Schulen, mit Religionsfreiheit, mit der reinen Lehre des Evangeliums so hoch begnadet worden ist? Ist nicht die Verachtung der Gnadenmittel, der massenhafte Abfall geradezu schreckenerregend? Ist nicht die Liebe in Tausenden und Zehntausenden, die einmal fein liefen, am Erkalten? Erhebt nicht die römische Hure unter dem Schatten des Sternenbanners immer üppiger, mächtiger und frecher ihr geschminktes Haupt? Wird nicht der Logengeist, der sich an die Stelle der Kirche Jesu Christi drängt, im Verschlingen der Unerfahrenen und Unwissenden immer unersättlicher und raffinierter? Wie lange wird Gott solchem Wüten und Morden des Satans, solchem Absterben und Verfaulen der Völker auf Erden noch zusehen können?

Schon ist vielfach das Feuer des göttlichen Zornes angegangen. „Dafür, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf daß sie selig würden, wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Luft an der Ungerechtigkeit" (2. Theff. 2, 10. 11). Ach, wie furchtbar geht dieses schreckliche Wort schon jezt in Erfüllung! Viele falsche Christi und falsche Propheten sind aufge= standen, und täglich stehen noch mehr auf. Sie thun große Zeichen und Wunder, welche von der Welt, die verführt und betrogen sein will, angestaunt werden, und der eine predigt: Siehe, hier ist Christus, dies ist der Weg zur Seligkeit; der andere behauptet: Nein, da ist er; der dritte schreit: Jhr lügt alle beide, ich bringe die Wahrheit! Und kein so rasender Prophet tritt auf, der nicht Anhänger für seine Rase= rei fände. Ja, mit solcher Gewalt, mit solchem blendenden Scheine. der Wahrheit kommt die höllische Lüge, daß verführt werden in den Irrtum, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten. Aber die Auserwählten sind eben diejenigenach, wie klein ist ihre Zahl! —, welche die Stimme ihres guten Hirten, der sein Leben für sie gelassen hat, kennen und ihr folgen; welche daran gedenken, daß ihr Heiland ihnen dieses alles zuvorgesagt hat, und sich darum standhaft weigern, den falschen Christi zu folgen und den falschen Propheten zu glauben, vielmehr in festem Glauben bleiben bei dem, was sie aus dem einfältigen Katechismus des reinen, lauteren Evangeliums gelernt haben. Es ist

unmöglich, daß solche verführt werden; den der gute Hirte hat solche Schafe in seiner Hand, und er giebt ihnen das ewige Leben und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus seiner Hand reißen (Joh. 10). Darum ist auch „ihr Wandel schon im Himmel, von dannen sie warten des Heilandes Jesu Christi, welcher ihren nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Dinge ihm unterthänig machen" (Phil. 3, 20. 21). Darum beten sie unablässig: „Amen, ja, tomm, Herr Jesu" (Off. 22, 20)! Und er wird kommen. Denn gleichwie der Blih ausgehet vom Aufgang und scheinet bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Unerwartet wird der Weltheiland in seiner Herrlichkeit erscheinen und aller Augen werden ihn schauen. Dann werden Himmel und Erde in Feuer vergehen und alle Völker gerichtet werden. Und Jesus Christus, der Weltheiland und Weltrichter, wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in welchen Gerechtigkeit wohnen wird.

Herr Jesu, grundgütiger Gott und Erlöser, erbarme dich unser! Wie wenig ist deiner Heiligen geworden auf Erden! Wie sammeln sich schon die Adler deines Gerichtes über die Welt, die dein Kreuz verhöhnt! Ach hilf uns, daß wir gegen alle falschen Prophe= ten beständig bleiben bei dem einigen, daß wir deinen Namen fürchten. Ach komm, Herr Jesu, und mache dieser Welt, in welcher die Ungerechtigkeit wohnt und der Teufel herrscht, ein Ende. Offenbare dich in deiner Herrlichkeit und nimm dein Reich ein. Ja, komm, Herr Jesu! Amen.

Am sechsundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

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Matth. 25, 31-46.

n dem Herrn Jesu Christo geliebte Zuhörer! Gott gebeut allen Menschen an allen Enden, Buße zu thun

darum daß er einen Tag gesezt hat, auf welchen er richten. will den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit durch einen. Mann, in welchem er's beschlossen hat, und jedermann vorhält den Glauben, nachdem er ihn hat auferweckt von den Toten" (Apostelg.. 17, 30. 31). Wer ist dieser Mann, durch welchen Gott richten will den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit? Es ist der Mann mit den durchbohrten Händen und Füßen, der Mann mit der Dornentrone, der am Kreuze einst hing, als ein Spott der Leute und Verachtung des Voltes; es ist der Mann, der einst an der Stelle des. ganzen fündigen Menschengeschlechtes von dem heiligen Gotte Himmels und der Erde gerichtet und verdammt wurde, über den die gottlose Welt nun schon seit fast 2000 Jahren ihren Spott ergoffen hat, Jesus Christus, der einige Mittler zwischen Gott und den Menschen. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohne gegeben, auf daß sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren; wer den Sohn nicht ehret, der ehret den Vater nicht, der ihn. gesandt hat. Ja, der Vater hat dem Sohne Macht gegeben, auch das. Gericht zu halten, darum daß er des Menschen Sohn ist“ (Joh. 5, 22. 23. 27). Weil er der Menschen Bruder geworden ist und mit Barmherzigkeit richten wird; weil er sich selbst einst für sie dem Gerichte des Todes unterworfen hat und darum nicht mit Grausamteit, sondern mit Gerechtigkeit richten wird, darum hat Gott alle Entscheidung und Vergeltung über die Völker des Erdkreises in seine narbenvolle Hand gelegt. Denn Gott hat ihn von dem Tode, in welchen er an unserer Statt gesunken war, wieder auferweckt, und dadurch hat er sich zu ihm vor der ganzen Welt bekannt als zu seinem. lieben Sohn, der nun von aller Schuld seiner Brüder, die auf seine unschuldigen Schultern gewälzt war, gerechtfertigt ist und ein vollgiltiges Lösegeld für alle bezahlt hat. Gott ist es daher auch, welcher:

nun allen Menschen an allen Enden gebietet, Buße zu thun und diesen Erlöser von Sünde, Tod und Hölle anzunehmen, damit sie „dem zukünftigen Zorne entfliehen“ und nicht mit verstocktem und unbußfertigem Herzen sich selbst häufen den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, welcher einem jeglichen geben wird nach seinen Werken" (Röm. 2, 5. 6). Denn es ist dem Menschen gesezt, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht“ (Hebr. 9, 27), und „wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, auf daß ein jeglicher empfahe, nach dem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sei gut oder böse“ (2. Kor. 5, 10).

An jenem großen Tage nun, an welchem Gott durch diesen Mann, in welchem er's beschlossen hat, richten wird den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit, was für ein Urteil willst du hören, geliebter Zuhörer? Heute am Ende eines Kirchenjahres bedenke das Ende deines Lebens, bedenke das Ende der Welt, und frage dich einmal in heiligem Ernste vor Gott und deinem Gewissen: Was für ein Urteil soll der Mund des Richters über dich und dein ewiges Schicksal fällen? Um uns alle zu solcher Selbstprüfung zu veranlassen, laßt uns zum Gegenstand unserer legten Sonntagsbetrachtung im alten Kirchenjahre machen:

und zwar

Das Weltgericht,

I. Das Urteil des Lebens, und

II. Das Urteil des Todes.

I.

B. 31-40. Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sigen auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit. Und wer den vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie von einander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken schei= Det. Und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zu seiner Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist bon Anbeginn der Welt! Denn ich bin hung

rig gewesen, und ihr habt mich gespeiset. Ich bin durftig gewesen, und ihr habt mich geträn tet. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherberget. Ich bin nacket gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krant gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen, und haben dich gespeiset? oder durstig, und haben dich getränket? Wann haben wir dich einen Gast gesehen, und beherberget? oder nacket, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krant oder gefangen gesehen, und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr gethan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan.

Ein unbeschreiblich erhabenes Gemälde ist es, welches hier der Herr Jesus vor unserm geistigen Auge aufrollt. Mit wenigen gewaltigen Worten stellt er das Weltgericht mit seinem Urteil des Lebens uns des Todes vor uns hin, daß uns die Haut dabei schauern muß.

Es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Leuten bange sein und werden zagen; das Meer und die Wasserwogen werden brausen, und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die da kommen. sollen auf Erden; denn auch die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. Und alsdann werden aller Augen sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herr= lichkeit. Einst wandelte derselbe Menschensohn auf Erden in Armut und Knechtsgestalt und wurde überantwortet den Heiden und verspottet und geschmäht und verspeit, gegeißelt und getötet. Aber er erstand vom Tode und fuhr auf gen Himmel und verschwand vor ihren Augen; und von der großen Welt wird er bis auf den heutigen Tag verspottet und geschmäht, mit Zungen gegeißelt und mit Federn getötet. Doch an dem Tage, welchen Gott bestimmt hat, zu richten den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit, wird dieser Mann sichtbar vom Himmel wiederkommen; die Heerscharen des Himmels werden als

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