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hend hinab und immer hinab!

vor den Geistesaugen des Herrn, wie nimmer vor eines Andern, weit gedffnet Himmel und Hölle, und nun das gewaltige' Sehnen hinauf und das gewaltige Ziehen hinab, die sehnende Sohnesliebe hier, die cra barmende Heilandsliebe dort, die Mittlersliebe - da sein Leiz den! Doch hier nur schwache Menschenworte; Kindesstams meln nur für das Unaussprechliche; schwache, schwache Ahnung nur von dem, was die Geschichte der Passion andeutet: es Fam, daß er mit dem Lode rang, und sein Schweiß ward wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde. Wer mag nicht singen? Liebe, die den Himmel hat zerrissen, die sich zu mir ins Elend niederließ; o unerhörter Liebesgrad, der selbst des Vaters Wort ins Fleisch gesenket hat (No. 197. des Lauenburgischen Gesangbuches), und dann dazu: o Liebe über alle Lieber recht nach dem Leben abgemalt, was gleichet* einem · solchen Triebe, der Blut und Liebe für mich zahlt.

Der Herr hatte zuvor gesagt, öfter, deutlich und bestimmt genug, daß er nach des Vaters Willen leiden würde, und also felbst, als in den Willen des Vaters ergeben, auch freiwillig; hatte gesagt, es müßte Alles so kommen, auf daß die Schrift erfüllet würde, als Gottes, des Wahrhaftigen Vorherverkündigung; aber er wics auch nach einer andern Seite hin, er sprach kurz vor seinem Leiden (Joh. 12, 30.): es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an inir; er sagte das nicht, daß wir es bei der Betrachtung der heiligen Passion unbeachtet lassen sollten, es muß auch das, als höchst wichtig, beachtet werden.

Wohin ging die Absicht der erbitterten menschlichen Feinde des Herrn? Sie wollten ihm zum Tode helfen, sie wollten sich befreien von seiner, ihnen beschwerlichen, fie in der Sichers heit ihres Heuchelwesens störenden Nähe, von seinen, die Schliche und Lücke ihrer Herzen aufdeckenden Worten, von seinem, ihnen recht im Innersten verhaßten Treiben. Sie aber waren nur Werkzeuge, doch durch eigene Schuld Werkzeuge des årgsten Feindes Gottes, des Geistes der Finsterniß: tiefer ging deffen Absicht, die war, auch diesen zu Falle zu bringen, auch an diesem sich ein Theil zu verschaffen, auch über diesen Gewalt zu erlangen, auch diesen in Mißglauben und Mißtrauen zu stürzen, und also die einige Hoffnung des ganzen Menschens

geschlechts zu vernichten, um auch wegen desselben und durch dasselbe immerdar Gott låstern, gegen Gott wüthen zu können. Da sollte nun mit Macht in des Herrn göttliche, göttlichen Ers barmens volle Scele aus der Finsterniß hineintönen, hineinheus len mit lähmender Gewalt: ist doch keine Rettung, keine Rets tung für die Menschheit! Laß fahren, laß fahren, was nicht zu retten! verloren, verloren, doch verloren! Da sein Leiden. So wollte der Teufel, so sollte es kommen, aber was kam? Ueber dem Allen waltete, tiefer sehend als der Geist des Ab grunds, Gott, die ewige Liebe, über und in dem Herrn Jesu, durch ihn über das menschliche Geschlecht, und kehrte des Verderbers Pfeile um, daß fie ihn selbst mußten schmerzlich tödtlich verwunden. Was kam? Das ist gekommen, was der Herr zuvor gesagt, denn der Fürst dieser Welt hatte, fand und erz langte nichts an ihm: von nun an wird des Menschensohn figen zur rechten Hand der Kraft Gottes.

D, Wunder über alle Wunder,

Daß Gott verherrlicht, unsern Gott!
Macht sich nun Satan selbst zum Spott?
Muß er nun selbst sein Reich zerstören?
Nun wir erst recht Gott angehören,
In Jesu Christo, unserm Herrn!
D, Menschenkinder, folgt ihm gern!

C. Zurhelle,

Prediger im Herzogthum
Lauenburg.

Unsterblichkeit der Seele und ewiges Leben.

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben (1 Timoth. 6, 12.).

Es war eine Zeit in meinem Leben, und ich war irgend wo, da hörte ich wenig oder gar nicht reden von, ewigem Leben, desto mehr aber von Unsterblichkeit der Seele. Ist da ein Unterschied?-Ja wohl ein Unterschied! groß genug, wenn er

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auch nur darin allein bestände, daß die Verehrer der Bibel, als des Wortes Gottes, und des Herrn Jesu, als desjenigen, in welchem nach der Schrift das Leben erschienen ist, des ewis gen Lebens gewiß werden können, so gewiß, als ihres Daseyns überhaupt; indeß die, welche, wie überall so auch hier, Beweise fordern, in beständiger Ungewißheit schweben, über die Unsterbe lichkeit der Seele, von ewigen Leben reden sie richt, Lasin beständigem, unseligen Schwanken zwischen Glauben und Läugnén. Ich habe Manche gesehen, die heute, von der vermeintlichen Schärfe eines Beweises hingerissen, die Fortdauer der Seele nach dem Lode des Leibes: für wahrscheinlich hielten, ja für gewiß, und morgen wieder, sich selbst gelaffen, in ihre alten Zweifel zurückfielen. Ich habe Manche geschen, denen es heute wünschenswerth zu seyn schien, von der Unsterblichkeit ihrer Seele. fest überzeugt zu werden, und die doch morgen gegen dieselbe Ueberzeugung mit einem gewissen Widerwillen sich fträubten. Einige auch habe ich gesehen, doch nur Wenige, die mit großem Eifer, ich möchte beinahe sagen, mit einer Art von Wuth, sich und Andere zu überreden trachteten, daß der Tod nichts von uns übrig laffe; ich mag nicht denken an den Grund solch unnatürlichen Bestrebens, mich schaudert!'

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Dazu sind mir auch, besonders unter den Gebildeten, gar Viele vorgekommen, die, wenn der Tod ihnen einen der Ge☛ liebten vom Herzen riß, eine Menge Bücher zusammenkauften, um daraus des Wiedersehens gewiß zu werden. Wen sollte nicht jammern der Armen, die ihrem Verlangen nach Leben keinen Rath wiffen? und die Sonne des Lebens ist doch aufs gegangen.

Unter den wahren Christen dagegen, unter den Verehrern der Bibel, für welche dieselbe das Ansehn des Wortes Gottes hat, habe ich keinen gefunden, bin buch überzeugt, daß man unter ihnen keinen finden wird, weil es in der Natur der Sache liegt, daß man unter ihnen keinen finden kann, der noch zweifelte an der Fortdauer des Menschen, selbst nach dem Tode seiner irdischen Hülle; und darum nicht, weil diese den Ruf des Apostels: "kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben," als an fie ergehend, an und zu Herzen nehmen, weil sie wirklich daran gehen, und daran gegangen sind, zu kämpfen den guten Kampf des Glaubens, in welchem das ewige Leben

ergriffen wird, hier hier, jezt jeßt, während des Erdenlebens schon ergriffen werden soll. Der Tod giebt dem Menschent nichts, was er nicht hat, sondern nimmt ihm, was er hat, des Leibes natürliches Leben und das Vergängliche, woran er hier auf Erden sein Leben sette, und stellt ihn nackt dar, wie er ist on seinem inwendigen Menschen, verlassen in sich selbst, lebendig ohne Lebensticht, weil nun das Erdenlebenslicht ihm ausgegangen, und er dem Himmelslebenslichte sich nicht zugewandt, von unaufhörlichem, nimmer gestillten Hunger und Durste gequält, nachdem, was ihn verlaffen hat, und er verlassen mußte

Also müssen wir, wenn wir nicht durch den Tod in den Zod, in das Todesleben übergehen wollen, das schrecklicher seyn muß, als Vernichtung, wir müssen das ewige Leben jegt, in der Zeit schon angreifen: wer es ergriffen hat, der hat es, und wer es hat, der ist seiner gewiß, ohne allen Beweis und über allen Beweis, weil er es hat, und wer es nicht hat, dem helfen auch keine Beweise, keine Schlüffe dazu. Auf Erleben, auf Erfahren kommt es hier an, das liegt auch in der Natur der Sache. Ergreife das ewige Leben! versuche es auf dem Wege, den: Gott durch sein Wort, in dem Herrn Jesu dir zeigt, du sollst erfahren, wie aus dem Tode, dem furchtbaren Tode ein Schattentod wird, und eine Leben- Fried- und Freudevolle Ewigs keit in deinem Innern ihre weite, herrliche, erhebende, erquickende Aussicht dir dffnet. Es lohnt sich doch wohl der Mühe?!. Er greife das ewige Leben! Ja, das ist leicht gesagt, aber nicht alsobald gethan, denn wie, wie geschieht das? Antwort: kämpfe den guten Kampf des Glaubens! glaube an den Herrn Jesum Christum, den Sohn Gottes, erschienen im Fleisch, welcher das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater (1 Joh. 1, 2.), vom Himmel herniedergebracht hat in die menschliche, Natur, und hat in seiner Person die menschliche Natur in den Himmel, in das ewige Leben erhöhet. An den glaube, denn wer wahrs haftig glaubet, der hat auch wahrhaftig, und wer den Sehn Gottes hat, der hat das Leben, und wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht (1 Joh. 5, besonders v. 10, 11 u. 12).

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Aber auch kämpfen mußt du, denn wie ohne Glauben nicht recht gekämpft werden kann, so bringet auch nothwendig rechter, lebendiger Glaube mit sich den-Kampf. · Was ist Glaube: an Jesum Christum? Eine allscitige, villig erschöpfende Erklärung

des Glaubens kann und will ich hier nicht geben; doch das, lieber Christ, gehört zu dem Wesen deines Glaubens, daß du das Leben, das Sterben und das Opfer des Herrn Jesu, da er sich selbst ohne allen Wandel Gotte geopfert hat durch den ewigen Geist, dir herzlich wohlgefallen låffeft, ja, daß du ein sehnliches Verlangen in deinem Herzen empfindest, daß sein Lea ben dein Leben, sein Sterben dein Sterben werden „mdge, daß du ganz und gar in sein Leben, in sein Sterben, in sein Opfer eingehen mögest. Diesem deinen Verlangen ist der Herr zuvors gekommen, ja, er hat es selbst in dir erregt, und ist nun selbst auch schon da, dein Sehnen zu stillen: er stand vor der Thür, dein anfangender Glaube, dein herzliches Verlangen hat ihm aufgethan, nun wird dein Innerstes von ihm, von seinem Geiste berührt, zu neuem Leben geweckt, zu dem Leben in Christo.. Was aber ist sein Leben, sein Sterben, sein Opfer, welches nun wahrhaftig dir mitgetheilt werden soll, in welches er dich hineinzichen will? Was ist es anders, als ein Leben in reinster Liebe Gottes, in vollster Hingebung an Gott, immerfort begriffen in den heißesten Prüfungen, bis zur tiefsten Selbsterniedrigung, bis zu gänzlicher Selbstverläugnung begriffen in der Ertödtung desjenigen Lebens, welches die Bibel das fleischliche Leben, das Leben des alten Menschen nennt, desjenigen Lebens, welches dein natürliches, dein von Natur dir eigenthümliches Leben ist, da du, von Natur selbftsüchtig, in Eigenliebe und Eigenwillen auf dich selbst beschlossen, nur aus dir ausgeheft, und um dich her greifest nach diesem und jenem, um dich her wirkest dieses und jenes, um in Allem wiederum dich und das deine zu suchen, dich und das deine zu finden, und also dich zum Mittelpuncte zu machen, um den Alles kreisen soll, als in dem Reiche deines Willens und deiner Luft?

Da stehet also nun zweierlei in dir feindselig einander gegenüber: das durch den Glauben anfangende neue Leben, das Leben Christi in dir, das aus Gott ist, und das alte Leben, das selbstfüchtig, ungöttlich, gottlos, wider Gott ist; darum muß mit dem anfangenden Glauben auch der Kampf in dir beginnen, und dann fortgehen, bis ausgekämpft ist. Du hast nun mit dem Herrn Jesu, dem Gottmenschen, gemeinschaftliche Sache gegen dich selbst, weil du in dem Wohlgefallen an einem ` göttlich-menschlichen Leben zugleich. den Efel an deinem ungötts

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