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5. Der Herr zu Deiner Rechten wird zers schmeißen die Könige zur Zeit Seines Zorns. 6. Er wird richten unter den Heiden, Er wird eine große Schlacht thun, Er wird zera schmeißen das Haupt über große Lande.... Die Rede ist gerichtet an den Vater des erhabenen. Königs. der Könige. Der Herr, der da siht auf Deinem Stuhl zu Deiner Rechten, wird richten unter den Völkern, auch Könige werden nicht vor Ihm bestehn, sondern ver Seinem Gericht zerschmettert werden an dem Tage, wo sich Sein-gerechter Zorn gegen fic offenbaren wird. Davon reder der zweite Psalm: "Ich will Dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigenthum. Du solist sie mit eisernem Scepter zerschlagen, wie Tdpfe sollst du sie zerschmeißen. So lafset euch nun weisen, ihr. Könige, und laßt euch züchtigen, ihr Richter auf Erden!" Es ist ein furchtbares Gericht des Herrn über die Gewaltigen und, Hohen, der Erde, die der Wahrheit widerstanden und dem Herrn die schuldige Ehre und den Gehorsam versagt haben. Es ist keine Macht auf Erden, ohne vom Herrn; dorum ist auch jeder Gewaltige auf Erden dem Herrn verantwortlich für den Gebrauch solcher Gewalt. Der furchtbarste Grad von Verantwortlichkeit tritt da ein, wo die Gewalt, die zum Schuß der Wahrheit und des Rechts und der Unschuld auf Erden gegeben ist, wider die Wahrheit Gottes, wider das Recht und die Unschuld gemißbraucht; worden ist; wo die Gewalt der Machthaber auf Erden, statt zum Werkzeug des Geistes Gottes und zur Ausbreitung des Lichtes der Wahrheit zu dienen, zu einem Werkzeuge des Geistes der Lüge und der Finsterniß (Offenb. 16, 14.) geworden ist, und ganze Länder, Völker und Zeitalter durch ihre Schuld mit Finsterniß bedeckt worden sind., Darum hat der Herr jenes furchtbare Wort geredet: "Er wird die Könige zerschmeißen zur Zeit Seines Zornes" ein Wort, das, einst nach seinem schreck lichen Inhalt wird vollendet werden, wenn der große: Lag der: sichtbaren Offenbarung des Herrn nahef... “Und die Könige. auf Erden spricht das Wert der Weissagung (Offenb. 6% 15. 17.) und die Obersten und die Reichen und die Haupts leute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an den Bergen und

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sprachen zu den Bergen und Felsen: "Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesicht des, der auf dem Stuhl sist und vor dem Zorn des Lammes; denn es ist kommen der große Lag Seines Zornes, und wer kann bestchen?" Dahn wird erscheinen und gerichtet werden jenes Haupt über große Lande, der Mensch der Sünde, und es wird der lezte große Kampf wider die Mächte der Finsterniß ausgekämpft werden.

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7. Er wird trinken vom Bach am Wege, darum wird. Er das Haupt emporheben.

Der Bach am Wege ist das Sinnbild der Trübsale. und Leiden, die auf dem Wege des göttlichen Mittlers Ihn érwarteten, die von Ihm überwunden werden mußten, che Er zu Seiner Herrlichkeit und ewigen Herrschermacht gelangen konnte. Er mußte den Kelch trinken, den Ihm der Vater gegeben hatte. Aber eben dieser bittre Kelch war für Ihn und für uns alle ein Kelch des Heils, der Ihm und uns durch Ihn Ruhe und ewige Herrlichkeit geben sollte.

Hiemit schließt der prophetische Pfalm groß, wie die That Gottes, die er verkündigt.

einfach und

Ueber die Verläugnung des Petrus,
(zu Joh. 18, 15-18.) ©.

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Alle Evangelisten haben den Fall Petri aufs allerfleißigste beschrieben, und alle feine drei Verläugnungen klar angezeigt. Wahrlich ich glaube, daß in der ganzen Passion kein Ding so fleißig beschrieben und abgemalet sei, als die Verläugnung Pctri, als die sich auch am besten in die Passion reimet. Denn Fein Artikel des Glaubens schwerer ist zu glauben, denn der Artikel, so da heißt: Ich glaube Vergebung der Sünden. Urfach ist, die andern Artikel gehen allzumal außer uns, und kommen mit uns nicht in die Erfahrung, treffen uns auch nicht. -- Als, daß1wir gläuben, daß Gott', Schöpfer, Himmels

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und der Erden, unser Vater sei; item, daß Jesus Christus, Gottes Sohn, gelitten und gestorben sei; und so fortan, wie das Symbolum oder Kinderglaube hält: folches geht alles daz hin, daß es einen andern trifft. Denn ein jeder gedenkt, das gilt St. Petro und St. Paulo; wer weiß, ob es mir gilt? Aber Vergebung der Sünden trifft und gilt mir und dir.

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Was habe ich auch davon, daß Gott Himmel und Erde geschaffen hat, so ich nicht gläube Vergebung der Sünden? Ja, das mehr ist, was habe ich davon, daß Christus gestorben, und der Heilige Geist kommen ist, so ich nicht gläube Vergebung der Sünden? Darum sage ich, die andern Artikel treffen einen andern, kommen mit uns nicht in die Erfahrung. Sollen sie aber mit uns in die Erfahrung kommen und uns treffen, so müssen sie in diesem Artikel mit uns in die Erfahrung kommenund uns treffen, daß wir alle, ich für mich, du für dich, und ein jeglicher für sich, gläuben Vergebung der Sünden. Aber der Artikel, ich gläube Vergebung der Sünden, trifft uns, und kommt mit uns in die Erfahrung, und macht, daß die andern Artikel auch uns treffen und mit uns in die Erfahrung kommen, Darum ist er der schwerste Artikel zu gläuben. ty,

Die andern Artikel sind wohl schwerer in dem, wenn mandavon soll reden und sie begreifen. Aber in diesem Artikel: “ich glaube Vergebung der Sünden," ist das das schwerste, daß man nicht allein davon reden, und solchen Artikel verstchensoll, sondern auch, daß sich deß ein jeder für sich selbst gewiß foll annehmen. Weil nun dieser Artikel schwerer eingeht, und der Mensch so hoch erschrickt vor der Hölle, vor Gottes Zorn und Gericht; darum hat müssen dieser Artikel, Vergebung der Sünden, fürgebildet werden in Petro, daß ein jeder sich deß *rdsten soll.

Der hdhefte und feineste Apostel, Petrus, fållet schåndlicher, denn die andern Upostel, und kömmt dennoch wieder. Wenn ich Petrum abcontrafeien oder abmalen könnte, wollte ich allenthalben auf ein jedes Hårlein auf seinem Haupte schreis ben, Vergebung der Sünden; darum daß er ein Exempel ist, dieses Artikels von Vergebung der Sünden. Und also malen ihn ab die Evangelisten; denn kein Stück in der ganzen Passion ist mit so viel. Worten beschrieben, als der Fall Petri: Alles, was Christo wiederfahren ist, ist mit kurzen Worten von den

Evangelisten angezeigt; und damit davon: Petrum aber zers hauen sie so schändlich, daß sie von seinem Fall nicht Werte genug machen können, und sonderlich der Evangelist Johannes, als sollte er sagen: Die Frucht und der Nugen des Leidens Christi soll dieser seyn, daß ihr darinne habet Vergebung der Sünden.

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Darum kommen zusammen diese zween, der heilige Mann, Petrus, und der Mörder und Schächer. Petrus fällt herunter in den Abgrund der Höllen. Wiederum, der Schächer steckt dem Teufel im Bauch, und kömmt Chrifto in den Schoos. Darum die Frucht und Kraft des Leidens Christi ist, daß man gedenke, es gelte, Vergebung der Sünden. Und dieser Trost ist geseht wider die allergrößeßte Sünde, so da heißt Verzweife= lung. So Petrus nicht da stünde mit seinem Erempel und sagte: ich habe auch gesündigt; müßten wir alle in unsern Sünden verzagen und verzweifeln./da

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dog Uns ist noth gewest, daß uns solches fürgeschrieben würde; denn wir sind der Schächer, und liegen in der Hölle::: und ist uns diß Erempel, fürgeschrieben, daß wir nicht verzweifeln, sondern wissen, daß in Christi Reich Vergebung der Sünden ist. Also-dienet uns, diese Geschichte, und ist uns zur Lehre und Trost: fürgeschrieben.

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V. Danach Lists, auch noth gewesen Petro für seine Person, daß er gedemüthiget würde. Denn Petrus sollte dahin kommen, daß er voll Gaben des Heiligen Geistes würde. Da wäre ihm unmöglich geweft, daß er nicht sollte hoffärtig und vermessen werden, und endlich mit dem Leufet hinab in Abgrund der Hölle gefahren seyn. Darum läßt ihn Gott fallen, daß er. demüthig bleibe, und das Hütlein abnehmen müsse, nicht allein vor der Jungfrau Maria, sondern auch vor mir und dir. So. ist nun diß Erempel, beide mir und Petro selbst, nüge, welcher sonst allzuhoffårtig worden wåre..

Darum soll man das Erempel Petri wohl merken, daß es. beide, den Sündern und den Heiligen, nüße und gut ist: den Sündern, daß sie nicht verzweifeln; den Heiligen, daß sie nicht vermessen noch stolz werden. ::

So weit Luther; uns aber fällt hier zuvdrderst auf, daß gar viele unter den Christen, in Betreff der Vergebung der

Sünden, ganz anderer Meinung find, als er: er fagt, es gehe Dein Menschen schwer ein, Vergebung der Sünden zu glauben, die Meisten dagegen bilden sich gar zu leicht ein, der Vergebung ihrer Eünden gewiß zu seyn. Luther glaubt, das sieht man hier und in allen feinen Schriften, in der Gewißheit, mir sind meine Sünden vergeben, etwas so überaus Köstliches zu empfangen, daß es scheint, als wären ihm alle Worte zu schlecht, die Freude darüber auszudrücken, und sein Herz zu klein, dieselbe zu fassen; den Meisten dagegen, die doch auch meinen, an der Vergebung ihrer Sünden nicht zweifeln zu dürfen, kann man nichts anmerken von solcher dankbaren Freude, und solcher freudigen Dankbarkeit. Luther, feststehend auf dem Worte von der den Sündern in Christo erschienenen Gnade, als auf dem wahrhaftigen Worte des wahrhaftigen Gottes, zweifelt nicht, aber es ist, als hörte man ihn immerfort ausrufen: wie kann Gott so grådig seyn, uns, mir, mir zu vergeben? o, er ift gar zu gut, gar zu gnådig gegen mich! aber ich glaube es, denn das Wort Gottes ist Wahrheit, ich glaube es, sonst müßte ich vergehen, ich glaube es, und frohlocke dankend dem lieben Herrn. Dagegen sehen die Meisten die Vergebung ihrer Sünden an, als etwas, das sich, wie von selbst verstehe, sind weit davon entfernt, sie als etwas schwer zu Erwartendes, und da Gott selbst sie uns anbietet, als etwas bewundrungs- ja staunens-würdiges zu betrachten.

Woher dieser Unterschied? Daher: Luthern erschien die Sünde überhaupt, auch seine Sünde, obwohl er grade nicht ein sonderlicher Sünder war vor Andern, erschien ihm als überaus häßlich und abscheulich, als schlechthin fluch- und verdammungswürdig; und in demselben Grade, in welchem ihm die Sünde abscheulich erschien, mußte ihm die Gnade Gottes, welche Vergebung bereitet in Christo, Vergebung anbietet, und ihrer gewiß macht, bewundrungs-, preis- anbetungswürdig und des innigsten Dankes werth erscheinen. So stand es wirklich mit ihm, wenn sein Leben und seine Schriften ein einiger Maaßen treues Bild feines Inneren geben; und eben diese Sinnesart des Mannes giebt uns einen Beweis, -wenn anders die heilige Schrift als Gottes Wort uns gilt, daß er aus der Wahrheit ist, daß Gott selbst in seinem Werke und durch dasselbe ihm vor Augen und zu Herzen getreten

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